Frankfurt/Main (dapd). Der Bankenrettungsfonds Soffin hat in den ersten neun Monaten des Jahres einen Verlust von 900 Millionen Euro eingefahren. Ein Medienbericht, wonach der Fonds dieses Jahr im Zuge der Abwicklung der WestLB fast drei Milliarden Euro verlieren könnte, wies die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) am Freitag zurück. Für eine abschließende Beurteilung sei es zu früh. Seit seiner Gründung auf dem Höhepunkt der Finanzmarktkrise im Oktober 2008 musste der Soffin 23 Milliarden Euro abschreiben, wie es in der Stellungnahme weiter hieß. „Wie viel davon in der Endabrechnung bleibt, ist offen. Wir arbeiten mit allen Kräften daran, den aufgelaufenen Fehlbetrag zu verringern“, erklärte der Sprecher des FMSA-Leitungsausschusses, Christopher Pleister. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf Schätzungen von Mitgliedern des parlamentarischen Kontrollgremiums der Behörde berichtet, dass der Verlust in diesem Jahr bei fast drei Milliarden Euro liegen werde. Grund dafür seien vor allem neue Abschreibungen bei der „Bad Bank“ der WestLB. Der „Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung“, kurz Soffin, kann den Banken Kredite in Höhe von maximal 80 Milliarden Euro und Garantien von 400 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Bis Ende 2009 konnten angeschlagene Institute Unterstützung beantragen. Ende vergangenen Jahres brachte die Regierung vor dem Hintergrund der Krise im Euroraum die Reaktivierung des Fonds auf den Weg. In der Finanzkrise stützte der Soffin einige Institute mit milliardenschweren Kapitalspritzen, etwa die Commerzbank, die Hypo Real Estate und die Aareal Bank. Damit wollte die Bundesregierung verhindern, dass eine der Banken zusammenbricht und weitere Institute mit sich reißt. Der Soffin verliert immer dann Geld, wenn eine der gestützten Banken die Kapitalhilfen nicht zurückzahlen kann oder wenn Garantien fällig werden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)