Roth zeigt Stehvermögen

Roth zeigt Stehvermögen Berlin (dapd). Grünen-Chefin Claudia Roth kämpft um ihr Amt: Trotz ihrer Schlappe bei der Urwahl der Spitzenkandidaten will sie am Wochenende auf dem Bundesparteitag erneut als Vorsitzende kandidieren. Sie sprach am Montag von einer „herben Klatsche“ für sie persönlich, will aber im Dienst der Partei in den Bundestagswahlkampf ziehen. Fraktionschef Jürgen Trittin zeigte sich erleichtert. Auch die Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt und Roths Ko-Parteichef Cem Özdemir begrüßten die Entscheidung. Roth war bei der Urwahl, die sie maßgeblich vorangetrieben hatte, mit 26,2 Prozent nur auf Rang vier gelandet. Nachdem sich Roth am Wochenende außer mit einem Facebook-Eintrag nicht zum Ausgang der Mitgliederbefragung geäußert hatte, waren Spekulationen aufgekommen, dass sie abtreten könnte. Ende Oktober hatte sie noch erklärt, unabhängig von dem Ergebnis wieder als Parteichefin anzutreten. Die 57-Jährige hat seit 2001 mit einer Unterbrechung den Parteivorsitz inne. Trittin sagte nach Roths Erklärung: „Ich glaube, dass es für Claudia eine sehr, sehr schwierige Entscheidung gewesen ist.“ Dennoch freue er sich, dass Roth wieder für den Bundesvorsitz kandidieren wolle. Er sei sicher, dass der Parteitag einen gut arbeitenden Bundesvorstand wählen werde, mit dem die Grünen ihr Ziel erreichen könnten, „nämlich Frau Merkel und die schlechteste Koalition seit Jahrzehnten abzuwählen“. „Bitteres Ergebnis“ Göring-Eckardt sagte: „Wir brauchen Claudia Roth in der Partei, in diesem Wahlkampf.“ Den Grünen stehe ein harter Wahlkampf bevor, „da ist sie einfach wichtig, da sie die Partei kennt und die Partei zusammenhalten kann“. Grünen-Chef Cem Özdemir sagte, die Rückmeldungen aus der Partei seien sehr deutlich gewesen. Viele hätten sich gemeldet und gesagt, dass Roth die Unterstützung in der Partei habe. „Ich bin sehr sicher, dass sie ein tolles Ergebnis auf dem Bundesparteitag erreichen wird“, sagte Özdemir. Roth selbst sagte, zwar sei der Ausgang der Urwahl für sie „eine herbe Klatsche“ und ein „bitteres Ergebnis“ gewesen. Trotzdem werde sie ihre Kandidatur für den Bundesvorsitz nicht zurückziehen. Es gehe ihr nun „um etwas Wichtigeres: Es geht um die Ablösung von Schwarz-Gelb, es geht um ein starkes grünes Ergebnis bei dieser wichtigen Bundestagswahl“. Die Grünen wählen am kommenden Wochenende auf einem Parteitag in Hannover einen neuen Bundesvorstand. Spekulationen um Schwarz-Grün Die Urwahl-Entscheidung der Grünen gegen Roth als Spitzenkandidatin befeuerte die Debatte um eine mögliche Koalition von Schwarz-Grün nach der Wahl 2013. Doch führende Grüne wiesen die Spekulationen ab. SPD-Chef Sigmar Gabriel ermahnte, gemeinsam könnten SPD und Grüne die Regierung Merkel ablösen. Die CDU-Spitze erteilte den schwarz-grünen Koalitionsüberlegungen eine klare Absage. Mehrere CDU-Politiker hatten zuvor erklärt, die Wahl von Göring-Eckardt zur Grünen-Spitzenkandidatin und das schlechte Ergebnis für Roth zeigten den Wandel der Partei und vergrößerten damit die Chancen für eine schwarz-grüne Regierungszusammenarbeit im Bund. Dazu zählen unter anderem der Hamburger CDU-Landeschef Marcus Weinberg und der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU). Özdemir sprach sich indes klar für eine rot-grüne Koalition aus. Er forderte, den maximalen Beitrag zu leisten, „dass es zu einer Ablösung von Schwarz-Gelb kommt und zu einer Koalition aus SPD und Grünen“. Voraussetzung dafür sei, das eigene Wählerspektrum auszuschöpfen. „Wir haben jetzt die Chance, in einem hohen Maße an Geschlossenheit in die Wahlauseinandersetzung zu gehen und alle Kräfte zu mobilisieren.“ Der Parteitag werde dafür den Startschuss geben. Schlechteste Koalition seit Jahrzehnten abwählen Auch Göring-Eckardt sagte, bei Union und Grüne sehe sie für eine Zusammenarbeit keine inhaltliche Übereinstimmung. SPD-Chef Gabriel setzte ebenfalls auf Rot-Grün. Es gebe jetzt das gemeinsame Ziel von SPD und Grünen, nicht nur die Regierung Merkel abzulösen, sondern „rückstandsfrei zu entsorgen“, sagte Gabriel. Er sei sicher, „dass wir gute Chancen haben, das zu schaffen“. Die SPD freue sich nun auf einen „engagierten Wahlkampf mit einem gemeinsamen Ziel“. Der Vorsitzende der SPD in Schleswig-Holstein, Ralf Stegner, sagte, das Grünen-Spitzenduo maximiere die Chancen, das grüne Wählerpotenzial auszuschöpfen. „Rot-Grün in Niedersachsen und in der Folge der Wahljahresdynamik dann im Bund wird erheblich wahrscheinlicher, wenn diese Strategie SPD und Grünen gelingt“, sagte Stegner „Handelsblatt Online“. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe sagte der „Frankfurter Rundschau“ laut Vorabbericht, „Rot-Grün kämpft untergehakt für ein linkes Steuererhöhungsprogramm, das Deutschland schwer schaden würde. Schwarz-grüne Spekulationen verbieten sich damit von selbst.“ dapd (Politik/Politik)

Bei den NRW-Piraten brodelt es

Bei den NRW-Piraten brodelt es Düsseldorf (dapd). Ein halbes Jahr nach dem Einzug in den nordrhein-westfälischen Landtag stecken die Piraten in ihrer ersten ernsthaften Krise. Nachdem die Abgeordnete Birgit Rydlewski in der vergangenen Woche mit mehreren anzüglichen Nachrichten über den Kurznachrichtendienst Twitter für Aufsehen gesorgt hat und damit das Präsidium des Landtages auf den Plan rief, fordert nun die Parlamentarische Geschäftsführerin Monika Pieper in einem Brandbrief grundlegende Korrekturen. Sogar eine Auflösung der Fraktion bringt die Piratin ins Spiel. Stein des Anstoßes sind Rydlewskis Aktivitäten bei Twitter. Schon vor Monaten hatte die Lehrerin für Aufsehen gesorgt, indem sie freizügig über ein gerissenes Kondom und dem daraus folgenden HIV-Test berichtete. In der vergangenen Woche stöhnte die Abgeordnete dann über die Länge der Plenarsitzungen. Laut Medienberichten twitterte sie zudem anzügliche Nachrichten, die nach ersten Presseanfragen wieder gelöscht wurden. Mehrere Mitglieder des Landtagspräsidiums äußerten daraufhin ihr Unverständnis über die Mitteilungen der Parlamentarierin. Sogar im Ältestenrat soll der Vorfall in der kommenden Woche thematisiert werden. Die Parlamentarische Geschäftsführerin Pieper nimmt die Twitteraktion ihrer Parteifreundin zum Anlass, um eine grundsätzliche Diskussion anzustoßen. „Nach ziemlich genau 6 Monaten im Landtag befinden wir uns nun an einem entscheidenden Punkt“, schreibt sie auf ihrer Internetseite. Es stellten sich die Fragen, was man in den kommenden viereinhalb Jahren noch erreichen wolle und welche Ziele jeder einzelne Piratenabgeordnete sowie die Fraktion als Ganzes hätten. Durch die Diskussion um Rydlewski – die nicht die Ursache des Problems sei – könnten sich die Piraten vor diesen Fragen nicht länger drücken. Den aktuellen Zustand der Piratenfraktion beschreibt Pieper alles andere als rosig. „Wir können so weiter machen wie bisher. Jeder handelt so, wie er es für richtig hält, ohne auf die Konsequenzen Rücksicht zu nehmen. Dann sind wir ein lockerer Haufen von 20 Piraten ohne Regeln und Verbindlichkeiten“, sagt sie. Konsequenterweise müssten sich die Piraten in dem Fall aber auch überlegen, „ob die Fraktion dann überhaupt Sinn macht“. Für den Fall droht Pieper mit drastischen Konsequenzen: „Dann können wir die Fraktion auch auflösen.“ An einem Strang ziehen Vollkommen widerstandslos gibt sich die Parlamentarische Geschäftsführerin hingegen auch nicht. „Wir können die entstandene Situation jetzt aber auch als Chance begreifen“, schreibt sie. Die Piraten sollten sich gemeinsame Ziele setzen und über den Weg verständigen, wie diese zu erreichen sind. Sein eigenes Handeln müsse jeder an dieser Zielsetzung messen und bewerten. „Sicherlich wird jeder dann mal persönliche Interessen zurückstellen müssen“, sagt Pieper. Dies habe aber nichts mit Fraktionszwang oder der Freiheit des Abgeordnetenmandates zu tun, sondern dem Willen, „an einem Strang zu ziehen“. Auf ihrer eigenen Seite nimmt auch Rydlewski noch einmal Stellung und versucht zu beschwichtigen. „Ich habe faktisch nichts Schlimmes getan. Ich habe niemanden betrogen, nicht gelogen, mich nicht bereichert etc. Es gibt Werte, die ich nicht verkaufen will… Gehört dazu auch, sich nicht zu verbiegen?“, schreibt sie. Wie sie sich in Zukunft verhalten möchte, lässt die Dortmunderin noch offen. Stattdessen sieht sie die aktuelle Diskussion in einem größeren Kontext: „Haben die Menschen uns denn wirklich dafür gewählt, möglichst schnell zu werden wie die anderen Politiker?“ (Piepers Homepage: http://monika-pieper.de/ , Rydlewskis Twitteraccount: https://de.twitter.com/_Rya_ , Rydlewskis Homepage: http://birgit-rydlewski.de ) dapd (Politik/Politik)

Kretschmann: Roth ist unverzichtbar

Kretschmann: Roth ist unverzichtbar Stuttgart (dapd). Die Grünen in Baden-Württemberg unterstützen eine Wiederwahl der Bundesvorsitzenden Claudia Roth. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zeigte sich laut seinem Sprecher darüber erfreut, dass Roth sich trotz ihrer Niederlage bei der Urwahl der Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl entschlossen habe, ihr Amt behalten zu wollen. Kretschmann habe sich am Wochenende bei Roth dafür eingesetzt und ihr seine Unterstützung zugesichert. Aus der Sicht des baden-württembergischen Regierungschefs war der Ausgang der Urwahl, bei der Roth auf den vierten Platz kam, nicht gegen die Bundesvorsitzende gerichtet. Es sei vielmehr eine Entscheidung für ein gemischtes Doppel zwischen Linken und Realos gewesen. Er verwies darauf, dass Roth immer überragende Ergebnisse erhalten habe. Sie sei mit ihrem großen Engagement im Bundestagswahlkampf „unverzichtbar“. Landesvorsitzende Thekla Walker sagte der Nachrichtenagentur dapd: „Ich glaube, sie hat als Bundesvorsitzende einen guten Job gemacht. Ich sehe keinen Grund, warum sie nicht wiedergewählt werden sollte.“ Die Landesvorsitzende geht von einem „guten Rückhalt“ der Bundesvorsitzenden in der Partei und einem guten Wahlergebnis aus. Roth hatte zuvor erklärt, sie wolle trotz ihrer Schlappe bei der Urwahl der Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl ihr Amt behalten. Bei der Urwahl, die die 57-Jährige maßgeblich vorangetrieben hatte, war sie mit 26,2 Prozent nur auf Rang vier gelandet. dapd (Politik/Politik)

Göring-Eckardt: Wir brauchen Claudia Roth in der Partei

Göring-Eckardt: Wir brauchen Claudia Roth in der Partei Berlin (dapd). Die Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt begrüßt die Entscheidung der Grünen-Chefin Claudia Roth, ihre Kandidatur für den Bundesvorsitz der Partei aufrecht zu erhalten. „Wir brauchen Claudia Roth in der Partei, in diesem Wahlkampf“, sagte Göring-Eckardt am Montag in Berlin vor Beratungen der Parteigremien. Den Grünen stehe ein harter Wahlkampf bevor, „da ist sie einfach wichtig, da sie die Partei kennt und die Partei zusammenhalten kann.“ Eine schwarz-grüne Koalition lehnte Göring-Eckardt ab. „Wir wollen eher enttäuschte CDU-Wähler gewinnen, als dann wieder mit denselben zusammenzuarbeiten.“ Bei Union und Grüne sehe sie keine inhaltliche Übereinstimmung. Roth hatte zuvor erklärt, sie wolle trotz ihrer Schlappe bei der Urwahl der Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl ihr Amt behalten. Bei der Mitgliederbefragung hatten sich Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin und Göring-Eckardt durchgesetzt. dapd (Politik/Politik)

Traumjob Parteichefin

Traumjob Parteichefin Berlin (dapd). Claudia Roth kann einstecken, doch der Schlag traf sie doch härter als erwartet. Bei der Urwahl für das Spitzenduo der Grünen zur Bundestagswahl 2013 hatte Roth als erste ihren Hut in den Ring geworfen. Als abgeschlagene Viertplazierte mit nur 26 Prozent endete die Basisbefragung für sie desaströs. Das Wochenende über hat Roth überlegt, von „Zerrissenheit“, die sie „durchgerüttelt“ habe, sprach sie am Montagmorgen, als sie um 8.00 Uhr mit schwarzem Blazer vor die Presse trat. Noch immer wirkte sie mitgenommen. Eine „herbe Klatsche“ und eine „bitteres Ergebnis“ sei die Urwahl für sie gewesen. Zwar hatte Roth Ende Oktober noch erklärt, unabhängig vom Ausgang der Urwahl trete sie beim Parteitag in Hannover wieder als Vorsitzende an. Die aktuelle Wahlschlappe hat sie aber zweifeln lassen, wie sie mit bewegter Stimme erläuterte. Sie müsse sich „natürlich die Frage stellen, ob für das Amt der Parteivorsitzenden in der Partei noch das nötige Vertrauen für mich da ist“, sagte sie. Nachdem Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckardt als Spitzenkandidaten feststanden, ging Roth zunächst auf Tauchstation. Während die drittplatziert Ko-Fraktionschefin Renate Künast sich vor der Kamera zu Wort meldete, schickte Roth via Facebook nur die knappe Mitteilung: „Ich gratuliere von Herzen Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckardt. Das ist Demokratie!“ und lud für ein Pressestatement am frühen Montagmorgen ein. Viele Grüne bedrängten Roth, doch bitte wieder anzutreten. Die Urwahl sei keine Abwahl der Parteichefin gewesen, hatten viele deutlich gemacht. Einen solchen Zuspruch habe sie noch nie erfahren, betonte Roth. Vor der Vorstandssitzung am Montag konnte sie sich vor Umarmungen kaum retten. Für viele ist noch immer die Seele der Partei. Traumjob Parteichefin Das Amt der Parteichefin ist Roths Traumjob. Seit 2001 hat sie das Amt mit einer Unterbrechung inne. Sie wird wie Trittin dem linken Parteiflügel zugerechnet. Roth versteht es, Parteitage mitzureißen. Hier kommt oft die Theaterdramaturgin zum Vorschein, die Managerin der Rockband Ton, Steine, Scherben. Trittin zeigte sich am Montag zuversichtlich, dass Roth auf dem Parteitag in Hannover Roth ein sehr gutes Ergebnis bescheren wird. Die Bayerin, heute 57 Jahre alt, kam 1985 als Pressesprecherin zu den Grünen. Ins Europaparlament gewählt, machte sich Roth als Menschenrechtsexpertin einen Namen. 1998 kam sie über die Landesliste Bayern in den Bundestag. 2001 wurde sie an die Parteispitze gewählt. Im Herbst 2002 entschied sie sich wieder für ein Bundestagsmandat. Nachdem die Grünen die strikte Trennung von Amt und Mandat gelockert hatten, ließ sich Roth 2004 wieder zur Parteichefin wählen. Ganz unumstritten war Roth in ihrer Partei nie, manchen war sie zu schrill, das räumte sie öfter selber ein. Bei ihrer Wiederwahl 2010 in Freiburg hatte Roth mit 79,3 Prozent auch kein Traumergebnis geholt. Viele schätzten aber ihre Art als menschlich, emotional, authentisch und unkonventionell. Bisher hat Roth das wenig gejuckt. Den Nackenschlag der verlorenen Urwahl für die Spitzenkandidaten hingegen hat sie nur schwer verdaut. Nun liegt ihr Schicksal in den Händen der Delegierten des anstehenden Parteitages in Hannover. dapd (Politik/Politik)

Roth kämpft um ihr Amt

Roth kämpft um ihr Amt Berlin (dapd). Nach ihrer Schlappe bei Urwahl des Spitzenduos für die Bundestagswahl legt Grünen-Chefin Claudia Roth ihr politisches Schicksal in die Hand der Parteitagsdelegierten. Sie werde ihre Kandidatur für den Grünen-Bundesvorsitz nicht zurückziehen, kündigte die 57-Jährige am Montag in Berlin an. „Es geht in erster Linie nicht um mich und es geht in erster Linie nicht um meine Enttäuschung“, sagte Roth. Es gehe „um etwas Wichtigeres: es geht um die Ablösung von Schwarz-Gelb, es geht um ein starkes grünes Ergebnis bei dieser wichtigen Bundestagswahl“. Die Grünen wählen am kommenden Wochenende auf einem Parteitag in Hannover einen neuen Bundesvorstand. Roth war bei der Urwahl, die sie maßgeblich vorangetrieben hatte, mit 26,2 Prozent nur auf Rang vier gelandet. Nachdem sich Roth am Wochenende außer mit einem Facebook-Eintrag nicht zum Ausgang der Urwahl geäußert hatte, waren Spekulationen aufgekommen, dass Roth einen Verzicht auf eine erneute Kandidatur erwägt. Ende Oktober hatte sie noch erklärt, unabhängig von dem Ergebnis der Basisbefragung wieder als Parteichefin anzutreten. Roth hat seit 2001 mit einer Unterbrechung den Parteivorsitz inne. Roth sagte, der Ausgang der Urwahl sei für sie „eine herbe Klatsche“ und ein „bitteres Ergebnis“ gewesen. „Die vergangenen Stunden waren schwere Stunden“, räumte Roth ein. Das Ergebnis habe bei ihr Zweifel und „große Zerrissenheit“ ausgelöst. Sie müsse sich „natürlich die Frage stellen, ob für das Amt der Parteivorsitzenden in der Partei noch das nötige Vertrauen für mich da ist“. Darüber sollten nun die Delegierten auf dem Parteitag am nächsten Wochenende entscheiden. Urwahl keine Abwahl der Parteichefin Sie habe aber auch noch nie soviel Zuspruch aus der Partei erfahren wie am vergangenen Wochenende, auch von den beiden Spitzenkandidaten, Fraktionschef Jürgen Trittin und Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt. Alle hätten deutlich gemacht, dass die Urwahl nicht mit einer Abwahl der Parteivorsitzenden gleichzusetzen sei. Sie kenne die Partei lange und wisse, dass der Zuspruch ehrlich gemeint sei. Die Parteivorsitzende fügte hinzu, trotz ihrer Schlappe würde sie „immer wieder für eine Urwahl eintreten“. Dabei waren neben Roth, Trittin, Göring-Eckardt und Ko-Fraktionschefin Renate Künast elf weitgehend unbekannte Kandidaten angetreten. Trittin zeigte sich erleichtert über den Entschluss der Parteichefin. „Ich habe mich darüber gefreut, dass sie sich zu dieser für sie sicherlich existenziell schwierigen Entscheidung durchgerungen hat“, sagte Trittin im ZDF-„Morgenmagazin“. Er sei „ziemlich zuversichtlich“, dass sie auf dem Parteitag sehr gutes Ergebnis bekommen werde. Roth sei bei der Urwahl auch nicht abgestraft worden, sondern die Partei hat sich für eine bestimmte Kombination entschieden. „Das war erstmal eine Für-Entscheidung und weniger eine Gegen-Entscheidung“, machte Trittin deutlich. dapd (Politik/Politik)

Schröder-Köpf schließt weitere Karriere in der SPD nicht aus

Schröder-Köpf schließt weitere Karriere in der SPD nicht aus Wolfsburg (dapd). Die Frau von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder, Doris Schröder-Köpf, hat eine weitere Karriere in der SPD nicht ausgeschlossen. Sie habe sich zwar bewusst jetzt nicht für einen Posten im niedersächsischen SPD-Schattenkabinett beworben, weil sie ein Mensch sei, der sich „nach und nach Sachen erarbeite.“ Aber keiner müsse um sie „Angst“ haben. „Ehrgeiz habe ich schon“, sagte sie am Samstag am Rande des Landesparteitags der SPD in Wolfsburg. Der Altkanzler sagte, dass er seine Frau derzeit bei ihrer Kandidatur für den niedersächsischen Landtag sehr unterstütze. Er sei jetzt „häufiger mal zu Hause“ und passe auf die Kinder auf. Er räumte aber auch ein: „Aus mir wird man aber wahrscheinlich nie einen richtigen Hausmann machen können.“ dapd (Politik/Politik)

Lieberknecht: NSU-Terroristin Zschäpe soll ihr Schweigen brechen

Lieberknecht: NSU-Terroristin Zschäpe soll ihr Schweigen brechen Seebach (dapd). Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) fordert eine gründliche Aufklärung der NSU-Verbrechen sowie der behördlichen Ermittlungspannen. „Es gibt keine Alternativen, als alles schonungs- und lückenlos auf den Tisch zu legen“, sagte sie am Samstag auf einem CDU-Landesparteitag in Seebach. Zugleich erwarte sie von der mutmaßlichen NSU-Rechtsterroristin Beate Zschäpe, dass diese nach der Anklageerhebung nun „endlich ihr Schweigen bricht“. Mit Blick auf den Vorschlag von Sozialministerin Heike Taubert (SPD), die Passagen zum Linksextremismus sowie dem islamistischen Extremismus aus dem Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit zu streichen, sagte sie, dass es zur Übereinkunft im Land gehöre, alle Formen von Gewalt abzulehnen. Eine einseitige Aufkündigung der Vereinbarung werde es mit den Christdemokraten nicht geben. dapd (Politik/Politik)

Merkels voller Terminkalender

Merkels voller Terminkalender Berlin (dapd). Der Terminkalender von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der kommenden Woche steht im Zeichen des nächsten EU-Rates. Wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag mitteilte, trifft Merkel die Staats- und Regierungsspitze Portugals, sowie die Ministerpräsidenten Frankreichs und der Niederlande. Zudem kommt sie im Rahmen von bilateralen Konsultationen mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk zusammen. Das nächste Gipfel der Staats- und Regierungschef der Europäischen Gemeinschaft findet am 22. und 23. November statt. Am kommenden Montag reist Merkel nach Lissabon, wo sie Präsident Anibal Cavaco Silva und Ministerpräsident Pedro Passos Coelho treffen wird. Zudem hält sie ein Rede vor einem deutsch-portugiesischen Wirtschaftstreffen. Am Mittwoch finden in Berlin deutsch-polnische Regierungskonsultationen statt. Laut Seibert sollen mehrere bilaterale Vereinbarungen geschlossen werden. Am Donnerstag erwartet Merkel zunächst den französischen Ministerpräsidenten Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault, am Abend ist der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte angemeldet. Treffen auch mit Putin Am Freitag schließlich reist die Kanzlerin mit zahlreichen Kabinettsmitgliedern nach St. Petersburg zu deutsch-russischen Regierungskonsultationen. Mit Präsident Wladimir Putin wird sie laut Seibert im großen Kreis und zu einem direkten Gespräch zusammenkommen. dapd (Politik/Politik)

Was für ein toller Konservativer

Was für ein toller Konservativer Berlin (dapd). Grünen-Chefin Claudia Roth kann sich eine schwarz-grüne Koalition 2013 nur mit dem ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger als Kanzler vorstellen. Er sei ihr liebster CDUler, sagte sie der Zeitung „Die Welt“ (Freitagausgabe). Mit ihm verbindet sie eine gute Freundschaft: „Was für ein toller Konservativer. Der ist in gesellschaftlichen Fragen so fortschrittlich und doch ein Traditionalist, wenn es um Werte und die Gemeinschaft geht. Er richtete eine Nachhaltigkeitskommission ein, damit seine Enkel eine Zukunft haben.“ Aber auch für andere CDU-Politiker hat Roth große Sympathie: Heiner Geißler und Rita Süssmuth. Geißler sei ein „Jesuit at its best“, Süssmuth habe „so einen Glutkern“. Eine sogenannte Ampelregierung (SPD, FDP, Grüne) lehnt Roth ab: „Die FDP hat kein Wertefundament mehr, sie erscheint mir im Bundestag als eine Art geklonte Truppe.“ dapd (Politik/Politik)