Mehr als die Hälfte der Schlecker-Mitarbeiter noch ohne neuen Job

Mehr als die Hälfte der Schlecker-Mitarbeiter noch ohne neuen Job Berlin (dapd). Ein Großteil der einst bei der Drogeriekette Schlecker Beschäftigten hat auch ein Jahr nach der Insolvenz noch keinen neuen Job gefunden. Von den etwa 23.500 entlassenen Mitarbeitern seien nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im März 10.707 wieder in Arbeit, erklärte die Gewerkschaft ver.di am Mittwoch in Berlin. Wie viele der ehemaligen Mitarbeiter heute tatsächlich einer Beschäftigung nachgehen, sei unklar. „Die Auswertung verschleiert, dass bereits eine siebentägige sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ausreicht, um von der Statistik nicht mehr erfasst zu werden – selbst wenn die Menschen nach einer Woche die Arbeit wieder verloren haben“, kritisierte ver.di-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Die Behauptung von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), der Arbeitsmarkt sei aufnahmefähig, „erweist sich als blanker Hohn“. Bei vielen der mehr als 10.000 ehemaligen Mitarbeiter, die in der ersten Kündigungswelle Ende März 2012 ihre Arbeit verloren und noch keine neue Beschäftigung gefunden haben, laufe jetzt der Anspruch auf Arbeitslosengeld aus, sagte Nutzenberger. „Das heißt, dass Tausende Frauen ab April von Hartz IV werden leben müssen.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

IG Metall kündigt Warnstreiks in Ost-Textilindustrie an

IG Metall kündigt Warnstreiks in Ost-Textilindustrie an Gera (dapd). Nach den bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen für die rund 16.000 Beschäftigten der ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie bereitet die IG Metall erste Warnstreiks vor. Zunächst seien Termine in fünf Betrieben an unterschiedlichen Tagen vereinbart worden, sagte ein Gewerkschaftssprecher am Mittwoch. Der Auftakt erfolge am 3. April. Details wollte er nicht nennen. Am Dienstagabend hatten sich beide Seiten trotz stundenlanger Verhandlungen in Gera nicht einigen können. Nach Gewerkschaftsangaben standen zuletzt zwei Angebote im Raum. Beide hätten demnach eine Einmalzahlung sowie unterschiedlich gestaffelte Entgelterhöhungen über 3,0 und 2,5 Prozent vorgesehen. Bezogen auf die Laufzeit von 24 Monaten entspreche dies einem Plus von 2,7 Prozent, sagte der IG-Metall-Sprecher. Dies sei zu wenig. In ersten Reaktionen hätten die Belegschaften einzelner Betriebe die Ablehnung der Offerte durch die IG Metall begrüßt. Die Gewerkschaft fordert fünf Prozent mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber wollten sich im Tagesverlauf zum Stand der Verhandlungen äußern. Ende der Woche läuft in der Branche die Friedenspflicht aus. Neue Gespräche könnten es laut IG Metall in der Zeit um den 18. April geben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

CDU fordert Mappus zur Aussage vor dem Untersuchungsausschuss auf

CDU fordert Mappus zur Aussage vor dem Untersuchungsausschuss auf Stuttgart (dapd-bwb). Bei der Aufklärung des verfassungswidrigen EnBW-Deals setzt die CDU weiter auf die Hilfe von Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein ehemaliger Ministerpräsident, der einen Eid auf die Verfassung geschworen hat, einem Landtagsausschuss gegenüber die Aussage verweigert. Ich erwarte, dass er vor dem Ausschuss aussagt“, sagte der CDU-Obmann im Untersuchungsausschuss, Alexander Throm, den „Stuttgarter Nachrichten“. Wer nichts zu verbergen hat, könne aussagen. Throm reagierte damit auf die Ankündigung der Mappus-Anwälte, wonach der Ex-Regierungschef möglicherweise nicht mehr vor dem Untersuchungsausschuss aussagen wird, sondern wegen der laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen ihn auf sein Aussageverweigerungsrecht zurückgreift. Auf Betreiben von Mappus hatte das Land Ende 2010 am Parlament vorbei für 4,7 Milliarden Euro die Anteile am Karlsruher Stromversorger EnBW zurückgekauft. dapd (Politik/Politik)

Nur jedes zehnte verkaufte Ei stammt vom Bio-Huhn

Nur jedes zehnte verkaufte Ei stammt vom Bio-Huhn Dortmund (dapd). Nur etwa jedes zehnte verkaufte Ei in Deutschland stammt von einem Bio-Huhn. Das gehe aus neuen Marktdaten des Deutschen Bauernverbandes hervor, berichteten die Dortmunder „Ruhr Nachrichten“. Der Marktanteil von Bio-Eiern stieg nach Angaben des Verbandes von 6,8 Prozent im Jahr 2009 auf 9,1 Prozent im vergangenen Jahr. Jedes fünfte in Deutschland erzeugte Ei stammt aus Kleingruppenhaltung, die als Ersatz für die früheren Legebatterien eingeführt wurde. Diese Eier werden hauptsächlich von der Lebensmittelwirtschaft verarbeitet. Wie das Blatt weiter berichtet, kaufen die Deutschen ihre Eier für den privaten Verbrauch vorwiegend beim Discounter. So gehe aus den Marktdaten des Bauernverbandes hervor, dass 46 Prozent der Eier bei den Discountern Aldi und Lidl verkauft werden, 28 Prozent in anderen Verbrauchermärkten sowie 18 Prozent auf dem Wochenmarkt oder direkt beim Bauern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bürger sehen nur bei wenigen Politikern Führungsqualitäten

Bürger sehen nur bei wenigen Politikern Führungsqualitäten Düsseldorf (dapd). Viele Bürger sind mit dem Führungsverhalten der deutschen Politiker unzufrieden. In einer Umfrage bescheinigen 15 Prozent der Bürger den Politikern gute Führungsqualitäten. In Auftrag gegeben wurde die Erhebung von Ketchum Pleon, einer Agentur für Kommunikationsberatung. Die Ergebnisse sollten am (heutigen) Mittwochmittag veröffentlicht werden, liegen der dapd aber bereits vor. Der Umfrage zufolge haben die Politiker auch bei der Kommunikation Nachholbedarf. Nur 18 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Politiker gut kommunizieren. Im vergangenen Jahr lag der Wert noch bei 24 Prozent. Die Kommunikation in Politik und Wirtschaft habe sich in den vergangenen Jahren stark professionalisiert, sagte der Geschäftsführer von Kechum Pleon Deutschland, Dirk Popp. Ketchum Pleon befragte 500 Bürger von Ende Dezember 2012 bis Mitte Januar dieses Jahres. dapd (Politik/Politik)

Wirtschaftsweiser Bofinger: Zypernhilfe hat fatale Signalwirkung

Wirtschaftsweiser Bofinger: Zypernhilfe hat fatale Signalwirkung Passau (dapd). Der „Wirtschaftsweise“ Peter Bofinger befürchtet eine fatale Signalwirkung des Zypern-Rettungspakets auf den gesamten Euro-Raum. „Das ist quasi ein Aufruf an die Anleger, ihr Geld abzuziehen, sobald sich auch nur die geringsten Probleme bei ihrer Bank zeigen“, sagte Bofinger der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwochausgabe). „Verunsicherung und Sensibilität der Anleger werden wachsen.“ Das Mitglied des Wirtschafts-Sachverständigenrates der Bundesregierung kritisierte auch Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem, der am Montag mit Äußerungen zitiert worden war, wonach die Belastung von zyprischen Bankkunden als Vorbild für andere Euro-Länder dienen könnte. „Die Äußerungen von Jeroen Dijsselbloem waren mehr als fahrlässig“, sagte Bofinger. Einlagen bei Banken müssten zu hundert Prozent sicher sein. Sonst funktioniere das Bankensystem nicht. „Wenn Anleger aus Problemländern ihr Geld in großem Stil von strauchelnden Banken abziehen und nach Deutschland transferieren, haben wir ein Problem“, sagte Bofinger. Das Beispiel Zyperns dürfe auf keinen Fall Schule machen: „Jeder, der politisch Verantwortung trägt, sollte jetzt deutlich machen, dass Zypern ein Sonderfall war.“ dapd (Politik/Politik)

Musikindustrie macht 3,2 Prozent Umsatzminus

Musikindustrie macht 3,2 Prozent Umsatzminus Berlin (dapd). Die Musikindustrie hat die angestrebte schwarze Null im vergangenen Jahr verfehlt. Zwar stieg das digitale Geschäft erneut zweistellig um 19,3 Prozent an, doch gingen die Gesamtumsätze aus Musikverkäufen um 3,2 Prozent zurück, wie der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) am Dienstag in Berlin bilanzierte. Die Zuwächse in den neuen digitalen Geschäftsfeldern hätten die Verluste im physischen Tonträgermarkt nicht auffangen können, sagte Vorstandsvorsitzender Dieter Gorny. Die Einnahmen aus dem digitalen Geschäft erreichten dagegen mit einem Anteil von 20,5 Prozent in 2012 einen bisherigen Spitzenwert. Rund 8,4 Millionen Menschen kauften Downloads, der Umsatz kletterte damit um 24,4 Prozent auf etwa eine viertel Milliarde Euro. 2011 hatte der Markt erstmals seit 15 Jahren keine Umsatzverluste verzeichnet. Beim Gesamtumsatz gab es ein leichtes Plus von 0,1 Prozent, vor allem dank des boomenden Digitalmarktes. Marktforscher erwarteten daher ab 2013 sogar einen „leichten Aufwärtstrend“. 2010 hatte die Branche noch ein Minus von 4,6 Prozent verbucht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Überparteilicher Vorstoß für Frauenquote in Aufsichtsräten

Überparteilicher Vorstoß für Frauenquote in Aufsichtsräten Hamburg (dapd). Eine parteiübergreifende Gruppe von Abgeordneten aus Regierung und Opposition will nach einem Bericht der Wochenzeitung „Die Zeit“ im Bundestag gemeinsam für das Gesetz zur Frauenquote in Aufsichtsräten stimmen. Bekomme die Initiative bei der Abstimmung am 18. April eine Mehrheit, so werde der Entwurf des Landes Hamburg Gesetz, schreibt das Blatt laut einem Vorabbericht vom Dienstag. Danach soll der Frauenanteil in Aufsichtsräten bis 2018 auf 20 und bis 2023 auf 40 Prozent steigen. Im Bundesrat hatte der Hamburger Antrag bereits eine Mehrheit gefunden, dort stimmten auch die beiden unionsgeführten Länder Sachsen-Anhalt und Saarland dafür. In beiden Ländern regieren große Koalitionen. Im Bundestag fehlen nach Angaben der Organisatorinnen von der Grünen-Bundestagsfraktion bisher nur vier Stimmen für eine Mehrheit für den Antrag. Zu den Unterstützerinnen gehört auch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Die Bundesregierung lehnt eine europäische Frauenquote in Aufsichtsräten ab, wie sie auch von EU-Justizkommissarin Viviane Reding gefordert wird. Nach Ansicht der Regierung gibt es keine europäische Rechtsgrundlage für eine Quotenregelung. Nach Redings Plan sollen bereits ab 2020 in den Aufsichtsräten von Großunternehmen 40 Prozent der Managerstellen von Frauen besetzt werden. dapd (Politik/Politik)

Neue Statistik belegt hohe kriminelle Energie von Neonazis

Neue Statistik belegt hohe kriminelle Energie von Neonazis Düsseldorf (dapd). Das kriminelle Potenzial von Rechtsextremisten ist weitaus größer als bislang angenommen. Auf nahezu jedes politisch motivierte Gewaltdelikt der Neonazis kämen zwei weitere Straftaten aus der allgemeinen Kriminalität, sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Dienstag in Düsseldorf. Dies zeige die Auswertung der Kriminalitätsstatistik 2012. Insgesamt seien von 556 Rechtsextremisten fast 1.400 Straftaten begangen worden. Darunter sei ein Tötungsdelikt, Körperverletzungen, Diebstähle und Einbrüche. „Das zeigt, dass Rechtsextremisten eine Gefahr für unsere Gesellschaft sind“, sagte Jäger. Als Reaktion auf den Terror des „Nationalsozialistischen Untergrundes“ (NSU) hatte der Innenminister Ende 2011 ein Acht-Punkte-Programm vorgestellt, das unter anderem die Erfassung aller Straftaten von Neonazis vorsah. Dadurch gebe es nun mehr Klarheit darüber, welche Gefahr von ihnen ausgehe. „Je mehr wir über sie wissen, umso eher können wir Zusammenhänge erkennen und einschreiten.“ Rund 800 Personen ordnen die Sicherheitsbehörden in NRW dem gewaltbereiten Lager zu. Zum besonders harten Kern gehören landesweit über 170 Rechtsextremisten. Sie werden seit gut einem Jahr in einem Intensivtäterkonzept genauer beobachtet. dapd (Politik/Politik)

Bertelsmann-Chef Rabe sieht die Trendwende

Bertelsmann-Chef Rabe sieht die Trendwende Berlin (dapd-nrw). Europas größter Medienkonzern Bertelsmann hat nach Jahren schrumpfender Umsätze nach den Worten von Firmenchef Thomas Rabe die Trendwende geschafft. „Nach der Trennung von wachstumsschwachen Geschäften und einem entsprechenden Umsatzrückgang in den vergangenen Jahren ist Bertelsmann wieder auf dem Wachstumspfad“, sagte der Manager am Dienstag bei der Präsentation der Konzernbilanz 2012 in Berlin. Für 2014 strebe der Konzern wieder einen Umsatz von 18 Milliarden Euro an. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei 16,1 Milliarden Euro, ein Plus von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Konzernergebnis stieg um 1,1 Prozent auf 619 Millionen Euro. Zum kräftigen Wachstum beitragen sollen nicht zuletzt die bevorstehende Fusion der Buchsparte Random House mit dem Konkurrenten Penguin und die Komplettübernahme des Musikrechteunternehmens BMG. Rabe betonte, Bertelsmann wolle das Wachstumstempo „weiter hoch halten“ – sowohl durch organisches Wachstum als auch durch Akquisitionen. So habe das Bildungsgeschäft ebenso wie das Musikrechte-Management das Potenzial, zu einem neuen Unternehmensbereich von Bertelsmann zu werden. Ziel sei es, das Unternehmen in den nächsten Jahren wachstumsstärker, digitaler und internationaler auszurichten. „Wir sind hier auf einem sehr guten Weg“, sagte der Manager. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)