Berlin (dapd). Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen, Brigitte Pothmer, fordert die Begrenzung von Minijobs und die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) handle gegen die eigene Überzeugung, wenn die Einkommensgrenzen für Minijobs tatsächlich von 400 auf 450 Euro angehoben würden, sagte Pothmer am Donnerstag in Berlin. Noch im vergangenen Jahr habe sich von der Leyen gegen die Ausweitung der Minijob-Grenzen ausgesprochen. „Jetzt exekutiert sie schlicht den schwarz-gelben Koalitionsvertrag“, fügte die Grüne hinzu. Zuvor war bekanntgeworden, dass auch Familienministerin Kristina Schröder die Pläne zur Anhebung der Einkommensgrenze von 400 auf 450 Euro kritisiert. Pothmer warf aber auch ihr vor, „außer Kritik nichts zu bieten“. Pothmer verwies auf Daten des Statistischen Bundesamts, wonach die meisten Niedriglöhner Minijobber seien. Insgesamt verdienten demnach im Jahr 2010 elf Prozent der deutschen Arbeitnehmer in Betrieben mit mehr als zehn Beschäftigten weniger als 8,50 Euro in der Stunde. Mit 46 Prozent waren die meisten Betroffenen auf 400-Euro-Basis entlohnte Minijobber. Die Koalition will die Einkommensschwelle bei den Minijobs von 400 auf 450 Euro erhöhen. Pothmer bezeichnete dies als falsch. dapd (Politik/Politik)