IW Köln schraubt seine Konjunkturprognose nach unten

IW Köln schraubt seine Konjunkturprognose nach unten Berlin (dapd). Auch das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) rechnet mit einem deutlich schwächeren Wirtschaftswachstum in Deutschland. „Die Staatsschuldenkrise im Euroraum hinterlässt auch in Deutschland deutliche Spuren“, prognostizieren die Ökonomen in ihrer am Montag in Berlin vorgestellten Konjunkturprognose. Demnach wird das reale Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr nur noch um 1,0 Prozent und 2013 um knapp 0,75 Prozent wachsen. Im April war das IW für 2012 noch von einem Wachstum von 1,25 Prozent und für 2013 um 2,0 Prozent ausgegangen. Zuvor hatten mehrere Institute ihr Konjunkturprognose nach unten korrigiert. Voraussetzung für Wachstum in dieser Größenordnung sei allerdings, dass die Politik die Schuldenkrise in den Griff bekomme, erklärte IW-Direktor Michael Hüther. Die Rezessionsgefahr hätte sich „angesichts der großen Verunsicherung über die Währungsunion deutlich erhöht“, warnte er. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

H&M setzt Wachstumskurs fort

H&M setzt Wachstumskurs fort Stockholm (dapd). Die schwedische Textilkette Hennes & Mauritz (H&M) bleibt trotz der Konjunkturprobleme in Europa auf Wachstumskurs. Im dritten Geschäftsquartal wurde der Umsatz um gut sechs Prozent auf 33,6 Milliarden Kronen (3,9 Milliarden Euro) gesteigert, wie der Konzern am Montag in Stockholm mitteilte. Das Wachstum war allerdings vor allem auf die Eröffnung von mehr als 300 neuen Filialen in den vergangenen zwölf Monaten zurückzuführen. Auf vergleichbarer Fläche und bereinigt um Währungseffekte stagnierten zwischen Juni und August die Geschäfte. Im August sorgte die Hitzewelle in weiten Teilen Europas sogar für einen Umsatzrückgang um vier Prozent. Außerdem belastete die Aufwertung der schwedischen Krone gegenüber dem Euro die Bilanz des Unternehmens. Gewinnzahlen für das dritte Quartal will H&M am 27. September veröffentlichen. Der Konzern betreibt inzwischen weltweit rund 2.630 Geschäfte in 45 Ländern. Der größte Markt für H&M ist Deutschland. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Nahles dementiert Rückzug Gabriels in der K-Frage

Nahles dementiert Rückzug Gabriels in der K-Frage Berlin (dapd). SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles dementiert Berichte über einen Rückzug Sigmar Gabriels aus dem Wettbewerb um die SPD-Kanzlerkandidatur. „Ich kann das nicht bestätigen. Es handelt sich um eine weitere, jetzt langsam wie das Kraut in die Höhe schießende Spekulation“, sagte Nahles am Montag im rbb-Inforadio. Die „Leipziger Volkszeitung“ hatte zuvor berichtet, SPD-Parteichef Sigmar Gabriel habe sich faktisch aus dem Kandidatenwettbewerb für die Bundestagswahl im Herbst 2013 zurückgezogen. Die Kandidatenkür solle zudem spätestens auf dem Bundesparteitag im Dezember 2012 erfolgen, hieß es. Bislang wollten die Sozialdemokraten ihren Kanzlerkandidaten nach der Niedersachsen-Wahl Ende Januar nominieren. dapd (Politik/Politik)

Gastgewerbe verbucht Umsatzrückgang

Gastgewerbe verbucht Umsatzrückgang Wiesbaden (dapd). Deutschlands Hoteliers und Gastronomen haben im Juli weniger Geld in der Kasse gehabt als ein Jahr zuvor. Die Umsätze des Gastgewerbes gingen im Vergleich zum Juli 2011 um nominal 0,7 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Real, also bereinigt um die Inflation, ergab sich ein Minus von 2,4 Prozent. Im Vergleich zum Juni stiegen die Umsätze real um 0,2 Prozent. In den ersten sieben Monaten des Jahres setzte das deutsche Gastgewerbe nominal 2,1 Prozent mehr und real genauso viel um wie ein Jahr zuvor, wie die Statistiker erklärten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

SPD-Chef plädiert für Kanzlerkandidaten Frank-Walter Gabrielbrück

SPD-Chef plädiert für Kanzlerkandidaten Frank-Walter Gabrielbrück Berlin (dapd). SPD-Chef Sigmar Gabriel lehnt eine Namensänderung zur Erhöhung seiner Chancen im Streit um die SPD-Kanzlerkandidatur ab. Danach befragt, ob es richtig sei, dass er sich in Sigmar Steingabriel umbenennen wolle, um seine Kandidatur offenzuhalten, antwortete Gabriel am Samstag im Kurznachrichtendienst Twitter: „Nee, wir denken eher über Frank-Walter Gabrielbrück nach.“ (Der Twitterbeitrag Gabriels: http://url.dapd.de/5JNEcL ) dapd (Politik/Politik)

Deutsche-Post-Chef Frank Appel rechtfertigt Porto-Erhöhung

Deutsche-Post-Chef Frank Appel rechtfertigt Porto-Erhöhung Bonn (dapd). Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post, Frank Appel, rechtfertigt die Porto-Erhöhung. „Beim Standardbrief geht es um eine moderate Erhöhung des Portos um 3 auf 58 Cent“, sagte Appel der „Bild“-Zeitung (Onlineausgabe). „Es ist die erste Erhöhung seit 15 Jahren. Seitdem sind die Kosten erheblich gestiegen.“ Der Schritt sei nötig für den Erhalt der Qualität und um die Post-Mitarbeiter anständig bezahlen zu können. Die Post hat bei der Bundesnetzagentur auch die Erhöhung des Portos für den Maxibrief von 2,20 auf 2,40 Euro beantragt. Appel sagte, die Post setze angesichts des schrumpfenden Briefgeschäfts auf neue Geschäftsfelder im Internet. „Wir arbeiten daran, das Briefgeheimnis in die digitale Welt zu tragen“, sagte er. „Deshalb überlegen wir, wie wir Kommunikationsplattformen schaffen können, bei denen sich jeder sicher sein kann, dass seine Daten, Fotos etc. nicht in falsche Hände geraten.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Eigene Läden sorgen für stürmisches Wachstum bei Gerry Weber

Eigene Läden sorgen für stürmisches Wachstum bei Gerry Weber Halle/Westfalen (dapd). Der zügige Ausbau der eigenen Filialkette beschert dem westfälischen Modekonzern Gerry Weber ein stürmisches Wachstum. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2011/12 steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um 13,9 Prozent auf 554,4 Millionen Euro. Das Nettoergebnis stieg sogar um 23,5 Prozent auf 44,5 Millionen Euro, wie Gerry Weber am Freitag mitteilte. Der Wachstumsschub ist vor allem auf die Übernahme von gut 200 Filialen der Modekette Wissmach im Frühjahr und zahlreiche Neueröffnungen der eigenen Kette „Houses of Gerry Weber“ zurückzuführen. Das Modeunternehmen aus der westfälischen Provinz macht inzwischen rund 38,6 Prozent seines Umsatzes mit eigenen Geschäften. Ende Oktober vergangenen Jahres lag dieser Anteil noch bei 31 Prozent. Doch punktete der Konzern nicht nur im Filialgeschäft, sondern auch im Internet. In den ersten neun Monaten konnte der Konzern seine Online-Umsätze um rund 40 Prozent steigern. Der Wachstumskurs hielt auch im dritten Quartal an. Zwischen Mai und Juli steigerte das Unternehmen seinen Umsatz im Vorjahresvergleich um 21,9 Prozent auf 178,4 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) erhöhte sich um 20,2 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro und der Konzerngewinn lag mit 12,8 Millionen Euro um 21,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Angesichts des florierenden Geschäfts hob Gerry Weber die Umsatzprognose für das Ende Oktober ablaufende Geschäftsjahr leicht an. Der Konzernumsatz soll nun auf 800 Millionen Euro steigen, 5 Millionen Euro mehr als bislang prognostiziert. Gleichzeitig bekräftigte das Unternehmen das Ziel, eine Ebit-Marge, also das Verhältnis von operativem Ergebnis zum Umsatz, zwischen 14,5 und 14,6 Prozent (Vorjahr: 14,2 Prozent) zu erreichen. Der Wert der Gerry-Weber-Aktie stieg nach Bekanntgabe der Zahlen am Freitagvormittag um rund 0,4 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Grüne wollen Honorare statt Lustreisen für Versicherungsmakler

Grüne wollen Honorare statt Lustreisen für Versicherungsmakler Osnabrück (dapd). Die Grünen wollen die Vergütung von Versicherungsmaklern umstellen und diese so von Lustreisen abhalten. Die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtete vorab, die Grünen-Bundestagsfraktion fordere in einem Beschluss, dass die Vermittler ihr Geld künftig im Wesentlichen durch Beratungshonorare und weniger durch Provisionen auf Vertragsabschlüsse verdienen sollen. Hintergrund seien Sex-Reisen für besonders eifrige Vermittler des Versicherers Ergo. Außerdem verlangen die Grünen dem Blatt zufolge, dass Versicherungsvertreter eine Mindestqualifikation nachweisen. Derzeit erhielten die Klienten vielfach frisierte Informationen. Der finanzpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Gerhard Schick, kritisierte „einen Versicherungsvertrieb, der auf kurzfristige Anreize, offenbar bis hin zur Sex-Party setzt“. „Wir brauchen einen Wettbewerb der Versicherungsvermittler um die beste Kundenberatung, nicht um die meisten Abschlüsse“, sagte er dem Blatt. dapd (Politik/Politik)

Hartz-IV-Regelsatz soll 2013 um acht Euro steigen

Hartz-IV-Regelsatz soll 2013 um acht Euro steigen Berlin (dapd). Die Empfänger von Hartz IV bekommen ab Januar 2013 mehr Geld. Die Bundesregierung wolle den monatlichen Regelsatz um 8 auf 382 Euro anheben, erklärte eine Sprecherin des Bundessozialministeriums am Donnerstag in Berlin. Den Rechtsverordnungsentwurf wolle das Kabinett kommende Woche verabschieden. Sozialverbände und Opposition kritisierten die Anhebung als zu gering. Die Regelsätze für das Arbeitslosengeld II, meist Hartz IV genannt, werden jährlich angepasst, und zwar anhand der Preis- und Lohnentwicklung. Die Preisentwicklung geht dabei zu 70 Prozent, die Lohnentwicklung zu 30 Prozent in den Index ein. Zusätzlich wird die ursprünglich festgesetzte Summe pro Jahr um 0,55 Prozent erhöht. „Das ist ein gesetzlich festgeschriebener Mechanismus und kein Ermessensspielraum des Gesetzgebers“, erklärte die Sprecherin. Wenn das Kabinett und auch der Bundesrat zustimmen, steigt der sogenannte Partnersatz ebenfalls um 8 auf 345 Euro. Mehr als 25 Jahre alte Personen, die bei ihren Eltern oder in Wohngemeinschaften leben, bekommen 306 Euro (plus 7 Euro). Auch die Sätze für Kinder und Jugendliche steigen um 2 bis 5 Euro. Der Sozialverband VdK kritisierte die Anhebung als zu niedrig. Die Verbandsvorsitzende Ulrike Mascher sagte der „Bild“-Zeitung: „Auch mit acht Euro mehr kann der tatsächliche Bedarf von Alleinerziehenden mit Kindern nicht gedeckt werden.“ Der Paritätische Wohlfahrtsverband warf der Bundesregierung vor, sie rechne den Regelsatzbedarf „trickreich und willkürlich“ klein. Für die Vorsitzende der Linkspartei, Katja Kipping, sind acht Euro mehr „einfach schamlos“. Die Bundesregierung schäme sich offenbar nicht, die Ärmsten der Gesellschaft weiter in Armut zu halten. „Nachgewiesen ist, dass die Regelsätze willkürlich nach unten manipuliert und auf einer falschen Grundlage ermittelt worden sind“, sagte Kipping. Für die Grünen spiegelt die nun angekündigte Erhöhung des Eckregelsatzes um 2,1 Prozent nur die im Gesetz vorgesehene Anpassung an die allgemeine Lohn- und Preisentwicklung wider. „Angesichts steigender Ölpreise wird die Kaufkraft der Betroffenen sogar sinken“, sagte der Sprecher für Sozialpolitik, Markus Kurth. „Acht Euro sind weniger als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.“ Kurth sagte, Tatsache bleibe, dass Bundessozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) die Höhe des Regelsatzes nicht korrekt berechnet hat. „Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2010 wurden erfindungsreich Rechenkniffe angewandt, um die Grundsicherung so niedrig wie nur irgend möglich zu halten“, sagte der Grünen-Politiker. Nach jüngeren Berechnungen des Sozialgerichts Berlin müsste der Regelsatz sogar um 36 Euro höher sein. Basis für den Regelsatz des Arbeitslosengelds II war die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe von 2008. Für die Berechnung der Regelsätze wurden rund 15 Prozent herangezogen, allerdings nicht die untersten auf der Einkommensskala. Herausgerechnet wurden 8,6 Prozent Sozialhilfe- und Hartz-IV-Empfänger. Die nächste Stichprobe soll 2013 stattfinden. Im laufenden Jahr beziehen knapp 4,5 Millionen Personen Arbeitslosengeld II. dapd (Politik/Politik)

Deutsche Exporte legen im Juli deutlich zu

Deutsche Exporte legen im Juli deutlich zu Wiesbaden (dapd). Trotz Eurokrise haben die deutschen Unternehmen im Juli ihre Exporte deutlich gesteigert. Der Wert der ausgeführten Waren erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 9,2 Prozent auf 93,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Die Einfuhren nach Deutschland legten um 1,9 Prozent auf 76,7 Milliarden Euro zu. Der Außenhandelsüberschuss betrug damit 16,9 Milliarden Euro. Gegenüber Juni nahmen die Ausfuhren kalender- und saisonbereinigt um 0,5 Prozent zu, die Einfuhren um 0,9 Prozent. Die Exporte in die Eurozone stiegen im Juli im Jahresvergleich um 3,2 Prozent auf 34,1 Milliarden Euro, die Importe um 6,7 Prozent auf 34,7 Milliarden Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)