München (dapd). Im Streit um die Platzvergabe im NSU-Prozess hat der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) dem Gericht schwere Versäumnisse vorgeworfen. „Die politische Dimension ist verkannt worden“, sagte Ude der „Süddeutschen Zeitung“ (Wochenendausgabe). Schon jetzt sei der Imageschaden für Deutschland enorm. Ude nannte es „unbegreiflich“, dass das Oberlandesgericht bislang nicht erkannt habe, dass die türkische und die griechische Seite berücksichtigt werden müssten. Es sei „unverzichtbar“, dass sowohl Vertreter des türkischen und griechischen Staates, als auch Medienvertreter aus beiden Ländern Zugang zu dem Prozess bekämen, verlangte der SPD-Politiker. Wenn das Gericht dies nicht sicherstelle, werde die internationale Resonanz verheerend sein. Um den Streit in letzter Minute zu entschärfen, hofft Ude darauf, dass das Gericht im Verhandlungssaal noch zusätzliche Stühle aufstellen lässt: „Meistens ist bei der Bestuhlung bei gutem Willen noch eine zusätzliche Reihe möglich, das weiß jeder Konzertveranstalter.“ dapd (Politik/Politik)
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Ude erwartet Wettlauf um Abschaffung der Studiengebühren
München (dapd-nrd). Nach dem Wahlsieg von Rot-Grün in Niedersachsen erwartet der bayerische SPD-Spitzenkandidat Christian Ude einen Wettlauf zwischen beiden Bundesländern um die Abschaffung der Studiengebühren. In Niedersachsen sei nun die politische Weichenstellung für die Abschaffung erfolgt, sagte Ude am Montag in München. Bayern habe die Chance, dank des Dreierbündnisses aus SPD, Grünen und Freien Wählern „es gleichzeitig oder sogar noch ein bisserl schneller hinzubekommen“, fügte er mit Blick auf das Volksbegehren gegen Studiengebühren hinzu. Niedersachsen und Bayern sind die letzten beiden Bundesländer, in denen es noch Studiengebühren gibt. Ude prognostizierte: „Die Studiengebühren sind bald eine schlechte Erinnerung in Deutschland, es geht nur noch um die Frage, wer die rote Laterne bei der Abschaffung dieses Herzstücks schwarz-gelber Politik tragen muss.“ Dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) warf Ude vor, „maskiert“ aufzutreten „als Erzgegner der Studiengebühren“. Dabei habe die CSU die Gebühren im Alleingang eingeführt und das Kabinett Seehofer sie erst vor wenigen Wochen im Landtag verteidigt. „Dieser Verkleidungsversuch wird nicht mal in Faschingszeiten durchgehen“, betonte der SPD-Spitzenkandidat. dapd (Politik/Politik)
Ude sieht die SPD in saisonalem Tief
München (dapd-bay). Der Spitzenkandidat der bayerischen SPD, Christian Ude, wähnt seine Partei momentan bloß „in einem saisonalen Tief“. Es gebe einen „Rückschlag auf Bundesebene“, der sich auch auf die Länder auswirke, sagte Ude der Münchner „Abendzeitung“. Das betreffe auch Niedersachsen: „Dort galt das Ergebnis monatelang als gesichert. Jetzt ist es höchst spannend“, erklärte der Münchener Oberbürgermeister. Auf die Frage, ob er SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück raten würde, lieber den Mund zu halten, sagte Ude: „Ich glaube, dass er dieses Ratschlages nicht mehr bedarf, weil er ihn öfter hört.“ Auf die Frage, ob er das Ministerpräsidenten-Gehalt im Vergleich zu dem eines Stadtsparkassenchefs zu niedrig finde, antwortete Ude: „Ich möchte politisch gestalten. Sei es in München oder später in Bayern. Wenn man diese Motivation hat, fragt man nicht nach der Gehaltshöhe.“ dapd (Politik/Politik)
Beliebt, gefeiert und gewählt
Nürnberg (dapd). Als Christian Ude am Sonntag den Saal „Brüssel“ im Nürnberger Messezentrum betritt, überwiegen kurz die Misstöne: Schuld daran ist die Blaskapelle „March Mellows“, die es mit der Intonation ihrer Dixie-Musik nicht ganz so genau nimmt. Der Stimmung unter den rund 350 Delegierten und etwa 700 Gästen des Parteitags der Bayern-SPD tut dies aber keinen Abbruch: Sie präsentieren sich selbstbewusst und bei bester Laune und glauben fest daran, mit Ude als Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2013 endlich auch in Bayern den Machtwechsel zu schaffen. Mit deutlichen 99,7 Prozent wird Ude offiziell zum Herausforderer von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) gewählt. Dass der bald 65-Jährige als langjähriger Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München auch das Zeug zum Ministerpräsidenten Bayern hat, zweifelt in Nürnberg augenscheinlich niemand an: Seine mehr als einstündige Rede wird mit Standing Ovations gewürdigt, überall werden begeistert Fahnen und runde Plastikschilder mit der Aufschrift „Genau! Ude.“ geschwenkt – passend zum Motto des Parteitags „Genau Hier. Genau Heute!“. Luftballons, einen Schal und Anstecknadeln mit Udes Namen gibt es obendrauf. Wie auch die Unterstützung durch Prominente: Schauspielerin Jutta Speidel schwärmt von der jahrelangen Freundschaft mit Ude und dessen vielen Talenten, Biathletin Verena Bentele, Weltmeisterin und Paralympics-Gewinnerin, attestiert Ude gute Qualitäten als Mannschaftskapitän, und Liedermacher Konstantin Wecker ruft per Videobotschaft zur Revolution in Bayern auf – in Anlehnung an ein Zitat von Oskar Maria Graf. „Er ist kompetent, und er ist mir sympathisch“, sagt auch Irene Freimuth, Delegierte aus Wilhermsdorf im Landkreis Fürth in Mittelfranken. Dass Ude nach Bekanntwerden seiner Ambitionen zum Ministerpräsidenten leichte Schwächen in bayerischer Geografie offenbarte und schon mal Unter- und Oberfranken verwechselte, sieht sie ihm nach. „Ich weiß ja auch nicht alles“, sagt Freimuth und hofft, dass Ude im nächsten Herbst die Wahl gewinnt und endlich die „Schwarzen“ in Bayern ablöst. Matthias Kihn aus dem unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld fühlt sich von Ude ebenfalls gut vertreten. „Den Oberbayern-Touch hat ihm doch die CSU aufgedrückt“, ist er überzeugt. Da Ude sich bisher als Oberbürgermeister von München nicht vorrangig um gesamtbayerische Anliegen gekümmert habe, liege in der Natur der Sache. „Sobald er die Aufgaben für ganz Bayern übertragen bekommt, wird er auch die gut erfüllen“, ist sich Kihn sicher. Die Partei sei jedenfalls begeistert von ihrem neuen Spitzenmann. Und diese Begeisterung sei in den vergangenen 14 Monaten seit Bekanntwerden seiner Kandidatur nicht abgeebbt. „Er ist unheimlich beliebt“, betont Kihn. Mit seiner offiziellen Nominierung werde er noch weiteren Schwung in die Partei tragen. dapd (Politik/Politik)
Ude drängt SPD zu Klärung der K-Frage
Passau (dapd-bay). Der Münchner Oberbürgermeister und designierte SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Bayern, Christian Ude, drängt seine Partei zu einer baldigen Klärung der Kanzlerkandidaten-Frage. Die Entscheidung sollte „nicht mehr allzu lange dauern“, sagte Ude der „Passauer Neuen Presse“. Es sei schlimm, wenn jede SPD-Veranstaltung unter der Frage stehe, wann kommt ihr endlich zu Potte, so Ude. Er fände es deshalb „sehr weise, die Entscheidung dieses Jahr zu treffen“. dapd (Politik/Politik)
Er hat mir aus der Seele gesprochen
Abensberg (dapd-bay). „Was dieser Mann alles im Kopf hat, einfach unglaublich.“ Rudolf Hendl aus Kelheim, seit vier Jahrzehnten treuer SPD-Wähler und Gewerkschaftsmitglied, ist schwer beeindruckt von Christian Ude. Der designierte Spitzenkandidat der bayerischen SPD hat soeben seine Rede auf dem Gillamoos-Volksfest im niederbayerischen Abensberg beendet. „Er hat mit wirklich aus der Seele gesprochen“, sagt Ude-Fan Hendl über den Münchner Oberbürgermeister. Ude nutzte seinen Auftritt im Jungbräuzelt zu einer Generalabrechnung mit der CSU und der schwarz-gelben Koalition in Bayern. Bayerische Zeitungsleser würden derzeit allmorgendlich bei der Frühstückslektüre darüber informiert, „wie grottenschlecht Bayern regiert wird“, spottete Ude vor mehr als eineinhalbtausend Zuhörern. Hier würde eine Koalition förmlich darum betteln: „Befreit uns von der Regierungslast. Wir können es nicht“, sagte Ude. Schulpolitik, Energiewende, Landesbank-Debakel: Ude listete in seiner rund 90-minütigen Rede genüsslich die Pannenserie der CSU auf. Als „absurd“ bezeichnet er den Vorschlag des früheren Bayernkurier-Chefredakteurs Wilfried Scharnagl zur Abspaltung des Freistaats. „Genauso redet die Lega Nord in Italien daher“, sagte Ude. Besonders intensiv widmet sich der designierte SPD-Spitzenkandidat dem Verhalten der CSU in der Euro-Krise. Eine Partei, die in den zentralen Fragen „derart windige Antworten gibt, ist offensichtlich nicht in der Lage Verantwortung zu übernehmen“, spottet Ude. Die Union spiele nur noch auf der „Klaviatur von Ressentiments und Vorurteilen“. Dem CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt warf Ude in der Euro-Debatte „skrupellose Vereinfachung“ vor. Ude lieferte sich auf dem Gillamoos ein Rededuell mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die zeitgleich in einem benachbarten Bierzelt auftrat. Merkels Besuch in Niederbayern kommentierte Ude mit den Worten: „Das ist eine sonderpädagogische Maßnahme für ungezogene Generalsekretäre, die eine Wirtshausschlägerei nicht von internationaler Finanzpolitik unterscheiden können.“ Die SPD-Basis im Jungbräuzelt reagierte begeistert auf Udes Rede. Fußballtrainer-Legende Karsten Wettberg, einst Erfolgscoach bei den Münchner Löwen und Jahn Regensburg, saß in der ersten Reihe: „Eine glänzende Rede“, urteilte Wettberg hinterher. „Ich glaube wirklich, dass Ude die bayerische SPD nach vorne bringt.“ dapd (Politik/Politik)