Frankfurt/Main (dapd). Nach dem Öffnen der Geldschleusen durch die US-Notenbank Fed ist der deutsche Aktienmarkt mit kräftigen Zuschlägen in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Kurz nach Börsenbeginn legte der Leitindex DAX um 1,5 Prozent auf 7.420 Punkte zu. Am Vortag hatte er noch mit einem Abschlag von 0,5 Prozent bei 7.310 Zählern geschlossen. Beflügelt wurden die Kurse durch die Ankündigung von Fed-Chef Ben Bernanke, die Notenbank werde der lahmenden US-Konjunktur mit milliardenschweren Anleihekäufen auf die Sprünge helfen. Davon profitierten am Freitag auch die deutschen Nebenwerte. Der MDAX kletterte zunächst um 1,6 Prozent auf 11.194 Punkte. Der TecDAX legte um 1,3 Prozent auf 817 Zähler zu. Die Vorgaben von den internationalen Märkten waren glänzend. An der New Yorker Wall Street waren die Kurse nach der Fed-Entscheidung am Donnerstag in die Höhe geschnellt. Der Dow Jones war mit einem Plus von 1,5 Prozent bei 13.539 Punkten aus dem Handel gegangen. Der Technologieindex Nasdaq legte 1,3 Prozent auf 3.155 Zähler zu. In Tokio sprang der Nikkei am Freitag um 1,8 Prozent auf 9.159 Punkte. Der Euro zeigte sich am Freitag weiter deutlich fester und behauptete sich gut über 1,30 Dollar. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am Morgen 1,3029 Dollar. Im frühen DAX-Handel gab es fast nur Gewinner. Commerzbank legten dabei um 5,3 Prozent auf 1,62 Euro zu. Volkswagen stiegen 4,2 Prozent auf 151,45 Euro. ThyssenKrupp legten vier Prozent auf 18,08 Euro zu. Hinten lagen Fresenius SE mit einem Abschlag von knapp einem Prozent auf 86,66 Euro. Auch Merck und Henkel büßten etwas ein. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Konjunkturaussichten trüben sich ein
Kiel/Halle (dapd). Ökonomen führender deutscher Wirtschaftsforschungsinstitute sind sich einig: Die Eurokrise kommt bis Jahresende endgültig in Deutschland an und wird spätestens ab 2013 zu einer spürbaren Eintrübung der Konjunkturaussichten führen. Bei der Benennung des Ausmaßes der zu erwartenden Abschwächung des Wirtschaftswachstums scheiden sich allerdings die Geister. So korrigierte das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) seinen am Donnerstag vorgelegten Konjunkturausblick für Deutschland für das laufende Jahr nur leicht nach unten. Demnach erwartet das IfW – wie am Vortag auch das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) – für 2012 ein Wachstum von 0,8 Prozent. Im Juni hatten die Kieler Forscher noch ein Plus von 0,9 Prozent vorhergesagt. „Die wirtschaftliche Entwicklung wird in der zweiten Jahreshälfte zwar noch leicht aufwärtsgerichtet bleiben, die Dynamik wird aber spürbar schwächer ausfallen als in den ersten sechs Monaten“, schreiben die Ökonomen. Ihre Prognose für 2013 nehmen die IfW-Experten noch deutlicher zurück. Für das kommende Jahr rechnen sie mit einem Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent statt der zuvor prognostizierten 1,7 Prozent. Gründe dafür seien die schwache Nachfrage auf dem Weltmarkt und ausbleibende Investitionen im Zeichen der Eurokrise. Deutlich pessimistischer blicken ihre Kollegen vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) in die Zukunft. Zwar rechnen sie laut ihrer am selben Tag veröffentlichten Konjunkturprognose für das laufende Jahr mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,9 Prozent. Allerdings waren sie bei ihrer letzten Prognose im März dieses Jahres noch von einem Wachstum von 1,3 Prozent ausgegangen. Bei ihrem Ausblick für das kommende Jahr rechnen die IWH-Forscher damit, dass die „immer neuen Schübe der Schulden- und Vertrauenskrise im Euroraum“ das Wirtschaftswachstum auf 0,8 Prozent herunterschraubt. Im Frühjahr hatten sie noch ein Wachstum von 2,2 Prozent vorausgesagt. Aufgrund der vorliegenden Daten sei nun davon auszugehen, „dass das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im dritten Quartal des Jahres 2012 zunächst noch einmal zulegen dürfte, bevor es im Winterhalbjahr 2012/2013 tendenziell stagnieren wird“, schreiben die Ökonomen. Auch Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) rechnet mit einer Abschwächung des Wachstums. „Die wirtschaftliche Entwicklung wird schwieriger werden“, sagte Rösler am Donnerstag in der Bundestagsdebatte über den Haushalt seines Ministeriums. Die Dynamik wichtiger Exportmärkte nehme ab. „Deswegen erwarten wir eine gedämpfte Konjunktur – auch für das nächste Jahr“, sagte Rösler. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Volvo wird größter Anteilseigner bei Motorenhersteller Deutz
Köln (dapd). Der schwedische Lkw-Hersteller Volvo AB ist neuer Hauptaktionär des traditionsreichen Kölner Motorenbauers Deutz. Volvo habe seine bisherige Beteiligung von 6,7 Prozent auf 25 Prozent plus eine Aktie erhöht, teilte Deutz am Donnerstag in Köln mit. Die Transaktion, die bereits im Juni angekündigt wurde, soll die Zusammenarbeit beider Unternehmen bei der Entwicklung von Motoren für die Industrie stärken. Volvo kaufte das zusätzliche Aktienpaket vom früheren Deutz-Mehrheitsaktionär Same Deutz-Fahr. Der italienische Landmaschinenhersteller hält aber weiter einen Anteil von 8,4 Prozent an Deutz. Der im MDAX notierte Deutz-Konzern hatte zuletzt wegen sinkender Nachfrage aus Europa und China die Erwartungen für 2012 nach unten geschraubt. Im ersten Halbjahr verkaufte das 1864 gegründete Unternehmen knapp 94.000 Motoren und damit gut zwölf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Strom- und Gasnetzbetreiber wollen höhere Renditen erzwingen
Düsseldorf (dapd). Strom- und Gaskunden drohen weitere Preiserhöhungen. Insgesamt elf Strom- und Gasnetzbetreiber in Deutschland wollen vor Gericht höhere Renditen für ihr eingesetztes Kapital durchsetzen. Vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht gingen die Netzbetreiber am Donnerstag gegen die von der Bundesnetzagentur 2008 festgelegten Eigenkapitalzinssätze von 9,29 Prozent vor Steuern für Neuanlagen und von 7,56 Prozent für Altanlagen vor. Die Netzbetreiber halten die Renditen für zu gering und fordern nach Angaben des Gerichts Eigenkapitalzinssätze von mehr als 11 Prozent vor Steuern. Für die Verbraucher würde dies wohl höhere Preise bedeuten. Denn die Kapitalkosten fließen über die Netzentgelte in den Strompreis ein und werden letztlich vom Stromkunden bezahlt. Insgesamt machen die Netzentgelte schon heute rund 23 Prozent des Gas- und Strompreises von Haushaltskunden aus. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Weniger Firmengründungen in Deutschland
Wiesbaden (dapd). Die Zahl der Firmengründungen in Deutschland ist im ersten Halbjahr deutlich zurückgegangen. Von Januar bis Juni dieses Jahres wurden rund 70.000 Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung neu gegründet, das waren 6,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Noch kräftiger war der Rückgang bei den Kleinunternehmen. Hier sank die Zahl der neu gegründeten Firmen im ersten Halbjahr um 14,2 Prozent auf 128.000. Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen inklusive Übernahmen, Umwandlungen und Zuzügen schrumpfte um 6,1 Prozent auf knapp 393.000, erklärten die Statistiker. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutscher Aktienmarkt startet etwas leichter
Frankfurt/Main (dapd). Der deutsche Aktienmarkt tritt zum Auftakt des Handelstages auf der Stelle. Nach kräftigen Gewinnen in den Vortagen notierte der Leitindex DAX am Donnerstag zunächst etwas leichter bei 7.335 Punkten. Die Anleger warten mit Spannung auf die Beschlüsse der US-Notenbank zu ihrer weiteren Geldpolitik. Am Mittwoch hatte das Ja des Bundesverfassungsgerichts zum Euro-Rettungsschirm ESM den DAX kurzzeitig auf ein Jahreshoch getrieben. Die ganz große Euphorie blieb jedoch aus. Letztendlich schloss der DAX bei 7.343 Punkten und damit 0,5 Prozent im Plus. Negativ war die Tendenz am Donnerstag bei den Nebenwerten. Der MDAX verlor zunächst 0,7 Prozent auf 11.105 Punkte. Dabei belastete ein Kurssturz beim europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS den Markt. Nach der Verkündung von Fusionsplänen mit dem britischen Konkurrenten BAE sackte die EADS-Aktie zunächst um sieben Prozent auf 26,40 Euro ab. Der TecDAX büßte 0,2 Prozent auf 809 Zähler ein. Die Vorgaben von den internationalen Börsen waren positiv. In den USA war der Dow Jones am Mittwoch mit einem leichten Zuwachs bei 13.333 Punkten aus dem handel gegangen. Der Technologieindex Nasdaq legte um 0,3 Prozent auf 3.114 Zähler zu. In Tokio kletterte der Nikkei am Morgen zwischenzeitlich über 9.000 Punkte. Am Schluss landete er mit einem Plus von 0,4 Prozent bei 8.995 Zählern. Der Euro behauptete sich am Donnerstag gut über der Marke von 1,29 Dollar. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,2914 Dollar. Im frühen DAX-Handel lagen Merck vorn. Das Papier gewann 1,7 Prozent auf 95,93 Euro. Fresenius SE legten 0,5 Prozent auf 87,99 Euro zu. MAN notierten 0,4 Prozent fester bei 73,67 Euro. Die höchsten Verluste hatten zunächst Commerzbank mit einem Abschlag von 1,5 Prozent auf 1,55 Euro. Auch Metro und ThyssenKrupp büßten ein. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutsche reagieren wenig begeistert auf ESM-Urteil
Mainz (dapd). Die Entscheidung des Bundesverfassungsgericht zum Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) und zum Fiskalpakt stößt in der Bevölkerung auf Skepsis. Lediglich die Hälfte der Teilnehmer (48 Prozent) zeigten sich in einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF zufrieden mit dem Urteil. 39 Prozent waren mit der Entscheidung nicht einverstanden, 13 Prozent hatten keine Meinung, wie das ZDF am Donnerstag in Mainz mitteilte. Die Karlsruher Richter hatten am Mittwoch entschieden, dass Deutschland sich unter Auflagen am ESM beteiligen darf. Lediglich 27 Prozent der Befragten gaben an, dass mit dieser Entscheidung die Interessen Deutschlands ausreichend berücksichtigt wurden, 61 Prozent sahen dies nicht so. Eine deutliche Mehrheit von 78 Prozent bezweifelte zudem, dass mit dem Inkrafttreten des ESM die Lösung der Eurokrise entscheidend vorankommt. Lediglich 16 Prozent glaubten daran. Befragt wurden am Mittwoch 1.013 Wahlberechtigte per Telefon. dapd (Politik/Politik)
Mehrheit befürwortet Karlsruher Entscheidung
Mainz (dapd). Die Mehrheit der Deutschen hält die Zustimmung des Bundesverfassungsgerichts zum Euro-Rettungsschirm ESM für richtig. Nach dem am Mittwoch veröffentlichten ZDF-Politbarometer Extra befürworten 48 Prozent der Bundesbürger die Karlsruher Entscheidung, dass der ESM in Kraft treten kann. 39 Prozent sind mit dem Urteil nicht einverstanden. 13 Prozent gaben an, es nicht zu wissen. Allerdings vertritt nur etwa jeder vierte Befragte (27 Prozent) die Ansicht, dass mit dieser Entscheidung die Interessen Deutschlands ausreichend berücksichtigt werden. 61 Prozent sind laut der Umfrage nicht dieser Meinung. Mit 78 Prozent bezweifelt eine deutliche Mehrheit, dass durch das jetzt ermöglichte Inkrafttreten des ESM die Lösung der Eurokrise entscheidend vorankommt. Lediglich 16 Prozent zeigten sich in dieser Frage optimistisch. Für das ZDF-Politbarometer Extra wurden von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen am Mittwoch 1.013 Wahlberechtigte in Deutschland befragt. dapd (Wirtschaft/Politik)
Mehr Passagiere am Flughafen Frankfurt
Frankfurt/Main (dapd). Am Frankfurter Flughafen sind im August deutlich mehr Fluggäste als im Vorjahresmonat gestartet oder gelandet. Die Zahl der Passagiere sei um 4,6 Prozent auf rund 5,6 Millionen gestiegen, teilte der Flughafenbetreiber Fraport am Mittwoch in Frankfurt am Main mit. Obwohl am Monatsende wegen des ersten achtstündigen UFO-Streiks 251 Flüge mit rund 28.000 Gästen gestrichen worden seien, habe der Flughafen einen neuen August-Spitzenwert erreicht. Über den Airport wurde im August allerdings weniger Luftfracht befördert als im vergangenen Jahr. Das Luftfrachtaufkommen lag bei 165.406 Tonnen. Das waren nach Angaben von Fraport 4,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Als Grund nannte Fraport die unsichere weltwirtschaftliche Entwicklung. Dagegen erhöhte sich Zahl der Flugbewegungen gegenüber August 2011 um 1,2 Prozent auf 42.699 Starts und Landungen. An allen Flughäfen des Konzerns zählte Fraport im August weltweit 11,7 Millionen Passagiere. Das entsprach einem Plus von 5,2 Prozent gegenüber dem August des vergangenen Jahres. Fraport ist auch Betreiber der Flughäfen in Antalya (Türkei), Burgas und Varna (Bulgarien) sowie Lima (Peru). dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Umfrage: Fast drei Viertel der Deutschen mit Rentensystem unzufrieden
Hamburg (dapd). Fast drei Viertel der Deutschen sind mit dem deutschen Rentensystem unzufrieden. Nach einer aktuellen Umfrage des Magazins „Stern“ empfinden 72 Prozent der Befragten das derzeitige System als ungerecht, nur rund ein Viertel hält es dagegen für gerecht. Um die Rente für Niedrigverdiener im Alter aufzustocken, befürworten 53 Prozent der Bürger die von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen vorgeschlagene Zuschussrente. 40 Prozent lehnen sie ab. Unzufrieden mit der aktuellen Regelung sind vor allem die Frauen: 75 Prozent von ihnen empfinden das Rentensystem als ungerecht. Bei den Männern sind es 69 Prozent. Unterschiede gibt es auch bei den Berufsgruppen: Mit 86 Prozent Unzufriedenheit zweifeln die Arbeiter am stärksten an der Gerechtigkeit des Rentensystems. Bei den Angestellten und Selbstständigen sind es je 75 Prozent, bei den Beamten nur 44 Prozent. In der Frage, wie angesichts der steigenden Lebenserwartung künftig die Probleme der Altersversorgung gemeistert werden sollen, sind die Deutschen gespalten: 35 Prozent plädieren der Umfrage zufolge dafür, die Beiträge zur Rentenversicherung zu erhöhen. 30 Prozent meinen, die Bürger sollten mehr vorsorgen und notfalls im Alter auch Einbußen in Kauf nehmen. Viel Beifall findet die Idee einer steuerfinanzierten Grundrente, die aus einem Steuertopf finanziert wird, in den nicht nur die Beschäftigten, sondern alle Bürger einzahlen. 75 Prozent halten so ein Konzept für wünschenswert, nur 18 Prozent lehnen es ab. Im Auftrag des „Stern“ befragte das Institut Forsa am 5. und 6. September 1.002 repräsentativ ausgesuchte Bürger. dapd (Politik/Politik)