Ost-Beauftragter fordert Entschädigungen wegen Medikamententests zu DDR-Zeiten

Ost-Beauftragter fordert Entschädigungen wegen Medikamententests zu DDR-Zeiten Halle/Saale (dapd). Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Bergner (CDU), fordert Konsequenzen, falls westdeutsche Pharmaunternehmen in der DDR nachweislich Medikamente an Patienten testen ließen. „Das kann auch heute noch Konsequenzen haben – im Sinne von Entschädigung, möglicherweise sogar von strafrechtlicher Verfolgung“, sagte Bergner der „Mitteldeutschen Zeitung“ laut Vorabbericht. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Fälle, die jetzt Aufregung verursachen, im Einklang mit dem westdeutschen Recht gewesen sind. Experimente ohne Einwilligung der Betroffenen halte ich für skandalös“, sagte Bergner, plädierte aber gleichwohl für eine differenzierte Aufarbeitung. So seien viele Ärzte in der DDR froh gewesen, wenn sie überhaupt Medikamente bekommen hätten. Auch könne man die westdeutsche Pharmaindustrie nicht über einen Kamm scheren. Medienberichten zufolge haben westdeutsche Pharmaunternehmen in den 1980er Jahren Medikamente an offenbar ahnungslosen DDR-Bürgern getestet. Der Vorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft, Rainer Wagner, sagte der Zeitung: „Hier kommt westliche Profitgier zusammen mit kommunistischer Skrupellosigkeit. Die Vorgänge müssen lückenlos aufgeklärt und die Opfer entschädigt werden.“ Eine Entschuldigung sei das Mindeste. dapd (Politik/Politik)