Dettingen/Erms (dapd). Der Autozulieferer ElringKlinger hat im ersten Halbjahr Rückgänge im schwächelnden westeuropäischen Automarkt mit der Nachfrage in den Wachstumsmärkten und in Nordamerika mehr als wettgemacht. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,2 Prozent auf 569,8 Millionen Euro, wie der Hersteller von Getriebeteilen und Motorkomponenten am Freitag in Dettingen/Erms mitteilte. Das Periodenergebnis wuchs um 10 Millionen auf 49,5 Millionen Euro. Der Auftragsbestand belief sich zum 30. Juni auf 485,1 Millionen Euro und übertraf damit das Vorjahresniveau um 8,4 Prozent. „Die weltweite Aufstellung und breite Kundenstruktur halfen, die extrem schwache Entwicklung der westeuropäischen Fahrzeugmärkte aufzufangen“, heißt es im Zwischenbericht des MDAX-Konzerns. Die weltweite Autoproduktion ging im zweiten Quartal zurück. „Wir haben den Markt deutlich übertroffen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Stefan Wolf. Auch die Anleger honorierten die Zahlen. Die Aktie stieg am Vormittag in einem freundlichen Umfeld um über drei Prozent und notierte bei 22,63 Euro. Auf dem deutschen Markt legte der Konzern deutlich um 17,8 Prozent auf 172,9 Millionen Euro zu. Die Umsätze in Europa ohne Deutschland kletterten von Januar bis Juni zwar immerhin um 6,2 Prozent auf 182,1 Millionen Euro. Allerdings ging die Entwicklung im zweiten Quartal zurück. Hinzu komme, dass ein großer Teil der in Europa produzierten Motoren, für die ElringKlinger Komponenten liefert, exportiert werde. Die Nachfrage zog vor allem in den USA an. Nordamerika war mit einem Zuwachs von 23,6 Prozent die am stärksten wachsende Region für den Konzern. „Die USA sind sehr stark, und das erwarten wir auch für die zweite Jahreshälfte“, sagte Wolf. Auch die Umsätze auf dem asiatischen Markt kletterten deutlich, so dass sich sein Anteil am gesamten Konzernumsatz von 14,3 Prozent auf 15,1 Prozent erhöhte. Allerdings sei die Bedeutung der Region noch höher einzuschätzen, da ein Großteil der in Europa hergestellten Fahrzeuge und Fahrzeugteile dorthin exportiert werde. Berücksichtige man diese Exporte, liege der Anteil Asiens am Umsatz bei 22 Prozent. Vor allem die Verkäufe von Turbolader- und Abgasdichtungen, thermischen Abschirmteilen oder gewichtsreduzierten Kunststoffgehäusemodulen hätten zum Umsatzwachstum beigetragen. Aber auch Produkte aus neuen Geschäftsfeldern wie Zellkontaktiersysteme für Lithium-Ionen-Batterien hätten zunehmenden Anteil. In die Forschung für die Elektromobilität, aber auch in neue Produkte im Stammgeschäft investierte ElringKlinger in den ersten sechs Monaten 6,2 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum und gab 30,4 Millionen Euro aus. Laut Wolf musste der Zulieferer zunächst einmal viel investieren, um bei neuen Technologien mithalten zu können. „Die Investitionen werden sich in den nächsten drei Jahren bei 90 bis 95 Millionen Euro jährlich stabilisieren“, sagte er. Erstmals wurden auch die zugekaufte Hug-Gruppe, die Hummel-Formen-Gruppe und der Hug-Zulieferer ThaWa GmbH vollständig in die Bilanz einbezogen. Sie trugen insgesamt mit 16,9 Millionen Euro zum Umsatz bei. Allerdings wirkten sie sich negativ auf das Ergebnis aus. Ihr Ergebnis vor Ertragsteuern lag bei minus 2,9 Millionen Euro. Insbesondere Hug hatte mit ungünstigen Wechselkursen sowie hohen Personalkosten zu kämpfen, die zum Teil aus Abfindungen resultierten. Angesichts der Zahlen bestätigte das Unternehmen seine Jahresprognose. ElringKlinger will den Umsatz 2012 organisch um fünf bis sieben Prozent steigern und erwartet ein operatives Ergebnis inklusive Währungseffekte (Ebit) von 145 bis 150 Millionen nach 126 Millionen Euro im Jahr 2011. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Asien und USA treiben Geschäfte bei Autozulieferer ElringKlinger an
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Peer-Michael Preß
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