Berlin (dapd-bln). Die Mehrheit der Berliner will den Flughafen Tegel behalten. Das ergab eine am Samstag veröffentlichte repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa Consulere im Auftrag der „Bild“-Zeitung. Demnach wollen 60 Prozent der Hauptstädter den alten West-Berliner Airport behalten. Lediglich 24 Prozent der 1.050 Befragten befürworten die geplante Schließung sechs Monate nach der Eröffnung des neuen Hauptstadt-Flughafens in Schönefeld. Besonders die jungen Berliner zwischen 18 und 39 Jahren wünschen sich, dass der Flughafen Tegel auch in Zukunft offen bleibt. 67 Prozent sprachen sich dafür aus, nur 15 Prozent dagegen. Der Rest ist noch unschlüssig. Anfang der Woche hatte der neue Flughafen-Chef Hartmut Mehdorn überraschend erklärt, über die Schließung von Tegel sei noch nicht endgültig entschieden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Auch Ex-Bürgermeister Diepgen will Flughafen Tegel offen halten
Berlin (dapd). Im Streit um die Offenhaltung des Flughafens Tegel bekommt der neue Flughafen-Chef Hartmut Mehdorn Unterstützung vom früheren Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) . „Es ist richtig, dass Hartmut Mehdorn die Diskussion angestoßen hat“, sagte Diepgen der „Berliner Zeitung“ (Mittwochausgabe). Er sprach sich dafür aus, den innerstädtischen Flughafen im Nordwesten zumindest für bestimmte Flugzeuge offenzuhalten. „Berlin muss vorsorgen für die Dynamik, die der Flugverkehr entwickelt“, sagte Diepgen. „Darum halte ich es für sinnvoll, jetzt ohne Hektik und Emotionen zu prüfen, welche Optionen man sich für den Flughafen Tegel offenhalten muss.“ Diepgen schlug vor, Tegel sollte dauerhaft als Ausweichflughafen zur Verfügung stehen, falls der neue Flughafen BER wegen einer Havarie vorübergehend geschlossen werden müsse. Ebenso sinnvoll wäre es aus seiner Sicht, den Regierungsflughafen Tegel weiter zu betreiben und die Anlage für Geschäfts- und andere Privatflieger offen zu halten, sagte Diepgen. Der Berliner Tageszeitung „B.Z.“ (Mittwochausgabe) sagte Diepgen er halte die Fortsetzung des Flugbetriebs in Tegel „außerhalb des Linienverkehrs“ nach dem Konsensbeschluss des Bundes und der Länder Berlin und Brandenburg zum neuen Großflughafen BER für möglich. Derzeit ist vorgesehen, dass die Betriebsgenehmigung für Tegel sechs Monate nach Eröffnung des BER endet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Flughafen Tegel im Verschleißmodus
Berlin (dapd). Die Lufthansa hat wegen des weiter ungewissen Eröffnungstermins für den neuen Berliner Hauptstadtflughafen in Schönefeld die grundlegende Erneuerung des alten Ausweichflughafens Tegel verlangt. „Tegel befindet sich derzeit im Verschleißmodus“, sagte der Vorstandsbevollmächtigte der Lufthansa für Berlin, Thomas Kropp, der „Berliner Zeitung“. Angesichts der erneuten Verschiebung der Flughafeneröffnung seien die Zustände in Tegel nicht mehr zu akzeptieren. So habe es 2012 Hunderte Fälle gegeben, in denen die Gepäckbänder stillgestanden hätten. Zudem müssten die Computer für das Boarding erneuert werden. „Viele sind nicht mehr einsatzfähig“, sagte Kropp. „Immer wieder müssen wir ohne Computerunterstützung boarden – das ist zeitraubend und absolut unzeitgemäß.“ Auch die Toiletten in Tegel seien zum großen Teil „einer deutschen Hauptstadt unwürdig“. Bei der Aufsichtsratssitzung der Flughafengesellschaft am kommenden Mittwoch sollten Investitionen in den Flughafen Tegel ein Schwerpunkt sein, forderte Kropp. Tegel wird wegen der verschobenen Eröffnung von Schönefeld weiter genutzt, doch stößt der alte Flughafen damit an seine Kapazitäten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Freude in Tegel
Berlin (dapd-bln). Das neue Desaster am Hauptstadt-Airport sorgt in Berlin vor allem für Frust und Unmut. Doch die Verschiebung der für den 27. Oktober 2013 geplanten Eröffnung beschert einigen Händlern in Tegel ein verspätetes Weihnachtsgeschenk. Sabine Schäfer hat sich über die Nachricht vom erneut verschobenen Flughafenstart gefreut. „Das ist wunderbar. Meinetwegen kann es hier noch Jahre weitergehen“, sagt die Verkäuferin von Handtaschen und Koffern, während sie die neu gelieferte Ware auspackt. „Je länger desto besser.“ Seit der Eröffnung des Ladens 2007 ist sie dabei. „Wir gehen hier doch noch in Rente“, sagt die 47-Jährige und lacht. Eigentlich wäre Ende Mai 2012 Schluss gewesen. In Schönefeld hatte die Firma kein neues Geschäft bekommen. „Ich wäre erst einmal ein halbes Jahr zu Hause geblieben, ist ja auch schön.“ Dann platzte im vergangenen Jahr die für den 3. Juni geplante Inbetriebnahme des Airports wegen Mängeln beim Brandschutz. Frühestens 2014 sollen jetzt Flugzeuge vom Airport „Willy Brandt“ abheben. Solange wird es auch das Ledergeschäft in Tegel geben. „Das trifft uns wirtschaftlich ziemlich hart“ In Tegel müsse aber jetzt auch etwas passieren, meint Schäfer. „Der Flughafen ist wirklich hart am Limit.“ Seit Juni gebe es deutlich mehr Fluggäste. „Dafür ist der doch gar nicht gebaut worden.“ Für Passagiere fehle vor allem ein Lebensmittelgeschäft und ein Blumenladen. „Jeder Flughafen hat einen Blumenladen.“ Auch eine Parfümerie fehle. Regelmäßig beschwerten sich Fluggäste: „Eine Parfümerie gibt es hier nicht? Wir sind doch in der Hauptstadt.“ Uwe Pfendt hat für seine Sonnenbrillen ein Geschäft am Flughafen Schönefeld bekommen. Zuerst schien es wie ein Glücksfall. Der Inhaber investierte eine sechsstellige Summe. Nun sei das Geld für eine unbestimmte Zeit weg. Die entsprechenden Umsätze fehlten. „Das trifft uns wirtschaftlich ziemlich hart“, betont der 56-Jährige. Taxifahrer Gerhard Kinner war über die erneute Verschiebung der Eröffnung hoch erfreut. „Für uns kann nichts Besseres passieren“, sagt er. Seit 47 Jahren fährt er Taxi in Berlin. Am liebsten würde der 75-Jährige ein Volksbegehren machen: „Tegel sollte für immer offenbleiben.“ Die gesamte Taxibelegschaft stünde hinter ihm. „Wir sind eine große Familie hier in Tegel.“ Schönefeld sei ihm zu unsicher. „Das ist alles so ungewiss dort.“ „2014 gehe ich gemeinsam mit Tegel in Rente“ Noch zwei Jahre muss Herbert Bremer als Glaser am Flughafen arbeiten. „2014 gehe ich gemeinsam mit Tegel in Rente“, sagt der 63-Jährige. Auch in Schönefeld hat er mitgeholfen. Aber die Arbeit in Tegel gefällt ihm besser. „Es ist angenehmer.“ Für die Firma gehe die verspätete Eröffnung in Schönefeld vor allem mit einer guten Auftragslage einher. Aber auch wenn Tegel zumache, gebe es viel zu tun. „Dann kommen die neuen Interessenten.“ Fluggast Christa Müller zieht Tegel einem Großflughafen wie in Frankfurt am Main vor. „Die sind immer schrecklich“, sagt die 73-Jährige. Tegel sei „schön übersichtlich und schön angeordnet“. Das schätze sie sehr. Dass Schönefeld nicht rechtzeitig eröffnet werden könne, sei aber eigentlich eine Katastrophe und „für alle Beteiligten eine Blamage.“ Unvorstellbar sei, dass so etwas in einem Land wie Deutschland mit seinen „strikten Planungen“ passieren könne. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Flugbegleiter bestreiken erneut Berliner Airport
Berlin (dapd-lbg). Von dem flächendeckenden Streik der Lufthansa-Flugbegleiter ist auch der Berliner Flughafen betroffen. Der 24-Stunden-Streik begann nach Angaben der Gewerkschaft UFO um Mitternacht. Mit Betriebsbeginn werden die in der Gewerkschaft UFO organisierten Lufthansa-Mitarbeiter ihre Arbeit am Airport Tegel niederlegen. In der Folge wird es im Flugbetrieb zu zahlreichen Ausfällen und Verspätungen kommen. Bereits im Vorfeld hatte die Lufthansa angekündigt, dass vorsorglich knapp die Hälfte der geplanten Flüge gestrichen werden muss. Statt jeweils rund 80 Starts und Landungen könnten in Tegel nur 40 An- und Abflüge durchgeführt werden. Die UFO hat für Freitag zu einem bundesweiten, ganztägigen Ausstand aufgerufen. Die Flugbegleiter fordern fünf Prozent mehr Gehalt und den Verzicht der Lufthansa auf die Gründung von Billiglohngesellschaften. Bereits am Dienstag war der Flughafen in Tegel deswegen bestreikt worden. (Liste der gestrichenen Lufthansa-Flüge: http://url.dapd.de/xbCill ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)