Die typischen jahreszeitlichen Einflüsse sorgen für einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen an Ems und Vechte. Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Nordhorn ist im Januar um 0,4 auf 3,2 Prozent gestiegen, liegt aber weiter deutlich unter dem Vorjahreswert von 3,9 Prozent. Mit 8.088 Personen waren bei den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit und den Jobcentern 964 Personen bzw. 13,5 Prozent mehr erwerbslos gemeldet als im Dezember.
„Wie schon im letzten Monat setzt sich der Anstieg der Arbeitslosenzahlen witterungsbedingt fort. In den Außenberufen kann nur eingeschränkt gearbeitet werden, dies erklärt auch den höheren Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Männern. Hinzu kommt, dass zum Jahreswechsel viele befristete Arbeitsverhältnisse enden, wovon Berufsanfänger in der Regel stärker betroffen sind. Diese beiden saisonalen Effekte sind für diese Jahreszeit typisch und kein Grund zur Besorgnis, sie werden sich in den nächsten Monaten schnell wieder relativieren“, erläutert Hans-Joachim Haming, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nordhorn die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.
„Bei einem prognostizierten Wirtschaftswachstum von 2,0 Prozent gehen wir optimistisch in das neue Jahr. Für Bewerber eröffnen sich viele neue Jobchancen. Für Betriebe wird die Suche nach qualifizierten Personal nicht einfacher. Unsere Fachexperten des Arbeitgeberservice stehen für individuelle Beratung der Betriebe bereit, um gemeinsam alternative Wege der Personalakquise zu beschreiten. Am besten gleich unter 0800 4 5555 20 einen Termin zur Beratung geben lassen“, so der Arbeitsmarktexperte.
Stellenmarkt
Im Januar zeigten Betriebe und Verwaltungen der Agentur für Arbeit Nordhorn 1.333 offene Stellen an. Das sind 257 oder 16,2 Prozent weniger als im Vormonat, aber 221 oder 19,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Stellenzugänge kamen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, dem verarbeitenden Gewerbe und dem Baugewerbe. Insgesamt gab es im Januar 5.581 Stellen, über deren Besetzung noch nicht endgültig entschieden war.
Entwicklung nach Rechtskreisen und Regionen
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld I) und in der steuerfinanzierten Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II / Arbeitslosengeld II) verlief im Januar im Vergleich zum Vormonat tendenziell gleich.
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung nahm die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 618 oder 18,8 Prozent auf 3.897 Personen zu. Bei den für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcentern ist die Arbeitslosenzahl im Januar gegenüber dem Vormonat um 346 bzw. 9,0 Prozent auf 4.191 Personen gestiegen.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Entwicklung in beiden Rechtskreisen ebenfalls tendenziell gleich. In der Arbeitslosenversicherung wurden 765 Personen oder 16,4 Prozent weniger gezählt; bei den Jobcentern waren es 759 Personen bzw. 15,3 Prozent weniger.
Region Emsland
Im Emsland waren im Januar insgesamt 5.454 Personen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote kletterte auf 3,0 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat erhöhte sich die Zahl um 786 Personen.
Region Grafschaft Bentheim
Auch in der Grafschaft Bentheim nahm die Gesamtarbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat zu. Hier gab es mit 2.634 Arbeitslosen im Januar 178 bzw. 7,2 Prozent mehr als noch im Dezember. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 3,6 Prozent.
Agenturbezirk Nordhorn
Betrachtet man den Agenturbezirk insgesamt, so hatte die Geschäftsstelle Lingen mit 2,7 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote, gefolgt von den Geschäftsstelle Meppen mit 2,9 Prozent, der Geschäftsstelle Sögel mit 3,0 Prozent, der Hauptagentur Nordhorn mit 3,6 Prozent und der Geschäftsstelle Papenburg mit 3,8 Prozent.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren im Januar saisonbedingt mehr Männer als Frauen betroffen. Mit 4.369 arbeitslosen Männern waren 610 mehr im Bestand als noch im Dezember. Bei den Frauen war eine Erhöhung von 354 auf insgesamt 3.719 Personen zu verzeichnen. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen betrug 46,0 Prozent, der Anteil der Männer lag bei 54,0 Prozent.
Der Anteil der Jugendlichen an den Arbeitslosen betrug 10,4 Prozent. Die Arbeitslosenzahl stieg um 101 auf 845 Personen. Das ist gegenüber dem Vormonat ein Plus von 13,6 Prozent.
Unterbeschäftigung
Ergänzend zur Arbeitslosenstatistik werden auch Daten zur Unterbeschäftigung veröffentlicht. Dazu zählen die gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind, z.B. in Maßnahmen beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten und Sonderregelungen für Arbeitslose. Die Unterbeschäftigung umfasste im Agenturbezirk nach vorläufigen Angaben im Januar 12.444 Personen.
Ausländer
Die Zahl der arbeitslosen Ausländer erhöhte sich auf zuletzt 1.973 Personen. Das waren 279 oder 16,5 Prozent mehr als im Vormonat, aber 366 Männer und Frauen oder 15,6 Prozent weniger als im Januar 2017. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Menschen, die schon länger an Ems und Vechte leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge1 und Zuwanderer.