Berlin (dapd). 15 deutsche Universitäten wollen künftig gemeinsam für ihre Interessen eintreten. Dafür haben sie nach internationalem Vorbild den Verein „German U15“ gegründet. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hält den Zusammenschluss für eine gute Idee. „Wir wollen die Bedingungen für Wissenschaft, Forschung und Lehre verbessern“, sagte der Vorsitzende der „German U15“, der Direktor der Universität Heidelberg, Bernhard Eitel, bei der Vorstellung der Aufgaben und künftigen Arbeitsfelder am Freitag in Berlin. Es gehe vor allem darum, die Potenziale der verschiedenen Hochschultypen bestmöglich zu nutzen. Zu den „Baustellen“ gehöre unter anderem die steigende Studentenzahl. Dies sei vor allem für forschungsstarke und fachlich breit aufgestellte Universitäten eine „besondere Herausforderung“, sagte der Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin, Jan-Hendrik Olbertz. „Die Studierendenzahlen erreichen so langsam eine Größe, die für die Universitäten gefährlich wird“, warnte er. „Am Ende brauchen wir mehr Geld“ Ein weiteres Arbeitsfeld sei die Hochschulfinanzierung. „Am Ende brauchen wir mehr Geld“, sagte „German U15“-Vorsitzender Eitel. Zum einen wolle die deutsche Hochschullandschaft zur Weltspitze gehören. Zum anderen gebe es die benötigten finanziellen Mittel nicht. „Da liegt ein Widerspruch“, sagte er. Die Aufgabe der „German U15“ sei, auf diesen Widerspruch aufmerksam zu machen. Bundesbildungsministerin Schavan begrüßte die Gründung von „German U15“. „Dieser Zusammenschluss stärkt die Stimme der deutschen Wissenschaft international. Er zeigt einmal mehr, wie notwendig die Initiative der Bundesregierung für eine Grundgesetzänderung ist“, sagte Schavan. Dem Bund ist es bislang nur erlaubt, Hochschulen zeitlich befristet und auf Projektbasis finanziell zu unterstützen. Eine Grundgesetzänderung soll ermöglichen, dass der Bund auch dauerhaft wissenschaftliche Einrichtungen an Hochschulen fördern darf. Schavan sagte: „Nur wenn Bund und Länder nachhaltig zusammenarbeiten, können wir die große internationale Attraktivität unseres Wissenschaftssystems sichern und weiterentwickeln.“ Zu „German U15“ gehören die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Universitäten Bonn, Frankfurt, Freiburg, Göttingen, Hamburg, Heidelberg, Köln, Leipzig und Mainz, die Ludwig-Maximilians-Universität München und die Universitäten Münster, Tübingen und Würzburg. Auch in Kanada und den Niederlanden haben sich die größten Universitäten vereinigt. dapd (Politik/Politik)