Agentur für Arbeit Nordhorn – Arbeitsmarkt zum Jahreswechsel

Entwicklung der Arbeitslosigkeit 2017 - Agentur für Arbeit Nordhorn
Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Jahresverlauf (Bild: Agentur für Arbeit Nordhorn)

Der jahreszeitlich bedingte Anstieg der Arbeitslosenzahlen an Ems und Vechte liegt zum Jahreswechsel im üblichen Rahmen. Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Nordhorn ist im Dezember um 0,1 auf 2,8 Prozent gestiegen, liegt aber weiter deutlich unter dem Vorjahreswert. Mit 7.124 Personen waren bei den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit und den Jobcentern 309 Personen bzw. 4,5 Prozent mehr erwerbslos gemeldet als im November.

„Der saisonal übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit im Winter fällt dieses Jahr mit 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat sehr moderat aus. Männer sind in dieser Zeit am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffen, da trotz des bislang milden Winters nicht in allen Außenberufen weitergearbeitet werden kann. Dennoch: Über 1600 Arbeitslose weniger als im letzten Jahr und eine starke Nachfrage nach Arbeitskräften stimmen uns zuversichtlich für das neue Jahr“, kommentiert Hans-Joachim Haming, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nordhorn die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. „Die Arbeitslosigkeit lag im gesamten Jahresverlauf auf einem niedrigen Niveau. So erfreulich diese Entwicklung ist, bedeutet sie aber auch, dass wir unsere Vermittlungs- und Beratungsbemühungen intensivieren müssen, damit Betriebe mit dem notwendigen Personal versorgt werden können. Dabei setzen wir verstärkt auf individuelle Beratung sowohl bei den Betrieben als auch bei den Arbeitslosen. Wo es erforderlich ist, sorgen wir für eine passgenaue Qualifizierung bei den Bewerbern“, so der Arbeitsmarktexperte.

Stellenmarkt

Im Dezember zeigten Betriebe und Verwaltungen der Agentur für Arbeit Nordhorn 1.590 offene Stellen an. Das sind 98 oder 5,8 Prozent weniger als im Vormonat, aber 700 oder 78,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Stellenzugänge kamen aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe und dem Handel. Insgesamt gab es im Dezember 5.714 Stellen, über deren Besetzung noch nicht endgültig entschieden war.

Entwicklung nach Rechtskreisen und Regionen

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld I) und in der steuerfinanzierten Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II / Arbeitslosengeld II) verlief im Dezember im Vergleich zum Vormonat tendenziell gleich.

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung nahm die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 307 oder 10,3 Prozent auf 3.279 Personen zu. Bei den für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcentern ist die Arbeitslosenzahl im Dezember gegenüber dem Vormonat leicht um 2 bzw. 0,1 Prozent auf 3.845 Personen gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Entwicklung in beiden Rechtskreisen ebenfalls tendenziell gleich. In der Arbeitslosenversicherung wurden 665 Personen oder 16,9 Prozent weniger gezählt; bei den Jobcentern waren es 971 Personen bzw. 20,2 Prozent weniger.

Region Emsland

Im Emsland waren im Dezember insgesamt 4.668 Personen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote kletterte auf 2,6 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat erhöhte sich die Zahl um 261 Personen.

Region Grafschaft Bentheim

Auch in der Grafschaft Bentheim nahm die Gesamtarbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat zu. Hier gab es mit 2.456 Arbeitslosen im Dezember 48 bzw. 2,0 Prozent mehr als noch im November. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 3,3 Prozent.

Agenturbezirk Nordhorn

Betrachtet man den Agenturbezirk insgesamt, so hatte die Geschäftsstelle Lingen mit 2,3 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote, gefolgt von den Geschäftsstellen Meppen und Sögel mit jeweils 2,5 Prozent, der Hauptagentur Nordhorn mit 3,3 Prozent und der Geschäftsstelle Papenburg mit 3,4 Prozent.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren im Dezember saisonbedingt mehr Männer als Frauen betroffen. Mit 3.759 arbeitslosen Männern waren 158 mehr im Bestand als noch im November. Bei den Frauen war eine Erhöhung von 151 auf insgesamt 3.365 Personen zu verzeichnen. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen betrug 47,2 Prozent, der Anteil der Männer lag bei 52,8 Prozent.

Der Anteil der Jugendlichen an den Arbeitslosen betrug 10,4 Prozent. Die Arbeitslosenzahl stieg um 3 auf 744 Personen. Das ist gegenüber dem Vormonat ein Plus von 0,4 Prozent.

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur Arbeitslosenstatistik werden auch Daten zur Unterbeschäftigung veröffentlicht. Dazu zählen die gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind, z.B. in Maßnahmen beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten und Sonderregelungen für Arbeitslose. Die Unterbeschäftigung umfasste im Agenturbezirk nach vorläufigen Angaben im Dezember 11.978 Personen.

Ausländer

Die Zahl der arbeitslosen Ausländer erhöhte sich auf zuletzt 1.694 Personen. Das waren 84 oder 5,2 Prozent mehr als im Vormonat, aber 423 Männer und Frauen oder 20,0 Prozent weniger als im Dezember 2016. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Menschen, die schon länger an Ems und Vechte leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge1 und Zuwanderer.

www.arbeitsagentur.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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