München (dapd). Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS legt trotz gescheiterter Fusion mit BAE Systems und weiter großer Probleme mit dem Topmodell A380 bei Umsatz und Gewinn stark zu: Die Erlöse erhöhten sich in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 14 Prozent auf 37,2 Milliarden Euro, wie der MDAX-Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Nettogewinn stieg von Januar bis September im Vorjahresvergleich von 421 Millionen auf 903 Millionen Euro. EADS bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr, wonach der Umsatz um zehn Prozent und der Gewinn deutlich steigen sollen. Der größte Umsatz- und Gewinnbringer war mit Abstand die Zivilflugzeugsparte Airbus. Sie bringt schon fast 70 Prozent vom Umsatz und die Hälfte vom Betriebsgewinn. Allerdings läuft längst nicht alles rund bei der Sparte, deren Produktionsschwerpunkte in Südfrankreich und Norddeutschland liegen: Beim A380 gingen bisher erst neun Aufträge im ganzen Jahr ein, 30 waren geplant. Außerdem fielen die flüssigen Mittel des Konzerns um rund drei Milliarden Euro, weil viele A380 unausgeliefert in den Werken stehen. Bei dem Flugzeug gibt es seit Ende vergangenen Jahres technische Probleme mit den Flügeln: Klammern, die die Flügelhaut am Unterbau halten, gehen kaputt. Der Konzern musste zurückrudern und die Klammern wieder aus Metall statt aus Mischmaterial herstellen. Viele Kunden sind verärgert, weil schon ausgelieferte Flugzeuge für Reparaturen von Rissen am Boden bleiben müssen. In diesem Jahr wird Airbus voraussichtlich rund 580 Zivilflugzeuge ausliefern, einschließlich der 30 A380. Die Zahl der Bestellungen werde sich zwischen 600 und 650 Flugzeugen bewegen. Erst vor wenigen Wochen war die Fusion von EADS mit dem britischen Militärkonzern BAE Systems gescheitet. Der EADS-Vorstandsvorsitzende Tom Enders wollte den Konzern damit besser zwischen Zivil- und Militärgeschäft ausbalancieren. Nun gewinn das Zivilgeschäft immer mehr die Oberhand, weil bei der Militärtochter Cassidian der Umsatz stagniert und der Gewinn sinkt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Airbus bringt fast 70 Prozent des Umsatzes von EADS
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Peer-Michael Preß
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