Frankfurt/München (dapd). Der Telekommunikationskonzern Telefonica Deutschland hat ein erfolgreiches Börsendebüt hingelegt und seinen Kurs am ersten Handelstag gesteigert. Seit der Erstnotierung am Dienstagmorgen lag die Aktie im Plus. Am Nachmittag stand das Papier bei 5,79 Euro und damit über dem Ausgabekurs von 5,60 Euro. Wer die Aktie zeichnete, machte also gleich zu Beginn ein Plus von knapp vier Prozent. Derweil kritisierten Datenschützer, dass der O2-Betreiber mit Bewegungsprofilen Geld verdienen will. Der Börsengang spülte der hoch verschuldeten spanischen Muttergesellschaft Telefonica S.A. 1,45 Milliarden Euro in die Kasse. Das ist allerdings etwas weniger als erhofft, weil der Ausgabekurs klar in der unteren Hälfte der Preisspanne von 5,25 bis 6,50 Euro lag. Die Muttergesellschaft, die weiterhin 76,8 Prozent an Telefonica Deutschland halten wird, benötigt die Erlöse zum Abbau ihrer drückenden Schuldenlast von 58 Milliarden Euro. Der Streubesitz liegt bei 23,2 Prozent, damit vermeidet Telefonica S.A., dass die anderen Anleger gemeinsam eine Sperrminderheit bekommen können. Analysten schätzen die hohe Rendite Analysten hatten besonders die hohe Dividende gelobt, die Telefonica Deutschland verspricht. Mit dem nun gefundenen Ausgabekurs liegt die Dividendenrendite klar über acht Prozent. Mit Wachstum ist aber erst in zwei bis drei Jahren zu rechnen, vor allem vom stark wachsenden Datenverkehr der Smartphones erhofft sich der Telekom-Anbieter in Zukunft gute Geschäfte. Die Aktie war nach Angaben von Telefonica Deutschland mehrfach überzeichnet. Die ausgegebenen Anteile landeten zu 99 Prozent in den Händen institutioneller Investoren, ein Prozent ging an Privatanleger. Bewegungsprofile sollen für Marktforschung verkauft werden Derweil kritisierten Datenschützer, dass O2 auf der Suche nach neuen Einnahmemöglichkeiten künftig mit Informationen über die Aufenthaltsorte seiner Kunden Geld verdienen will. Telefonica Deutschland arbeite mit dem Marktforschungsinstitut GfK zusammen, um die Profile der Kunden für andere Unternehmen aufzubereiten, erklärte ein GfK-Sprecher am Dienstag. Damit bestätigte er einen Bericht von tagesschau.de. Die Nutzer bleiben dabei nach Angaben des GfK-Sprechers anonym, weil die Bewegungsdaten von Informationen wie Name und Telefonnummer getrennt behandelt würden. Andere Unternehmen könnten mit Hilfe der aufbereiteten Informationen verfolgen, wo sich Menschen einer bestimmten Altersgruppe und Geschlechts aufhalten. Diese Profile könnten etwa für Handelshäuser interessant sein, die den Standort einer neuen Filiale planen wollten. Das Projekt soll zunächst in Großbritannien starten, danach stehe auch Deutschland auf dem Plan. Einen möglichen Einführungstermin nannte die GfK nicht. Schleswig-Holsteins Datenschutzbeauftragter Thilo Weichert äußerte Bedenken. Daten zum Aufenthaltsort von Menschen seien hochsensibel, sagte er tagesschau.de. (Bericht bei tagesschau.de: http://url.dapd.de/DkAJSn ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Telefonica Deutschland steigert Kurs nach Börsenstart
Frankfurt/Main (dapd). Der Mobilfunkanbieter O2 hat die Prüfung an der Börse bestanden. Der Kurs des Anbieters Telefonica Deutschland, zu dem die Marke O2 gehört, lag seit der Erstnotierung am Dienstagmorgen im Plus. Gegen Mittag stand das Papier bei 5,80 Euro und damit über dem Ausgabekurs von 5,60 Euro. Wer die Aktie zeichnete, machte also gleich zu Beginn ein Plus von knapp vier Prozent. Es war der größte Börsengang in Deutschland seit fünf Jahren. Der Börsengang spülte der hoch verschuldeten spanischen Muttergesellschaft Telefonica S.A. 1,45 Milliarden Euro in die Kasse. Das ist allerdings etwas weniger als erhofft, weil der Ausgabekurs klar in der unteren Hälfte der Preisspanne von 5,25 bis 6,50 Euro lag. Die Muttergesellschaft, die weiterhin 76,8 Prozent an Telefonica Deutschland halten wird, benötigt die Erlöse zum Abbau ihrer drückenden Schuldenlast von 58 Milliarden Euro. Der Streubesitz liegt bei 23,17 Prozent, damit vermeidet Telefonica S.A., dass die anderen Anleger gemeinsam eine Sperrminderheit bekommen können. Analysten schätzen die hohe Rendite Analysten hatten besonders die hohe Dividende gelobt, die Telefonica Deutschland verspricht. Mit dem nun gefundenen Ausgabekurs liegt die Dividendenrendite klar über acht Prozent. Mit Wachstum ist aber erst in zwei bis drei Jahren zu rechnen, vor allem vom stark wachsenden Datenverkehr der Smartphones erhofft sich der Telekom-Anbieter in Zukunft gute Geschäfte. Die Aktie war nach Angaben von Telefonica Deutschland mehrfach überzeichnet. Die ausgegebenen Anteile landeten zu 99 Prozent in den Händen institutioneller Investoren, 1 Prozent ging an Privatanleger. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Telefonica Deutschland will mit Übertragung von Daten wachsen
Frankfurt/Main (dapd). Die deutsche Tochter des hoch verschuldeten spanischen Mobilfunkkonzerns Telefonica will nach dem geplanten Börsengang vom Wachstum des Datenverkehrs profitieren. Die Telefonica Deutschland, hauptsächlich über die Marke O2 bekannt, wirbt mit steigenden Marktanteilen und ihrer Profitabilität. „Das sind die Hauptgründe, weshalb wir glauben, dass wir attraktiv sind“, sagte der Vorstandsvorsitzende René Schuster am Mittwoch in Frankfurt am Main. Das Wachstum mit Smartphones und Datenverkehr sei sehr stark und eröffne die Chance auf gute Umsätze in der Zukunft, sagte Schuster weiter. Außerdem warb Telefonica Deutschland mit einer Dividendenrendite von bis zu 8,5 Prozent. Allein für dieses Jahr ist eine Dividende von rund 500 Millionen Euro angepeilt, die allerdings wiederum zu mehr als drei Viertel der klammen Mutter zugutekäme. Schuster setzt beim Wachstum auf LTE, das superschnelle Internet über das Mobilfunknetz. Dass Telefonica erst vergleichsweise spät in das eigene Netz investiert habe, sei nun ein Vorteil. „Wer spät zur Party kommt, hat auch die neueste Technik dabei“, erklärte Schuster. So müsse sein Unternehmen praktisch keine neuen Masten mehr aufstellen, sondern könne die Umstellung auf LTE weitgehend mit Softwareumstellungen meistern, sagte der Manager. Ein attraktives Angebot zum Datenverkehr werde es Telefonica erleichtern, weiter im Segment der besonders umworbenen Vertragskunden zu wachsen, das besonders hohe Umsätze verspricht. Die spanische Muttergesellschaft Telefonica hatte zuvor angekündigt, sich von 23 Prozent der Aktien ihrer deutschen Tochter trennen zu wollen. Damit wollen die Spanier rund 1,5 Milliarden Euro erlösen. Es wäre der größte Börsengang in Deutschland seit fünf Jahren. Den Mutterkonzern drückt eine Schuldenlast von mehr als 58 Milliarden Euro. In Finanzkreisen ist deshalb im Zuge des Börsengangs der deutschen Tochter von einem „Tropfen auf den heißen Stein“ die Rede. Die Aktien sollen am 30. Oktober erstmals gehandelt werden. Die Führungsspitze der Telefonica Deutschland betonte, dass ein Verkauf weiterer Anteile über die Börse nicht geplant sei. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)