Deutsche Bank kündigt Job-Kahlschlag bei Sal. Oppenheim an

Deutsche Bank kündigt Job-Kahlschlag bei Sal. Oppenheim an München/Köln (dapd). Die Deutsche Bank streicht die Belegschaft ihrer Tochter Sal. Oppenheim radikal zusammen. Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge sollen bis Anfang 2014 knapp 500 Jobs wegfallen. Das wäre mehr als jede zweite der 930 Stellen. Die Kölner Privatbank wollte keine genauen Angaben machen. Eine Sprecherin erklärte am Mittwoch lediglich, Arbeitsplätze würden in „signifikantem Umfang“ wegfallen. Sal. Oppenheim würde nach dem Kahlschlag nur noch als Marke innerhalb des Deutsche-Bank-Konzerns fortbestehen. Wo es möglich sei, wolle Sal. Oppenheim die Infrastruktur der Mutter nutzen, teilte das Unternehmen mit. Betroffen seien deshalb vor allem die Verwaltung und die IT. Dem Zeitungsbericht zufolge rechnet der Betriebsrat mit betriebsbedingten Kündigungen. Andere Formen des Stellenabbaus, etwa Vorruhestandsregelungen, seien schon ausgeschöpft. Arbeitnehmervertreter erklärten demnach, den Sal.-Oppenheim-Beschäftigten sei keine Perspektive im Konzern angeboten worden. Die auf reiche Privatkunden und institutionelle Anleger spezialisierte Bank erklärte, betriebsbedingte Kündigungen sollten „nach Möglichkeit vermieden werden“. Der Umbau ist Teil des Sparkurses und der Neuausrichtung der Deutschen Bank, die bis 2015 dauerhaft die Kosten um 4,5 Milliarden Euro im Jahr senken will. Dazu sollen die beiden Zukäufe Postbank und Sal. Oppenheim stärker mit der Konzernmutter zusammenarbeiten. Die Computersysteme werden vereinheitlicht und Doppelfunktionen abgeschafft. Zukauf brachte nicht den erhofften Erfolg Die Deutsche Bank hatte Sal. Oppenheim 2010 für 1,3 Milliarden Euro übernommen. Damals endete eine 220-jährige Unabhängigkeit der familiengeführten Privatbank. Die Deutsche Bank wollte mit dem Zukauf ihre Vermögensverwaltung stärken. Der Plan ging allerdings nicht auf: Die Eurokrise verunsicherte Kunden. Zudem erschwerte die verstärkte Jagd der Finanzbehörden auf Steuerflüchtlinge laut „Süddeutsche“ das Geschäft. Zwischenzeitlich wollte die Deutsche Bank die Vermögensverwaltung sogar abstoßen, fand aber keinen Käufer. Die neue Strategie des größten deutschen Geldhauses sieht vor, die Sparte neu aufzustellen und möglichst profitabel zu machen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)