Leipzig (dapd). Der weltgrößte Online-Einzelhändler Amazon steht in Deutschland vor dem ersten Streik der Beschäftigten. Rund 97 Prozent der ver.di-Mitglieder im Amazon-Logistikzentrum Leipzig hätten sich für Arbeitsniederlegungen ausgesprochen, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Jörg Lauenroth-Mago, am Donnerstag auf MDR-Aktuell. An der Urabstimmung hätten sich fast 500 Amazon-Mitarbeiter beteiligt. Über Umfang und Zeitpunkt der Streiks wolle sich die Dienstleistungsgewerkschaft in den kommenden Tagen intern verständigen. Nach Angaben der Gewerkschaft arbeiten bei Amazon in Leipzig rund 1.200 Festangestellte sowie rund 800 befristet Beschäftigte. Rund ein Viertel von ihnen ist gewerkschaftlich organisiert. Ver.di fordert eine Lohnuntergrenze von 10,66 Euro für alle sowie ein tarifliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Bund-Länder-Gespräche zu Endlagersuche am kommenden Dienstag
(dapd). Der Bund und die 16 Länder wollen sich am kommenden Dienstag auf die Grundlagen eines neuen Endlagersuchgesetzes verständigen. Dazu habe Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) die Regierungschefs zu einem abschließenden Bund-Länder-Gespräch nach Berlin eingeladen, teilte eine Ministeriumssprecherin am Mittwoch mit. Vor wenigen Tagen hatte sich Altmaier mit Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) und dessen Stellvertreter Stefan Wenzel (Grüne) auf Eckpunkte verständigt, zu denen auch ein Aussetzen der umstrittenen Castor-Transporte nach Gorleben bis 2015 gehört. Die Ministeriumssprecherin wies darauf hin, dass in den kommenden Jahren dennoch weitere Castor-Transporte notwendig seien. Schließlich habe sich Deutschland zur Rücknahme von Atommüll aus den Wiederaufbereitungsanlagen in Sellafield (Großbritannien) und La Hague (Frankreich) verpflichtet. Dafür stehen den Angaben zufolge grundsätzlich zwölf standortnahe Zwischenlager bei den jeweiligen Atomkraftwerken zur Verfügung sowie drei zentrale Zwischenlager – Gorleben, Ahaus, Lubmin. Für die Lagerung ist die Zustimmung der jeweiligen Länder notwendig. dapd (Politik/Politik)
Deutscher Automarkt im Zeichen der Krise
Flensburg (dapd). Auf dem deutschen Automarkt setzt sich der Negativtrend fort: Die Zahl der Neuzulassungen ging im März erneut deutlich zurück. Mit 281.000 neuen Fahrzeugen kamen im Vergleich zum Vorjahresmonat 17 Prozent weniger auf die Straßen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Mittwoch in Flensburg mitteilte. Im ersten Quartal betrug der Rückgang insgesamt 12,9 Prozent. Mit 610.000 Besitzumschreibungen und damit 8,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat lahmte im März auch das Gebrauchtwagengeschäft. Zwar wiesen Branchenvertreter darauf hin, dass der März durch die Osterfeiertage zwei Arbeitstage weniger hatte als im Vorjahr. Doch dass die europäische Absatzkrise vor Deutschland nicht haltmacht, lässt sich nicht verhehlen. „Wir sehen auch, dass die schwierige konjunkturelle Lage in Europa sich auch auf den deutschen Pkw-Markt auswirkt“, sagte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann. Dennoch gab er sich in seiner Prognose optimistisch: „Ich gehe davon aus, dass sich der Markt im zweiten Quartal stabilisiert“, sagte Wissmann. Denn der wirtschaftliche Ausblick für Deutschland sei weiterhin robust. Hoffnung schöpfen auch andere Branchenvertreter. Der Geschäftsklimaindex des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) zur erwarteten Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal kletterte von 90,1 auf 114,4 Punkte. VDIK-Präsident eher skeptisch Dennoch äußerte sich der Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), Volker Lange, skeptisch. „Die zusätzlichen Arbeitstage im April könnten zwar zu einem verbesserten Ergebnis beitragen, doch insgesamt wird 2013 für die Kfz-Industrie ein Jahr mit vielen Herausforderungen bleiben“, sagte Lange. Auch die Entwicklung des Exportmarkts läuft für die Autohersteller alles andere als zufriedenstellend. Im März wurden laut VDA 367.200 Pkw exportiert. Das entspricht einem Rückgang von neun Prozent. Angesichts der schwachen Nachfrage gibt es vor allem in den hiesigen Fabriken weniger zu tun. „Den schwachen Markt in Europa spüren wir vor allem in unseren Inlandswerken“, sagte Wissmann. Die Hersteller hätten die Fertigung in den deutschen Werken im März um 13 Prozent auf 474.900 Pkw zurückgefahren. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutsche Autokonzerne sind trotz europäischer Absatzkrise obenauf
Stuttgart (dapd). Zweigeteilte Autowelt: Während die deutschen Konzerne BMW, Daimler und Volkswagen mit Riesenschritten an die Spitze der weltweiten Autobauer eilen, werden andere europäische Hersteller von der Absatzkrise in Europa aufgerieben. „Die Spaltung im Lager der großen Autokonzerne hat sich im vergangenen Jahr weiter vertieft“, sagte Peter Fuß, Partner bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, am Mittwoch in Stuttgart. Der Experte befürchtet: „Wenn sich die Situation nicht bald bessert, könnte das der Ausgangspunkt für eine neue Konsolidierungswelle in der Automobilindustrie sein.“ Obenauf sind derzeit BMW, Daimler und Volkswagen: Sie trotzten auch 2012 der europäischen Absatzkrise und vervierfachten nahezu den operativen Gewinn seit 2003 von 7,46 Milliarden auf 28,43 Milliarden Euro, wie aus einer am selben Tag veröffentlichten Analyse von Ernst & Young hervorgeht. Darin wurden die Bilanzen der 17 größten Autohersteller der Welt ausgewertet. Die japanischen Hersteller folgen mit einem operativen Gewinn von 25,64 Milliarden Euro auf dem zweiten Platz. Sie mussten im gleichen Zeitraum aber sogar ein Minus von acht Prozent hinnehmen. Beim Umsatz liegen sie noch vor der deutschen Konkurrenz, die allerdings deutlich schneller wächst. Im Vergleich der einzelnen Unternehmen sicherte sich der japanische Hersteller Toyota die Krone in allen drei Kategorien Umsatz, Gewinn und Absatz. Damit erholte sich das Unternehmen vollständig vom Einbruch im Jahr 2011 nach dem Tsunami und dem folgenden Reaktorunglück von Fukushima und holte sich die Spitzenstellung zurück. Volkswagen will das bis 2018 ändern. Die Wolfsburger haben sich zum Ziel gesetzt, bis dahin größter Autohersteller der Welt zu sein. Europageschäft zieht Hersteller nach unten Der US-Konzern General Motors (GM), der ebenfalls Anspruch auf die Spitzenposition erhebt, wird derweil vom Europageschäft und den herben Verlusten der Tochter Opel nach unten gezogen. Bei der Höhe der Umsätze landete GM im vergangenen Jahr mit einem Plus von einem Prozent noch auf Platz drei. Doch der operative Gewinn sackte um 62 Prozent auf 2,17 Milliarden Euro ab. Schuld daran war das Europageschäft mit einem Verlust von 1,8 Milliarden Euro. Auch die Konzerne PSA Peugeot Citroën, Fiat und Renault haben mit der Absatzkrise zu kämpfen. Für diese Konzerne dürfte 2013 noch schwieriger werden, erwartet Fuß. „Das Jahr 2013 droht sich auf dem europäischen Absatzmarkt zu einem Horrorjahr zu entwickeln“, sagte er. Die europäischen Volumenhersteller müssten die Kapazitäten massiv herunterfahren, empfahl er. Das schließe auch Werksschließungen ein. Auch Premiumhersteller wie Daimler kündigten inzwischen massive Sparprogramme an. Die Stuttgarter wollen ab 2015 mindestens zwei Milliarden Euro pro Jahr einsparen. Laut Fuß führt für die Autoindustrie kein Weg an ähnlichen Maßnahmen vorbei. Der Margendruck werde 2013 weiter zunehmen. „Die Kosten müssen runter – sonst droht ein weiterer Margenrückgang und damit ein Verlust an Wettbewerbsfähigkeit“, sagte der Experte. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
DGB-Chef hält höhere Diäten für angemessen
Berlin (dapd). Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Michael Sommer, spricht sich für eine Anhebung der Abgeordnetendiäten aus. „Der Wert eines Abgeordneten muss sich auch in der Bezahlung niederschlagen“, argumentierte Sommer in der Zeitung „Die Welt“ (Mittwochausgabe). Die Entschädigung der Abgeordneten sollte sich stärker als bisher an der Besoldung von Bundesrichtern orientieren, sagte Sommer, „dann hat man eine feste Bezugsgröße“. Der Gewerkschaftschef forderte darüber hinaus, alle Nebentätigkeiten der Abgeordneten „auf Heller und Cent“ offenzulegen. Auch die Pensionsregelungen für Parlamentarier müssten erneuert werden. „Es reicht nicht, nur über die Höhe der Diäten zu sprechen“, sagte Sommer. Eine vom Ältestenrat des Bundestages eingesetzte Kommission empfiehlt höhere Diäten für die Abgeordneten. Die Kommission hatte am 18. März ihren Bericht an Bundestagspräsident Norbert Lammert übergeben. Nach dem Vorschlag der Kommission würden sich die Diäten um mehrere Hundert Euro im Monat erhöhen. Aktuell erhalten die Bundestagsabgeordneten eine Entschädigung von monatlich 8.252 Euro. Hinzu kommt eine Kostenpauschale. dapd (Politik/Politik)
Polenz hält Nordkorea für unberechenbar
Passau (dapd). Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Ruprecht Polenz hält die Entwicklung auf der koreanischen Halbinsel für gefährlich. Er gehe zwar nicht davon aus, dass es zu einer weiteren schweren Eskalation komme, sagte Polenz der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht. „Dennoch bleibt ein Rest an Unberechenbarkeit“, sagte er. „Nordkorea schottet sich ab und lässt sich schwer einschätzen.“ Polenz wertete es als „notwendiges Signal der Stärke“, dass die USA Kampfbomber in die Region verlegt haben. „Ihre Verbündeten – Südkorea, Japan und andere – können sich auf den Schutz der Vereinigten Staaten verlassen“, sagte er. „Es wäre fatal, wenn Südkorea oder Japan jetzt über eine eigene nukleare Bewaffnung nachdenken würden, nur weil Nordkorea sich auf diesen Weg gemacht hat und das Ziel wohl auch erreichen wird.“ Polenz sagte, die Möglichkeiten Chinas in den Verhandlungen mit dem Regime in Pjöngjang seien begrenzt. „Nordkoreas Staatsdoktrin ist die absolute Unabhängigkeit – auch von China“, sagte der CDU-Politiker. Das kommunistische Land hatte am Dienstag angekündigt, seinen eingemotteten einzigen Atomreaktor wieder anzufahren, um Material für sein Waffenprogramm sowie Elektrizität zu gewinnen. dapd (Politik/Politik)
Zeitung: Bahr will Korruption bei Ärzten unter Strafe stellen
Berlin (dapd). Korrupten und bestechlichen Ärzte könnten schon bald Geld- oder Gefängnisstrafen drohen. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will nach Informationen des „Tagesspiegels“ (Mittwochausgabe) ein entsprechendes Verhalten noch in dieser Legislaturperiode verbieten. Die Zeitung beruft sich auf ein Konzept aus dem Ministerium. Die darin beschriebene neue Strafvorschrift, die Vorteilsnahme genauso verbieten soll wie Vorteilsgewährung, soll für alle Berufsgruppen gelten, „die an der Versorgung der Versicherten beteiligt sind“. Personal, das gegen die geplante Vorschrift verstößt, droht den Angaben zufolge eine Strafe von bis zu drei Jahren Gefängnis. Bisher gibt es keine Möglichkeit, niedergelassene Ärzte wegen Bestechlichkeit strafrechtlich zu belangen. Der Bundesgerichtshof hatte 2012 entschieden, dass sich ein Arzt nicht strafbar macht, wenn er etwa für die Verordnung eines Medikaments einer bestimmten Pharmafirma Geld annimmt. Gleichzeitig hatten die Bundesrichter aber signalisiert, dass sie politischen Handlungsbedarf sehen. dapd (Politik/Politik)
Grosse-Brömer will Diäten-Neuregelung ohne Zeitdruck
Berlin (dapd). Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Michael Grosse-Brömer (CDU), will sich bei der Neuregelung der Abgeordnetendiäten Zeit lassen. „Entscheidend ist jetzt, dass wir uns mit den verschiedenen Vorschlägen über Fraktionsgrenzen hinweg intensiv auseinandersetzen“, sagte er am Dienstag „Spiegel Online“. Dann sollte es dem nächsten Bundestag überlassen bleiben, die „konkreten Schlüsse für die nächste Legislaturperiode zu ziehen und umzusetzen“. Parlamentspräsident Norbert Lammert (CDU) hatte dafür plädiert, dass der Bundestag noch vor der Wahl am 22. September eine Neuregelung der Abgeordnetengehälter beschließt. Eine vom Ältestenrat eingesetzte Kommission empfiehlt höhere Diäten für die Abgeordneten. Grosse-Brömer sagte: „Es ist gut, dass sich eine Expertenkommission mit den Vergütungsregeln für Abgeordnete auseinandergesetzt hat.“ Die teilweise recht unterschiedlichen Bewertungen der Experten verdeutlichten „die Komplexität der Sache“. Automatische Steigerungen Die Kommission hatte am 18. März ihren Bericht an Lammert übergeben. Nach dem Vorschlag der Kommission würden sich die Diäten um mehrere Hundert Euro im Monat erhöhen. Aktuell erhalten die Bundestagsabgeordneten eine Entschädigung von monatlich 8.252 Euro. Bundestagsvizepräsident Hermann Otto Solms (FDP) sprach sich wie Lammert für eine möglichst rasche Regelung aus. „Der Bundestag sollte möglichst bald, noch in dieser Legislaturperiode, entscheiden. Es gibt die Basis für eine einvernehmliche Lösung“, sagte Solms der Zeitung „Die Welt“ und fügte hinzu, er habe im Ältestenrat zu den Vorschlägen der Kommission „keine kritische Bemerkung vernommen“. Solms sagte, mit der von der Kommission vorgeschlagenen Variante könnte ein Mechanismus geschaffen werden, wonach die Diäten automatisch steigen. „Wenn ein solcher Mechanismus akzeptiert ist, wird er keine große Diskussionen nach sich ziehen“, zeigte sich der FDP-Politiker überzeugt. dapd (Politik/Politik)
Mobile Infos über Gütezeichen auf Lebensmitteln
Berlin (dapd). Mit einem neuen Programm für mobile Endgeräte sollen sich Verbraucher künftig besser über die Gütezeichen auf Lebensmittelpackungen informieren können. Die Auskünfte zu über 500 Symbolen werden für die Nutzung mit Smartphones und Tablet-Computern aufbereitet, wie ein Sprecher des Verbraucherministeriums am Dienstag in Berlin mitteilte. Das Ministerium fördert das Projekt mit rund 314.000 Euro. Entwickelt wird die Anwendung vom Bundesverband Verbraucher Initiative. Die Organisation betreibt das Portal Label-Online. Auf der Internetseite findet sich eine Übersicht über die einzelnen Siegel, wie etwa das „Bio“-Zeichen oder das Symbol des „Blauen Engel“. ( http://url.dapd.de/MTEDUQ ) dapd (Politik/Politik)
Kardinal Meisner: Kirche darf sich nicht um sich selbst drehen
Köln (dapd). Der Kölner Erzbischof Kardinal Joachim Meisner kritisiert die zu starke Beschäftigung der katholischen Kirche mit sich selbst. „Sie soll sich darum nicht dauernd selbst bemitleiden, sondern muss Christus, den Auferstandenen, verkünden“, sagte Meisner in seiner Predigt am Ostersonntag im Kölner Dom. Die Kirche dürfe sich nicht um sich selbst drehen, sondern allein um Gott. „Da bleibt keine Zeit zum Selbstmitleid.“ Meisner betonte zudem, die Kirche müsse nicht Antworten auf alle Fragen haben. „Wir sind eine Kirche für alle, aber keine Kirche für alles. Wir haben Christus in Vollmacht zu verkünden und nicht für alle Probleme der Welt Rezepte anzubieten oder so zu tun, als ob wir welche hätten.“ dapd (Politik/Politik)