Berlin (dapd). Durch hohe Tarifabschlüsse haben deutsche Arbeitnehmer nach einem Zeitungsbericht im zu Ende gehenden Jahr 39 Milliarden Euro mehr als 2011 verdient. Das berichtet die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Danach werde die gesamtwirtschaftliche Bruttolohn- und Gehaltssumme 2012 um 3,6 Prozent steigen. Dies entspreche einem Zuwachs von 39 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr. Abzüglich der diesjährigen Inflationsrate von 2,1 Prozent bleiben den Berechnungen zufolge 1,5 Prozent oder rund 16,2 Milliarden Euro Lohnzuwachs übrig. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Berlin hat die höchste Hartz-IV-Quote unter Jugendlichen
München (dapd). Nach einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) können in Deutschland mehr als eine halbe Million 15- bis 24-Jährige nicht ohne staatliche Grundsicherung leben. Bundesweit waren Mitte dieses Jahres 8,8 Prozent aller Menschen dieser Altersgruppe Hartz-IV-Empfänger, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Unter den 14 untersuchten Städteregionen schnitt Berlin am schlechtesten ab. In der Hauptstadt bezog im Juli fast ein Fünftel (19,2 Prozent) der Jugendlichen die staatliche Leistung. An zweiter Stelle liegt Duisburg mit einer Hilfequote von 17,4 Prozent – noch vor Dortmund und Bremen. Nach der DGB-Studie, die auf amtlichen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit beruht, waren in München nur 5,1 Prozent der 15- bis 24-Jährigen auf Hartz IV angewiesen. Keine andere Metropole schnitt so gut ab. Auf den Plätzen zwei bis drei folgen Dresden mit einer Hilfequote von 9,6 Prozent und die Stadtregion Aachen (10,0). Der DGB-Auswertung zufolge waren nicht alle 534.000 Hartz-IV-Bezieher dieser Altersgruppe arbeitslos. Dies traf nur auf 300.000 zu. In der Untersuchung heißt es deshalb: „Das Verarmungsrisiko dieser Jugendlichen ist offensichtlich längst nicht immer Ausdruck nur eigener beruflicher Integrationsprobleme, sondern relativ oft auf das Fehlen existenzsichernder Arbeitsplätze der Eltern zurückzuführen.“ dapd (Politik/Politik)
Vor allem ältere Menschen haben Angst vor Rezession
Berlin/Hamburg (dapd). Eine große Mehrheit der Bundesbürger befürchtet einer Umfrage zufolge im kommenden Jahr eine Rezession. Dabei ist die Angst besonders bei der älteren Generation groß, wie die von der GfK durchgeführte Befragung der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen ergab: 85 Prozent der über 55-Jährigen äußerte sich entsprechend, bei den unter 34-Jährigen waren es 71 Prozent. Insgesamt erklärten 80 Prozent der Befragten, sie erwarteten 2013 einen Abschwung der Konjunktur – im Vorjahr waren es 73 Prozent. Neben dem Alter beeinflusst auch der Bildungsstand die Sichtweise zur Zukunft: Von den Befragten mit Hauptschulabschluss gehen 85 Prozent (2011: 70 Prozent) davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage im neuen Jahr verschlechtert, bei denen mit Abitur sind es 72 Prozent (2011: 83 Prozent). Auf die Frage nach den größten globalen Herausforderungen der Zukunft nannte mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) die Bekämpfung der Armut. Der Klimawandel, im vergangenen Jahr ganz weit vorne, wurde mit 34 Prozent diesmal an fünfter Stelle genannt (2011: 40 Prozent). Der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Ulrich Reinhardt, verweist in diesem Zusammenhang auf Umwelt- und Klimakatastrophen im Jahr 2011, vor allem die Fukushima-Katastrophe im Frühjahr. Dagegen gewinnt für die Bevölkerung die Lösung von Kriegen und Konflikten an Bedeutung – dies nannten 48 Prozent (2011: 39 Prozent). An dem Wunsch nach Regulierung der Finanzmärkte, in diesem Jahr mit 44 Prozent auf Platz drei, hat sich wenig verändert (2011: 46 Prozent). Befragt wurden von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg 2.000 Personen über 14 Jahren. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
McAllister redet die FDP stark
München (dapd). Vier Wochen vor der Landtagswahl in Niedersachsen zeichnet sich ein Regierungwechsel ab. Eine neue Umfrage sieht die FDP nur bei 3,5 Prozent, Ministerpräsident David McAllister (CDU) traut dem liberalen Koalitionspartner aber einen doppelt so hohen Wert zu. In Niedersachsen wird am 20. Januar ein neuer Landtag gewählt. Im Wahlkampf will sich auch Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel für ihre Partei ins Zeug legen. Am 5. Januar will sie in Braunschweig auftreten, Wahlkampfauftritte sind auch in Hildesheim, Osnabrück, Stade und Oldenburg geplant. In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Info GmbH gaben 38,5 Prozent der Befragten an, Ende Januar für die CDU stimmen zu wollen. Die FDP, aktueller Koalitionspartner der CDU, würde demnach mit 3,5 Prozent klar an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Für die SPD wollen 33 Prozent votieren, für die Grünen 12,5 Prozent. Die Piraten mit 4,5 Prozent und die Linke mit vier Prozent würden der Umfrage zufolge ebenfalls den Einzug in den Landtag verpassen. Damit würde es für Rot-Grün reichen, es wäre auch das Ende der schwarz-gelben Regierung unter McAllister. Der 41-Jährige hätte dann noch keine Landtagswahl gewonnen, er kam 2010 ins Amt, als Christian Wulff Bundespräsident wurde. McAllister hält die FDP in den Umfragen für unterbewertet. „Die FDP kann sieben Prozent schaffen“, sagte er dem „Focus“. Der Generalsekretär der Landes-CDU, Ulf Thiele, geht ebenfalls „fest davon aus, dass die FDP es aus eigener Kraft in den Landtag schafft“. Es werde aber keine Leihstimmen aus dem CDU-Lager geben, stellte Thiele im „Focus“ klar. Die CDU würde aber „gern die Koalition mit der FDP fortsetzen“. Die Umfrage der Info GmbH deutet jedoch auf eine Wechselstimmung in Niedersachsen hin. 55 Prozent der 1.001 Befragten wünschen sich einen Regierungswechsel, 37 Prozent wollen dies nicht. 27 Prozent der Wähler möchten eine rot-grüne Koalition, nur 16 Prozent eine Fortsetzung von Schwarz-Gelb. 14 Prozent favorisieren eine Koalition von CDU und SPD und sieben Prozent ein Bündnis der CDU mit den Grünen. Einen Seitenhieb auf die Regierenden in Niedersachsen kam am Samstag von SPD-Chef Sigmar Gabriel. Der von Magdeburg nach Goslar zurückgezogene frühere niedersächsische Ministerpräsident regte sich in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ über die aus seiner Sicht schlechten Kinderbetreuungsmöglichkeiten in Niedersachsen auf. In Magdeburg sei die Ausstattung mit Kindertagesstätten außerordentlich gut und vor allen Dingen seien sie auch auf flexible Arbeitszeiten eingestellt, lobte Gabriel. „Wir sind jetzt zurück nach Goslar gezogen. Die Bedingungen in Niedersachsen sind ungleich schlechter“, klagte er. „Wir machen es berufstätigen Menschen richtig schwer, Eltern zu sein“, ärgerte sich der SPD-Vorsitzende. Gabriel hatte im August zum seine langjährige Partnerin Anke Stadler geheiratet. Im April war die gemeinsame Tochter Marie zur Welt gekommen. Gabriel, der aus erster Ehe schon eine erwachsene Tochter hat, hatte dann auch eine dreimonatige Elternzeit genommen. dapd (Politik/Politik)
Baukonjunktur zieht im Oktober wieder deutlich an
Wiesbaden (dapd). Nach einem schwächeren Vormonat hat die Konjunktur am Bau im Oktober wieder deutlich angezogen. Unter dem Strich verbuchten die Unternehmen des Bauhauptgewerbes im Vergleich zum Oktober 2011 preisbereinigt um 30,5 Prozent mehr Aufträge, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Im September war der Auftragseingang auf Jahressicht noch um 3,8 Prozent gesunken. Zum guten Ergebnis trugen den Angaben zufolge beide Zweige der Branche bei: So zog die Nachfrage im Hochbau um 17,0 und im Tiefbau um 47,7 Prozent an. Insgesamt lagen die Auftragseingänge des Bauhauptgewerbes damit von Januar bis Oktober preisbereinigt um 6,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Dabei beschäftigten die Unternehmen Ende Oktober 757.000 Menschen auf dem Bau, 11.000 oder 1,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Reallöhne im dritten Quartal gestiegen
Wiesbaden (dapd). Die Reallöhne in Deutschland haben im dritten Quartal 2012 noch einmal zugelegt. Im Jahresvergleich stieg der Bruttomonatsverdienst aller Beschäftigten um durchschnittlich 1,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Die Nominallöhne erhöhten sich in diesem Zeitraum demnach um 3,0 Prozent, die Verbraucherpreise stiegen um 1,9 Prozent. Die Reallöhne sanken damit bereits seit elf Quartalen in Folge nicht mehr. Die Bruttoverdienste stiegen laut Nominallohnindex von 2007 bis 2011 durchschnittlich um 9,4 Prozent. Voll- und Teilzeitbeschäftigte konnten in dieser Zeit mit Lohnzuwächsen von 9,3 und 10,3 Prozent die um 6,6 Prozent gestiegenen Verbraucherpreise kompensieren. Der Verdienstzuwachs der geringfügig Beschäftigten von 6,0 Prozent glich die gestiegenen Lebenshaltungskosten dagegen nicht aus. Im Schnitt verdienten Vollzeitbeschäftigte in Deutschland im dritten Quartal 2012 ohne Sonderzahlungen 3.404 Euro brutto im Monat. Bis 2012 berücksichtigen die Statistiker in der Erhebung der Lohnindizes ausschließlich Vollzeitbeschäftigte. Die neuen Indizes berücksichtigen zusätzlich die Gehälter von teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
FDP und Piraten in Umfrage unter fünf Prozent
Köln (dapd). Die Freidemokraten und die Piratenpartei kommen aus ihrem Stimmungstief nicht heraus. In der aktuellen Sonntagsfrage von Infratest dimap für den Deutschlandtrend des ARD-„Morgenmagazins“ vom Freitag liegt die FDP nur bei vier Prozent, die Piraten erreichen nur drei Prozent. Danach würden die Freien Demokraten den Wiedereinzug in den Bundestag im Herbst verfehlen. Die Piraten, die erstmals bundesweit antreten wollen, kämen ebenfalls nicht ins Parlament. In der Frage kommt die Union auf 40 Prozent, 30 Prozent würden der SPD ihre Stimme geben, 13 Prozent den Grünen. Die Linke kommt auf sieben Prozent. Im Vergleich zum Deutschlandtrend vom 6. Dezember 2012 gewinnt die Union einen Prozentpunkt. Die Grünen verlieren einen Prozentpunkt. Die Ergebnisse für SPD, FDP, Linke und Piraten bleiben unverändert. Eine mögliche rot-grüne Koalition käme somit auf 43 Prozent. Die Regierungskoalition hätte im Moment 44 Prozent der Deutschen hinter sich. Befragt wurden am 18. und 19. Dezember 1.008 Bundesbürger. dapd (Politik/Politik)
EU will die Atomkraft in Europa stärker überwachen
Osnabrück (dapd). Die EU-Kommission will 2013 die Atomkraft in Europa stärker überwachen. EU-Energiekommissar Günther Oettinger kündigte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ an, „dass die Standards für Technik, Sicherheit und Qualifikation der Mitarbeiter und für Notfallsysteme europaweit auf den neuesten und höchsten Sicherheitsstand gebracht werden sollen“. Dabei würden Erkenntnisse aus europäischen Stresstests der Atomkraftwerke einbezogen. Die Prüfungen „haben bei vielen Kernkraftwerken sehr nüchterne und zum Teil ernüchternde Ergebnisse über die Stärken und Schwächen der Kernkraftwerke geliefert“, sagte Oettinger. Trotz des Atomausstiegs Deutschlands rechnet der Energiekommissar in Europa mit „nennenswerten Kernkraftwerksbauten“. Die Franzosen wollten den Anteil der Kernkraft bei der Stromerzeugung von derzeit 76 Prozent auf 50 Prozent im Jahr 2050 reduzieren, „aber das ist immer noch eine Menge“. Die Briten wollten den Anteil von 25 Prozent auf 60 Prozent erhöhen. dapd (Politik/Politik)
Aktienmarkt legt Verschnaufpause ein
Frankfurt/Main (dapd). Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag auf der Stelle getreten. Nach dem kräftigen Aufwärtstrend der vergangenen Tage legte der DAX eine Verschnaufpause ein und schloss nur noch leicht im Plus. Nach Verlusten zum Handelsauftakt legte der deutsche Leitindex bis zum Abend knapp vier Punkte auf 7.672 Punkte zu. Der MDAX verlor 0,1 Prozent auf 12.070 Punkte, während der TecDAX unverändert bei 839 Punkten schloss. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hatte am Donnerstag einen optimistischen Ausblick auf das kommende Jahr gegeben. Im Streit um den US-Haushalt gibt es aber offenbar doch keine schnelle Lösung. Die ins Stocken geratenen Verhandlungen wirkten sich auch auf die Aktienkurse aus. Analysten sind dennoch optimistisch, dass bald ein Kompromiss erzielt wird. An der New Yorker Wall Street notierte der Dow-Jones-Index gegen 17.45 Uhr MEZ mit 13.250 Zählern knapp zwei Punkte schwächer als am Vortag. Der Nasdaq Composite verlor 0,2 Prozent auf 3,037 Punkte. Der Euro kostete am Abend im Devisenhandel 1,3222 Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank hatte am Nachmittag einen Referenzkurs von 1,3246 Dollar festgelegt. Im DAX standen die Aktien der Telekom nach der Rücktrittsankündigung von Vorstandschef René Obermann im Blick. Die Aktie legte 0,5 Prozent auf 8,63 Euro zu. Tagessieger waren jedoch Bayer, die sich um 1,4 Prozent auf 72,40 Euro verteuerten. Merck und Continental legten jeweils rund ein Prozent zu. Schwächster Wert war ThyssenKrupp. Die Papiere verloren 1,8 Prozent auf 18,24 Euro. Der Stahlkonzern wird von der Deutschen Bahn wegen des Schienenkartells auf Schadenersatz verklagt. Infineon und BASF büßten etwas mehr als ein Prozent ein. Im MDAX stiegen Klöckner um 2,8 Prozent auf 9,29 Euro und führten damit die Gewinner an. TUI verbesserten sich um knapp 1,5 Prozent. Dagegen verloren Rheinmetall 2,8 Prozent auf 36,41 Euro und waren damit Schlusslicht bei den mittleren Werten. Auch Gagfah gaben mehr als zwei Prozent nach. Im TecDAX legten Solarworld 5,9 Prozent auf 1,16 zu und waren damit unangefochtener Tagessieger. Am anderen Ende des Index verloren QSC 2,0 Prozent auf 2,17 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Lkw-Absatz so schwach wie seit drei Jahren nicht
Brüssel (dapd). Der europäische Markt für Nutzfahrzeuge ist auf den schwächsten Stand seit 2009 gefallen. Im November sank die Zahl der Neuzulassungen um mehr als 18 Prozent auf 140.000 Stück, wie der Branchenverband ACEA am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Damit verschärft sich die Krise bei Lieferwagen und Lkw immer mehr, denn im Gesamtjahr bis Ende November lag der Rückgang erst bei rund elf Prozent. Am schlimmsten ist der Einbruch im November mit fast 20 Prozent bei leichten Nutzfahrzeugen, also Stadttransportern und Lieferwagen auf 114.000 Stück. Der Absatz schwerer Nutzfahrzeuge über 16 Tonnen fiel im November um 17 Prozent auf 17.300 Stück. Der Verkauf schwerer Nutzfahrzeuge gilt als zuverlässiger Konjunkturindikator: Sie werden vor allem auf dem Bau oder im Fernverkehr eingesetzt. Wenn dieses Lkw-Segment Schwäche zeigt, geht es auch der Bauindustrie und dem produzierenden Gewerbe nicht gut. In Deutschland fiel der Absatz sogar um 25 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)