Walldorf (dapd). Nach milliardenschweren Zukäufen 2013 eröffnet Europas größter Softwarekonzern SAP die Jagd auf den US-Rivalen Oracle. „Seit 2010 sind wir mit unseren Umsätzen im Software- und Cloudbereich von 2,7 auf fünf Milliarden Euro gewachsen. Damit wachsen wir deutlich schneller als Oracle“, sagte der Co-Vorstandssprecher des Walldorfer DAX-Konzerns, Jim Hagemann Snabe, am Mittwoch der Nachrichtenagentur dapd. „Im Datenbankgeschäft sind wir zwar zurzeit noch die Nummer vier“, sagte Hagemann Snabe. Das Segment wird von Oracle dominiert. „Aber wir haben die modernste Datenbanktechnologie weltweit und werden diesen Markt neu definieren“, sagte er mit Blick auf die SAP-Datenbank Hana, die 2011 eingeführt wurde und Prozesse bis zu 1.000 mal schneller machen soll. Allerdings ist Oracle noch weit weg. Während SAP 2012 einen Umsatz von 16,2 Milliarden Euro machte, betrugen die Erlöse von Oracle im Geschäftsjahr 2011/12 etwa 27,8 Milliarden Euro. Tempo macht SAP auch im Cloudgeschäft. „2012 war für SAP ein weiterer wichtiger Wendepunkt. Wir haben zwei strategische Akquisitionen erfolgreich abgeschlossen“, sagte Hagemann Snabe mit Blick auf die insgesamt 5,9 Milliarden Euro teuren Zukäufe Ariba und SuccessFactors. Das Cloudgeschäft sei eine Ergänzung und keine Konkurrenz zum Kerngeschäft mit fest installierter Software, betonte er. Eine weitere Shoppingtour plant SAP laut Hagemann Snabe vorerst nicht. „Wir haben jetzt einen enormen Wachstumsschub und können unser Ziel von über 20 Milliarden Euro Gesamtumsatz bis 2015 auch ohne große Zukäufe erreichen“, sagte er. „Das heißt aber nicht, dass wir den Markt nicht genau beobachten“, stellte er klar. „Wenn wir zukaufen, dann nicht wegen Marktanteilen, sondern wegen Innovationen, die einen klaren Mehrwert für unsere Kunden bieten.“ Nicht nur wirtschaftlich, auch juristisch geht der Wettstreit mit Oracle weiter. Im Sommer hatten sich beide Unternehmen auf einen Vergleich geeinigt, bei dem SAP wegen Patentrechtsverletzungen seiner Tochter TomorrowNow etwa 251 Millionen Euro an die Amerikaner zahlte. Der Rechtsstreit zog sich über Jahre und ist offenbar mit dem Vergleich noch nicht ausgestanden. Oracle hatte schon damals mitgeteilt, dass SAP inklusive Anwaltsgebühren mehr Geld zahlen müsse. „Der Fall TomorrowNow geht jetzt in die Berufung. Wir erwarten, dass hierzu Ende 2013 oder Anfang 2014 eine Entscheidung getroffen wird“, hieß es jetzt von SAP. Ursprünglich hatte ein US-Gericht im November 2010 eine Rekordstrafe von 1,3 Milliarden Dollar gegen die Deutschen verhängt. SAP wehrte sich dagegen und bekam teilweise recht. Die Strafe wurde anschließend deutlich auf 272 Millionen Dollar verringert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Merkel versichert: Kein deutscher Kampfeinsatz in Mali
Berlin (dapd). Deutschland wird nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) keine Kampftruppen nach Mali entsenden. Daher seien Sorgen, die Bundesrepublik könne in einen neuen Krieg hineingezogen werden, nicht berechtigt, sagte Merkel am Dienstag dem Hörfunksender NDR Info. Unterhalb dieser Schwelle sei die Bundesrepublik aber bereit, ihren Beitrag zur Lösung der Krise in dem westafrikanischen Land zu leisten. „Wir überlegen, ob wir logistische Unterstützung leisten oder humanitäre Hilfe“, sagte die Kanzlerin. So seien etwa Hilfen beim Transport möglich, je nachdem, was verfügbar sei. „Man darf nicht vergessen, dass Deutschland ja auch an anderen Stellen militärisch sehr aktiv ist, zum Beispiel in Afghanistan und im Kosovo“, machte Merkel deutlich. Grundsätzlich müsse aber Mali unterstützt werden, damit Terroristen nicht die Oberhand über das Land gewinnen, fügte Merkel hinzu. „Staaten, die nicht funktionieren, können Drogenschmuggel, terroristische Attacken und neue Flüchtlingsströme bedeuten. Deshalb wäre es nicht richtig, wenn wir ein internationales Hilfegesuchen einfach ablehnen.“ dapd (Politik/Politik)
Neuverschuldung 2012 vermutlich noch niedriger als erwartet
Baden-Baden (dapd). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) erwartet eine nochmals gesunkenen Neuverschuldung im Jahr 2012. Im Südwestrundfunk (SWR) sagte Schäuble am Montag, in den nächsten Tagen werde das Statistische Bundesamt mit den verbürgten Zahlen vermutlich „nicht allzu weit entfernt“ von der jüngsten Prognose des Kieler Instituts für Weltwirtschaft liegen. Dies hatte jüngst eine Neuverschuldung von 22,8 Milliarden Euro für das vergangene Jahr errechnet. Das wären zwei Milliarden Euro weniger, als Schäuble noch im Dezember vorhergesagt hatte. Dies dürfe allerdings nicht zu der Annahme verleiten, dass es „mehr Spielraum 2013“ gebe, sagte der Finanzminister. „Der Haushalt 2013 liegt fest und da werden wir uns sehr anstrengen müssen, dass wir die Zahlen des Haushaltsgesetzes erreichen.“ Zu den Forderungen nach einer besseren Anerkennung von Erziehungszeiten für ältere Mütter sowie der Aufstockung von Renten für Geringverdiener sagte Schäuble, es stünden in beiden Fällen nur „begrenzte finanzielle Volumina zur Verfügung, in diesem Rahmen werden wir einen Spielraum, werden wir die Lösung suchen“. Schäuble fügte hinzu: „Und ich werde mich an der Suche beteiligen.“ dapd (Politik/Politik)
CSU-Landesgruppenchefin will Gesamtlösung für Rentenpaket
Berlin (dapd). In der Debatte um die Besserstellung von Geringverdienern bei der Rente hat die CSU Kompromissbereitschaft signalisiert. „Wir sollten uns bemühen, dass wir alles in einem Paket auf den Weg bringen“, sagte CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt der Zeitung „Die Welt“ (Samstagausgabe) laut Vorabbericht. „Ich bin auch zuversichtlich, dass wir das erreichen.“ Der Koalitionsausschuss hatte im vergangenen Jahr beschlossen, Mini-Renten aus Steuermitteln so aufzustocken, dass sie etwa zehn bis 15 Euro oberhalb der Grundsicherung liegen. Die CSU-Landesgruppe stellte sich in Wildbad Kreuth gegen diese Finanzierung. Hasselfeldt versicherte, ein Großteil der Vorschläge zur Rente sei unstrittig. Nur bei der Ausgestaltung der Lebensleistungsrente gebe es noch Diskussionsbedarf. Vor allem die Verbindung von Fürsorge- und Versicherungssystem berge viele offene Fragen. „Auch wir wollen, dass in der Altersversorgung die Lebensleistung von Menschen anerkannt wird, die ein Leben lang für kleines Geld gearbeitet haben und parallel fürs Alter vorgesorgt haben“, versicherte sie. dapd (Politik/Politik)
Seehofer will Pkw-Maut auf deutschen Autobahnen
Würzburg (dapd). Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat seine Forderung nach einer Pkw-Maut auf deutschen Autobahnen bekräftigt. Es sei „höchste Zeit“, dass Bürger europäischer Staaten, bei denen Deutsche Maut bezahlen müssen, auch hier zahlen.
Bayerns FDP-Fraktionschef für besseres Erscheinungsbild der Partei
München (dapd). Bayerns FDP-Fraktionschef Thomas Hacker hält ein besseres Erscheinungsbild der Bundesspitze seiner Partei für notwendig. Hier sehe er „noch Luft nach oben“, sagte Hacker der Nachrichtenagentur dapd. Er mahnte: „Erfolgreich werden wir nur sein, wenn wir geschlossen auftreten.“ Beim Dreikönigstreffen in Stuttgart müssen die Liberalen nach Ansicht von Hacker zeigen, dass die FDP „der Reformmotor für Deutschland“ sei und „unverzichtbar für die politische Landschaft“ bleibe. In Bayern sei die FDP „der Garant dafür, dass es weder eine absolutistische Alleinherrschaft der CSU noch ein diffuses Bündnis aus SPD, Grünen und Freien Wählern geben wird“. dapd (Politik/Politik)
Neujahrsansprache: Merkel sieht Schuldenkrise noch nicht als überwunden an
Berlin (dapd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fordert weitere Anstrengungen zur Überwindung der internationalen Schuldenkrise. Diese sei noch längst nicht überwunden, sagte die Kanzlerin in ihrer Neujahrsansprache. Zwar begännen die beschlossenen Reformen zu wirken, international müsse aber noch mehr getan werden, um die Finanzmärkte besser zu überwachen. „Die Welt hat die Lektion der verheerenden Finanzkrise von 2008 noch nicht ausreichend gelernt“, sagte sie. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte sich nach Weihnachten noch deutlich optimistischer geäußert, als er sagte, er glaube, „wir haben das Schlimmste hinter uns“. In ihrer Ansprache gab Merkel hingegen zu bedenken, dass das wirtschaftliche Umfeld im neuen Jahr nicht einfacher, sondern schwieriger werde. Dennoch appellierte sie: „Das sollte uns jedoch nicht mutlos werden lassen, sondern – im Gegenteil – Ansporn sein.“ Eine wichtige Rolle zur Sicherung von Arbeitsplätzen wies Merkel der Forschung zu. „Wenn wir etwas können, was andere nicht können, dann erhalten und schaffen wir Wohlstand“, sagte die CDU-Politikerin. „Deshalb investieren wir so viel wie nie zuvor in Bildung und Forschung. Deshalb bauen wir Deutschland zu einem der modernsten Energiestandorte der Welt um. Deshalb bereiten wir unser Land auf den demografischen Wandel vor, und deshalb bringen wir die Staatsfinanzen in Ordnung.“ Auch 2013 werde die Bundesregierung von diesen Zielen geleitet. Zudem betonte Merkel die Verantwortung jedes einzelnen. „Am Anfang sind es oft nur wenige, die voraus gehen, einen Stein ins Rollen bringen und Veränderung möglich machen“, sagte Merkel. Durch Menschen, die die Initiative ergriffen hätten, sei es möglich geworden, dass Deutschland 2012 „die niedrigste Arbeitslosigkeit und die höchste Beschäftigung seit der Wiedervereinigung“ gehabt habe. Auch im kommenden Jahr müssten die Deutschen ihre größten Stärken unter Beweis stellen. „Dann bleibt Deutschland auch in Zukunft menschlich und erfolgreich“, sagte Merkel. Einen besonderen Dank richtete die Kanzlerin an Soldaten, Polizisten und zivile Helfer im Ausland. dapd (Politik/Politik)
Philipp Rösler hält sich seine Zukunft offen
Berlin (dapd). Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler lässt offen, ob er auch nach einer Niederlage bei der Landtagswahl in Niedersachsen Bundesvorsitzender der FDP bleibt. Im ZDF-„Morgenmagazin“ sagte Rösler am Freitag auf eine entsprechende Frage: „Erst mal kämpfen wir dafür, dass Niedersachsen eben nicht schief geht, dass wir nicht nur in den Landtag hineinkommen, sondern dass wir in Regierungsverantwortung verbleiben.“ Er fügte hinzu: „Darauf konzentrieren wir uns, und das gilt nicht nur für mich, sondern für die gesamte Partei.“ Auf die Nachfrage, ob er im Mai erneut für den Chefposten der Partei kandidieren wolle, antwortete er: „Jetzt konzentrieren wir uns erst mal auf Niedersachsen.“ Zu dem Vorstoß von Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP), gegebenenfalls den Parteivorsitz und die Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl zu trennen, sagte Rösler: „Außer einigen wenigen beschäftigen sich die meisten in der Partei tatsächlich nicht mit dieser Frage.“ dapd (Politik/Politik)
DIHK-Präsident Driftmann lobt Merkels Europapolitik
Frankfurt am Main (dapd). Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann, hat die Politik der Bundesregierung zur Bewältigung der Eurokrise verteidigt. Er wisse, „dass viele Bürger ein schlechtes Gefühl haben und sich Sorgen machen“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Aber ‚the German Angst‘ mit ‚the German Gesamtkonzept‘ bekämpfen zu wollen, das funktioniert in Europa nun einmal nicht.“ Ausdrücklich lobte der DIHK-Chef Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): „Es ist schon ein Glück, dass wir diese unprätentiös auftretende Frau haben, die ganz im Interesse Europas und Deutschlands – in dieser Reihenfolge – viel Sinnvolles tut.“ Driftmann zeigte sich davon überzeugt, dass das „Zerbrechen des Euro nicht einmal eine reale Option“ sei. „Als Exportnation brauchen wir den Euro dringend Alle anderen Maßnahmen, also etwa zur D-Mark zurückzukehren, wären viel teurer und schlechter als das, was wir jetzt machen.“ dapd (Politik/Politik)
Grube: Bahn in diesem Jahr besser für den Winter gerüstet
Berlin (dapd). Die Deutsche Bahn ist in diesem Winter offenbar besser gegen ein Verkehrschaos gewappnet, als in den Jahren zuvor. Bahnchef Rüdiger Grube sagte der Zeitung „Bild am Sonntag“: „Die ersten Erfahrungen mit diesem Winter zeigen, dass wir besser mit Eis und Schnee zurechtkommen als Auto oder Flugzeug. Und wir sind deutlich besser vorbereitet als noch vor zwei Jahren.“ Grube nannte konkrete Zahlen: „2010 standen uns 9.000 Menschen zum Schneeräumen zur Verfügung, dieses Jahr sind es 21.000. Wir haben 287 statt 46 Heizgeräte, um eingefrorene Züge aufzutauen. Die Zahl der besonders geschützten Weichen haben wir von 23 auf mehr als 7.000 erhöht.“ Allerdings räumte der Bahnchef ein: „Bei extremen Witterungsbedingungen können auch wir Einschränkungen nicht ausschließen.“ Grube verwies zudem auf die verbesserte Pünktlichkeit der Bahn: „Wir sind viel pünktlicher als früher.“ 94 Prozent aller Züge erreichten maximal sechs Minuten nach Fahrplanzeit den Zielbahnhof. Diese Vorgabe sei deutlich härter als in der Luftfahrt, wo eine Verspätung erst ab dem Zeitpunkt gemessen wird, wenn der Flieger in der Luft ist. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)