Herzogenaurach (dapd). Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat wegen einer erwarteten weiteren Eintrübung der Weltwirtschaft seine Prognose für das laufende Jahr leicht nach unten korrigiert. Erwartet wird nun ein Umsatzwachstum von rund vier statt bisher mehr als fünf Prozent, wie das im fränkischen Herzogenaurach ansässige Unternehmen am Dienstag in seinem Zwischenbericht für die ersten neun Monate 2012 mitteilte. Die operative Umsatzrendite soll weiterhin mehr als 13 Prozent betragen. 2011 hatte Schaeffler seinen Umsatz auf 10,7 Milliarden Euro gesteigert. Von Januar bis Ende September kletterte der Konzernumsatz den Angaben zufolge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,2 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) verringerte sich um 15,2 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro, der Nettogewinn ging um 1,6 Prozent auf 731 Millionen Euro zurück. Gleichzeitig wurden die Netto-Finanzschulden im Vergleich zum zweiten Quartal von 6,8 Milliarden auf rund 6,7 Milliarden Euro verringert. Umsatzträger in den ersten neun Monaten war die Sparte Automotive, die um 6,6 Prozent auf rund 5,8 Milliarden Euro wuchs. Im Bereich Industrie lagen die Erlöse mit rund 2,6 Milliarden Euro um 0,2 Prozent über dem Vorjahr. Aufgeteilt nach Regionen legte Schaeffler in Nordamerika um 20 Prozent und in der Region Asien/Pazifik um zehn Prozent zu, in Europa stieg der Umsatz um ein Prozent, in Südamerika ging er dagegen um zwölf Prozent zurück. Für das vierte Quartal rechnet Schaeffler mit keiner Belebung des weltweiten Wirtschaftswachstums. „Es ist aus heutiger Sicht davon auszugehen, dass sich in wichtigen Teilmärkten das volatile, herausfordernde Umfeld weiter fortsetzen wird“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Geißinger. Er kündigte eine „temporäre Anpassung“ der Kapazitäten an. Auf Nachfrage erklärte Unternehmenssprecher Marcus Brans, damit sei in erster Linie der Abbau von Arbeitszeitkonten und die tageweise Schließung einzelner Werke gemeint. Kurzarbeit sei bisher nicht vorgesehen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Erzeugerpreise ziehen weiter an
Wiesbaden (dapd). Die Erzeugerpreise in Deutschland steigen weiter. Im Oktober lagen die Preise, die Hersteller von gewerblichen Kunden oder dem Großhandel verlangen, um 1,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Ausschlaggebend für den Anstieg waren vor allem höhere Preise für Energie. Sie legten im Oktober auf Jahressicht um 1,9 Prozent zu. Dabei kletterten die Preise für leichtes Heizöl um ein Zehntel und erreichten beinahe wieder den Höchststand vom Juli 2008, wie die Statistiker erklärten. Strom war dagegen im Oktober 3,2 Prozent billiger als vor Jahresfrist. Im Vergleich zum Vormonat blieben die Erzeugerpreise im Oktober stabil. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
DIHK gegen Schuldenschnitt zugunsten Griechenlands
Berlin (dapd). Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) lehnt einen Schuldenschnitt für Griechenland entschieden ab. „Griechenland zeigt nun zumindest den nötigen Reformwillen. Deshalb kommen die Diskussionen um einen weiteren Schuldenschnitt zur Unzeit“, sagte Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben „Handelsblatt Online“. Er fügte hinzu: „Eine solche vermeintlich leichte Lösung ist gegenüber den Gläubigern der falsche Weg.“ Allerdings brauchten die wirtschaftspolitischen Reformen in Griechenland mehr Zeit, um wirken zu können, sagte Wansleben weiter. „Die nötigen zusätzlichen zwei Jahre müssen im Rahmen der Programme geschultert werden“, betonte er. Es gehe nun darum, für alle Seiten verträgliche Wege der Finanzierung zu finden – „zum Beispiel durch Streckung der Rückzahlungszeiträume“. dapd (Politik/Politik)
Klimaforscher warnen vor Anstieg der Temperaturen
Berlin/Potsdam (dapd). Klimaforscher warnen vor irreparablen Schäden für die Umwelt, sollte die Erderwärmung weiterhin ungebremst voranschreiten. „Wenn wir uns weit über die Zwei-Grad-Linie hinauswagen, also in Richtung vier Grad, laufen wir Gefahr, Kipp-Punkte im Erdsystem zu überschreiten“, warnte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Hans Joachim Schellnhuber. In einem Bericht für die Weltbank haben Forscher des PIK und von Climate Analytics die Folgen einer Erwärmung um vier Grad untersucht. Dazu zählen Hitzewellen, besonders in den Tropen, ein Anstieg des Meeresspiegels und Missernten, welche die globale Ernährungssicherheit gefährden. „Der einzige Weg, dies zu vermeiden, ist der Bruch mit den vom Zeitalter fossiler Brennstoffe geprägten Mustern von Produktion und Konsum“, sagte Schellnhuber. Am Montag beginnt in Doha in Katar die nächste Weltklimakonferenz. Im vergangenen Jahr hatten sich die UN-Staaten darauf verständigt, bis 2015 ein neues Klimaschutzabkommen auszuhandeln. Experten der Initiative Climate Action Tracker rechnen derzeit damit, dass sich die Erde bis Ende des Jahrhunderts um 3,3 Grad erwärmen wird. Im besten Fall steigen die Temperaturen den Berechnungen zufolge um 2,6 Grad, im schlechtesten Fall um 4,1 Grad. dapd (Politik/Politik)
Städtebund beklagt dramatischen Kostenanstieg bei Kinderbetreuung
Berlin (dapd). Der Deutsche Städte- und Gemeindebund beklagt einen drastischen Kostenanstieg für die Kinder- und Jugendhilfe. Die Kommunen machten große Anstrengungen, um den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder zu erfüllen, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Nachrichtenagentur dapd. Das habe jedoch zur Konsequenz: „In anderen Bereichen wie die Instandhaltung von Straßen oder die Sanierung von Schulen gehen die Investitionen stark zurück.“ Von 2009 auf 2010 seien die Ausgaben für die Kinder- und Jugendhilfe um mehr als elf Prozent gestiegen. Bundesweit gäben die Kommunen 2012 etwa 17,8 Milliarden Euro nur für die Kinderbetreuung aus. Allein um kommunale Straßen instand zu halten, fehlen den Einschätzungen des Städtebundes zufolge etwa fünf Milliarden Euro jährlich. „Die kommunale Infrastruktur ist unterfinanziert, und da brauchen wir eine Lösung“, forderte Landsberg. dapd (Politik/Politik)
Deutsches Gastgewerbe verbucht leichtes Umsatzplus
Wiesbaden (dapd). Deutschlands Hoteliers und Gastronomen haben im September etwas mehr eingenommen als ein Jahr zuvor. Der Umsatz im Gastgewerbe stieg bereinigt um die Inflation auf Jahressicht um 0,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Nominal lag das Plus im September demnach bei 2,7 Prozent. Im Vergleich zum August seien die Umsätze faktisch gleich geblieben, während sie nominal um 0,3 Prozent zugenommen hätten. Während die Beherbergungsbetriebe hierzulande im September real 1,5 Prozent mehr Umsatz verbuchten als ein Jahr zuvor, stagnierten die Einnahmen in der Gastronomie laut Statistik. Von Januar bis September habe das deutsche Gastgewerbe damit real 0,6 Prozent mehr um als in den ersten neun Monaten 2011 umgesetzt, hieß es. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutsche Seehäfen spüren Abkühlung der Weltwirtschaft
Hamburg (dapd). Die Abkühlung der Weltwirtschaft verlangsamt das Wachstumstempo in den deutschen Seehäfen kräftig. In diesem Jahr wird der Gesamtumschlag voraussichtlich um etwa drei Prozent auf 304 Millionen Tonnen steigen, nachdem er im ersten Halbjahr noch um rund fünf Prozent zugelegt hatte. Für das Jahr 2013 rechnet der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) mit einer Zunahme des deutschen Seegüterumschlags um ein bis drei Prozent, wie der Verband am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Die wichtigsten deutschen Seehäfen sind Hamburg und Bremerhaven. Erst am Mittwoch hatte Hamburg sogar einen Rückgang der Umschläge beim wichtigsten Transportsegment, den Containern, berichtet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Eurozone rutscht in die Rezession
Luxemburg (dapd). Die Wirtschaft in der Eurozone gerät tiefer in den Sog der Krise. Nach einer Schnellschätzung des europäischen Statistikinstituts Eurostat vom Donnerstag ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den 17 Ländern der Währungsunion im dritten Quartal um 0,1 Prozent zurück gegenüber dem Vorquartal. Bereits im zweiten Quartal war die Wirtschaftsleistung der Eurozone um 0,2 Prozent geschrumpft. Zwei Quartalen Minuswachstum ist die gängige Definition einer Rezession. Ein geringfügiges Wachstum von 0,2 Prozent in den stärksten Volkswirtschaften des Euroraums, Deutschland und Frankreich, war nicht genug, um den Abwärtstrend in den Krisenländern auszugleichen. So fiel das BIP im dritten Quartal in Italien um 0,2 Prozent und in Spanien um 0,3 Prozent. Auch in den Niederlanden ging es mit der Konjunktur bergab. Die Wirtschaft stürzte hier im dritten Quartal um 1,1 Prozent ab. In der gesamten EU wuchs die Wirtschaft im dritten Quartal jedoch leicht um 0,1 Prozent, unterstützt von einem BIP-Zuwachs von 1 Prozent in Großbritannien. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Zeitung: Vattenfall erhöht Strompreise in Berlin um 13 Prozent
Berlin (dapd-bln). Berlins größter Stromversorger Vattenfall wird im kommenden Jahr die Strompreise um rund 13 Prozent erhöhen. Wie die „Berliner Morgenpost“ von dem Unternehmen erfuhr, werden die rund 1,6 Millionen Vattenfall-Kunden in Berlin bis zum 19. November per Post über die Preisänderung informiert. Die Erhöhung sei die höchste, die Vattenfall je in Deutschland verkündet habe. Im Grundversorgungstarif „Berlin Basis“ steigt der Arbeitspreis von 24,33 Cent je Kilowattstunde auf 27,75 Cent. Da der monatliche Grundpreis gleich bleibt, ergibt sich eine Steigerung von etwa 12,8 Prozent, wie das Blatt errechnete. Lege man nur den Verbrauchspreis zugrunde, verteuert sich Strom sogar um 14,5 Prozent. Dem Unternehmen zufolge steige die monatliche Belastung für einen Berliner Haushalt bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 2.200 Kilowattstunden um rund 6,45 Euro. Laut Vattenfall-Vertriebschef Rainer Wittenberg ist der Anstieg fast ausschließlich auf Steuern und Abgaben zurückzuführen. Von monatlich 6,45 Euro Mehrbelastung gingen 5,57 Euro für Steuern und Abgaben drauf, sagte Wittenberg der Zeitung. Über die Jahre sei der politische Anteil am Strompreis in die Höhe geschnellt: bezogen auf Berlin von 3,95 Cent je Kilowattstunde im Jahr 1998 auf 15,37 ab 2013. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Umschlag im größten deutschen Hafen bricht ein
Hamburg (dapd). Der größte deutsche Seehafen Hamburg meldet als Folge des Wirtschaftseinbruchs in China und Europa einen Umschlagsrückgang: Der Containerumschlag sank im dritten Quartal um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie die Marketingabteilung des Hafens am Mittwoch mitteilte. Zuletzt sei der Umschlag Anfang 2010 während der vorigen Krise so stark gefallen. Für das Gesamtjahr 2012 rechne der Hafen wegen der starken ersten Monate aber mit einem unveränderten Ergebnis von neun Millionen Containern, sagte Marketingchefin Claudia Roller. „Für 2013 bin ich aber positiver gestimmt, weil sich der chinesische Markt für uns verbessert“, sagte Roller. China als Handelspartner macht etwa die Hälfte des Containerumschlags in Hamburg aus. Zuletzt war das Wachstum dort deutlich langsamer verlaufen. Insgesamt erzielte der Containerumschlag in den ersten neun Monaten des Jahres mit 6,7 Millionen Stück einen Rückgang von 0,6 Prozent. Das wichtigste Fahrtgebiet Asien mit 3,6 Millionen Containern verbuchte einen Rückgang von 8 Prozent. Der Handel mit China sank sogar um 12 Prozent. Alle anderen Kernregionen im Containerverkehr des Hamburger Hafens liefen dagegen besser: Der Umschlag mit Zielen in Europa wuchs um mehr als 7 Prozent, Amerika legte um fast 17 Prozent zu. Immer stärker spürt Hamburg die Konkurrenz aus Bremerhaven: Dort wuchs der Umschlag bis Ende September um mehr als 6 Prozent auf knapp unter 5 Millionen Container. Laut Marketingchefin Roller hat die Reederei Maersk – die größte der Welt – Verkehre von Hamburg nach Bremerhaven verlagert. Roller machte klar, dass die Verzögerung der Elbvertiefung auf der Hamburger Hafenwirtschaft lastet. Das Bundesverwaltungsgericht wird wohl erst in der zweiten Hälfte 2013 über Klagen der Umweltverbände entscheiden. Die Elbe soll vertieft werden, damit die neue Generation riesiger Containerschiffe nicht im Flussbett stecken bleibt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)