Hamburg (dapd). Die Streiks in Spanien und Portugal haben die TUI-Pauschaltouristen dort nicht bei der An- oder Abreise gestört. Der größte deutsche Veranstalter erklärte, alle Hin- und Rückflüge seinen bis Mittwochmittag rechtzeitig gestartet. Auch beim Bustransfer vor Ort gebe es keine Schwierigkeiten. Der zweitgrößte Anbieter Thomas Cook konnte bis zum frühen Nachmittag noch keine Angaben über Flugausfälle oder Verspätungen machen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Innenminister in Sorge: Neonazis horten angeblich Waffen
Mainz (dapd). Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministers Ralf Jäger (SPD) hat sich die rechtsextreme Szene schwer bewaffnet. Dadurch steige die Gefahr weiterer rechter Terroranschläge in Deutschland. „Die Neonazis horten die Waffen, um gegen den politischen Gegner oder die Polizei vorzugehen“, sagte Jäger am Donnerstagabend im ZDF-„heute journal“ nach einem Vorabbericht. „Das macht mir Sorgen“, fügte der SPD-Politiker hinzu. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bestätigt die Sorgen seines Kollegen. „Hier sind Leute mit einer extrem harten ausländerfeindlichen, rechtsextremen Einstellung unterwegs“, sagte Herrmann in der Sendung. Die Gefahr sei „sehr groß, dass sie mit Waffengewalt gegen Bürger vorgehen“. Dabei würden die Anschläge der Zwickauer Terrorzelle oder die von Anders Breivik in Norwegen wie ein Motivationsschub wirken. Herrmann sagte im ZDF: „Wir beobachten, dass der ein oder andere Neonazi mit Bewunderung auf diese Mordtaten schaut und sich sagt, wenn die das konnten, traue ich mir das auch zu.“ dapd (Politik/Politik)
Armut fördert kurzsichtige Entscheidungen
Washington (dapd). Menschen in Armut treffen häufig Entscheidungen, die ihre Lage noch verschlimmern: Sie spielen im Lotto, machen übermäßig Schulden oder nehmen Hilfsangebote nicht wahr. Eine Erklärung für dieses scheinbar paradoxe Verhalten könnten US-amerikanische Forscher jetzt gefunden haben. In mehreren Experimenten stellten sie fest, dass Menschen, die unter einem Mangel leiden, sich stärker auf unmittelbare Herausforderungen konzentrieren, dabei aber langfristige Probleme aus dem Blick verlieren. Das habe nichts mit geistiger Beschränktheit oder der Persönlichkeit der Betroffenen zu tun, betonen die Wissenschaftler. Stattdessen rufe der Mangel als solcher – egal ob an Geld oder Zeit – eine ganz eigene Denkweise hervor. Diese verändere, wie die Menschen Probleme wahrnehmen und Entscheidungen treffen, berichten die Forscher im Fachmagazin „Science“ (doi:10.1126/science.1222426). „Das Prinzip hinter diesem Mechanismus lässt sich leicht nachvollziehen: Wenn Geld genug da ist, können wir Ausgaben für das Einkaufen, die Miete oder Ähnliches leicht decken und müssen kaum darüber nachdenken“, erklären Anuj Shah von der University of Chicago und seine Kollegen. Anders sei dies aber, wenn Geldmangel herrsche: Dann erscheine jede Ausgabe dringender und bedrohlicher. Sie erfordere daher mehr Aufmerksamkeit. Dieses Prinzip der Fokussierung gelte nicht nur bei Armut, sondern auch bei Zeitmangel und anderer Knappheit. Genau hier setzt die Hypothese der Forscher an: Weil Mangel einige Probleme mehr in den Mittelpunkt rücke, vernachlässige man gleichzeitig andere, „Während wir uns darauf konzentrieren, was wir diese Woche für Lebensmittel bezahlen müssen, verlieren wir die Miete des nächsten Monats aus dem Blick“, verdeutlichen die Forscher. Computerspiel und Fernsehquiz als Test Im Rahmen der Studie absolvierten mehr als 150 Studenten verschiedene an Computerspiele und Fernsehquizshows angelehnte Spielexperimente. Sie mussten darin entweder Multiple-Choice-Fragen in einer bestimmten Zeit beantworten, mit gezielten Würfen ein Ziel treffen oder aber mit einem bestimmten virtuellen Geldbudget Buchstaben zur Lösung eines Worträtsels kaufen. Einige Teilnehmer erhielten dabei ein größeres Budget an Zeit oder Geld, andere weniger. Zudem durften sich einige Spieler Zeit oder Geld borgen, andere nicht. „Die Ergebnisse zeigen, dass arme und reiche Spieler auf unterschiedliche Weise an die Aufgaben herangingen“, sagen die Forscher. Probanden mit weniger Ressourcen hätten beispielsweise bei jedem Wurf länger überlegt und gezielt. Sie seien zudem nach Ende jeder Runde erschöpfter gewesen, obwohl ihre Spielzeit wegen mangelnder Ressourcen kürzer war als die der „reichen“ Probanden. Shah und seine Kollegen werten dies als Zeichen dafür, dass die ärmeren Probanden sich stärker auf die Aufgabe konzentrierten. In den Spielrunden, in denen Kredite vergeben wurden, borgten die armen Spieler selbst dann Geld oder Zeit, wenn sie hinterher die doppelte Summe zurückzahlen mussten und auch, wenn ihnen diese Summe in der nächsten Runde vom Budget abgezogen wurde. Je mehr ihre Schulden wuchsen, desto mehr Kredite hätten die armen Spieler aufgenommen. Das sei ein Verhalten, das man auch in der Realität häufig beobachten könne, konstatieren die Forscher. Die Ergebnisse der Spielexperimente sprechen ihrer Ansicht nach dafür, dass Menschen, die unter einem Mangel leiden, sich stärker auf unmittelbare Herausforderungen konzentrieren und dadurch leichter langfristig falsche Entscheidungen treffen. dapd (Vermischtes/Wirtschaft)
Jeder fünfte Deutsche von Armut betroffen
Wiesbaden (dapd). Etwa jeder fünfte Deutsche ist im vergangenen Jahr von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen gewesen. Das sind rund 16 Millionen Menschen. Diese Zahlen aus der Erhebung „Leben in Europa 2011“ veröffentlichte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag. Armut oder soziale Ausgrenzung ist nach der Definition der EU gegeben, wenn bei den befragten Haushalten eines oder mehrere der drei Kriterien „Armutsgefährdung“, „erhebliche materielle Entbehrung“ oder „Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung“ vorliegen. Das bedeutet der Erhebung zufolge, dass die Betroffenen aus finanziellen Gründen heraus beispielsweise ihre laufenden Rechnungen nicht begleichen können, nicht mindestens jeden zweiten Tag eine vollwertige Mahlzeit einnehmen, keine notwendigen Anschaffungen tätigen, nicht in den Urlaub fahren oder sich keinen Pkw leisten. Frauen waren mit einer Quote von 21,3 Prozent im Jahr 2011 häufiger von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen als Männer (18,5 Prozent). Während die unter 18-Jährigen mit einer Quote von 19,9 Prozent dem Bundesdurchschnitt entsprachen, waren ältere Menschen ab 65 Jahren seltener (15,3 Prozent) und Personen zwischen 18 und 64 Jahren häufiger (21,3 Prozent) betroffen. dapd (Politik/Politik)
Romani Rose warnt vor Rassismus und Populismus
Dortmund (dapd). In der Debatte um eine mögliche Aufhebung der Visumsfreiheit warnen Sinti und Roma in Deutschland die Bundesregierung vor Rassismus und Populismus. „Jetzt eine Visumspflicht für Menschen aus Serbien oder Mazedonien einzuführen, wäre das falsche Signal“, sagte Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, den Dortmunder „Ruhr Nachrichten“. „Ich warne vor Rassismus und Populismus. Es darf nicht von Hautfarbe oder Herkunft abhängen, wer nach Deutschland reisen darf“, sagte Rose. Grundsätzlich sehe er zwar nicht, dass für Sinti und Roma aus Serbien oder Mazedonien Asylgründe in Deutschland bestehen würden. „Man sollte aber jeden Einzelfall sorgsam und nicht im Schnellverfahren prüfen“, sagte. Die Menschen machten sich auf den Weg nach Deutschland, weil sie in ihrer Heimat diskriminiert und ausgegrenzt würden. dapd (Politik/Politik)
Betreuungsgeld auch für Hartz-IV-Empfänger
Düsseldorf (dapd). Das in der Koalition verabredete Betreuungsgeld soll auch Hartz-IV-Empfängern zugutekommen. Dies gelte aber nur, wenn die Empfänger das Geld direkt in einen Riester-Vertrag oder in eine Vorsorge für künftige Bildungskosten stecken, berichtet die Zeitung „Rheinische Post“ unter Berufung auf Fraktionskreise. Die Koalition steht demnach bei den Verhandlungen um das Betreuungsgeld kurz vor dem Durchbruch. Laut Bericht soll das Betreuungsgeld wahlweise in bar oder eben für die private Altersvorsorge oder für Bildungsinvestitionen gezahlt werden. Wer sich für einen Riester-Vertrag oder für das Bildungssparen entscheidet, soll zusätzlich 15 Euro pro Monat erhalten. dapd (Politik/Politik)
Öffentliche Schulden wachsen weiter
Wiesbaden (dapd). Trotz aller Sparbemühungen ist die öffentliche Verschuldung in Deutschland weiter gewachsen. Ende Juni waren Bund, Länder und Gemeinden einschließlich aller Extrahaushalte mit 2.082,4 Milliarden Euro verschuldet, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 61,3 Milliarden Euro oder 3,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem 31. März 2012 ergab sich ein Anstieg um 2,0 Prozent oder 40,4 Milliarden Euro erhöht. Die Schulden des Bundes stiegen zum 30. Juni 2012 gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,5 Prozent oder 18,8 Milliarden Euro auf 1.306,3 Milliarden Euro. Die Länder waren am 30. Juni 2012 mit 643,1 Milliarden Euro verschuldet, dies entsprach einem Zuwachs von 6,2 Prozent oder 37,7 Milliarden Euro gegenüber dem 30. Juni 2011. Einen Großteil dieser Zunahme führen die Statistiker auf die Kosten der Restrukturierung der ehemaligen WestLB zurück. Die Verschuldung der Kommunen erhöhte sich binnen Jahresfrist um 3,7 Prozent oder 4,7 Milliarden auf 133,0 Milliarden Euro. ( http://url.dapd.de/uI1Ku4 ) dapd (Politik/Politik)
Stoiber für längeren Zeitraum zwischen Bundestagswahlen
Berlin (dapd). Der frühere CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber plädiert dafür, den Bundestag nur noch alle fünf oder sechs Jahre neu zu wählen statt wie bisher alle vier Jahre. „Die notwendigen langfristigen Weichenstellungen könnten besser in einer fünf- oder sechsjährigen Legislaturperiode vorgenommen werden“, sagte er der „Bild am Sonntag“ laut Vorabmeldung. Zudem forderte der CSU-Ehrenvorsitzende, „als demokratisches Gegengewicht“ Volksentscheide auf Bundesebene zu ermöglichen. „Darüber darf nicht nur geredet werden, das muss endlich in einer gemeinsamen Kommission aller politischen Ebenen angepackt werden“, verlangte der frühere bayerische Ministerpräsident. dapd (Politik/Politik)
Wissenschaftler wollen mit Euro-Themen Bundestagswahlkampf machen
Berlin (dapd). Eine neue Initiative will sich mit europapolitischen Thesen in den Bundestagswahlkampf 2013 einmischen. Die „Wahlalternative 2013“, der mehrere namhafte Wissenschaftler angehörten, wolle die „verhängnisvolle Europapolitik“ von Regierung und Opposition stoppen, berichtete die „Frankfurter Neue Presse“ (Samstagausgabe) am Freitag vorab. Sie werde aber nicht als Partei auftreten. Zu den Mitgliedern zählten der frühere Arbeitgeberchef Hans-Olaf Henkel und der Hamburger Volkswirt Joachim Starbatty. Die Gruppe fordert dem Bericht zufolge unter anderem, dass es allen Eurostaaten freigestellt wird, aus der Gemeinschaftswährung auszutreten, andere Verbünde wie etwa einen Nord- oder Süd-Euro zu gründen oder Parallelwährungen einzuführen. dapd (Politik/Politik)
Altmaier: Erneuerbare Energien ausbauen und Natur schonen
Bonn (dapd). Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) sieht Fortschritte beim Naturschutz in Deutschland. Negative Trends im Artenschutz könnten umgekehrt und die Natur geschützt oder wieder hergestellt werden, sagte Altmaier am Montag in Bonn. Zusammen mit der Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Beate Jessel, stellte er die Daten zur Natur 2012 vor. Altmaier räumte ein, es gebe noch immer eine akute Gefährdung vieler Arten und Biotope. „Für die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist es wichtig, dass auch der Ausbau der erneuerbaren Energien und die zugehörige Infrastruktur naturverträglich gestaltet werden.“ Dann werde auch der Umbau der Energieversorgung in Deutschland eher akzeptiert. Jessel sagte, aktuell seien fast 28 Prozent der Wildtiere in ihrem Bestand gefährdet. Weitere 7 Prozent seien bereits ausgestorben oder verschollen. Als Erfolge für den Artenschutz könnten beispielsweise die Bestandsentwicklungen von Fischotter, Wolf oder Biber angesehen werden, erklärte Jessel. Diese Trends zeigten, dass gezielte Management- oder Schutzkonzepte einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten könnten. Dem Bericht zufolge ist die Gesamtfläche der Naturschutzgebiete in Deutschland von 1997 bis 2010 auf 1,31 Millionen Hektar oder 3,7 Prozent der Fläche Deutschlands gestiegen. Das ist eine Zunahme um fast 60 Prozent. dapd (Politik/Politik)