Bundesregierung verurteilt Anschlag auf US-Konsulat in Libyen

Bundesregierung verurteilt Anschlag auf US-Konsulat in Libyen Berlin (dapd). Die Bundesregierung hat die Ermordung des US-Botschafters und dreier weiterer Amerikaner in Libyen scharf verurteilt. Außenminister Guido Westerwelle sprach am Mittwoch vor dem Bundestag in Berlin von einem „verabscheuungswürdigen Angriff“. Die Gedanken der Bundesregierung seien „in dieser schweren Stunde bei unserem amerikanischen Freunden“, sagte der FDP-Politiker. Das Mitgefühl gelte den Familien, Angehörigen und Freunden der Getöteten. Die Übergriffe seien auf das schärfste zu verurteilen, sagte Westerwelle. Der Außenminister forderte eine umfassende Aufklärung, die Täter müssten ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Libyen müsse die Sicherheit der Botschaften und ihrer Mitarbeiter sicherstellen. Nach einem Angriff wütender Demonstranten in der Stadt Bengasi hatte Botschafter Chris Stevens mit einigen seiner Mitarbeiter versucht, das Konsulat zu evakuieren, als es beschossen und niedergebrannt wurde. Auslöser der Proteste war ein von vielen Muslimen als blasphemisch empfundener Film. Westerwelle erklärte, es dürfe nicht sein, dass religiöse Gefühle verletzt würden. Die Ermordung des Botschafters und seiner Mitarbeiter sei aber durch nichts zu rechtfertigen. dapd (Politik/Politik)

Jeder dritte Pilot ist schon mal im Cockpit eingeschlafen

Jeder dritte Pilot ist schon mal im Cockpit eingeschlafen Schönefeld (dapd). Ein Entwurf für neue Flugdienstzeiten in Europa gefährdet nach Ansicht der Pilotenvereinigung Cockpit (VC) die Sicherheit des zivilen Luftverkehrs. Wenn die Regeln des Entwurfs unverändert im kommenden Jahr in Kraft träten, „können wir Piloten die Sicherheit der Fluggäste nicht mehr garantieren“, sagte VC-Präsident Ilja Schulz am Mittwoch auf der Luftfahrtschau ILA in Schönefeld. Die vorgesehenen Arbeitszeiten bis zu 16 Stunden pro Tag erhöhten die Übermüdungsgefahr für die Piloten drastisch. Zurzeit gilt etwa für europäische Kurz- und Mittelstrecken eine maximale Arbeitszeit von 14 Stunden. Schon das bedeute, „dass man bei der letzten Landung mindestens 16 Stunden wach war“, gab Schulz zu bedenken. Schon die augenblicklich gültigen Zeiten seien riskant. Bei einer Umfrage hätten 93 Prozent der VC-Mitglieder geantwortet, schon einmal übermüdet geflogen zu sein. 37 Prozent hätten gar eingeräumt, schon einmal ohne Absprache mit dem zweiten Mann im Cockpit eingeschlafen zu sein. Schulz kritisierte, dass die Flugsicherheitsagentur EASA bei der Neuregelung zwar Gutachten eingeholt, aber wirtschaftliche Aspekte der Fluggesellschaften über die Sicherheit gestellt habe. Ende September wolle die EASA ihren endgültigen Entwurf präsentieren, anschließend gebe es Zeit für Stellungnahmen der gesellschaftlichen Kräfte, und danach müssten EU-Rat und EU-Parlament zustimmen. Sollten die Empfehlungen umgesetzt werden, würden die Pilotenorganisationen juristisch dagegen vorgehen. Streiken könne die VC dagegen nicht, da politische Streiks verboten sind, sagte Schulz. „Persönlich kann ich jedem Piloten nur empfehlen, den Flugdienst zu beenden, wenn die Übermüdung eintritt.“ Dieses laut Schulz gesetzlich vorgeschriebene Verhalten kann die vorzeitige Landung eines Flugzeugs bedeuten. ( http://www.flugdienstzeiten.de/ ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

THW-Chef fordert weltweites Flottenmanagement für Hilfsflüge

THW-Chef fordert weltweites Flottenmanagement für Hilfsflüge Schönefeld (dapd). Humanitärer Lufttransport spielt bei schneller Katastrophenhilfe eine entscheidende Rolle. Doch nicht immer stehen geeignete Flugzeuge kurzfristig am richtigen Ort zur Verfügung. Hinzu kommen nach Einschätzung des Technischen Hilfswerks (THW) ständig steigende Preise. „Sie steigen nach jedem Desaster“, sagte THW-Präsident Albrecht Brömme am Mittwoch auf der Luftfahrtschau ILA in Schönefeld. Notwendig sei ein weltweites Flottenmanagement für Fluggeräte, die in Notfällen verfügbar seien. Die Zahl der Erdbeben, Überschwemmungen und Hungerkrisen nehme immer weiter zu, sagte der neue Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie, Lutz Bertling. Insbesondere Transportflugzeuge, die auch auf Behelfspisten starten und landen können, würden von den Hilfsorganisationen benötigt. Hier wachse dem Airbus A400 M eine neue Rolle zu. Das Flugzeug kann rund 25 Tonnen Hilfsgüter laden – mehr als dreimal so viel wie die bislang als „Engel der Lüfte“ gefeierte Transportmaschine Transall der Luftwaffe. In einer Studie untersucht die Airbus Corporate Foundation derzeit die Möglichkeiten, weltweite Hilfsaktionen künftig effizienter zu gestalten. Dabei geht es neben Beschaffungsmodellen auch um die Frage, welche Flugzeuge jeweils eingesetzt werden und wie viel die Bundesrepublik für Hilfsflüge ausgibt. Die Airbus Corporate Foundation wurde Ende 2008 gegründet, um gemeinnützige Aktivitäten weltweit international zu unterstützen. Dazu gehört eine Kooperationsvereinbarung für logistische Hilfe zwischen der Stiftung und der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften. Dazu wird Airbus unter anderem den Transport von Katastrophenhilfseinheiten und Versorgungsgütern zum Beispiel durch Bereitstellung von Flugzeugen mit Piloten und Besatzung sowie von Logistikmitarbeitern und Bodenabfertigungspersonal unterstützen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Deutsche Frauen wissen wenig über Computer

Deutsche Frauen wissen wenig über Computer Berlin (dapd). Nur knapp jede zweite Frau in Deutschland verfügt laut einer statistischen Erhebung über mittlere bis gute Computerkenntnisse. Im europäischen Ländervergleich kommt die Bundesrepublik damit gerade einmal auf Platz 19 von 29, wie der IT-Branchenverband Bitkom auf Grundlage von Daten der europäischen Statistikbehörde am Mittwoch in Berlin mitteilte. Spitzenreiter waren die Frauen in Island mit 74 Prozent. Gefragt wurden Frauen zwischen 16 und 74 Lebensjahren unter anderem danach, ob sie eine Datei kopieren, einen Drucker anschließen oder ein Programm schreiben können. Bei Fragen nach ihren Internetkenntnissen schnitten die deutschen Frauen laut Bitkom noch schlechter ab und kamen nur auf den 24. Rang. Dabei ging es um die Fähigkeit, eine Suchanfrage zu starten oder eine E-Mail mit Anhang zu versenden. Angesichts des mäßigen Abschneidens vor allem junger deutscher Frauen forderte der Verband, Informatik als Pflichtfach schon in der Sekundarstufe 1 zu verankern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Schott-Chef Ungeheuer tritt in den Ruhestand

Mainz (dapd). Udo Ungeheuer, Vorstandschef des Mainzer Technologie- und Glaskonzerns Schott, will im Laufe des Geschäftsjahres 2012/2013 in den Ruhestand gehen. Er werde im Oktober dieses Jahres 62 Jahre alt, deshalb sei „schon seit langer Zeit vorgesehen, dass ich im nächsten Geschäftsjahr ausscheide“, sagte Ungeheuer der Mainzer „Allgemeinen Zeitung“ (Mittwochausgabe).

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MAD soll Anwerbeversuch bei Neonazi Mundlos unternommen haben

MAD soll Anwerbeversuch bei Neonazi Mundlos unternommen haben Berlin (dapd). Der Militärische Abschirmdienst (MAD) soll Mitte der 90er Jahre versucht haben, den späteren NSU-Terroristen Uwe Mundlos als Informanten zu werben. Dies sagte der Grünen-Obmann im Bundestag-Untersuchungsausschuss, Wolfgang Wieland, am Dienstag unter Berufung auf jüngst wieder aufgetauchte MAD-Akten. Das Verteidigungsministerium dementierte dies jedoch. „Der Militärische Abschirmdienst hatte zu keinen Zeitpunkt die Absicht, Mundlos anzuwerben“, versicherte ein Sprecher. Der MAD hat den Rechtsextremisten Mundlos laut Akten während seines Grundwehrdienstes gefragt, ob er bereit wäre, über bevorstehende Anschläge auf Asylbewerberheime zu berichten. Mundlos soll geantwortet haben, er beteilige sich nicht an solchen Attacken, würde sie aber auch nicht melden. Ob dies als ein Anwerbeversuch zu werten sei, müsse noch geklärt werden, sagte der Obmann der Union in dem Gremium, Clemens Binninger (CDU). Die rechtsextreme Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) zog mehr als 13 Jahre unbehelligt von den Sicherheitsbehörden durch die Bundesrepublik und soll zehn Menschen ermordet haben. Der NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages lud den MAD-Präsidenten Ulrich Birkenheier am Dienstag kurzfristig zu einer Vernehmung, um den Vorgang aufzuklären. Der Behördenchef sollte ab 16.00 Uhr unter Ausschluss der Öffentlichkeit befragt werden, wie der Ausschussvorsitzende Sebastian Edathy (SPD) sagte. Zuvor war bekannt geworden, dass der MAD eine Akte über den NSU-Terroristen Mundlos führte, die zunächst nicht mehr auffindbar war. Der MAD hatte die Existenz der Akte dem Ausschuss nie mitgeteilt. Erst durch eine parlamentarische Anfrage des Grünen-Abgeordneten Christian Ströbele wurde der Vorgang bekannt. Die Obleute aller Fraktionen zeigten sich empört über den Vorfall. dapd (Politik/Politik)

Fortschritte bei Gesprächen über neues Wahlrecht

Fortschritte bei Gesprächen über neues Wahlrecht Berlin (dapd). Die parteiübergreifenden Gespräche über ein neues Wahlrecht kommen offenbar voran. Union wie auch SPD zeigten sich am Dienstag zuversichtlich hinsichtlich der Einigungschancen. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Michael Grosse-Brömer (CDU), sagte nach der zweiten Verhandlungsrunde am Dienstag in Berlin, man werde sich jetzt ernsthaft auf zwei Modelle konzentrieren. Beide seien eine Kombination bisheriger Vorschläge und würden jetzt auf ihre wahl- und verfassungsrechtliche Zulässigkeit geprüft. Der CDU-Politiker lobte zugleich die Kooperationsbereitschaft der Opposition. Auch SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann sprach von „sehr guten Gesprächen“. Angestrebt werde, die Überhangmandate vollständig zu neutralisieren, etwa durch Ausgleich oder Verrechnung. Oppermann und Grosse-Brömer nannten zudem als Ziel, den Bundestag dadurch nicht mehr als unbedingt nötig zu vergrößern. Hintergrund der Gespräche ist ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes von Ende Juli, wonach das geltende Wahlrecht unter anderem wegen der Überhangmandate nicht mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Die Karlsruher Richter trugen der Politik auf, schon für die Bundestagswahl 2013 eine Neuregelung zu finden. dapd (Politik/Politik)

Bundeswehr-Geheimdienst MAD wollte Mundlos anwerben

Bundeswehr-Geheimdienst MAD wollte Mundlos anwerben Berlin (dapd). Der Militärische Abschirmdienst (MAD), der Geheimdienst der Bundeswehr, hat Mitte der neunziger Jahre versucht, den späteren NSU-Rechtsterroristen Uwe Mundlos als Informanten zu werben. Mundlos, der damals seinen Grundwehrdienst in Thüringen ableistete, hat jedoch eine Kooperation verweigert. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur dapd in Berlin am Dienstag aus Kreisen des Untersuchungsausschusses des Bundestags. Die Anfrage ist in MAD-Akten zu finden, die jetzt wieder aufgetaucht sind. Der MAD hat den Rechtsextremisten Mundlos demnach gefragt, ob er bereit sei, über bevorstehende Anschläge auf Asylbewerberheime zu berichten. Mundlos hat laut Akte geantwortet, er beteilige sich nicht an solchen Attacken und würde sie aber auch nicht melden. Nachdem er 1998 gemeinsam mit Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe untergetaucht war, beteiligte sich Mundlos allerdings an zehn Morden des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU). dapd (Politik/Politik)

Initiative für Klimaschutz vereinbart

Initiative für Klimaschutz vereinbart Berlin (dapd). Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) und Weltbankpräsident Jim Yong Kim haben sich auf eine gemeinsame Initiative für den Klimaschutz geeinigt. Die Bundesregierung werde noch im laufenden Jahr zehn Millionen Euro Zuschuss für einen neuen Fonds gewähren, sagte Niebel nach einem Treffen mit Kim am Dienstag in Berlin. Der zu schaffende Fonds solle Entwicklungsländern unter anderem durch Beratung helfen, Mittel aus dem neuen, weltweit tätigen „Green Climate Fund“ (GCF) nutzen zu können. „Ich freue mich, dass Herr Kim unser Angebot angenommen und sich bereit erklärt hat, gemeinsam nach zusätzlichen Geldgebern Ausschau zu halten“, sagte Niebel. Deutschland bewirbt sich derzeit mit der Bundesstadt Bonn um den Sitz des Green Climate Fund. Die Aufgabe des GCF ist es, Entwicklungsländern Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, um ihre Volkswirtschaften klimafreundlich umzugestalten. dapd (Politik/Politik)

Umwelthilfe geht gegen hunderttausendfache Katalysator-Sauerei vor

Umwelthilfe geht gegen hunderttausendfache Katalysator-Sauerei vor Frankfurt/Main (dapd). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will mangelhafte Austauschkatalysatoren mit Hilfe eines Qualitätssiegels aus dem Markt drängen. Hunderttausende Autos in Deutschland pusten vermutlich mehr Abgase in die Luft, als sie dürfen, wie DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch am Montag in Frankfurt am Main sagte. Schuld seien billige Austauschkatalysatoren, die schon nach kurzer Zeit nicht mehr richtig arbeiteten oder sogar ganz ausfielen. Das Siegel „Blauer Engel“ soll nun den Standard heben. Bis Anfang 2013 möchte die Umweltorganisation deshalb eine Zulassung für das Siegel bekommen. Wenn es den „Blauer-Engel-Kat“ erst einmal gebe, werde er einen höheren Marktstandard definieren, ist die Hoffnung der DUH. „Wir sind überzeugt, dass wir eine Qualitätsoffensive erreichen können“, sagte Resch. Hersteller und Werkstätten könnten es sich dann nicht mehr erlauben, Produkte ohne das Siegel zu verkaufen. Langfristig nennt die Umweltorganisation das Ziel, eine Verschärfung der entsprechenden Norm zu erreichen. Doch das könne drei bis vier Jahre dauern. Ein ordentlicher Katalysator koste etwa 700 bis 900 Euro, erklärte der DUH-Verkehrsexperte Axel Friedrich. Die Billigangebote seien aber zum Teil schon für 70 Euro zu haben. Abzüglich Steuern und Transportkosten blieben davon nur noch rund 40 Euro. „Für 40 Euro wird es Ihnen schwer fallen, das Edelmetall zu kaufen, das da drin sein sollte“, sagte Friedrich. „Wenn das keiner kontrolliert, gibt es ein Downgrading bei der Qualität.“ Das Problem betreffe Markenwerkstätten ebenso wie freie Anbieter. Während in Neuwagen die Originalteile verbaut werden, werden die Billigangebote der DUH zufolge dann zum Problem, wenn der Katalysator repariert werden muss. Das geschehe etwa 400.000-mal im Jahr, zuletzt seien etwa in der Hälfte der Fälle schlechte Teile zum Einsatz gekommen. „Solche Systeme gab es immer schon, aber sie werden immer mehr“, sagte Resch. Die Haltbarkeit der Austauschkatalysatoren werde bei der Zulassung nicht überprüft, erklärte die DUH. Auch die Abgasuntersuchung komme den schlechten Bauteilen kaum auf die Spur, weil die zu erreichenden Grenzwerte nicht ausreichend anspruchsvoll seien. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)