München (dapd). Der Münchner Chiphersteller Infineon will ungeachtet seines laufenden Sparprogramms noch Geld für Firmenzukäufe ausgeben. „Infineon hat viel Geld und könnte über Kredite die Summe auch noch aufstocken“, sagte der Vorstandsvorsitzende Reinhard Ploss der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagausgabe). Dennoch sei nicht an größere Zukäufe gedacht. „Ich peile eher mehrere kleine oder auch mal eine mittelgroße Übernahme an“, erklärte Ploss. „Infineon soll besser werden und nicht bloß größer.“ Übernahmekandidaten seien Unternehmen, die zum Geschäft mit Halbleitern für die Stromversorgung und zur Industriesparte von Infineon passten. Der DAX-Konzern hatte nach einem Gewinneinbruch im abgelaufenen Geschäftsjahr bis Ende September ein Sparprogramm aufgelegt und rund 1.100 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Einen Einstellungsstopp werde es bei Infineon aber nicht geben, sagte Ploss. „Ich will nicht, dass die guten Bewerber woanders hingehen“, fügte er hinzu. Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Ploss „nicht wirklich optimistisch“. Infineon werde im Geschäftsjahr 2013 bis zu neun Prozent weniger umsetzen, nachdem es im Vorjahr ein Minus von zwei Prozent auf 3,9 Milliarden Euro war. Vom Frühsommer an erwartet Ploss, der im Oktober die Nachfolge des erkrankten Peter Bauer angetreten hatte, eine Belebung des Geschäfts mit Halbleitern. „Wir rechnen mit Wachstumsimpulsen durch die neue chinesische Regierung, in anderen Bereichen wird sich die Lage ebenfalls verbessern“, sagte er. Zudem steige die Nachfrage nach Chips schneller als das allgemeine Wirtschaftswachstum. Trotz der mit 1,9 Milliarden Euro gut gefüllten Kasse will Infineon keine Sonderdividende ausschütten, sondern erwägt neben Zukäufen auch eine Fortsetzung des auslaufenden Programms zum Rückkauf von Aktien. „Wir denken über eine Verlängerung nach“, sagte Ploss. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)