Berlin/Bremen (dapd). Die stark gestiegenen Kosten für Agrarrohstoffe kommen die deutschen Verbraucher teuer zu stehen. In der Folge werden auch Brot und Brötchen teurer, wie der Geschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, Amin Werner, der Nachrichtenagentur dapd am Freitag sagte. Am Donnerstag hatte der Verband der Deutschen Mühlen angekündigt, die Preissteigerungen bei Brotgetreide weitergeben zu wollen. „Das merken wir bereits“, sagte Werner. Erschwerend wirken sich Werner zufolge zudem die Tarifabschlüsse im Backgewerbe mit Lohnerhöhungen von drei bis vier Prozent aus. „Beim Wert eines Brotes von einem Euro sind bereits 50 Cent Personalkosten“, sagte Werner. Zutaten eines Brotes, also auch Mehl, haben laut Werner einen Anteil von 18 bis 25 Prozent am Gesamtpreis. Dem „Weser-Kurier“ (Samstagausgabe) sagte Werner laut einer Vorabmeldung, neben hohen Rohstoff- und Personalkosten spielten auch die ebenfalls stark gestiegenen Preise für Energie eine Rolle. „Alle drei Kostenblöcke sind deutlich gestiegen und bedeuten in der Folge, dass die Bäcker über Preiserhöhungen nachdenken müssen. In welcher Höhe, das hängt vom Sortiment und der Lage ab“, sagte Werner dem Blatt. Der harte Preiskampf könne dazu führen, dass auch Bäckereien „auf der Strecke bleiben werden“. Werner forderte einen Ehrenkodex für Investoren, Banken und Versicherungen, der Spekulation mit Agrarrohstoffen und Lebensmitteln verbietet. Verantwortlich für die hohen Rohstoffkosten seien vor allem Spekulanten. „Spekulation mit Lebensmitteln ist aus unserer Sicht moralisch verwerflich. Da gibt es gar keine Diskussion. Das erkennen ja inzwischen auch immer mehr Banken und steigen aus dem Geschäft mit Agrarrohstoffen aus“, sagte Werner der Zeitung. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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dm liebäugelt mit Schlecker-Online-Shop
München (dapd). Der Gründer und heutige Aufsichtsrat der Drogeriemarktkette dm, Götz Werner, hat Interesse am Online-Shop des Ex-Konkurrenten Schlecker signalisiert. „Der Shop hat rund 2,5 Millionen Kunden, das ist ein großes Potenzial“, sagte Werner dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Allerdings hätten viele Kunden wohl nur einmal bestellt. „Man muss sich fragen, ob es da wirklich Substanz gibt, die uns den Einstieg ins Online-Geschäft erleichtern würde.“ Die Karlsruher Kette dm hat bisher keinen eigenen Internet-Shop, sondern verkauft Eigenmarken über Amazon. Mit Blick auf den gescheiterten Wettbewerber Anton Schlecker sprach Werner von einem „tragischen Fall“. Er sieht zu geringe Investitionen und zu schnelles Wachstum als Hauptgründe für das Schlecker-Aus: „Wer nur wächst, bekommt ein Problem wie Schlecker: Eines Tages verdienen 90 Prozent der Läden nichts mehr.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)