Oerlinghausen. 40 Jahre lang kam die beste Technik aus Ostwestfalen, darauf prangte jedoch eine Marke aus dem Rheinland: Nach der Trennung von seinem langjährigen Vertriebspartner ARIS hat der Hersteller Agromatic Regelungstechnik jetzt wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Unter neuer Leitung, mit einem eigenen Vertrieb und einem verstärkten Entwicklungsteam starten die ostwestfälischen Spezialisten für elektrische Stellantriebe jetzt richtig durch.
Elektrische Dreh- und Linearantriebe sowie pneumatische Schwenkantriebe aus Oerlinghausen arbeiten seit mehr als vier Jahrzehnten in der Anlagentechnik vieler Industriebetriebe. Sie öffnen und schließen Ventile, bringen Gase, Flüssigkeiten und auch Schüttgüter in Bewegung oder zum Stillstand. In vielen Anlagen arbeiten noch heute Modelle aus den Anfangsjahren der Manufaktur: Gründer Artur Gronowski und eine Handvoll weitere Ingenieure vom alten Schlag entwickelten und produzierten von 1972 an echte Dauerläufer. Nur den Vertrieb der eigenen Produkte gaben sie in fremde Hände.
Kundenservice und Vertrieb neu aufgebaut
„Uns ist dadurch über die Zeit der Draht zu den Kunden verlorengegangen“, sagt Reinhard Wollschlaeger (51), der das 30-köpfige Team seit Ende 2016 zurück in die Erfolgsspur lenkt. Der international erfahrene Geschäftsführer hat zuerst den Kundenservice und den Vertrieb neu aufgebaut, jetzt auch die Entwicklung verstärkt. Um die Anlagenbauer und Instandsetzungsfirmen, die Agromatic-Stellantriebe verbauen, kümmert sich heute ein achtköpfiges Team: Fünf sind im Außendienst unterwegs, drei halten im Innendienst den Kontakt zu den Kunden. Europa haben sich die Ostwestfalen über Handelsvertreter und Direktkontakte erschlossen; ebenso werden mittlerweile auch in Asien deutliche Zuwachsraten erzielt.
Entwicklungskompetenz gefragt
Das Agromatic-Vollsortiment mit elektro-mechanischen Antrieben, Montageteilen und Armaturen begeistert heute wieder viele Kunden. Hauptgrund ist der hohe Qualitätsanspruch, mit dem jedes Teil gefertigt und konfektioniert wird. Gefragt ist deshalb auch die über Jahrzehnte gewachsene Entwicklungskompetenz: Ulf Morgenstern (48), Chef des fünfköpfigen Innovationsteams, hat alle Hände voll zu tun mit Prototypen für Sonderanwendungen. Nicht selten entstehen daraus neue Serien, weil jeder Anlagenbauer neue Technik gerne mehr als einmal zum Einsatz bringt.
Neue Produkte auf der DIAM
Zur DIAM, der deutschen Leitmesse für Industriearmaturen (8. und 9. November in der Jahrhunderthalle Bochum), will das Agromatic-Team seine neuesten Ideen vorstellen: Antriebe, bei denen die Kunden die Stellzeiten ihren anwendungsspezifischen Anforderungen selbst anpassen können. Und auch Antriebe, die untereinander vernetzt sind und dadurch komplexe Aufgaben erfüllen können. Gespräche auf der Messe können schon jetzt über die Internetseite vereinbart werden.