Zschäpe soll unzufrieden mit ihren Anwälten sein

Zschäpe soll unzufrieden mit ihren Anwälten sein Berlin (dapd). Die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe soll eine Aussage vor Gericht und die Trennung von ihren Verteidigern erwogen haben. Die „Bild“-Zeitung berichtete, Zschäpe habe im Sommer während eines mehrstündigen Gefangenentransports zwei Begleitern vom Bundeskriminalamt (BKA) gesagt, ihr Verhältnis zu ihren Anwälten sei nachhaltig gestört. Sie habe sich der Polizei gestellt, um auszusagen. Ihre Anwälte hätten ihr aber abgeraten, deshalb sei sie unsicher. Das Blatt schrieb unter Berufung auf ein zwölfseitiges BKA-Protokoll des achtstündigen Gesprächs von Ende Juni, Zschäpe habe ihre Begleitern gesagt, sie überlege, die Verteidiger zu wechseln und habe ihre Mutter gebeten, sich nach Alternativen umzusehen. Nachdem ihre Großmutter gestürzt sei, habe sie aussagen wollen. Sie wolle sich umfangreich und vollständig erklären. Der Zeitung zufolge ist dem BKA aber nicht klar, ob die 37-Jährige damit die Taten der Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) meint oder nur ihr Untertauchen. Zschäpes Anwälte hatten der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagausgabe) mitgeteilt, ihre Mandantin wolle auch vor Gericht nicht aussagen. Sie seien sich mit Zschäpe einig, dass sie keine Angaben zur Sache machen werde. Die Bundesanwaltschaft hat Zschäpe wegen Mittäterschaft bei zehn Morden und 15 Raubüberfällen, Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sowie besonders schwerer Brandstiftung mit versuchtem Mord in drei Fällen angeklagt. dapd (Politik/Politik)

Testern schmeckt Zuchtlachs besser als Wildlachs

Testern schmeckt Zuchtlachs besser als Wildlachs Berlin (dapd). Die Tester haben eine eindeutige Vorliebe: Nur frischer Zuchtlachs „schmeckt kräftig nach Lachs und hat saftiges Fleisch“, lautet ihre Bilanz nach dem Vergleich frischer und tiefgekühlter, gezüchteter und wilder Filets vom rosa Raubfisch. Die Stiftung Warentest hatte für die Dezember-Ausgabe der Zeitschrift „test“ 25 Lachsfilets geprüft, vier frische und 21 tiefgekühlte von Zucht- und Wildlachsen. Insgesamt schneide der Zuchtlachs besser ab als der Wildlachs, lobten die Tester. Beim tiefgekühlten Lachs machten sie dagegen deutliche Unterschiede in Qualität und Preis aus. Die Ergebnisse für die Qualität reichten von „gut“ bis „ausreichend“, für Tier- und Umweltschutz engagierten sich die Anbieter „gut“ bis „mangelhaft“. In diesem Zusammenhang monierten sie bei den Anbietern des geschmacklich besten frischen Lachses, Frischeparadies und Karstadt, sie seien nicht bereit gewesen „nachzuweisen, ob sie tiergerecht und umweltschonend produzieren“. Auch bei mit „gut“ benotetem Tiefkühl-Zuchtlachs hätten sich die Anbieter Lidl und Costa „weniger engagiert“ hinsichtlich ökologischen und sozialen Engagements gezeigt. Entwarnung gab „test“ für Umweltgifte aus dem Meer: Sie hätten nicht nachgewiesen werden können. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Fristlose Kündigung wegen Anzeige gegen Chef rechtens

Fristlose Kündigung wegen Anzeige gegen Chef rechtens Köln (dapd). Arbeitgeber dürfen ihrem Angestellten kündigen, wenn sie von diesem angezeigt worden sind. Das entschied das Kölner Landesarbeitsgericht in einem am Mittwoch veröffentlichten Urteil. Demnach hat ein Arbeitnehmer grundsätzlich den Ruf des Arbeitgebers zu schützen. In dem konkreten Fall hätte die entlassene Hausangestellte zunächst mit dem Ehepaar, bei dem sie beschäftigt war, sprechen müssen, um ihren Loyalitätspflichten nachzukommen, urteilten die Richter. Die Frau war von dem Ehepaar fristlos entlassen worden, nachdem sie die Eltern wegen einer angeblichen Verwahrlosung der Tochter beim Jugendamt angezeigt hatte. Anzeichen einer Verwahrlosung bestätigten sich aber nicht. Ein kinderärztliches Attest ergab keine Auffälligkeiten. Auch wenn die Vorwürfe richtig gewesen wären, hätte die Bedienstete zunächst mit dem Ehepaar sprechen müssen, befanden die Richter. Sie wiesen die Klage der Frau gegen ihre fristlose Kündigung ab. Das Gericht stützte sich auf die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Dieser wertet Anzeigen eines Arbeitnehmers gegen seinen Arbeitgeber als Recht auf freie Meinungsäußerung. Dennoch müsse abgewogen werden, ob der Arbeitnehmer die Offenlegung in gutem Glauben vorgenommen hat und sich sicher war, dass die Vorwürfe auch wahr sind, befanden die Kölner Arbeitsrichter. Nach Möglichkeit müsse ein Mitarbeiter diskretere Wege suchen, um gegen den angeprangerten Missstand vorzugehen. Die Hausangestellte war bereits fristgemäß gekündigt worden, bevor sie das Jugendamt alarmierte. Als die betroffenen Eltern davon Wind bekamen, sprachen sie eine fristlose Kündigung aus. Die Anzeige sei eine „unverhältnismäßige Reaktion auf die zuvor ausgesprochene ordentliche Kündigung“, entschieden die Richter. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Claudia Roth bleibt Chefin der Grünen

Claudia Roth bleibt Chefin der Grünen Hannover (dapd-kid). Claudia Roth hat sich am Samstag richtig gefreut. Weiterhin darf sie Parteichefin sein. Das haben die Grünen so entschieden. Auch Cem Özdemir hat genügend Stimmen bekommen. Die Grünen heißen eigentlich „Bündnis 90/Die Grünen“. Die Partei gibt es schon viele Jahre lang. Sie kämpft dafür, dass sich die Menschen mehr für die Umwelt einsetzen. Die Politiker wollen nicht, dass Tiere und Pflanzen aussterben, Bäume eingehen oder Wasser verschmutzt wird, weil Menschen zu wenig auf die Natur achten. Strom soll zudem umweltfreundlich und sicher gewonnen werden. Doch das sind nicht die einzigen Themen, die die Grünen haben. Sie wollen auch, dass Frieden auf der Welt herrscht, die Menschen Arbeit haben und es gerechter bei der Bezahlung zugeht. Für was genau sie sind, das sagen sie beständig in Interviews oder in Reden. Wenn eine Wahl ansteht, wird besonders viel Werbung gemacht. Am Wochenende kamen viele wichtige Politiker der Grünen in Hannover im Bundesland Niedersachsen zusammen. Sie haben einen Parteitag gemacht. Dabei wurde auch entschieden, wer die Partei künftig führen darf. Claudia Roth konnte sich nach der Abstimmung freuen. Sie bleibt weiter Parteichefin. Rund 88 von 100 Stimmen fielen auf sie. Die meisten wollten also, dass sie den Posten behält. An ihrer Seite bleibt weiterhin Cem Özdemir. Er bekam ebenfalls so viel Zuspruch, dass er auch in Zukunft als Parteichef arbeiten kann. Für Claudia Roth war die Wahl besonders aufregend. Denn kürzlich hatte sie eine Schlappe einstecken müssen. Bei einer wichtigen Wahl kam sie nur auf den vierten Rang. Die Grünen hatten abgestimmt, wer im nächsten Jahr als Spitzenkandidat in den Wahlkampf ziehen soll. Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckardt machten das Rennen. Sie werden sich nun anstrengen, damit die Grünen gut abschneiden, wenn im Jahr 2013 der nächste Bundestag gewählt wird. Im Bundestag stimmen die Politiker über Gesetze ab, die in ganz Deutschland gelten sollen. Die Parteien, die bei der Wahl am besten abschneiden, können in der Regierung arbeiten. Dann überlegen sie, was wie gemacht werden soll. Claudia Roth ist schon seit 2001 Chefin der Grünen. Zwischendrin gab es eine zweijährige Pause. Am Samstag sagte sie vor der Abstimmung: „Ihr müsst beantworten, ob ich die Richtige bin – so wie ich bin, mit Ecken und Kanten“. Und: „Was ich euch anbieten kann, ist eine Bundesvorsitzende, die sich voll reinhängt.“ Nach ihrer Rede bekam sie viel Applaus und wurde wiedergewählt. dapd (Politik/Politik)

Claudia Roth bleibt Grünen-Parteichefin

Claudia Roth bleibt Grünen-Parteichefin Hannover (dapd). Claudia Roth kann aufatmen: Die 57-Jährige bleibt für weitere zwei Jahre Bundesvorsitzende der Grünen. Roth erhielt am Samstag auf dem Parteitag in Hannover 88,49 Prozent der Stimmen. Sie übertraf damit bei weitem ihr letztes Wahlergebnis von vor zwei Jahren, damals war sie auf 79,3 Prozent gekommen. Roths Wahlergebnis wurde mit großer Spannung erwartet, denn bei der Urwahl der Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl hatte sie vergangene Woche nur 26,2 Prozent der Basis-Stimmen erhalten. Sie selbst sprach von einer „Klatsche“, ihr Rücktritt stand im Raum, doch dann kandidierte sie wieder. Roth warb mit einer leidenschaftlichen Rede um die Zustimmung der knapp 800 Delegierten. Sie habe in der vergangenen Woche „Stunden mit Schatten“ und einen „inneren Sturm“ durchlebt, doch sei die Trauerzeit nun vorbei. Ab sofort gehe es nicht um ihre Person, sondern um die Ablösung der Regierung Merkel und um die Geschlossenheit der Partei. „Ihr müsst beantworten, ob ich die Richtige bin – so wie ich bin, mit Ecken und Kanten“, sagte Roth. Denn verändern wolle sie sich nicht. „Was ich Euch anbieten kann, ist eine Bundesvorsitzende, die sich voll reinhängt.“ Nach Roths Rede brach ein Begeisterungssturm in der Tagungshalle aus. Roth ist mit zweijähriger Unterbrechung seit 2001 Parteichefin. Der dreitägige Parteitag steht unter dem Motto „Zusammen hält besser“. Er soll den Startschuss für den Bundestagswahlkampf bilden. Am Nachmittag sollten die übrigen Posten im sechsköpfigen Bundesvorstand besetzt werden. Ohne Gegenkandidaten traten zur Wahl an: Ko-Vorsitzender Cem Özdemir, Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke, Schatzmeister Benedikt Mayer sowie die Beisitzer Astrid Rothe-Beinlich und Malte Spitz. Neben dem Bundesvorstand standen am späten Abend auch die Wahlen zum Parteirat an. Für 13 Posten in dem Beratergremium kandidierten 16 Bewerber, darunter die die Spitzenkandidaten Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckardt. Hartz-IV-Sätze sollen von 374 auf 420 Euro steigen Zuvor hatte der Parteitag tiefgreifende Sozialreformen gefordert. Dazu gehören ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro und die Erhöhung der Hartz-IV-Sätze von 374 auf 420 Euro. Zudem soll es den Jobcentern bis auf weiteres verboten werden, Arbeitslosen die Hartz-Bezüge zu kürzen. Gefordert wird zudem eine steuerfinanzierte „Garantierente“ im Kampf gegen Altersarmut. Sie soll allen gezahlt werden, die dem Arbeitsmarkt mehr als 30 Jahre zur Verfügung gestanden oder Kinder betreut haben. An der schrittweisen Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre soll grundsätzlich nicht gerüttelt werden. Langfristig streben die Grünen eine Grundsicherung von 300 Euro im Monat für jedes Kind an, die alle Familienleistungen in sich vereinen soll, wie etwa Kindergeld oder Hartz-Leistungen für Kinder. Zudem wollen die Grünen den Spitzensatz der Einkommensteuer von 42 auf 49 Prozent erhöhen. Millionäre sollen befristet eine Vermögensabgabe zahlen, und das Aufkommen der Erbschaftsteuer soll verdoppelt werden. Am Freitag hatte sich die Grünen-Spitze einhellig gegen eine Koalition mit CDU und CSU nach der Bundestagswahl ausgesprochen. „Wir wollen mit grüner Politik schwarze Wähler gewinnen. Aber mit Euch regieren, das wollen wir nicht“, rief Göring-Eckardt aus. Derzeit haben SPD und Grüne in Umfragen keine Mehrheit. Trotzdem bleibe das Ziel ihrer Partei ein rot-grünes Bündnis, sagte Göring-Eckardt. Der zweite im Spitzenduo, Trittin, sieht die Bundestagswahl als Entscheidung zwischen seiner Partei und Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Inzwischen gebe es eine Mehrheit für einen gesellschaftlichen Wandel, wie ihn die Grünen anstrebten. Özdemir riet nach den Spekulationen über ein schwarz-grünes Bündnis den Mitgliedern: „Lasst uns nicht kirre machen von dieser Debatte.“ Er räumte ein: „Natürlich sind wir auch auf eine bestimmte Weise konservativ.“ Die Grünen seien aber wert- und nicht wie die Union strukturkonservativ. dapd (Politik/Politik)

Schlagabtausch zwischen Homburger und Döring um Spitzenplatz

Schlagabtausch zwischen Homburger und Döring um Spitzenplatz Villingen-Schwenningen (dapd). Vor der Wahl des Spitzenkandidaten der Südwest-FDP für die Bundestagswahl haben sich die Landesvorsitzende Birgit Homburger und der frühere FDP-Landeschef und Wirtschaftsminister Walter Döring einen heftigen Schlagabtausch geliefert. Döring begründete seine überraschende Kandidatur mit den Worten: „Ich stehe hier und kann nicht anders. Es zerreißt mich, wenn ich den Zustand unserer Partei ansehe.“ Er kritisierte auch, dass die Besetzung für die Landesliste bereits „festgenagelt“ sei. Er kündigte an, eine „Liberale Agenda 2020“ auf den Weg zu bringen. Zudem bemängelte er, dass aus seiner Sicht eine Koalitionsaussage zugunsten der CDU gemacht werde, obwohl sie die FDP immer wieder „abgemeiert“ habe. Homburger konterte, sie biete als Kandidatin klare Inhalte, einen Kompass, Solidität und Seriosität in den Themen und Inhalten. „Was ich nicht bieten kann und nicht will, ist permanente persönliche Profilierung zulasten der eigenen Partei.“ Sie habe in der vergangenen Zeit die Chance gehabt, sich auf Kosten des „eigenen Ladens“ zu profilieren, aber „ich habe das nie getan“. Sie habe sich bewusst gegen das Angebot entschieden, Staatsministerin im Auswärtigen Amt werden, da sie zur Diplomatie „definitiv nicht tauge“. Sie fügte hinzu: „Mit mir bekommen sie eine Spitzenkandidatin, die für die liberale Sache brennt und mit offenem Visier kämpft. Auf mein Wort ist Verlass.“ Döring nannte sie indirekt einen „Selbstdarsteller, Schaumschläger und Windmacher“. Homburger erhielt offene Unterstützung von Entwicklungsminister Dirk Niebel und dem FDP-Europaabgeordneten Michael Theurer, der Homburger als Kandidat für den Landesvorsitz im Mai knapp unterlegen war. In der Aussprache gab es zudem mehrere Fürsprecher für Homburger. In vielen Redebeiträgen wurde Döring dafür kritisiert, mit seiner kurzfristigen Kandidatur eine Art Putsch zu inszenieren. Die Stimmung im Landesverband war vor der Abstimmung allerdings gemischt. Der frühere Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP) sprach sich am Rande des Landesvertreterversammlung für Döring aus: „Die FDP brauch jede helfende Hand“, sagte er. Auch gab es Kritik, dass die Wahlliste bereits zuvor „ausgekungelt“ worden sei. Aufgrund der schlechten Umfragewerte im Bund unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde und dem schlechtesten Wahlergebnis bei einer Landtagswahl von 5,3 Prozent, herrscht allgemeine Nervosität in der Partei. Der Führungsstil Homburgers, die als fleißig aber nicht unbedingt charismatisch gilt, stand in diesem Zusammenhang immer wieder in der Kritik. Dass wie nach dem historischen Wahlergebnis von 14,6 Prozent 2009 wieder 15 Abgeordnete aus Baden-Württemberg in den Bundestag einziehen, erwartet kaum ein Parteimitglied. Zwar werden drei Abgeordnete nicht mehr antreten. Dennoch werden die ersten sieben Plätze mit den meisten Chancen stark umkämpft sein. dapd (Politik/Politik)

Deutsche Bundeskanzlerin kritisiert Strafe für Pussy Riot -Sängerinnen

Deutsche Bundeskanzlerin kritisiert Strafe für Pussy Riot -Sängerinnen Moskau (dapd-kid). Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Freitag in Russland deutlich gemacht, dass sie die Strafe für die „Pussy Riot“-Sängerinnen nicht richtig findet. Sie hat Kritik geübt. Angela Merkel war am Freitagmorgen ins Flugzeug gestiegen. In der russischen Hauptstadt Moskau traf sie dann Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Bei dem Treffen sprach die deutsche Regierungschefin den Fall „Pussy Riot“ an. Die Musikerinnen von „Pussy Riot“ hatten im Februar in einer großen Kirche in Moskau für Aufregung gesorgt. Sie hatten vor dem Altar der Kirche einen schrillen Auftritt hingelegt. Sie sprangen in die Höhe und tanzten, um gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu protestieren. Dabei trugen sie bunte Klamotten und hatten Strumpfmasken auf dem Kopf. Wladimir Putin ist schon zum dritten Mal der Präsident von Russland. Im März wurde er wiedergewählt. Nicht alle Menschen in dem Land finden das gut. Sie glauben, dass bei der Präsidentenwahl geschummelt wurde und dass Wladimir Putin nicht der richtige Mann für das Amt ist. Es gab deswegen Proteste. Die Frauen von „Pussy Riot“ haben ein Gebet gegen den Präsidenten verfasst und dafür auch den Auftritt in der großen Kirche in Moskau gemacht. Darin heißt es: „Mutter Gottes, vertreibe Putin, vertreibe Putin“. Es gab viel Wirbel deswegen, drei Musikerinnen von „Pussy Riot“ kamen in Haft. Im August wurden sie schließlich verurteilt. Ein Gericht sprach sie schuldig und schickte sie für zwei Jahre ins Gefängnis. Eine Richterin sagte später, sie hätten die Gefühle von gläubigen Menschen verletzt. Eine der drei Frauen hatte Glück. Das Urteil gegen sie wurde wieder aufgehoben. Die anderen aber blieben eingesperrt. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dazu am Freitag gesagt, dass so ein Auftritt wie der der russischen Band in einer Kirche auch in Deutschland Diskussionen geben würde. „Aber dass man dafür zwei Jahre ins Straflager muss, das wäre in Deutschland nicht passiert“, so die deutsche Regierungschefin. Sie äußerte Kritik an dem Fall und sagte: „Unsere Freundschaft wird nicht besser, wenn wir alles unter den Teppich kehren und nicht darüber diskutieren.“ Angela Merkel sagte zudem, die Politiker in Deutschland sind es gewöhnt, auch Kritik einstecken zu müssen: „Wenn ich da immer gleich eingeschnappt wäre, könnte ich keine drei Tage Bundeskanzlerin sein“, sagte sie. dapd (Politik/Politik)

Schröder und Reding – Duell um die Frauenquote

Schröder und Reding - Duell um die Frauenquote Berlin/Hamburg (dapd). EU-Justizkommissarin Viviane Reding und Bundesfrauenministerin Kristina Schröder (CDU) stehen sich in der Frage einer Frauenquote für die Wirtschaft unversöhnlich gegenüber. Während Reding ihren Vorstoß für eine europäische Vorgabe verteidigt, bekräftigt Schröder ihre rechtlichen Vorbehalte. Aus dem Saarland und Hamburg kommt Unterstützung für den Beschluss der EU-Kommission, eine europaweit gültige Vorgabe für den Frauenanteil in Aufsichtsräten einzuführen. Die EU-Kommission hatte am Mittwoch auf Redings Initiative hin einen Gesetzesvorschlag beschlossen, wonach bis zum Jahr 2020 alle Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen in Europa zu 40 Prozent mit Frauen besetzt sein müssen. Damit die Quote EU-Gesetz wird, muss sie vom EU-Parlament und von den Mitgliedsstaaten angenommen werden. Schröder gegen „dirigistische Vorgaben“ Ministerin Schröder stemmt sich energisch gegen die Pläne. „Europa sollte nicht über Dinge entscheiden, die von den Mitgliedstaaten besser selbst geregelt werden können“, sagte sie dem „Wiesbadener Kurier“. „Solche dirigistischen Vorgaben gefährden die Akzeptanz Europas in der deutschen Bevölkerung. Deshalb werde ich weiter dagegen kämpfen.“ Es sei rechtlich äußerst fraglich, ob die EU die Gesetzgebungskompetenz für die Quote habe. Im Übrigen sei diese politisch auch falsch. Reding dagegen sagte, in den Römischen Verträgen, der Vertragsgrundlage der EU, stehe, „dass die Union die Zuständigkeit für Gleichstellung hat“. Auf dem Frauen Finanzforum in Hamburg zeigte sie sich überzeugt: „Und sie kommt doch, die Frauenquote in der Wirtschaft.“ Alle früheren Wege zu mehr Gleichberechtigung bei der Besetzung von Top-Positionen seien gescheitert, etwa Empfehlungen der EU oder Selbstverpflichtungen der Wirtschaft. In der „Welt“ zeigte sich Reding zuversichtlich, dass das EU-Parlament und der EU-Rat dem Entwurf zustimmen werden. Im Europaparlament gebe es eine große parteiübergreifende Mehrheit für eine gesetzliche Quote, sagte sie der Zeitung. Sie freue sich auf die enge Zusammenarbeit mit der Bundesregierung bei der Umsetzung der EU-Quotenregelung in den kommenden Monaten. Kramp-Karrenbauer begrüßt Redings Initiative Unterstützung für Reding kam von der CDU-Spitzenpolitikerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Die saarländische Ministerpräsidentin sagte der Nachrichtenagentur dapd in Saarbrücken, für börsennotierte Unternehmen stelle die von der EU-Kommission geplante Regelung „keine Überforderung“ dar. Das Saarland hat kürzlich im Bundesrat für eine gesetzliche Frauenquote für Aufsichtsräte gestimmt. Mit dem Vorstoß muss sich demnächst der Bundestag beschäftigen. Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) drang in der „Rheinischen Post“ auf Zustimmung zu dem Gesetzentwurf der Länder: „Nun hat auch die Kommission die Quote beschlossen und in vielen Ländern gibt es sie schon. Wir brauchen sie auch in Deutschland“, sagte er. „Freiwillige Lösungen haben uns in den vergangenen Jahren nicht weitergebracht.“ dapd (Politik/Politik)

Drogenbeauftragte: Kiffen ist keine Bagatelle

Drogenbeauftragte: Kiffen ist keine Bagatelle Berlin (dapd). Die Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, hat ihr Nein zur Legalisierung des Kiffens bekräftigt. Gegen den Willen der Grünen und einiger Parteifreunde aus der FDP warnte Dyckmans am Donnerstag in Berlin vor einer Verharmlosung. Zugleich stellte sie neue Daten zur Drogenproblematik vor. Für ihre ablehnende Haltung kassierte sie umgehend Kritik – der Grünen-Politiker Harald Terpe warf ihr vor, das Cannabis dem Schwarzmarkt zu überlassen. Dyckmans sagte jedoch: „Jede Form von Bagatellisierung halte ich für falsch.“ Damit wandte sie sich auch gegen Stimmen aus den eigenen Reihen: Vor drei Wochen hatte der Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen, Lasse Becker, eine Legalisierung weicher Drogen gefordert, da ihr Konsum längst auch in der Mitte der Gesellschaft üblich sei. Dazu sagte Dyckmans, Cannabis sei eine gefährliche Droge. Sie verwies auf die Zahlen der wegen Drogenproblemen erstmals behandelten Patienten: Mehr als die Hälfte (57 Prozent) sei vergangenes Jahr wegen Cannabis-Konsums in eine Ambulanz gekommen. Etwa jeder vierte deutsche Erwachsene habe schon einmal gekifft. Europaweit haben nach Angaben der EU-Beobachtungsstelle von 500 Millionen Menschen mindestens 80 Millionen schon einmal Cannabis probiert. Grünen-Politiker Terpe bezeichnet Cannabis als „weiche Droge“ Die Grünen blieben bei ihrer Forderung, das Kiffen zu erlauben. „Weiche Drogen“ wie Cannabis müssten legalisiert und reguliert werden, sagte Terpe, der Sprecher für Drogenpolitik in der Grünen-Bundestagsfraktion ist. Mit legalem Cannabis ließe sich der Jugend- und Verbraucherschutz effektiv durchsetzen: „Auf dem Schwarzmarkt achtet niemand auf den Jugendschutz.“ Terpe forderte zudem, jede einzelne synthetische Droge zu regulieren und nicht ganze Gruppen von Substanzen: „Das ist gesundheitspolitisch unverantwortlich.“ dapd (Politik/Politik)

Familienministerin Schröder beinhart gegen EU-Frauenquote

Familienministerin Schröder beinhart gegen EU-Frauenquote Berlin (dapd). Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) stemmt sich energisch gegen die Pläne der EU-Kommission für eine verbindliche Frauenquote in Aufsichtsräten. „Europa sollte nicht über Dinge entscheiden, die von den Mitgliedstaaten besser selbst geregelt werden können“, sagte Schröder dem „Wiesbadener Kurier“ (Donnerstagausgabe). EU-Justizkommissarin Viviane Reding warb dagegen um die Zustimmung für ihren Vorschlag. Der Zeitung „Die Welt“ sagte Reding, sie habe nach Kräften dafür gesorgt, dass die EU-Quotenregelung eine deutlich christdemokratische Handschrift trage. „Das wird jeder, der den Text in Ruhe liest, feststellen können“, sagte Reding. Die EU-Kommission hatte am Mittwoch einen Gesetzesvorschlag beschlossen, wonach bis zum Jahr 2020 alle Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen in Europa zu 40 Prozent mit Frauen besetzt sein müssen. Halten sich die rund 5.000 börsennotierten Unternehmen in der EU bis 2020 nicht daran, sollen in den Mitgliedsstaaten „wirksame, verhältnismäßige und abschreckende“ Sanktionen verhängt werden – etwa indem Geldbußen ausgesprochen oder die Besetzungen für ungültig erklärt werden. Damit diese Quote EU-Gesetz wird, muss sie vom EU-Parlament und von den Mitgliedsstaaten angenommen werden. Kritik an „dirigistischen Vorgaben“ Schröder wies das Vorhaben zurück. „Solche dirigistischen Vorgaben gefährden die Akzeptanz Europas in der deutschen Bevölkerung. Deshalb werde ich weiter dagegen kämpfen“, kündigte sie an. Es sei rechtlich äußerst fraglich, ob die EU dafür überhaupt die Gesetzgebungskompetenz habe. „Eine von Brüssel vorgegebene Frauenquote wäre aber nicht nur rechtlich fragwürdig, sondern auch politisch falsch. Das widerspricht dem Geist der Europäischen Union“, sagte Schröder. Eine starre Einheitsquote für alle Unternehmen von der Stahlindustrie bis zur Medienbranche sei mit ihr nicht zu machen. Reding gab sich von der Kritik aus Berlin, der sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angeschlossen hatte, unbeeindruckt. Die EU-Kommissarion sagte, sie freue sich auf die enge Zusammenarbeit mit der Bundesregierung bei der Umsetzung der EU-Quotenregelung in den kommenden Monaten. Sie zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass auch das EU-Parlament und der EU-Rat dem Entwurf zustimmen. Im Europaparlament gebe es eine große parteiübergreifende Mehrheit für eine gesetzliche Quote. Nicht bei allen Unions-Frauen beißt Reding mit der Frauenquote auf Granit: Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) begrüßte die Entscheidung der EU-Kommission. Für börsennotierte Unternehmen stelle die Regelung „keine Überforderung“ dar, sagte Kramp-Karrenbauer der Nachrichtenagentur dapd in Saarbrücken. Sie unterstützte damit die Haltung der Frauen-Union, die den Beschluss der EU-Kommission als „Etappensieg“ bezeichnet hatte. Das Saarland hat kürzlich im Bundesrat für eine gesetzliche Frauenquote für Aufsichtsräte gestimmt. Mit dem Vorstoß muss sich demnächst der Bundestag beschäftigen. Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) verwies in der „Rheinischen Post“ auf den Gesetzentwurf des Bundesrates: „Nun hat auch die Kommission die Quote beschlossen und in vielen Ländern gibt es sie schon. Wir brauchen sie auch in Deutschland“, sagte der SPD-Politiker. Die Entscheidung in der Länderkammer habe gezeigt, dass es eine „parteiübergreifende Zustimmung“ für eine Quote gebe. „Freiwillige Lösungen haben uns in den vergangenen Jahren nicht weitergebracht.“ „Flexi-Quote“ nicht mehr bis zur Bundestagswahl 2013 Unterdessen rechnet Familienministerin Schröder nicht mehr damit, dass ihr Vorschlag einer Selbstverpflichtung der Unternehmen, die sogenannte Flexi-Quote, noch vor der Bundestagswahl umgesetzt wird. „Die FDP lehnt ein Gesetz kategorisch ab. Das muss man zur Kenntnis nehmen. Wir kommen aber auch ohne Gesetz gut voran“, betonte die Ministerin. Sie habe die Führungen der Dax-30-Konzerne dazu gebracht, sich selbst Zielvorgaben für die zahlreichen Führungspositionen in der gesamten Belegschaft zu geben. Am Freitag werde das Familienministerium im Internet unter www.flexi-quote.de eine Rangliste präsentieren, die zeige, „wie ambitioniert die Ziele der Unternehmen sind und was bisher geleistet wurde“. Allein in diesem Jahr seien 40 Prozent der zu vergebenden Aufsichtsratsposten in den DAX-30-Unternehmen mit Frauen besetzt worden, sagte die CDU-Politikerin. dapd (Politik/Politik)