Versandhändler Otto setzt verstärkt auf Kataloge und eigene Filialen

Versandhändler Otto setzt verstärkt auf Kataloge und eigene Filialen Essen (dapd). Der Hamburger Versandhandelskonzern Otto will sich in Zukunft verstärkt durch Kataloge und eigene Filialen von den Online-Konkurrenten Amazon und Zalando absetzen. „Wir setzen verstärkt auf die Vielfalt unserer Vertriebswege und unterscheiden uns damit von Wettbewerbern wie Amazon und Zalando“, sagte Aufsichtsratschef Michael Otto den Zeitungen der WAZ-Gruppe (Dienstagausgaben). „Bei uns bestimmen die Kunden, ob sie im Internet bestellen, aus einem Katalog auswählen oder in einer unserer Filialen einkaufen“, sagte Otto. In der Strategie der vielen Vertriebskanäle liege die Zukunft. Das Unternehmen werde auch die Expansion im Ausland vorantreiben, kündigte Otto an. „Es gibt noch viele interessante Wachstumsmärkte. Ich denke insbesondere an Russland und Brasilien, in denen wir bereits sind, aber auch an Länder wie China, Mexiko, Chile, Südafrika, Malaysia und Indien.“ Derzeit ist die Otto-Gruppe nach eigenen Angaben in 23 Ländern in Europa, Amerika und Asien präsent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Neckermann-Pleite zeigt den Niedergang des klassischen Versandhandels

Neckermann-Pleite zeigt den Niedergang des klassischen Versandhandels Hamburg (dapd). Sie waren Unternehmensperlen des deutschen Wirtschaftswunders: Quelle, Neckermann und Otto machten nach dem Krieg den neuen Wohlstand für Millionen Bürger erst fühlbar: Kleider, Kaffeemaschinen, Kinderspielzeug – die sogenannten Universalversender lieferten bis in die letzte Ecke der Bundesrepublik. Am Abend hockte damals gerade abseits der Städte die ganze Familie über den doppeldaumendicken Katalogen und suchte ein neues Geschirrservice aus oder eine neue Küchenuhr. Nach der Insolvenz von Quelle und am Mittwoch Neckermann hält nur noch der Otto-Versand der Internet-Konkurrenz von Amazon oder Zalando stand – wenn auch mit Mühe. Als erstes traf es schon vor drei Jahren das stolze Unternehmen Quelle aus Fürth: Mehrere tausend Mitarbeiter verloren ihren Job, als Quelle Ende 2009 nach langem Siechtum in die Insolvenz ging. Viel zu spät hatten die Manager erkannt, dass ohne das Internet im Versandhandel nichts mehr ging: Quelle hatte vor allem ältere Kunden und war stark im Geschäft mit Küchengeräten (Privileg). Deshalb spürten die Franken erst später als die Konkurrenz den Angriff aus dem Computernetz. Dagegen war der Chef des Haupt-Herausforderers Otto Versand, Michael Otto, schon vor Jahren durch die Geheimlabore im Silicon Valley getingelt und hatte sich die Trends der Zukunft zeigen lassen: Otto investierte daraufhin Millionen in die Internettechnik, etwa indem der Kunde sich Kleidung dreidimensional ansehen konnte. Otto hatte traditionell seine Stärke bei Mode – was sehr viel jüngere Kunden mit Interneterfahrung anlockte als Quelle. Neckermann siechte ebenfalls seit Jahren, erlebte aber 2010 nach der Quelle-Pleite einen Zwischenboom. Das vom legendären Unternehmer Josef Neckermann gegründete Frankfurter Unternehmen kam aber nie wieder richtig auf die Beine. Was Quelle und Neckermann zu spät merkten: Das Internet hatte die Spielregeln im Versandhandel völlig neu festgelegt. Vor mehr als zehn Jahren tauchte mit Amazon eine Macht auf, die alles auf den Kopf stellte, was vorher galt. Zunächst ignorieren die deutschen Distanzhändler die neue Konkurrenz, die ja zunächst nur Bücher, dann auch CDs und DVDs anbot. Doch ehe die Versand-Fürsten in Hamburg, Frankfurt und Fürth sich versahen, gab es bei Amazon auch Mode, Möbel und mehr. Der Trick des von Jeff Bezos gegründeten neuen Unternehmens: Amazon nahm einfach die Angebote anderer Händler in sein Angebot auf und wirkt nur noch als Vermittler – gegen Provision. Dagegen unterhielten die deutschen Versender gigantische Lagerhäuser, in denen viel Kapital gebunden war, das für Investitionen fehlte. Neben Amazon drängten tausende andere Anbieter ins Internet. Plötzlich konnte jeder Händler sich direkt an Millionen Kunden wenden, die bisherigen Kunden der Universalversender konnten in Sekunden Preise vergleichen. Und die waren bei Otto, Quelle und Neckermann eben nicht immer niedrig. Das stellte jüngst auch der letzte Überlebende fest, der Otto-Versand. „Wir werden Preise gezielt senken“, sagte Vorstandsvorsitzender Hans-Otto Schrader vor wenigen Wochen. Vor allem der Newcomer Zalando setzt den Hamburgern zurzeit zu. Zalando steht im Verdacht, mehr auf schnelles Umsatzwachstum denn auf nachhaltige Gewinne zu setzen. Der Otto-Versand hatte im Heimatmarkt 2011/2012 (bis 29. Februar) mit rund 2,1 Milliarden Euro Umsatz kein Wachstum mehr erreicht. Der gesamte deutsche Versandhandel legte dagegen um mehr als zwölf Prozent zu. Ein Jahr früher hatte Otto noch mit einem 17-Prozent-Zuwachs von der Pleite des Konkurrenten Quelle profitiert. Ein Trost für Otto: Die Logistik-Tochterfirma Hermes mit ihren hellblauen Lieferwagen wächst mit Riesenschritten. Sie liefert für jeden Kunden Waren aus, nicht nur für Otto. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Quelle.de wird zum Flop

Quelle.de wird zum Flop Hamburg (dapd-bay). Die Wiederbelebung der traditionsreichen Versandhandelsmarke Quelle wird für den einstigen Konkurrenten Otto zum Flop: „Wir sind nicht zufrieden und erreichen unsere Pläne nicht“, sagte Otto-Vorstandsvorsitzender Hans-Otto Schrader am Mittwoch in Hamburg. Der Otto-Konzern hatte nach der Quelle-Pleite im November 2009 die Markenrechte des Konkurrenten gekauft. Im vergangenen Jahr nahm Otto die Marke als Internetseite www.quelle.de wieder in Betrieb, vor allem für Waren aus den Bereichen Technik und Haushalt. „Wir haben die Strahlkraft der Marke Quelle überschätzt“, sagte Schrader. Außerdem hätten die Preise auf Quelle.de nicht gegen Angebote für identische Produkte bei Amazon bestehen können. Die neue Quelle GmbH ist für Otto ein Experiment: Quelle ist nicht selbst der Händler, sondern organisiert eine Art Marktplatz im Internet. Andere Händler können ihre Waren dort präsentieren, Quelle übernimmt nur die finanzielle Abwicklung des Geschäfts und gibt dem Kunden so Sicherheit. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Otto antwortet mit Preissenkung auf Angriff der Internet-Konkurrenz

Otto antwortet mit Preissenkung auf Angriff der Internet-Konkurrenz Hamburg (dapd). Stellen streichen und Preise heruntersetzen – mit dieser Doppelstrategie reagiert der Otto-Versand auf die immer aggressiveren Angriffe der neuen Konkurrenz aus dem Internet. „Wir werden Preise gezielt senken“, sagte Otto-Vorstandsvorsitzender Hans-Otto Schrader am Mittwoch in Hamburg. Gleichzeitig will der größte Versandhauskonzern Deutschlands seine drei Marken Otto, Schwab und Baur enger zusammenführen. „Dabei wird es auch zu Arbeitsplatzverlusten kommen“, sagte Schrader, nannte aber keine Größenordnung. Trotz leicht gesteigerter Umsätze von weltweit 11,6 Milliarden Euro brach bei dem Handels- und Dienstleistungskonzern im vergangenen Geschäftsjahr der Nettogewinn massiv ein auf nur noch 23 Millionen Euro. Der größte deutsche Versender reagiert mit der Preissenkung darauf, dass immer mehr Kunden über Suchmaschinen im Internet nach den billigsten Angeboten suchen und Otto dabei oft hinten liegt. Die Preissenkungen sollen ab Oktober rechtzeitig für das Weihnachtsgeschäft eingeführt werden. Schrader machte noch keine Angaben dazu, welche Produktgruppen billiger werden sollen. Der Otto-Versand zeigte zuletzt in Deutschland erhebliche Schwächen: Der Universalversender verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang von 2,1 Prozent auf rund zwei Milliarden Euro. Der gesamte deutsche Versandhandel legte dagegen um mehr als zwölf Prozent zu. Innerhalb der Otto-Gruppe liefern Spezialfirmen wie Sport-Scheck bessere Zahlen. Schrader will trotzdem am sogenannten Universalversand festhalten, der von Stützstrümpfen bis Computern alles bereithält. Nach seinen Angaben war der deutsche Otto-Versand trotz Umsatzverlusten profitabel. „Wir haben auf unprofitable Umsätze verzichtet“, sagte er. Nach Einschätzungen aus Handelskreisen machen vor allem Internet-Herausforderer wie der Schuhversand Zalando Druck auf Otto, weil sie weniger auf die Rendite achten und Marktanteile gewinnen wollen. Viel größer als in Deutschland sind die Probleme für Otto bei der französischen Tochter 3 Suisses. Bei einem um fast 6 Prozent gefallenen Umsatz von rund 2 Milliarden Euro fuhr die Tochter mehr als 100 Millionen Euro Verluste ein. „Wir wollen das in Ordnung bringen“, sagte Schrader und kündigte eine Sanierung an. Otto will sich dazu auch von unrentablen Geschäften in Frankreich trennen. Viel Freude macht dem Konzern dagegen die Dienstleistungstochter Hermes, die erstmals mehr als 1 Milliarde Euro umsetzte und profitabel ist. Die Finanzdienstleitungen, also vor allem Ratenkredite für Otto-Kunden, wuchsen sogar um 17 Prozent auf 530 Millionen Euro. Gut lief es auch im Wachstumsmarkt Russland: Der Umsatz stieg um 35 Prozent auf 490 Millionen Euro. Ein ähnliches Wachstum soll nun in Brasilien folgen, wo die Otto Group innerhalb von fünf Jahren auf ein Umsatzvolumen von 500 Millionen Dollar wachsen will. Die Zahl der Beschäftigten der Otto Group stieg im vergangenen Geschäftsjahr um rund 3.500 auf mehr als 53.100. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Michael Otto spricht sich für Mindestlohn in Paketbranche aus

Michael Otto spricht sich für Mindestlohn in Paketbranche aus Berlin (dapd). Der Aufsichtsratsvorsitzende des Versandhändlers Otto, Michael Otto, würde einen Mindestlohn für die Paketdienstbranche unterstützen. „Wenn ver.di für die gesamte Branche einen höheren Mindestlohn durchsetzt, bin ich sofort dabei“, sagte Otto der „Berliner Zeitung“ (Samstagsausgabe) laut Vorabbericht. Otto kritisierte eine Ungleichbehandlung der Otto-Paketdienst-Tochter Hermes gegenüber dem Konkurrenten DHL. Die Voraussetzung für einen branchenweiten Mindestlohn sei, dass „faire Wettbewerbsbedingungen mit dem Marktführer Post/DHL herrschen, der heute bei der Paketzustellung zwischen Privatpersonen keine Mehrwertsteuer zahlen muss, wir aber schon“, sagte er. Otto kündigte an, bis Ende des Jahres werde den Hermes Generalunternehmern untersagt, Subunternehmer zu beschäftigen, bei denen wiederum Fahrer angestellt sind. Auch die Bezahlung pro Paket werde abgeschafft, stattdessen solle es nur noch Stundenlöhne geben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)