Ingolstadt (dapd). Nach einem Absatzrekord im ersten Halbjahr sieht der Audi-Vorstandsvorsitzende Rupert Stadler sein Unternehmen „voll auf Kurs“. Die VW-Tochter erhöhte in den ersten sechs Monaten des Jahres ihre Auslieferungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,3 Prozent auf 733.250 Fahrzeuge, wie Audi am Montag in Ingolstadt mitteilte. Im Juni stieg der Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13,1 Prozent auf 133.050. Unter den deutschen Premiumherstellern legte Audi im ersten Halbjahr am stärksten zu. Der Absatz der Marke BMW stieg um 8,3 Prozent auf 747.064. Die Auslieferungen der Mercedes-Benz-Modelle erhöhten sich um 6,9 Prozent auf 652.924. Mit neuen Modellen des Q5 und des A3 wolle Audi auch „im traditionell weniger absatzstarken zweiten Halbjahr“ weiter wachsen, kündigte Vertriebsvorstand Peter Schwarzenbauer an. Im gesamten Jahr 2012 will der Ingolstädter Hersteller 1,4 Millionen Autos ausliefern, wie Stadler erläuterte. Trotz Eurokrise legte Audi von Januar bis Juni auch in Europa um 2,8 Prozent auf 393.350 Wagen zu. Zwar gingen die Auslieferungen in Italien um 18,7 Prozent auf 27.521 und in Spanien um 9,9 Prozent auf 21.765 zurück. In Großbritannien stieg der Absatz dagegen um 4,5 Prozent auf 66.188, in den Niederlanden um 30 Prozent auf 13.026 und in Österreich um 11,8 Prozent auf 10.828. In Russland legte Audi sogar um 40,9 Prozent auf 16.563 zu. Auf dem Heimatmarkt Deutschland steigerte die VW-Tochter ihre Auslieferungen um 7,3 Prozent auf 134.173. Damit legte Audi im Bundesgebiet stärker zu als der Gesamtmarkt, der von Januar bis Juni um ein Prozent wuchs. Während weltweit der Q3 und der neue A6 für Wachstum sorgten, ging das Plus in Deutschland dem Hersteller zufolge auch auf den A1 Sportback zurück. Audi konnte in allen Regionen der Welt zulegen. Den höchsten Zuwachs erzielte das Unternehmen im Asien-Pazifik-Raum mit einem Plus von 33,8 Prozent auf 229.050. In China, dem größten Markt des Premiumherstellers, steigerte Audi seinen Absatz um 37,8 Prozent auf 193.871 Fahrzeuge. Vor allem die vor Ort produzierten Modelle wie die Langversion des A4 und der Q5 seien Wachstumstreiber gewesen, teilte Audi mit. Auf dem US-Markt, wo die VW-Tochter um 16,5 Prozent auf 65.158 zulegte, hätten sich die A6 Limousine, der Q5 und das Oberklasse-Coupé A7 Sportback gut verkauft. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Deutsche Industrie legt beim Umsatz zu
Wiesbaden (dapd). Die deutsche Industrie hat im Mai mehr Umsatz erwirtschaftet als im Vormonat. Im Vergleich zum April stieg der um Preissteigerungen und die Zahl der Arbeitstage bereinigte Umsatz des verarbeitenden Gewerbes um 0,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte.
Außenhandel legt im Mai leicht zu
Wiesbaden (dapd). Der deutsche Außenhandel hat im Mai gegenüber dem Vormonat leicht zulegen können. So stiegen die Warenausfuhren im Vergleich zum April um 3,9 Prozent auf 92,5 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Die Einfuhren legten demnach um 6,3 Prozent auf 77,2 Milliarden Euro zu. Damit ergab sich ein Außenhandelsüberschuss von bereinigt 15 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten die Ausfuhren den Statistikern zufolge um 0,5 Prozent zu. Der Wert der Importe fiel dagegen gegenüber Mai 2011 um 0,2 Prozent . (Mitteilung des Statistischen Bundesamtes: http://url.dapd.de/Rha3Sh) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
FDP will Griechenland mehr Zeit geben
Berlin (dapd). Die FDP will Griechenland etwas mehr Zeit zur Umsetzung des Reformprogramms zu geben. Bei einzelnen Schritten könnten „Verschiebungen auf der Zeitachse“ sinnvoll sein, sagte Fraktionschef Rainer Brüderle der „Welt am Sonntag“ und fügte hinzu, „dabei geht es aber um Wochen, nicht um Jahre“. An den Auflagen selbst sei nicht zu rütteln. Auch FDP-Generalsekretär Patrick Döring sprach sich dafür aus, Griechenland zeitlich entgegenzukommen. „An den Konditionen und Auflagen ändert sich nichts, aber wir haben Verständnis dafür, dass in Wahlkampfzeiten die Reformbemühungen gestoppt wurden, dieses kleine Zeitfenster von einigen Wochen kann man dran hängen“, sagte Döring dem Berliner „Tagesspiegel“ (Sonntagausgabe). dapd (Politik/Politik)
Datev will seinen Umsatz 2012 um fast vier Prozent steigern
Nürnberg (dapd). Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt hat dem Softwaredienstleister Datev 2011 das zehnte Jahr in Folge ein Umsatzwachstum beschert. Von der höheren Beschäftigungsquote profitierten die Programme zur Lohnabrechnung, sagte der Datev-Vorstandsvorsitzende Dieter Kempf auf der Jahrespressekonferenz am Freitag in Nürnberg. Die Erlöse der Genossenschaft, die Software und IT-Dienstleistungen für Anwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer sowie Unternehmen, Kommunen und Institutionen anbietet, stiegen im Vergleich zu 2010 um 4,6 Prozent auf 730,8 Millionen Euro und erzielten damit ein stärkeres Wachstum als die Branche (3,1 Prozent). Im ersten Halbjahr setzte sich der Wachstumskurs mit einem Umsatzplus um 3,1 Prozent auf 382,6 Millionen Euro fort. „Wir sind ganz hervorragend ist neue Geschäftsjahr gestartet“, sagte Kempf und erwartet für das Gesamtjahr ein Umsatzwachstum von fast vier Prozent. Das Betriebsergebnis verringerte sich 2011 indes durch Investitionen in Entwicklung und Vertrieb der neuen Produktlinie „Datev pro“, auf die bis März 2012 knapp 32.000 Kanzleien und rund 92.000 Unternehmen umgestiegen sind, um 5,7 Prozent auf 38,3 Millionen Euro, wie Finanzvorstand Michael Leistenschneider erklärte. Diese Umstellung werde das Ergebnis auch im laufenden Jahr noch belasten, betonte er. Vom Betriebsergebnis sollen 30,5 (Vorjahr 32,1) Millionen Euro als genossenschaftliche Rückvergütung an die Mitglieder ausgeschüttet werden. Der verbleibende Jahresüberschuss von 3,4 (3,9) Millionen Euro wird den Rücklagen zugeführt. Datev ist eigenen Angaben nach gemessen am Umsatz das viertgrößte Softwareunternehmen in Deutschland, nach Microsoft Deutschland, SAP und Oracle Deutschland. Die Zahl seiner Mitglieder stieg zum Jahresende 2011 um 15 auf 39.771, der Mitarbeiterbestand um 266 auf 6.110. Im laufenden Jahr sollen insgesamt weitere 340 Beschäftigte neu eingestellt werden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
BMW mit bestem Halbjahr der Geschichte
München (dapd). Dank starker Zuwächse in Asien und Amerika hat BMW in den ersten sechs Monaten 2012 so viele Autos verkauft wie noch nie in einem Halbjahr. Von Januar bis Juni setzte der Hersteller 900.539 Fahrzeuge seiner drei Marken BMW, Mini und Rolls-Royce ab, wie das Unternehmen am Freitag in München mitteilte. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 8,1 Prozent. Der Konzern liege damit „voll auf Kurs, auch im Gesamtjahr eine neue Bestmarke bei den Auslieferungen zu erzielen“, sagte Vertriebsvorstand Ian Robertson. Er kündigte an, dass BMW in der zweiten Jahreshälfte mit neuen Fahrzeugmodellen für weitere Wachstumsimpulse sorgen werde. BMW schnitt im ersten Halbjahr auch besser ab als der Konkurrent Mercedes-Benz Cars, der sich um 6,5 Prozent auf 708.517 verkaufte Fahrzeuge steigerte. Im Juni erzielte BMW mit 172.516 verkauften Autos ebenfalls einen Rekord. Der vergangene Monat war damit der zweitbeste in der Geschichte des Unternehmens. In Deutschland ging der Absatz im ersten Halbjahr im Gegensatz zum gesamten Automarkt allerdings um 0,6 Prozent auf 148.862 zurück. Branchenweit gab es einen Zuwachs um ein Prozent. Eine Sprecherin begründete dies damit, dass Kunden auf neue Modelle warteten. So kommt im September der neue BMW 3er Touring auf den Markt, auf den in Deutschland rund zwei Drittel der Neuzulassungen der 3er-Reihe entfallen. In Europa verbuchte BMW im ersten Halbjahr ein leichtes Minus von 0,1 Prozent auf 437.066 Auslieferungen. Dafür konnte der Hersteller in den anderen Regionen deutlich zulegen. In Amerika steigerte der Autohersteller seinen Absatz um 8,8 Prozent auf 194.620, in Asien sogar um 25,7 Prozent auf 237.875. Allein auf dem chinesischen Festland steigerte BMW die Zahl der Auslieferungen um 30,7 Prozent auf 158.956. Damit liegt China knapp vor dem traditionell wichtigsten ausländischen Absatzmarkt USA, wo BMW mit 158.563 verkauften Fahrzeugen ein Plus von 10,5 Prozent erzielte. Alle drei Marken des Konzerns legten im ersten Halbjahr zu: BMW um 8,3 Prozent auf 747.064, Mini um 7,0 Prozent auf 151.875 und Rolls-Royce um 0,5 Prozent auf 1.600. Motorräder der Marke BMW dagegen verkauften sich im Vergleich zum Vorjahr schlechter: Die Auslieferungen gingen um 2,3 Prozent auf 59.189 zurück. Eine Sprecherin begründete dies mit einer allgemein schwächeren Nachfrage. Die kleinere Motorradmarke des Hauses, Husqvarna, verbesserte sich um 48,3 Prozent auf 5.235. Die BMW-Aktie war schwächster Wert im DAX. Sie verlor bis zum Nachmittag mehr als drei Prozent auf 57,18 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Kirschernte unter dem Durchschnitt
Wiesbaden (dapd). Die Kirschernte ist dieses Jahr unter anderem wegen des eher kühlen Frühlings knapp ein Drittel geringer ausgefallen als gewöhnlich. In Deutschland seien rund 40.900 Tonnen Süß- und Sauerkirschen gepflückt worden, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag auf Grundlage einer Schätzung der Obstbauern mit. Die Ernte blieb damit um 31 Prozent hinter dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre zurück. Nach Angaben des Amtes wurden 26.500 Tonnen Süßkirschen geerntet. Das waren 19 Prozent weniger als der Schnitt der vergangenen zehn Jahre von 32.700 Tonnen. Die Sauerkirschernte erreichte mit knapp 14.400 Tonnen gut die Hälfte des Zehn-Jahres-Schnitts von 26.800 Tonnen. Je nach Region hätten Spätfröste, Hagelschlag und auch Trockenheit die Kirschernte gemindert, erklärte das Amt. Allerdings hätten die Obstbauern seit 2007 auch die Anbaufläche für Sauerkirschen um ein Drittel und für Süßkirschen um fünf Prozent reduziert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Lkw-Hersteller Iveco schließt fünf Werke in Europa
Ulm/Turin (dapd). Wegen der Wirtschaftskrise in Südeuropa verlagert der italienische Lastwagen-Hersteller Iveco seine Lkw-Produktion aus Deutschland nach Spanien und streicht dabei mehrere hundert Stellen. Die kleineren Standorte Görlitz in Sachsen und Weisweil in Baden-Württemberg sollen nach den Plänen der Fiat-Tochter ganz geschlossen werden. Aus dem deutschen Hauptwerk Ulm soll die Montage des schweren Lastwagens Stralis nach Madrid umziehen. „Zwei schlecht ausgelastete Werke rechnen sich nicht“, sagte Firmensprecher Manfred Kuchlmayr am Montag. Allein der Ausbau von Feuerwehrautos bleibt in Ulm. Insgesamt will Iveco bis Ende des Jahres fünf Fertigungsstätten in Europa schließen, drei davon in Deutschland. Betroffen seien davon 1.075 Mitarbeiter, sagte Vorstandsvorsitzender Alfredo Altavilla. Diese sind bislang an den drei deutschen Standorten, im französischen Chambery sowie im österreichischen Graz beschäftigt. In Spanien will Iveco dagegen 500 Millionen Euro investieren. Der deutsche Standort Ulm soll nach der Verlagerung des Lkw-Baus zum Iveco-Zentrum für den Ausbau von Feuerwehrfahrzeugen werden. Bisher montiert der Hersteller auch in Görlitz und Weisweil Aufbauten auf Feuerwehrautos. Deren ganze Produktion solle im Ulm zusammengezogen werden, sagte der Sprecher. Nach seinen Worten laufen Verhandlungen mit Betriebsrat und Gewerkschaft über den geplanten Stellenabbau. Genau Angaben zur Zahl der betroffenen Arbeiter machte der Sprecher nicht. Laut IG Metall ist das Ende der Lkw-Produktion in Ulm für den 23. September geplant. Die Gewerkschaft fordert den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen. Iveco leidet unter den schwachen Lkw-Märkten in Südeuropa: In Italien brach im Mai die Nachfrage nach schweren Lkw um 42 Prozent ein, in Spanien um 36 Prozent. Konkurrenten wie Daimler, MAN oder Scania sind in Nordeuropa stärker. Im ersten Quartal 2012 verzeichnete Iveco einen Umsatzrückgang um rund 11 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Der Absatz fiel zugleich um 18 Prozent auf 28.000 Stück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Märkte atmen nach EU-Gipfel auf
Frankfurt/Main (dapd). Von Asien bis Europa feiern die Börsen am Freitagmorgen die überraschend klare Einigung auf dem EU-Gipfel zugunsten der Euro-Krisenstaaten. Der deutsche Leitindex DAX lag am Vormittag mit einem Plus von 2,5 Prozent knapp über der Marke von 6.300 Punkten. Der MDAX stieg um mehr als zwei Prozent, der TecDAX um knapp zwei Prozent. Zuvor hatte bereits der Nikkei 1,5 Prozent auf 9.007 Zähler zugelegt. An den Anleihemärkten entspannte sich die Lage für Spanien und Italien merklich, nachdem die Zinsen für die beiden Sorgenkinder in den vergangenen Tagen stark gestiegen waren. Der französische CAC-40 legte um 2,4 Prozent zu. Noch besser war die Stimmung in Italien und Spanien. Der Mailänder FTSE MIB verbesserte sich um 2,9 Prozent, der Madrider IBEX sogar um 3,1 Prozent. Der Euro verbesserte sich seit Donnerstagnachmittag um rund anderthalb Cent, konnte aber die kurzzeitig übersprungene Marke von 1,26 Dollar nicht halten. Gegen 10.30 Uhr stand die Gemeinschaftswährung bei 1,2564 Dollar. Im DAX lag nur Adidas nach dem Ausscheiden des deutschen Teams bei der Fußball-EM im Minus. Angeführt wurde der Index von der Aktie der Deutsche Börse, die knapp fünf Prozent gewann. Deutsche Bank, Heidelcement, MAN und BASF folgten. Im MDAX profitierten vor allem konjunktursensible Maschinenbauer und die Aareal Bank. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Abbau der Arbeitslosigkeit schwächt sich ab
Nürnberg (dapd). Die Konjunkturdelle schlägt sich allmählich auch auf den Arbeitsmarkt nieder. Die Zahl der Menschen ohne Job sank im Juni im Vergleich zum Vormonat zwar um 46.000 auf 2,809 Millionen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Der Rückgang fiel damit aber weniger als halb so hoch aus wie im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,1 Punkte auf 6,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der Arbeitslosen um 84.000 ab. „Auf dem Arbeitsmarkt gibt es Anzeichen für eine schwächere Entwicklung“, sagte der BA-Vorstandsvorsitzende Frank-Jürgen Weise. „Wir beobachten eine nachlassende Dynamik“. So stieg die Arbeitslosigkeit bereinigt um saisonale Effekte im Vergleich zum Vormonat um 7.000, die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld I erhöhte sich im Jahresvergleich um 26.000 auf 768.000. Zudem lag die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und in Rheinland-Pfalz im Juni über dem Vorjahreswert. Während die Arbeitskräftenachfrage laut Weise ihren Höhepunkt sichtbar überschritten hat, setzt die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ihren Aufwärtstrend fort. Nach BA-Hochrechnungen lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im April bei 28,88 Millionen und damit um 666.000 über dem Vorjahr. Ferner nahm die Erwerbstätigkeit im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 561.000 auf 41,58 Millionen zu. Neue Jobs wurden in allen Branchen und allen Bundesländern geschaffen, vor allem in den wirtschaftlichen Dienstleistungen wie Unternehmensberatungen und Anwaltskanzleien, im verarbeitenden Gewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. In der Zeitarbeit und im öffentlichen Dienst lag die Zahl der Beschäftigten indes unter dem Vorjahreswert. Die Diskrepanz zwischen geringerem Rückgang der Arbeitslosigkeit und gleichzeitig deutlich gestiegener sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung erklärte der BA-Chef zum einen mit dem Zustrom aus der sogenannten Stillen Reserve. Dazu gehören etwa Frauen, die nach der Babypause zurück ins Arbeitsleben kommen. Zum anderen spiegle sich darin auch die Zuwanderung im Rahmen der Arbeitnehmerfreizügigkeit und aus den krisengebeutelten EU-Ländern wider. Laut BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker nahmen im April 110.000 Zuwanderer mehr als im Vorjahr eine sozialversicherungspflichtige Arbeitsstelle in Deutschland an. Etwa 26.000 davon kamen aus Spanien, Griechenland, Portugal und Italien. Obwohl der Abbau der Arbeitslosigkeit im Juni nicht mehr so kräftig wie in den Vorjahren ausfiel, will der BA-Chef noch nicht von einer Trendwende sprechen. „Wir erwarten aus heutiger Erkenntnis nicht, dass sich das Blatt wendet in 2012“, sagte er. Gegen eine Verschlechterung sprächen derzeit der Auftragseingang, die gute Bauwirtschaft und der gute Binnenkonsum. Gefahren sieht Weise wegen der hohen Staatsverschuldung im Euroraum im kommenden Jahr auf den Arbeitsmarkt zukommen. „Da ist die Frage, wie können wir darauf reagieren, und welche Risiken realisieren sich“, sagte er. Der schwächere Rückgang der Arbeitslosigkeit wirkte sich im Juni auch auf die Finanzen der Behörde aus: Die Einnahmen lagen knapp 200 Millionen Euro unter den Planzahlen, die Ausgaben fielen allerdings ebenfalls um etwa 1,1 Milliarden Euro geringer aus als vorgesehen. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 1,7 Milliarden Euro und damit ein Plus um fast eine Milliarde Euro gegenüber dem Soll. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)