Schäuble hält Altkanzler Kohl für unschuldig an der Euro-Krise

Schäuble hält Altkanzler Kohl für unschuldig an der Euro-Krise Berlin (dapd). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble gibt Altkanzler Helmut Kohl (beide CDU) keine Mitschuld an der Euro-Krise. Entsprechende Kritik sei nicht begründet, sagte Schäuble der Zeitung „Bild am Sonntag“ laut Vorabbericht. „Die Entscheidung, die D-Mark abzuschaffen, war nicht leicht, aber richtig“, sagte er. „Die Einführung des Euro war einer der bedeutendsten geschichtlichen Erfolge Helmut Kohls.“ Schäuble, der mit Kohl seit der CDU-Spendenaffäre vor mehr als zehn Jahren zerstritten ist, schloss eine Versöhnung mit dem Altkanzler aus. „Wir haben gut zusammengearbeitet, ich gehe respektvoll mit ihm und seinem bedeutenden politischen Lebenswerk um, aber alles im Leben hat seine Zeit“, sagte Schäuble. „Wir haben unsere Beziehung beendet.“ Er und Kohl seien enge politische Vertraute gewesen, aber keine Freunde. „Freundschaften und Politik sind eigentlich zwei verschiedene menschliche Lebensbereiche“, sagte Schäuble. (Das Schäuble-Interview: http://url.dapd.de/fJk3p8 ) dapd (Politik/Politik)

UFO will bei erfolgloser Schlichtung lange streiken

UFO will bei erfolgloser Schlichtung lange streiken Berlin/Frankfurt/Main (dapd). Die Flugbegleiter der Lufthansa erhalten trotz der vereinbarten Schlichtung ihren Druck auf die Airline aufrecht. Die Unabhängige Flugbegleiterorganisation (UFO) könne den Arbeitskampf sehr lange durchhalten, sagte der UFO-Vorsitzende Nicoley Baublies dem Magazin „Focus“ laut Vorabbericht. „Wir haben 20 Jahre Mitgliedsbeiträge angespart.“ Falls die Lufthansa in der Schlichtung stur bleibe, „streiken wir alle vier oder alle 14 Tage oder alle drei Wochen mal“, drohte der Gewerkschaftsvorsitzende. Die Lufthansa flog unterdessen am Samstag wieder weitgehend nach normalem Plan. Von rund 1.800 Verbindungen seien am Samstag nur knapp 20 gestrichen worden, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Alle Streichungen gingen noch auf den 24-Stunden-Streik der Flugbegleiter am Freitag zurück. Betroffene Passagiere habe die Lufthansa aber früh informiert und umgebucht. Der UFO-Vorsitzende Baublies forderte die Lufthansa zudem auf, die Einsparvorschläge seiner Gewerkschaft zu prüfen. „Wir haben einen Vorschlag gemacht, wie die Lufthansa acht Prozent oder 72 Millionen Euro Personalkosten jährlich einsparen kann“, sagte er dem „Focus“ weiter. Auf diesen Vorschlag solle der Lufthansa-Vorstand eingehen. Lufthansa sucht nach dem Vermittler Lufthansa und UFO wollen in den kommenden Tagen die Schlichtungsverhandlungen vorbereiten, auf die sich die Tarifparteien verständigt haben. Bis Mittwoch seien weitere Gespräche mit UFO über das Schlichtungsabkommen und die Auswahl des Schlichters geplant, sagte der Unternehmenssprecher weiter. In dem Abkommen, das am Mittwoch unterzeichnet werden soll, wollen die Airline und UFO die Regeln des Schlichtungsverfahrens und den Schlichter festlegen. Die Suche nach einem Schlichter habe die Lufthansa übernommen, sagte UFO-Verhandlungsführer Dirk Vogelsang. „Lufthansa kann Vorschläge machen und dann reden wir darüber“, sagte er. Auf den Schlichter werde man sich sicher schnell einigen. Namen möglicher Schlichter wollte Vogelsang nicht nennen. Die bislang öffentlich genannten Personen kämen allerdings alle nicht als Schlichter infrage, sagte er. Eine Besonderheit der geplanten Schlichtung sei, dass parallel Gespräche über weitere strittige Themen vorgesehen seien. „Wir haben hier eine Konditionierung vereinbart“, sagte Vogelsang. Am Ende werde die Annahme des Schlichterspruchs von einer Einigung in den weiteren Gesprächen abhängen. Es stünden noch schwierige Gespräche mit der Lufthansa bevor. Die Chancen auf Einigung beurteilte Vogelsang „verhalten optimistisch“. UFO und Lufthansa haben vereinbart, bis zum Abschluss oder Scheitern der Schlichtung auf Arbeitskampfmaßnahmen zu verzichten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Euroschwäche verbessert Airbus-Ergebnis

Euroschwäche verbessert Airbus-Ergebnis Düsseldorf (dapd). Die Euroschwäche beschert dem weltgrößten Flugzeughersteller Airbus einen unerwarteten Milliardengewinn. „Eine Änderung des Wechselkurses von zehn Cent gegenüber dem Dollar beeinflusst unseren operativen Gewinn um rund eine Milliarde Euro“, sagte Airbus-Vorstandschef Fabrice Brégier der „Wirtschaftswoche“ einem Vorabbericht zufolge. Beim gegenwärtigen Kurs von 1,25 Dollar pro Euro bedeute das „gegenüber unserer Planung ein Plus von gut einer Milliarde Euro“. Airbus produziere seine Flugzeuge vor allem in Europa, verkaufe sie aber in US-Dollar, begründete Brégier die höheren Erträge durch einen niedrigen Eurokurs. Derzeit hat Airbus Werke in Deutschland Frankreich und China. Ab 2016 will der Konzern auch in den USA produzieren. Das Unternehmen hat Brégier zufolge zudem Indien als möglichen Standort im Blick. „Wenn ein Land wie Indien weiter stark wächst und etwa durch weniger Bürokratie investitionsfreundlicher wird, könnte sich die Frage stellen“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Aktuelle Pläne für eine Produktion in Indien gebe es allerdings noch nicht. Intelligente Flugsicherung kann Spritverbrauch senken Der Airbus-Chef rechnet zudem mit einer steigenden Nachfrage nach umweltfreundlicheren Flugzeugen. „Wir brauchen definitiv Passagierflugzeuge, die erheblich weniger Lärm erzeugen“, sagte er der „Berliner Zeitung“ (Samstagsausgabe). Sein Unternehmen wolle aber auch den Treibstoffverbrauch reduzieren. Beides zusammen sei eine extrem anspruchsvolle Aufgabe. „Aber wir treiben ständig die Grenze des Machbaren nach vorne“, sagte er. Der 51-Jährige appellierte an Flughafenbetreiber und Behörden, den Flugverkehr effizienter zu organisieren. „Eine intelligente Steuerung durch Flugsicherung und Airports könnte aus dem Stand den Treibstoffverbrauch in Europa um zehn Prozent drücken“, sagte er. Wer Flugzeuge nicht in Warteschleifen schicke, verringere die Lärmbelastung deutlich. Der Vorstandsvorsitzende erwartet, dass sein Unternehmen in den nächsten 20 Jahren etwa 1.000 Maschinen an deutsche Gesellschaften verkaufen wird. Dabei handle es sich in großem Maße um Ersatzbeschaffungen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Jusos kündigen kontroverse Debatte zu SPD-Rentenplänen an

Jusos kündigen kontroverse Debatte zu SPD-Rentenplänen an Weimar (dapd). Der Bundesvorsitzende der Jusos, Sascha Vogt, hat erheblichen Diskussionsbedarf beim Rentenkonzept des SPD-Bundesvorsitzenden Sigmar Gabriel angemeldet. Eine Betriebsrente löse nicht das demografische Problem, sagte er am Samstag bei der Landeskonferenz der Thüringer Jusos in Weimar. Das Konzept sei Augenwischerei. Während eine Erhöhung der Rentenbeiträge von Arbeitgeber und Arbeitnehmer paritätisch getragen würde, müssten für eine Betriebsrente die Beschäftigten allein aufkommen, sagte er. Dies sei keine sozialdemokratische Politik. Vogt kündigte an, dass sich die Jusos in den kommenden Wochen massiv in die Debatte über den Vorschlag einmischen werden. Dabei spiele es auch keine Rolle, ob dabei ein möglicher Kanzlerkandidat angegriffen werde. „Das ist mir herzlich egal“, sagte er. Zugleich warnte er aber davor, die Diskussion mit einer Personaldebatte zu verbinden – „das sei ein Spiel mit dem Feuer“, sagte Vogt. Das SPD-Konzept sieht Medienberichten zufolge unter anderem vor, dass Arbeitnehmer bei Abschluss eines Arbeitsvertrages automatisch in eine betriebliche Altersversorgung aufgenommen werden sollen. dapd (Politik/Politik)

Nach den Sommerferien wieder Klagen über Lehrermangel

Nach den Sommerferien wieder Klagen über Lehrermangel Berlin (dapd). Mit dem Ende der Sommerferien auch in Bayern und Baden-Württemberg häufen sich die Klagen über den Lehrermangel an deutschen Schulen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert die Neueinstellung von mehr als 30.000 Lehrkräften. Doch die Mehrzahl der Länder verweist darauf, alle Stellen seien besetzt. Freie Posten gibt es nach einer Umfrage der Nachrichtenagentur dapd oft nur in abgelegenen Regionen. Aber wer das richtige Fach studiert hat, wird heiß umworben: So suchen die Hessen händerringend Physiklehrer. „Insgesamt müssen in ganz Deutschland in diesem Schuljahr circa 33.000 Lehrkräfte neu eingestellt werden“, sagte GEW-Vorstandsmitglied Ilse Schaad im dapd-Interview. Bereits seit 2000 hätten regelmäßig drei bis vier Prozent des Lehrerbestandes neu eingestellt werden müssen. „Dies haben die Länder nicht getan, deshalb haben wir aktuell regionalen und strukturellen Mangel, der sich noch ausweiten wird“, monierte Schaad. Derzeit gibt es knapp 800.000 hauptamtliche Lehrer in Deutschland. In der Hauptstadt forderte der Berliner Beamtenbund vom Senat weitere Neueinstellungen von Lehrern. Bis Ende 2018 gingen mehr als 12.000 Lehrkräfte in den Ruhestand, sagte Landeschef Joachim Jetschmann. Dafür sei bislang keine Vorsorge getroffen worden. Der Bildungsverwaltung zufolge haben in diesem Jahr bislang 1.172 neue Lehrer ihren Dienst angetreten. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) sprach von einer „mehr als hundertprozentigen“ Auslastung. Mecklenburg-Vorpommern sucht noch Lehrer für den Schuldienst. Sieben befristete und neun unbefristete Stellen sind ausgeschrieben. „Wenn hier nichts passiert, gehen die jungen Leute lieber in andere Bundesländer“, sagte der stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Detlef Klage. Derzeit müssten etwa die Lehrer an niedersächsischen Gymnasien nur 23,5 Stunden pro Woche arbeiten, in Mecklenburg-Vorpommern jedoch 27 Stunden. Geld für Vertretungen statt Einstellungen Auch in Hamburg gibt es noch freie Lehrerstellen, aber die könnten unbesetzt bleiben. „In vielen Fällen ist das von den Schulen beabsichtigt, damit Ressourcen für Vertretungsbedarfe bleiben“, sagte der Sprecher der Schulbehörde, Peter Albrecht. Im Klartext: Die Schulen wollen mit dem Geld Vertretungen bezahlen. In Sachsen-Anhalt fehlen nach Einschätzung des Landeselternrates gegenwärtig rund 600 Lehrer. Die Besetzung offener Stellen nannte der Vorsitzende Thomas Jaeger „dringlich“. Denn die statistische Feststellung, dass die Unterrichtsversorgung bei 102,5 Prozent liege, spiegele nicht die Realität wider. Die Unterrichtsausfälle seien nach wie vor zu groß, an den Schulen müsse zu viel improvisiert werden. In Hessen sind fast alle Stelle besetzt, aber wer Physik, Musik oder Chemie auf Lehramt studiert hat, ist heiß begehrt. „Wenn Sie einen Physiklehrer kennen, kann er oder sie sich direkt bei uns melden“, betonte der Sprecher des Kultusministeriums in Wiesbaden, Christian Henkes. „Wir suchen händeringend.“ Gute Einstellungschancen haben auch Lehrer für Latein, Mathematik, Informatik, Kunst oder Spanisch. In diesen Fächern gebe es vergleichsweise wenige Bewerber, erläuterte Henkes. Allein in NRW fehlen Tausende Sonderpädagogen In Sachsen gibt es nach GEW-Einschätzung zu wenige Stellen und Lehrermangel. Doch auch in diesem Jahr blieben zahlreiche Interessenten ohne Anstellung. Die Zahl der Bewerber, die als Lehrer an Gymnasien arbeiten wollen, habe sehr deutlich die Zahl der freien Stellen überstiegen, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums. In Brandenburg gibt es ein Überangebot an fertig ausgebildeten Lehrern in geisteswissenschaftlichen Fächern wie etwa Deutsch und Geschichte. Großer Mangel herrsche hingegen an gut qualifizierten Lehreranwärtern für Mathematik und die Naturwissenschaften, sagte der Sprecher des Bildungsministeriums, Stephan Breiding. In Nordrhein-Westfalen können nicht alle ausgeschriebenen Stellen besetzt werden, weil es für Mangelfächer wie Physik, Chemie und Kunst nicht genügend Bewerber gibt, wie der stellvertretende Vorsitzende des Philologenverbandes, Jürgen Baues, sagte. Wirtschaftsschulen sind im Fach Informatik und in den Naturwissenschaften ebenfalls unterbesetzt. Außerdem fehlten in allen betroffenen Schulformen bis zu 10.000 Sonderpädagogen, sagte der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung NRW, Udo Beckmann. dapd (Politik/Politik)

Rentenstreit in der CDU

Rentenstreit in der CDU Berlin/Dortmund (dapd). Die von Bundessozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) geplante Zuschussrente entwickelt sich zum Dauerstreitthema in der CDU. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) sagte, das Konzept der Ministerin sei in Ostdeutschland keine Lösung. Er forderte eine andere Finanzierung. Von der Leyen warb für einen schnellen Kompromiss, allerdings ohne konkret zu werden. Der frühere Bundessozialminister Norbert Blüm machte das Konzept der Riester-Rente für Altersarmut verantwortlich. Nach dem Willen von der Leyens sollen Geringverdiener, die 35 Jahre Beiträge gezahlt und privat vorgesorgt haben, eine Zuschussrente erhalten, damit sie im Ruhestand nicht auf Hartz-IV angewiesen sind. Tillich monierte, in Ostdeutschland kämen die Menschen meist nicht auf 35 ununterbrochene Erwerbsjahre. Die Regel seien dort gebrochene Arbeitsbiografien. Dem müsse ein Rentenkonzept Rechnung tragen, das für ganz Deutschland gelten solle. Außerdem solle damit nicht die Rentenkasse belastet werden. „Die Zuschüsse sollten nicht aus der Rentenkasse, sondern aus dem allgemeinen Steueraufkommen kommen“, sagte er der Zeitung „Welt am Sonntag“. Ministerin kennt keinen Königsweg Von der Leyen sagte dagegen: „Für den einzelnen Menschen macht es keinen Unterschied, ob ein Steuer-Euro im Rentenzuschuss oder einem anderen Titel steht.“ Das ganze Rentensystem sei ein Mix aus Beiträgen und Steuermitteln. „Es gibt keinen Königsweg, der Sozialverbände und Arbeitgeber, Alt und Jung zu hundert Prozent befriedigt“, sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende dem Blatt. „Die Interessen sind immer unterschiedlich, deswegen wird man einen Kompromiss schmieden müssen.“ Tillich kritisierte, die Bundesregierung habe das Konzept der Zuschussrente nicht mit den Ländern abgesprochen. „Sachsen hat bereits im vergangenen Jahr gegenüber der Bundesregierung deutlich gemacht, wie die Situation im Osten aussieht. Wir haben Regelungsbedarf angemahnt. Die Bundesministerin hat nun ein eigenes Konzept vorgelegt“, sagte er. Von der Leyen forderte eine schnelle Einigung. „Wir müssen heute handeln, damit uns diese Welle der Altersarmut nicht eines Tages überrollt“, sagte sie. Jeder Monat, der ungenutzt verstreiche, verschiebe weitere Lasten auf die kommenden Generationen. „Wir sollten in der Rente jetzt die Weichen richtig stellen und sie damit nicht zum Wahlkampfthema machen“, mahnte sie. Blüm: Hungerlöhne bringen nur Hungerrenten Blüm sagte, die Riester-Rente habe das Fundament „der guten alten Rentenversicherung“ ramponiert. Die Riester-Rente sei keine Lösung für Altersarmut, sondern Teil des Problems. „Das Rentenniveau ist für alle abgesenkt worden, aber nicht jeder kann privat vorsorgen“, sagte er den Dortmunder „Ruhr Nachrichten“ (Samstagsausgabe) laut Vorabbericht. „Wir haben noch ein weiteres Problem, gegen das die Rentenversicherung machtlos ist: Wenn Hungerlöhne gezahlt werden, kommen am Ende auch Hungerrenten dabei heraus.“ dapd (Politik/Politik)

Bundesagentur rechnet mit Stagnation am Arbeitsmarkt

Bundesagentur rechnet mit Stagnation am Arbeitsmarkt Berlin (dapd). Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, erwartet für kommendes Jahr Stagnation am Arbeitsmarkt. „Der Arbeitsmarkt wird voraussichtlich stabil bleiben, wenn es von Außen keine unerwartet großen Schocks gibt“, sagte Weise der Zeitung „Die Welt“ (Samstagausgabe) laut Vorabbericht. „Wir schätzen, dass sich die Arbeitslosigkeit weiter auf dem bisherigen Niveau bewegt, also in einem Korridor von 2,8 bis 2,9 Millionen.“ Weise sagte, im Winter werde die Zahl allerdings wieder über die Marke von drei Millionen steigen. „Drei Millionen Arbeitslose sind aber gemessen am europäischen Umfeld und auch an früheren Jahren eine unerwartet gute Entwicklung“, sagte er. Eine weitere Senkung des Beitragssatzes in der Arbeitslosenversicherung schloss Weise aus. Die Bundesagentur habe Milliarden gespart und den Beitragssatz von 6,5 Prozent auf 3,0 Prozent mehr als halbiert. „Weiter können wir ihn nicht senken, weil wir sonst für Notzeiten keine Rücklagen bilden können“, sagte Weise. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Airbus erwartet höhere Nachfrage nach und effizienteren Maschinen

Airbus erwartet höhere Nachfrage nach und effizienteren Maschinen Berlin/Düsseldorf (dapd). Der Airbus-Vorstandsvorsitzende Fabrice Brégier rechnet mit einer steigenden Nachfrage nach umweltfreundlichen Flugzeugen. „Wir brauchen definitiv Passagierflugzeuge, die erheblich weniger Lärm erzeugen“, sagte Brégier der „Berliner Zeitung“. Sein Unternehmen wolle aber auch den Treibstoffverbrauch reduzieren. Beides zusammen sei eine extrem anspruchsvolle Aufgabe. „Aber wir treiben ständig die Grenze des Machbaren nach vorne“, sagte er. Der 51-Jährige appellierte an Flughafenbetreiber und Behörden, den Flugverkehr effizienter zu organisieren. „Eine intelligente Steuerung durch Flugsicherung und Airports könnte aus dem Stand den Treibstoffverbrauch in Europa um zehn Prozent drücken“, sagte Brégier. Wer Flugzeuge nicht in Warteschleifen schicke, verringere die Lärmbelastung deutlich. Brégier erwartet, dass sein Unternehmen in den nächsten 20 Jahren etwa 1.000 Maschinen an deutsche Gesellschaften verkaufen wird. Dabei handle es sich in großem Maße um Ersatzbeschaffungen. Brégier sagte, der schwächelnde Euro-Kurs werde Airbus einen deutlich höheren Gewinn bescheren als erwartet. „Eine Änderung des Wechselkurses von zehn Cent gegenüber dem Dollar beeinflusst unseren operativen Gewinn um rund eine Milliarde Euro. Beim gegenwärtigen Kurs von 1,25 Dollar pro Euro bedeutet das gegenüber unserer Planung ein Plus von gut einer Milliarde Euro“, sagte Brégier dem Magazin „Wirtschaftswoche“ laut Vorabbericht. „Weil wir unsere Flugzeuge vor allem in Europa herstellen, aber in US-Dollar verkaufen, bedeutet das für uns höhere Erträge.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Schäuble fordert weitere Reformen in Euro-Schulden-Staaten

Schäuble fordert weitere Reformen in Euro-Schulden-Staaten Berlin (dapd). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die hoch verschuldeten Staaten der Eurozone nach der Entscheidung der Europäischen Zentralbank für unbegrenzte Ankäufe von Staatsanleihen zu weiteren Reformanstrengungen aufgerufen. „Wir werden die Vertrauenskrise des Euro nur dann überwinden, wenn wir mit den Reformen nicht nachlassen“, sagte Schäuble der Zeitung „Bild am Sonntag“ laut Vorabbericht. Noch seien sich die Märkte nicht sicher, dass die Euro-Zone halte. „Es wäre ein schwerer Fehler, wenn die EZB-Entscheidung falsch interpretiert werden würde in dem Sinne, dass man jetzt mit den Anstrengungen nachlassen könne“, sagte Schäuble. Die Staaten der Euro-Zone müssten weiter ihre Hausaufgaben machen, ihre Haushaltsdefizite verringern und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. „Und wir müssen die notwendigen institutionellen Reformen in der EU und der Eurozone zügig angehen“, sagte Schäuble. dapd (Politik/Politik)

Schäuble verteidigt EZB-Entscheidung zu Staatsanleihekäufen

Schäuble verteidigt EZB-Entscheidung zu Staatsanleihekäufen Berlin (dapd). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die Europäische Zentralbank gegen Kritik verteidigt. „Die EZB hat sich in der Vergangenheit immer an ihr Mandat gehalten und ich gehe davon aus, dass sie das auch in der Zukunft machen wird“, sagte Schäuble der Zeitung „Bild am Sonntag“ laut Vorabbericht mit Blick zur Entscheidung der EZB, Staatsanleihen unbegrenzt aufzukaufen. „Eines ist klar: Zur Staatsfinanzierung darf die Geldpolitik nicht dienen. Diese Grenze darf nicht überschritten werden“, sagte er. Schäuble hält auch die EZB-Ankündigung für notwendig, Anleihen unbegrenzt aufzukaufen. „Was übrigens das ‚unbegrenzter Umfang‘ betrifft, so scheint mir doch auf der Hand zu liegen, dass die EZB keine Obergrenzen nennen kann, ohne die Spekulanten förmlich herauszufordern“, sagte er. Die EZB hatte am Donnerstag bekannt gegeben, Staatsanleihen mit einer Laufzeit von bis zu drei Jahren unbegrenzt aufzukaufen. dapd (Politik/Politik)