Lemgo. Durch einen frühen, detaillierten Entwurfsprozess von Automatisierungssystemen lassen sich bei der Planung und Inbetriebnahme von Produktionsanlagen erhebliche Kosten einsparen. Unter dem Dach des Lemgoer CENTRUM INDUSTRIAL IT (CIIT) arbeiten das Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der Hochschule OWL und das Fraunhofer-Anwendungszentrum IOSB-INA gemeinsam mit Projektpartnern wie Lenze Automation an Methoden zur Kostensenkung bei der Entwicklung von komplexen Automatisierungssystemen.
Möglich wird die enge Kooperation vor allem durch die Zusammenarbeit im CIIT. Gefördert wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt 1,2 Millionen Euro.
Schon in der frühen Entwurfsphase von Produktionsanlagen werden die Weichen gestellt für ihre Effizienz: Ein umfangreiches Konzept unter Berücksichtigung aller beteiligten Schnittstellen kann beispielsweise den Energieverbrauch in Stillstandzeiten um bis zu 60 Prozent des Durchschnittsbedarfs verringern. Projektleiter Professor Dr. Oliver Niggemann vom inIT erklärt: „Mit den neu zu entwickelnden Methoden sollen sich Planungsphasen von Systemen verkürzen und zeitgleich effizienter werden“. Schnittstellen und Anwender sieht Professor Dr. Jürgen Jasperneite, Leiter des Fraunhofer-Anwendungszentrums, beispielsweise bei den Betreibern von Produktionsanlagen, den Entwicklern oder Herstellern von Automatisierungssystemen und –komponenten.
Der Startschuss für die Projektpartner Fraunhofer-Anwendungszentrum, inIT, die MIN-Fakultät der Universität Hamburg, Lenze, LEIKON sowie INPRO ist jetzt gefallen. Die Förderung läuft über drei Jahre. Dabei werden neben der Entwicklung auch die Methoden getestet. Dies geschieht vorwiegend in der im CIIT integrierten Lemgoer Modellfabrik der beiden Institute und beim Endanwender Lenze. Aus dem Fördertopf erhält das Fraunhofer IOSB-INA etwa 121.400 Euro und das inIT rund 271.220 Euro.
Ziel der BMBF-Förderung ist die nachhaltige Stärkung der Wertschöpfungskette vom Entwurf über Systemintegration, bis zum Test der intelligenten Elektroniksysteme in den Anwendungsfeldern Geräte- und Anlagenbau und Medizintechnik. Dazu gehören die Entwicklung neuer Methoden und Produkte sowie der Aufbau strategischer Partnerschaften zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.
Ein Gedanke zu „390.000 Euro für Lemgoer Forschungsinstitute“