Bad Homburg (dapd). Der Bad Homburger Gesundheitskonzern Fresenius hat im Kampf um den Klinikbetreiber Rhön-Klinikum aufgegeben. Nach einem gescheiterten Übernahmeversuch Ende Juni will Fresenius nun bis auf weiteres den Aktionären der Klinikkette kein neues Angebot unterbreiten, wie Fresenius SE am Montag mitteilte. „Durch diese Entscheidung schafft das Unternehmen Klarheit für alle Beteiligten“, erklärte der Konzern. Mit der Absage an ein zweites Angebot, über das viel spekuliert worden war, ist eine bedeutende Übernahme für di Neuordnung des deutschen Krankenhausmarkts geplatzt. Fresenius wollte Rhön-Klinikum mit den eigenen Helios-Kliniken zusammenführen. Doch der Einstieg mehrerer Konkurrenten bei Rhön vereitelte den Plan. „Wir bedauern, dass diese strategisch sinnvolle Transaktion im Rahmen unseres Übernahmeangebots blockiert wurde“, erklärte Fresenius. Allerdings wollen die Hessen ihren Anteil bei Rhön-Klinikum von fast fünf Prozent etwas aufstocken. Damit könnte der Konzern seinerseits Übernahmeplänen von Wettbewerbern im Wege stehen. Fresenius wollte für eine beherrschende Stellung bei Rhön-Klinikum mehr als 90 Prozent der Anteile erwerben. Ende Juni scheiterte der Übernahmeversuch, nachdem der Wettbewerber Asklepios überraschend rund fünf Prozent der Rhön-Aktien gekauft hatte. Ende August erwarb auch die B. Braun Melsungen AG etwa fünf Prozent der Anteile von Rhön. Bei dem Klinikbetreiber reichen schon zehn Prozent des Aktienkapitals zur Bildung einer Sperrminorität aus. Aktienkurs von Rhön-Klinikum bricht ein Der Vorstand von Rhön-Klinikum bedauerte die Entscheidung von Fresenius. „Der Vorstand teilt weiterhin die strategische Logik des Zusammenschlusses zweier großer privater Klinikbetreiber in Deutschland“, erklärte das Unternehmen in Bad Neustadt an der Saale. Rhön-Klinikum sehe sich für die Zukunft gut gerüstet, um bei der Konsolidierung im Krankenhausmarkt weiter eine aktive Rolle zu spielen. Die Aktie des Übernahmekandidaten brach nach der Entscheidung von Fresenius dramatisch ein. Der im MDAX notierte Kurs von Rhön-Klinikum fiel am Montag zwischenzeitlich um fast 22 Prozent auf 14,80 Euro. Dagegen profitierte die Aktie der im DAX geführten Fresenius SE von der Aufgabe der Übernahmepläne. Das Papier gewann bis zum Nachmittag fast 2,5 Prozent auf rund 87 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Fresenius gibt Übernahme von Rhön-Klinikum auf
Bad Neustadt (dapd). Der Rückzug des Gesundheitskonzerns Fresenius aus dem Kampf um den Klinikbetreiber Rhön-Klinikum hat die Aktie des Übernahmekandidaten dramatisch einbrechen lassen. Der im MDAX notierte Kurs von Rhön-Klinikum aus Bad Neustadt an der Saale fiel am Montagvormittag um mehr als 21 Prozent auf 14,95 Euro. Zuvor hatte Rhön-Klinikum mitgeteilt, dass Fresenius SE den Aktionären des Klinikbetreibers bis auf weiteres kein neues Übernahmeangebot unterbreiten werde. Die Aktie der im DAX geführten Fresenius SE profitierte dagegen von der Aufgabe der Übernahmepläne. Das Papier gewann zunächst mehr als 2,5 Prozent auf gut 87 Euro. Der Vorstand von Rhön-Klinikum bedauerte die Entscheidung von Fresenius. „Der Vorstand teilt weiterhin die strategische Logik des Zusammenschlusses zweier großer privater Klinikbetreiber in Deutschland“, erklärte das Unternehmen. Rhön-Klinikum sehe sich für die Zukunft gut gerüstet, um bei der Konsolidierung im Krankenhausmarkt weiter eine aktive Rolle zu spielen. Fresenius war Ende Juni mit einem ersten Übernahmeversuch erfolglos geblieben, nachdem der Wettbewerber Asklepios überraschend rund fünf Prozent der Rhön-Aktien gekauft hatte. Ende August erwarb auch die B. Braun Melsungen AG etwa fünf Prozent der Anteile von Rhön-Klinikum. Bei dem Klinikbetreiber reichen schon zehn Prozent des Aktienkapitals zur Bildung einer Sperrminorität aus. Fresenius wollte für eine beherrschende Stellung im Unternehmen mehr als 90 Prozent von Rhön erwerben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Rhön-Klinikum verdient deutlich weniger
Bad Neustadt/Saale (dapd). Die gescheiterte Übernahme durch den Fresenius-Konzern hat das Geschäft des Krankenhausbetreibers Rhön-Klinikum im ersten Halbjahr erheblich belastet. Zwar stiegen die Erlöse des fränkischen Unternehmens dank Zukäufen um sieben Prozent auf 1,4 Milliarden Euro, wie Rhön-Klinikum am Donnerstag in Bad Neustadt an der Saale mitteilte. Vor Steuern und Zinsen (Ebit) verdiente der Konzern mit 76,8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber knapp ein Viertel weniger. „Hier schlagen auch negative Einmaleffekte zu Buche“, sagte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Pföhler. So habe das Ergebnis nach der gescheiterten Übernahme durch den Gesundheitskonzern Fresenius unter anderem unter einmaligen Beratungskosten gelitten. Zudem lasteten die Restrukturierung der Universitätsklinik Gießen-Marburg und die zuletzt erzielten Tarifabschlüsse im Krankenhaussektor auf der Bilanz. Unter dem Strich verdiente Rhön-Klinikum in den ersten sechs Monaten des Jahres 50,1 Millionen Euro – über 40 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2011. Allerdings hatte der Konzern nach eigenen Angaben damals auch von niedrigeren Zinsen und einem positiven Steuereffekt profitiert. Für das zweite Halbjahr seien die Erwartungen „vorsichtig optimistisch“, teilte das Unternehmen mit. Allerdings seien die Folgen der geplatzten Übernahme nach wie vor nicht absehbar. Fresenius hatte geplant, Rhön-Klinikum mit seiner eigenen Krankenhaustochter Helios zum größten privaten Klinikkonzern in Europa zu verschmelzen. Dafür hatte der DAX-Konzern insgesamt 3,1 Milliarden Euro geboten und damit auch die Unterstützung des Rhön-Aufsichtsrats gewonnen. Kurz vor Ende der Annahmefrist hatte sich jedoch der Rivale Asklepios knapp über fünf Prozent an Rhön-Klinikum gesichert und den Zusammenschluss so blockiert. An der Börse büßte die im MDAX notierte Rhön-Aktie am Donnerstag in einem allgemein schwachen Umfeld rund 0,3 Prozent ein und notierte gegen 10.20 Uhr bei 17,51 Euro. (Rhön-Klinikum Halbjahresbericht: http://url.dapd.de/vyTXX7 ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Gescheiterte Übernahme enttäuscht Fresenius und Rhön-Klinikum
Bad Homburg/Bad Neustadt (dapd). Die geplatzte Übernahme des Krankenhausbetreibers Rhön-Klinikum durch den Gesundheitskonzern Fresenius sorgt für Frust bei den Beteiligten. „Hier wurde eine große Chance im ersten Anlauf zur gemeinsamen Gestaltung des deutschen Gesundheitsmarktes verpasst“, sagte der Aufsichtsratschef von Rhön-Klinikum, Eugen Münch. „Der Zusammenschluss hätte allen Beteiligten neue Chancen eröffnet.“ Der Großteil der Rhön-Aktionäre habe das Angebot angenommen, sagte Fresenius-Chef Ulf Schneider. „Daher ist es bedauerlich, dass es blockiert wurde, ohne eine konstruktive Alternative aufzuzeigen.“ Die Übernahme der fränkischen Rhön-Klinikum AG durch Fresenius war an der Mindestannahmequote von 90 Prozent der Anteile plus einer Aktie gescheitert. Der hohe Wert rührt aus der Satzung von Rhön-Klinikum, die eine Sperrminorität von zehn Prozent des Kapitals vorsieht. Bis zum Ende der Angebotsfrist am Mittwoch um Mitternacht seien Fresenius lediglich 84,3 Prozent angedient worden, hatte der DAX-Konzern am Freitag im hessischen Bad Homburg mitgeteilt. Fresenius wollte Röhn-Klinikum mit seinem eigenen Klinikbetreiber Helios zum größten privaten Klinikkonzern in Europa verschmelzen. Dafür hatten die Hessen 3,1 Milliarden Euro geboten und dabei auch Unterstützung vom Rhön-Aufsichtsrat erhalten. Kurz vor Ende der Annahmefrist hatte sich jedoch der Rivale Asklepios knapp über fünf Prozent an Rhön-Klinikum gesichert. Rhön-Klinikum erwartet Einbußen durch geplatzten Deal Fresenius-Chef Schneider sagte, die Meldung über die Asklepios-Beteiligung am letzten Tag der Frist habe ein hohes Handelsvolumen ausgelöst und die Annahme und Abwicklung des Fresenius-Angebots beeinträchtigt. Der Konzern werde in den kommenden Tagen eingehend seine Handlungsmöglichkeiten prüfen. Ein Asklepios-Sprecher sagte, die jetzige Situation lasse seinem Unternehmen alle Handlungsmöglichkeiten offen. Mehr gebe es zunächst nicht zu sagen. Nun rechnet Rhön-Klinikum auch mit einem finanziellen Schaden aus dem gescheiterten Geschäft. So seien durch den Prozess etwa Beratungskosten entstanden, Management-Kapazitäten gebunden und operative Weichenstellungen verzögert worden, hieß es. Das werde „Auswirkungen auf die operative Geschäftsentwicklung“ haben, teilte das Unternehmen mit. Wie hoch die Belastungen genau sein werden, lasse sich aber noch nicht sagen. Die kommunalen Krankenhäuser sehen sich durch den geplatzten Deal in ihrer Kritik an Investoren im Gesundheitswesen bestätigt. Der Vorsitzende des Interessenverbands kommunaler Krankenhäuser (IVKK), Bernhard Ziegler, sagte, die Entwicklung zeige die Gefahr einer Abhängigkeit von den Winkelzügen privater Anleger. „Wenn die Versorgung der Bevölkerung mit stationären Leistungen davon abhängt, welcher Investor sich in welcher Konstellation die größeren Vorteile verspricht, steht es schlecht um unser Gesundheitswesen“, sagte er dem „Tagesspiegel“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)