Hamburg (dapd). Der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), Thomas Straubhaar, glaubt an eine Zukunft des Euro. Auf die Frage, ob in fünf Jahren noch mit der Währung bezahlt werde, antworte Straubhaar im Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“: „Klar, absolut – das sage ich nicht nur, weil ich überzeugter Europäer bin.“ Keiner wolle den Euro abschaffen, auch nicht der Zahlmeister Deutschland. „Dies ist im Übrigen auch das Dilemma von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück: Er könnte Angela Merkel nur mit einem noch freundlicheren Euro-Kurs überholen“, sagte Straubhaar. Ein Aus des Euro wäre nach Ansicht des HWWI-Direktors viel kostspieliger als „das jetzige Durchwursteln“ zum Erhalt der Währung. „Andererseits warne ich vor Weltuntergangsszenarien. Kein Land in Europa verschwindet von der Weltkarte, wenn der Euro zerbricht“, sagte Straubhaar dem Blatt weiter. Allerdings müssten sich die Euro-Länder dann neu organisieren. „Die deutsche Industrie würde langfristig gestärkt hervorgehen, der Export jedoch würde unter einer aufgewerteten neuen nationalen Währung leiden. Und der europäische Binnenmarkt wäre auch am Ende“, sagte Straubhaar. dapd (Wirtschaft/Politik)
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HWWI-Chef Straubhaar gegen Erlass griechischer Schulden
Berlin (dapd). Der Schuldendruck auf Griechenland sollte nach Auffassung des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) aufrechterhalten werden. HWWI-Direktor Thomas Straubhaar bezeichnete im Interview mit dem Süwestrundfunk eine zweiten Schuldenschnitt als Katastrophe. Falls die Schulden reduziert würden, bedürfe es aus griechischer Sicht weniger Anstrengungen, den Staatshaushalt in Ordnung zu bringen, bemängelte Straubhaar. Zudem könnten Länder wie Portugal, Spanien oder Italien anschließend den gleichen einfachen Weg wählen. Griechenland werde noch viele Jahre Unterstützung und Transfers benötigen, sagte der HWWI-Chef. Entscheidend seien die notwendigen Strukturreformen. Griechenland sei ein gescheiterter Staat, der „feudal regiert wird, dessen Steuerverwaltung unterentwickelt ist, wo es relativ einfach ist, Steuern zu hinterziehen oder in der Schattenwirtschaft tätig zu sein“. Das alles müsse korrigiert werden. Straubhaar kritisierte zudem den Kauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank als Tabubruch. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Straubhaar: EZB nähert sich der US-Notenbank an
Hamburg (dapd). Den geplanten Kauf von Staatsanleihen angeschlagener Eurostaaten durch die Europäische Zentralbank (EZB) bezeichnet der Wirtschaftsforscher Thomas Straubhaar als „sehr pragmatisch“. „Um einen größeren Schaden abzuwenden, nimmt die EZB wie bei einem Brand einen Wasserschaden in Kauf“, sagte der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) der Nachrichtenagentur dapd. Selbst wenn die Inflation auf vier Prozent steigen sollte, könne dies besser sein, als einen Zusammenbruch der Eurozone zu riskieren. Der Kauf von Staatsanleihen „kann, aber muss nicht zu einer höheren Inflation führen“, fügte Straubhaar hinzu. „Die EZB bewegt sich weg von der traditionellen Politik und hin zu einer Politik der US-amerikanischen Notenbank Fed.“ Dennoch könne diese aktivere Geldpolitik keine strukturellen Probleme lösen, sagte Straubhaar. „Die Schuldenstaaten müssen trotzdem ihre Hausaufgaben machen und die Schulden abbauen.“ Der EZB-Rat hatte am Donnerstag den unbegrenzten Kauf von Anleihen der Euro-Krisenstaaten beschlossen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Ökonom Straubhaar lobt Hartz IV
Frankt/Main (dapd). Der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) Thomas Straubhaar hat vor einer Rücknahme der Hartz-Reformen gewarnt. Ein Zurückdrehen von Arbeitsmarktreformen „wäre der größte Fehler, den die Politik machen könnte“, sagte Straubhaar der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Die Hartz-Reformen waren für Deutschland ein Segen“, betonte er. Vor allem die Hartz IV genannte Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe habe zu einem Mentalitätswechsel geführt. Die im Vergleich zum europäischen Ausland hervorragende Situation am deutschen Arbeitsmarkt sei auch ein Ergebnis der Reformen, sagte Straubhaar weiter. „Da muss man ja schon blind sein, um die Entwicklung rein auf konjunkturelle Effekte zurückzuführen“, sagte er. Vor zehn Jahren (am 21. August 2002) hatte die damalige rot-grüne Bundesregierung die Umsetzung der Reformvorschläge einer Kommission unter Leitung des damaligen Volkswagen-Personalvorstands Peter Hartz beschlossen. dapd (Politik/Politik)