„Im Februar zeigte sich der regionale Arbeitsmarkt im Agenturbezirk konstant und robust. Wir haben im Vergleich zum Vormonat 0,4 Prozent mehr Arbeitslose. Für Februar eine gute Entwicklung. In den Vorjahren stieg die Arbeitslosigkeit von Januar auf Februar um 1,2 und 1,4 Prozent.
Weiterhin verlieren die jungen Menschen unter 25 Jahren, hier stieg die Arbeitslosigkeit um 6,4 Prozent. Diese Entwicklung ergibt sich aus den 2,5 und 3,5jährigen Ausbildungen. Im Vorjahresvergleich sieht es für die jungen Menschen jedoch wesntlich erfreulicher aus – ein Rückgang um 14,1 Prozent.
Zusätzlich ist die Bewegung auf dem Arbeitsmarkt positiv. Wir hatten insgesamt 24,5 Prozent mehr Mensche, die sich aus der Arbeitslosigkeit im Laufe des Februars abgemeldet haben. Wir verzeichneten im Bereich der Arbeitsagenturen sogar ein Minus der Arbeitslosen von 0,3 Prozent, der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Februar resultiert aus den Jobcentern im Bezirk. Eine gute Entwicklung, denn es bedeutet, dass die Unternehmen in der Region mit ihrer Auftragslage zufrieden sind und entsprechend einstellen“, erläutert Thomas Richter, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld, die aktuellen Arbeitsmarktdaten.
Die Arbeitslosigkeit stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent. Im Vorjahr war die Zahl der Arbeitslosen von Januar auf Februar um 1,2 Prozent gestiegen. In der Gruppe der unter 25-Jährigen stieg die Zahl der Arbeitslosen, hier ist ein Anstieg von Januar auf Februar von 160 oder 6,4 Prozent zu beobachten. Die Zahl der älteren Arbeitslosen (50 Jahre und älter) stieg um 29 Personen oder 0,4 Prozent.
Im Februar wurden insgesamt 1616 neue Stellen gemeldet (169 oder 11,7 Prozent mehr als im Vorjahr). Im Januar waren es 1086 neue Stellen, damit gab es einen Zunahme im Februar von 530 Stellen oder 48,8 Prozent. 4077 Angebote gab es aktuell im Februar (im Bestand), 375 Stellen mehr als im Vormonat (plus 10,1 Prozent).
„Zusätzlich stimmt uns die Entwicklung auf dem Stellenmarkt optimistisch. Das hier im Frühjahr mehr Bewegung kommen würde, das wussten wir. Das uns im Vergleich zum Vomonat jedoch fast 50 Prozent mehr neue Stellen gemeldete wurden und das so früh im Jahr, ist für uns überraschend. Wir freuen uns, dass die heimische Wirtschaft so früh in das Jahr 2015 startet und hoffen, dass die Entwicklung so bleibt. Sehen wir auf die Konjukturumfragen der IHK und HWK, so blicken die Unternehmen vor Ort positiv in das Jahr 2015. Dementsprechend gehen wir davon aus, dass sich dies auch auf dem Stellenmarkt weiterhin niederschlägt, wenn auch nicht auf einem so hohen Niveau wie im Februar“, erklärt Richter.
Bei der Gruppe der Männer sind im Agenturbezirk 132 Männer mehr arbeitslos als im Vormonat (plus 0,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sank in dieser Personengruppe die Zahl um 91 oder 0,6 Prozent. In der Gruppe der Frauen sank im Vormonatsvergleich die Arbeitslosigkeit. In dieser Gruppe gibt es zum Vormonat 22 Arbeitslose weniger, dies sind 0,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gibt es 246 Arbeitslose weniger (minus 1,9 Prozent).
Im Februar gab es 4562 Zugänge und 4433 Abgänge in und aus Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk zu verzeichnen. Im Vormonatsvergleich beendeten 871 Menschen mehr ihre Arbeitslosigkeit (plus 24,5 Prozent). Im Februar gingen im Vergleich zum Vormonat 334 Menschen weniger in die Arbeitslosigkeit. Dies ist ein Rückgang von Januar auf Februar von 6,8 Prozent. 38,2 Prozent der Zugänge sind aus Erwerbstätigkeit (Vormonat 53,1 Prozent).
Stadt Versmold
In der Stadt Versmold stagnierte die Zahl der Arbeitslosen. Insgesamt war 1 Person oder 0,2 Prozent mehr im Februar arbeitslos als noch im Januar. Zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit um 10 Personen oder 1,7 Prozent. Insgesamt waren 318 Männer und 292 Frauen in der Stadt Versmold arbeitslos gemeldet. 82 davon unter 25 Jahren und 122 über 55 Jahren. Ein Anteil von 17,8 Prozent haben eine ausländische Herkunft. 268 Personen wurden durch die Arbeitsagentur in der Stadt Versmold (SGB III) betreut, 342 Personen von Jobcenter (SGB II). Damit liegt der Anteil der Personen im SGB II bei 56,1 Prozent.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt im Februar wirkte sich auf die beiden Altersgruppen unterschiedlich aus. In der Gruppe der unter 25-Jährigen stieg die Zahl der Arbeitslosen um 160 oder 6,4 Prozent und liegt jetzt bei 2679. Im Vorjahresvergleich sank die Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren (15 bis unter 25 Jahre) um 438 (14,1 Prozent). Ihre Arbeitslosenquote beträgt zurzeit 6,7 Prozent (Vorjahr 7,8 Prozent).
In der Gruppe 50 Jahre und älter stieg im Vergleich zum Vormonat die Arbeitslosigkeit, jedoch nur leicht. Hier sind es im Vormonatsvergleich insgesamt 29, also 0,4 Prozent, Arbeitslose mehr. In dieser Altersgruppe waren im Februar 7691 Personen arbeitslos gemeldet. Die Februarzahl des Vorjahres wird um 218 überschritten (2,9 Prozent). Bei den Älteren beträgt die Arbeitslosenquote aktuell 7,2 Prozent (Vormonat: 7,2 Prozent), im Vorjahr kam diese Gruppe auf einen Wert von 7,4 Prozent.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg im Vergleich zum Vormonat um 35 (0,3 Prozent). Hier waren 10 620 Menschen länger als ein Jahr ohne Arbeit. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an der gesamten Arbeitslosigkeit liegt bei 39 Prozent. Die Zahl der von Arbeitslosigkeit Betroffenen ausländischer Herkunft stieg um 31 (0,4 Prozent) auf 7850. Im Vergleich zum Februar 2014 ergibt sich eine Zunahme von 478 oder 6,5 Prozent. Ihre aktuelle Arbeitslosenquote liegt bei 20,8 Prozent (Vorjahr 20,6 Prozent).
Entwicklung der Arbeitslosigkeit getrennt nach Rechtskreisen
Von den 27 199 Arbeitslosen des Agenturbezirks Bielefeld wurden im Februar 8798 durch die Agentur für Arbeit (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III) betreut. Die Arbeitslosenzahl im Bereich SGB III sank in den vergangenen Wochen um 23 oder 0,3 Prozent.
Im Bereich der Grundsicherung (SGB II), also bei den Jobcentern in der Region, stieg die Zahl um 0,7 Prozent, eine Zunahme um 133 Arbeitslose, hier waren insgesamt 18 401 Arbeitslose gemeldet.
Im Vergleich zum Februar 2014 nahm die Arbeitslosigkeit im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur um 585 oder 6,2 Prozent ab. Bei den Jobcentern Bielefeld und Gütersloh wird der Vorjahreswert um 248 oder 1,4 Prozent überschritten. 67,7 Prozent der Arbeitslosen entfallen auf den Bereich der Grundsicherung.
Zugang an offenen Stellen/ Bestand an offenen Stellen
Mit 1616 neuen Stellenangeboten steigt die Arbeitskräftenachfrage im Vergleich zum Vorjahr, im Februar 2014 waren es 1447 neue Stellenangebote, dies sind 11,7 Prozent weniger als nun in 2015. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der neuen Stellen kräftig. Im Januar wurden noch 1086 neue Stellen gemeldet, dies sind 530 weniger als nun im Februar. Im Vormonatsvergleich ist dies ein Plus von 48,8 Prozent. 81,9 Prozent der neu gemeldeten Stellen sind unbefristet.
Zurzeit sind bei der Arbeitsagentur in Bielefeld und Gütersloh 4077 unbesetzte Stellen registriert, 494 oder 13,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. 81,2 Prozent der im Bestand gemeldeten Stellen sind unbefristet. Die Schwerpunkte der Kräftenachfrage liegen weiterhin bei den Fertigungsberufen (1533 Stellen, Vormonat: 1531), dies sind 37,6 Prozent der gesamt gemeldeten Stellen. Zusätzlich ist die Nachfrage in den Bereichen Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (713 Stellen, Vormonat: 498), sowie Berufe im Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (519 Stellen, Vormonat: 445) stabil hoch.
Rein rechnerisch (Arbeitslose je gemeldeter Arbeitsstelle) haben die Bewerber, die in dem Bereich Naturwissenschaften, Geografie und Informatik nach einer neuen Stelle suchen die besten Chancen. Hier kommen 3,6 Arbeitslose auf eine gemeldete Stelle. Auch in dem Bereich Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung sind die Chancen weiterhin gut, in diesem Bereich sind es 3,8 Bewerber. Am schlechtesten sind rein statistisch die Chancen im Bereich Land,- Forst,- Tierwirtschaft und Gartenbau, hier kommen auf eine gemeldete Stelle 15,5 Bewerber, im Vormonat waren es noch 19,5. Insgesamt kommen auf eine im Agenturbezirk gemeldete Stelle 6,7 Bewerber.
Stadt Bielefeld
In der Stadt Bielefeld stagnierte die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Januar. Insgesamt waren 16 297 Personen in Bielefeld und damit 4 oder 0,0 Prozent mehr arbeitslos.
Davon entfallen auf die Agentur für Arbeit 4228 (minus 50 oder 1,2 Prozent) und auf das Jobcenter Bielefeld 12 069 (plus 54 oder 0,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr waren im Bereich der Agentur für Arbeit 289 Menschen weniger arbeitslos (minus 6,4 Prozent). Im Bereich des Jobcenters Arbeitplus stiegen die Zahlen im Laufe des vergangen Jahres um 63 Personen oder 0,5 Prozent.
Im Vergleich zum Februar 2014 sank die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Bielefeld (minus 226 Person oder 1,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt wie im Vormonat bei 9,7 Prozent, im Februar 2014 lag sie bei 10 Prozent.
Kreis Gütersloh
Im Kreis Gütersloh stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat, es gab hier 106 (1 Prozent) mehr Arbeitslose als noch im Januar. Im Vorjahresvergleich sank die Arbeitslosigkeit, im Vergleich zum Februar 2014 verzeichnete der Kreis einen Rückgang von 111 Personen oder 1 Prozent. Insgesamt sind im Kreis Gütersloh 10 902 Menschen arbeitslos gemeldet.
Davon entfallen auf die Agentur für Arbeit 4570 (plus 27 oder 0,6 Prozent) und auf das Jobcenter Kreis Gütersloh 6332 (plus 79 oder 1,3 Prozent). Im Vorjahresvergleich sind im Versicherungsbereich (SGB III) 296 Arbeitslose weniger (6,1 Prozent), im Bereich der Grundsicherung gibt es aktuell 185 Arbeitslose mehr (3 Prozent) als vor Jahresfrist. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,6 Prozent, im Vorjahr betrug diese 5,7 Prozent und im Vormonat 5,5 Prozent.
Arbeitsmarkt OWL
Bei den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe waren im Februar 2015 insgesamt 74 371 Menschen arbeitslos gemeldet, 30 oder 0,0 Prozent mehr als im Januar. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Arbeitslosigkeit jetzt um 1366 oder 1,8 Prozent unterschritten.
Die Arbeitslosenquote in OWL stagnierte im Vergleich zum Vormonat bei 6,9 Prozent. Im Februar 2014 waren es 7,1 Prozent. In zwei der vier OWL-Arbeitsagenturen stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat noch einmal leicht an. In der Agentur für Arbeit Bielefeld war ein Anstieg um 0,4 Prozent zu beobachten, in Herford um 5 oder plus 0,03 Prozent. Im Agenturbezirk Detmold hingegen sank die Arbeitslosigkeit um 0,1 Prozent, in der Agentur für Arbeit Paderborn um 0,4 Prozent.
Gegenüber Februar 2014 lagen alle vier OWL-Agenturen unter dem Vorjahreswert. Bielefeld verzeichnete ein Minus von 1,2 Prozent, Herford minus 1,4 Prozent, Detmold minus 2 Prozent und Paderborn minus 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die günstigste Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen weist im Februar erneut der Agenturbezirk Paderborn mit 6,2 Prozent auf. Es folgen Herford mit 6,3 Prozent, Bielefeld mit 7,5 Prozent und Lippe mit 7,8 Prozent. Den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe wurden im Februar insgesamt 4717 Stellen neu gemeldet (Vorjahr 4590). Bei insgesamt 11 941 offenen Stellen laufen die Vermittlungstätigkeiten in den Arbeitsagenturen und Jobcentern bereits (Vorjahr: 10 580). Diese Stellen gelten derzeit als unbesetzt.