Essen (dapd). Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler setzt darauf, dass es noch vor der Bundestagswahl im Herbst 2013 zu einer grundlegenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) kommt. „Unser Anspruch ist, das neue EEG noch in der laufenden Legislaturperiode zu realisieren“, sagte der FDP-Chef der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. Der Vizekanzler fügte hinzu: „Wenn die Ministerpräsidenten der Union im Bundesrat mitziehen, wird das gelingen.“ Rösler verwies darauf, dass im Koalitionsausschuss beschlossen worden sei, eine zügige Reform anzugehen, um die Strompreise stabil zu halten. „Bislang war die Union hier eher zögerlich“, sagte der Wirtschaftsminister. Hauptkostentreiber der Strompreise sei bislang die Förderung der erneuerbaren Energien. „Hier müssen wir ran“, betonte der FDP-Politiker. Die Energiewende werde nur gelingen, wenn keine Arbeitsplätze gefährdet würden. Denn wenn Jobs verloren gehen, sinkt die Akzeptanz für den Umbau unserer Energieversorgung. Das kann niemand ernsthaft wollen. dapd (Politik/Politik)
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Steinmeier erwartet keine baldigen Kampfeinsätze der Bundeswehr
Bielefeld (dapd). SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier sieht trotz des Konflikts im westafrikanischen Mali keine neuen internationalen Kampfeinsätze für die Bundeswehr „am Horizont heraufziehen“. Auch die Militärberater, über die im Zusammenhang mit Mali diskutiert werde, hätten damit „nichts bis wenig zu tun“, sagte er der Zeitung „Neue Westfälische“ (Donnerstagausgabe). Derzeit laufen Beratungen in der EU über einen Militäreinsatz in Mali. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hatte wiederholt betont, die Bundeswehr würde in keinen Kampfeinsatz geschickt. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) wollte die Beteiligung an einer internationalen Mission aber nicht ausschließen. Steinmeier riet angesichts des für 2014 geplanten Abzugs aus Afghanistan zu einer Denkpause. „Wir sind gut beraten uns zu überlegen, was zu erreichen ist und was nicht“, sagte er dem Blatt. Ziele würden heutzutage realistischer formuliert. Das könne der Außenpolitik nur gut tun. dapd (Politik/Politik)
Springer-Chef: Bezahlmodelle im Netz entscheiden Schicksal der Verlage
Hamburg (dapd). Einen Tag nach der Hiobsbotschaft aus Frankfurt veröffentlicht das „Manager Magazin“ einen Appell von Medienmanager Mathias Döpfner an Verlage, mit dem er eine breite Einführung bezahlter Nachrichtenseiten im Netz fordert. Nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer AG hängt das „Schicksal der Verlage“ am Erfolg von Bezahlmodellen für heute noch kostenlose Informationsangebote, wie er dem Freitag erscheinenden „Manager Magazin“ laut Vorabmeldung sagte. Dienstag hatte das drohende Aus für die traditionsreiche „Frankfurter Rundschau“ die Medienwelt geschockt: Das Verlagshaus Frankfurt am Main reichte einen Insolvenzantrag ein. Fast zeitgleich wurde das Ende für die gedruckte Ausgabe des Magazins „Prinz“ aus dem Jahreszeiten-Verlag besiegelt. Döpfner forderte andere Verlage auf, nicht länger alle Angebote im Internet kostenlos zur Verfügung zu stellen und gemeinsam mit Springer kostenpflichtige Inhalte einzuführen. „Wenn es viele sind, dann haben alle eine große Chance“, sagte Döpfner, der bereits die Einführung konkreter Bezahlschranken auf der Agenda hat. Zum Jahreswechsel wird die Online-Ausgabe der „Welt“ auf teilweise bezahlte Inhalte umgestellt. Dann soll nur noch eine begrenzte Zahl von Klicks kostenlos sein. „Bild.de“ soll Mitte 2013 mit einem eigenen Modell folgen. Derzeit arbeite Springer „mit voller Kraft“ an entsprechenden Ideen, sagte Zeitungsvorstand Jan Bayer. Kritischer Blick aufs eigene Digitalgeschäft „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann ergänzte im „Manager Magazin“: „Guter Journalismus muss etwas kosten, nur mit Anzeigen lässt er sich nicht finanzieren.“ Den Springer-Verlag sieht er derzeit in der Rolle des Vorreiters, sagte der zurzeit in den USA lebende Journalist. Das Unternehmen hatte ihn zu einer Art digitalen Entdeckungsreise ins Silicon Valley geschickt: „Selbst für amerikanische Verhältnisse ist dies ein außergewöhnliches Experiment: Denn es zeigt, wie nachhaltig unser Wille ist, den Transformationsprozess zu beschleunigen.“ Springers Geschäfte im Internet boomen, im dritten Quartal stiegen die Erlöse um 15,9 Prozent auf 281,1 Millionen Euro. Springer betreibt aber längst nicht nur journalistische Angebote im Internet, sondern auch Immobilien- und Jobportale. Döpfner äußerte sich selbstkritisch zum Geschäft im Digitalen: „Das Wachstum unserer Digitalgeschäfte ist im Wesentlichen nur durch Zukäufe erreicht worden. Wirkliche Neuerungen, das muss man ganz nüchtern feststellen, hatten wir bisher nicht zu bieten.“ (Kostenfrei abrufbarer Artikel bei manager-magazin.de http://url.dapd.de/pqCyow ) dapd (Vermischtes/Wirtschaft)
Zäher Kampf um Koch-Mehrins Doktortitel
Karlsruhe (dapd). Das Verwaltungsgericht Karlsruhe hat seine Entscheidung darüber vertagt, ob die Universität Heidelberg der FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin den Doktortitel zu Unrecht entzogen hat. Dass die Europa-Abgeordnete bei ihrer Dissertation unsauber gearbeitet und Textstellen ohne die wissenschaftlich gebotene Kennzeichnung übernommen hat, blieb bei der rund einstündigen Verhandlung am Mittwoch allerdings unstrittig. Die Klägerin, um deren Doktortitel es geht, war selbst nicht anwesend. Das Gericht befasste sich vor allem mit verfahrensrechtlichen Fragen. Zu drei dieser Fragen werden die Prozessbeteiligten nun innerhalb von zwei Wochen schriftlich Stellung nehmen. Die Kammer unter Vorsitz der Richterin Christine Warnemünde entscheidet daraufhin ohne weitere mündliche Verhandlung. Die FDP-Europaabgeordnete Koch-Mehrin hatte im Dezember 2011 Klage gegen die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg eingereicht, nachdem ihr Widerspruch wirkungslos blieb. Die Universität hatte ihr am 22. Juni 2011 den Doktorgrad entzogen. Eine Prüfung des Promotionsausschusses hatte ergeben, dass die Dissertation mit dem Titel „Historische Währungsunion zwischen Wirtschaft und Politik: Die Lateinische Münzunion 1865-1927“ „in substanziellen Teilen aus Plagiaten besteht“. Der Befund: 125 Stellen auf 80 von rund 200 Seiten sind Plagiate, die aus 32 verschiedenen Publikationen stammen, 20 davon sind nicht im Literaturverzeichnis aufgeführt. Anwalt: Wissenschaftliche Leistung besteht Der Anwalt Koch-Mehrins, Christian Birnbaum, führte an, dass die wissenschaftliche Leistung der Arbeit ungeachtet der Textübernahmen bestehe. Seine Mandantin habe vor allem in französischen Archiven recherchiert und mit ihren Erkenntnissen laut Gutachten eine Forschungslücke geschlossen. Zudem hätten schon die Gutachter auf die handwerklichen Mängel hingewiesen. Birnbaum führte vor allem verfahrensrechtliche Mängel an. So zweifelt er an der Zuständigkeit des Promotionsausschusses, der Koch-Mehrin den Doktortitel entzogen hat. Aus seiner Sicht sind noch drei weitere formelle Fragen offen, zu denen die Prozessbeteiligten nun schriftlich Stellung nehmen, da sie vor Ort nicht zu beantworten waren. So sei zu klären, ob der Promotionsausschuss wie gefordert per Stimmzettel gewählt worden sei. Das Protokoll gebe dazu keine Auskunft. Das gelte auch für die ordnungsgemäße Bestellung der Sachverständigen. Birnbaum forderte außerdem, dass die Universität Heidelberg nachweist, dass die Prodekanin der Lehre, die den Widerspruch Koch-Mehrins im November 2011 abgelehnt hatte, zuständig gewesen ist. Birnbaum bemängelte auch die lange Zeit von mehr als zehn Jahren zwischen der Verleihung der Doktorwürde und deren Entziehung. Die Universität Heidelberg hatte die Prüfung der Dissertation eingeleitet, nachdem im Frühjahr 2011 auf der Internetplattform VroniPlag Plagiatsvorwürfe laut wurden. Der zeitliche Abstand sei in die Beurteilung miteinzubeziehen. Schließlich könnten den handwerklichen Mängeln der Arbeit auch durch eine wissenschaftliche Rüge, durch Nachbesserung oder eine schlechtere Note Rechnung getragen werden. Wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, ist nach Angaben von Gerichtssprecher Rüdiger Albrecht offen. Infolge der Plagiatsvorwürfe war Koch-Mehrin von ihren Ämtern als Vizepräsidentin des Europaparlaments, als Vorsitzende der FDP im Europäischen Parlament und als FDP-Präsidiumsmitglied zurückgetreten. Vor drei Wochen kündigte sie an, nicht wieder für das Europaparlament zu kandidieren. dapd (Politik/Politik)
Breitner hält Antrag der NPD in Karlsruhe für Ablenkungsmanöver
Kiel (dapd-nrd). Schleswig-Holsteins Innenminister Andreas Breitner (SPD) hält den NPD-Antrag auf Überprüfung ihrer Verfassungstreue durch das Bundesverfassungsgericht für eine juristische Nebelkerze. „Die Nazis versuchen, den Blick auf einen NPD-Verbotsantrag zu verschleiern“, sagte Breitner am Mittwoch in Kiel. Dies sei ein durchsichtiges Manöver. Am Dienstag hatte die NPD das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe zur Prüfung ihrer Verfassungstreue aufgefordert. Die Innenminister von Bund und Ländern wollen im Dezember über ein mögliches neues NPD-Verbotsverfahren beraten. Die von den Behörden zusammengetragene Materialsammlung reiche aus, um ein solches Verfahren mit hinreichender Sicherheit erfolgreich zu betreiben, sagte Breitner. „Ich bin zuversichtlich, dass bis zu den entscheidenden Konferenzen der Innenminister und der Ministerpräsidenten Anfang Dezember die letzten Skeptiker von einem Verbot überzeugt sein werden.“ dapd (Politik/Politik)
Pau dringt auf Auflösung des Verfassungsschutzes
Berlin (dapd). Nach der Ausweitung des Skandals um die rechtswidrige Vernichtung von Akten zum Rechtsextremismus in Berlin dringt die Bundestagsabgeordnete Petra Pau (Linke) auf die Auflösung des Verfassungsschutzes. Geheimdienste seien „nicht kontrollierbar“, sagte Pau am Mittwoch. Dagegen warnte der Berliner SPD-Innenexperte Tom Schreiber vor vorschnellen Urteilen. Pau begründete ihre Forderung damit, dass die Geheimdienste ein Eigenleben führten und sich selbst genügten, mitnichten aber der Verfassung, die sie zu schützen vorgeben. Zu möglichen personellen Konsequenzen sagte die Politikerin, die auch Mitglied im NSU-Bundestagsuntersuchungsausschuss ist, „wer die Spitzen austauscht, um die Ämter zu retten, klammert das Problem aus“. Die Verfassungsschutz-Präsidenten seien „keine Fehlbesetzungen an der Spitze demokratischer Behörden, sondern immer Chefs undemokratischer Ämter“. Schreiber betonte hingegen im RBB-Inforadio, es sei sinnvoll, die Sachaufklärung in den Mittelpunkt der Schredder-Affäre zu stellen. Er habe weiterhin großes Vertrauen in die Berliner Verfassungsschutzchefin Claudia Schmid und in die Behörde. Am Dienstag war bekannt geworden, dass 2010 Akten zum Rechtsextremismus vernichtet wurden, ohne sie zuvor dem Landesarchiv zur Begutachtung anzubieten. Anfang November wurden die Abgeordneten bereits darüber informiert, dass im Juni dieses Jahres Unterlagen geschreddert wurden, die eigentlich aufbewahrt werden sollten. In beiden Fällen sprachen die Verantwortlichen von einem Versehen. Innensenator Frank Henkel (CDU) wollte in der Sitzung des Verfassungsschutzausschusses am Mittwochmittag zu dem neuen Fall Stellung nehmen. dapd (Politik/Politik)
930 Jobs bei Air Berlin auf der Kippe
Berlin (dapd). Bei der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin sind nach Informationen aus gut informierten Kreisen rund zehn Prozent der Arbeitsplätze in Gefahr. Die Firma habe derzeit etwa 9.300 Beschäftigte, hieß am Dienstag in den Kreisen. Das wären rund 930 Jobs. Beschlüsse gebe es aber noch keine.
NPD will Persilschein vom Verfassungsgericht
Karlsruhe (dapd). Die rechsextreme NPD will mit einem Antrag in Karlsruhe ihre eigene Verfassungsmäßigkeit feststellen lassen und damit offenbar einem drohenden Verbotsverfahren zuvorkommen. Ein Sprecher des Bundesverfassungsgerichts sagte am Dienstag auf dapd-Anfrage, der Schriftsatz sei eingegangen. Die Partei wolle vom höchsten deutschen Gericht feststellen lassen, dass sie „nicht verfassungswidrig“ im Sinne des Grundgesetzes ist. Es sei „in der Geschichte des Bundesverfassungsgerichts der erste Antrag einer Partei, ihre eigene Verfassungsmäßigkeit feststellen zu lassen“, sagte der Gerichtssprecher. Er bestätigte damit einen Bericht der WAZ-Mediengruppe. Wie viel Zeit die Prüfung des Antrages in Anspruch nehmen werde, sei derzeit nicht abzusehen. Nach dem relevanten Artikel 21, Absatz 2 des Grundgesetzes sind Parteien verfassungswidrig, „die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden“. Über die Frage der Verfassungswidrigkeit einer Partei darf allein das Bundesverfassungsgericht entscheiden. Das Gericht hatte ein erstes Verbotsverfahren 2003 gestoppt, weil in den Führungsgremien der NPD zahlreiche Informanten für den Verfassungsschutz tätig waren. Als zugelassene Partei wird die NPD derzeit zu großen Teilen mit Steuergeldern finanziert. Ein Verbot würde die Zahlungen stoppen. Die NPD will sich nach eigenen Angaben mit ihrem nun gestellten Antrag dagegen wehren, „dass fortwährend die Verfassungswidrigkeit behauptet wird, ohne jedoch einen Verbotsantrag zu stellen“. Der NPD-Parteivorstand betrete mit dem Antrag, der sich gegen die drei Verfassungsorgane Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat richte, „juristisches Neuland“, betonte die NPD auf ihrer Homepage. Das Gesetz über das Bundesverfassungsgericht sehe „einen derartigen Antrag nicht vor“. Sollte das Verfassungsgericht den Antrag der NPD zurückweisen, werde die Partei umgehend den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg anrufen. Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) hatte sich am Dienstag weiter für ein erneutes NPD-Verbotsverfahren stark gemacht. Kurz vor einem Treffen der CDU-Innenminister sagte er im rbb-Sender radioeins: „Berlin wird in dieser Frage nicht wackeln.“ Zu der Materialsammlung über die NPD aus den Ländern sagte er, diese sei sehr umfangreich. Er denke, „dass es gute Ansätze gibt, um der NPD nachzuweisen, was man nachweisen muss – nämlich eine aggressive kämpferische Grundhaltung gegen unsere Demokratie“. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat sich zuletzt skeptisch zu einem neuen Verbotsverfahren geäußert. Er befürchtet, die NPD könnte bei einem Fehlschlag des Verbotsantrags aufgewertet werden. Die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregime – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ (VVN-BdA) betonte am Dienstag in Berlin, mit dem jetzigen Antrag zeige der NPD-Bundesvorsitzende Holger Apfel Nerven. Deutlich werde damit, dass die Parteiführung und die verunsicherte Anhängerschaft der NPD „in der Defensive“ seien. dapd (Politik/Politik)
SAP startet Bündnis für die Ausbildung von IT-Fachkräften
Walldorf (dapd). Europas größter Softwarekonzern SAP will mit einem Bündnis Fachkräfte für die künftigen Anforderungen auf dem IT-Markt rüsten. Die Bildungsangebote der sogenannten Academy Cube Initiative werden sich vor allem an Berufseinsteiger und Arbeitssuchende in Europa wenden, wie der DAX-Konzern am Dienstag mitteilte. „Auch junge Fachkräfte aus südeuropäischen Ländern sollen damit angesprochen werden“, hieß es. Die Initiative werde notwendig, weil Industrieunternehmen zunehmend einzelne Maschinen und ganze Teile ihrer Wertschöpfungskette vernetzen, um ihre Effizienz weiter zu steigern. „Das Bündnis ist Teil der Antwort auf den sich verschärfenden Fachkräftemangel in der Informations- und Kommunikationsindustrie und ein Beitrag, Deutschlands und Europas Innovationskraft zu steigern“, sagte SAP-Vorstandssprecher Jim Hagemann Snabe. Zu Beginn haben sich bereits Unternehmen wie Bosch, die Software AG oder ThyssenKrupp der Initiative angeschlossen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Steuer-Razzia bei Mode-Unternehmer Eickhoff
Düsseldorf (dapd). Bei Ermittlungen gegen Steuersünder, die ihr Geld in die Schweiz geschafft haben, ist auch der Düsseldorfer Mode-Unternehmer Albert Eickhoff ins Visier der Fahnder geraten. Bei der bundesweit angelegten Durchsuchung mehrerer Firmen und Privaträume durchsuchte die Staatsanwaltschaft Bochum am Montag auch die Privatvilla Eickhoffs in Meerbusch, wie die „Bild“-Zeitung berichtet. Bei Eickhoff, dessen Unternehmen zu den bekanntesten Mode-Dynastien der Republik zählt, waren die Fahnder auf eine Stiftung in der Schweiz gestoßen.? Der Modemillionär bestätigte die Razzia der Zeitung. Über seine Stiftung in der Schweiz sagte er: „Damals gehörte es zum guten Ton, Geld ins Ausland zu schaffen. Man konnte ja nicht wissen, ob das Geld in Zukunft in Deutschland sicher ist.“ Im Mai 2012 habe er die Bank in der Schweiz gebeten, „das Konto zu legalisieren“. Die unterschlagenen Zinserträge aus den letzten Jahrzehnten habe er in seiner Steuererklärung gegenüber dem Finanzamt zum Jahresende deklarieren wollen.? Eine Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung hat der Unternehmer nicht erstattet. Eickhoff: „Da war ich zu doof.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)