München (dapd). Im Fall des Psychiatrieinsassen Gustl Mollath, der wieder aufgerollt werden soll, hat Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) die Unabhängigkeit der Justiz hervorgehoben. „Wir rügen doch nicht das Gericht für seine Entscheidung und seine Abwägung in der Vergangenheit, sondern wir regen an, unter Berücksichtigung dieser neuen Gegebenheiten den Fall noch mal zu überprüfen“, sagte der CSU-Chef der „Passauer Neuen Presse“ (Samstagausgabe) laut Vorabbericht. Es müsse nun schnell geklärt werden, ob die Unterbringung von Mollath in der Psychiatrie auch unter Berücksichtigung aller neuen Informationen gerechtfertigt sei. Mollath, der Schwarzgeld-Geschäfte bei der Hypovereinsbank angeprangert hatte, ist seit 2006 wegen Gemeingefährlichkeit in der Psychiatrie. Der Fall ist brisant, da die Schwarzgeld-Vorwürfe offensichtlich zutreffen. Insbesondere Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) war wegen des Falls in die Kritik geraten. dapd (Politik/Politik)
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Restaurantkette Nordsee will mehr Lokale eröffnen
Hamburg (dapd). Die Fisch-Schnellrestaurantkette Nordsee will zusätzliche Standorte eröffnen. „Wir müssen wieder sichtbarer werden und zeigen, welche Kompetenz Nordsee beim Thema Fisch besitzt“, sagte Geschäftsführerin Hiltrud Seggewiß dem „Hamburger Abendblatt“ (Montagausgabe). Nordsee ist eine der ältesten Fast-Food-Ketten in Deutschland, wurde aber längst von Anbietern wie McDonald’s überholt. Die Kette betreibt rund 400 Filialen, davon rund 340 in Deutschland. Seggewiß will auch die bestehenden Standorte modernisieren: „Wir versuchen, für unsere Filialen einen neuen Standard bei der Ausstattung zu kreieren, mit neuen Materialien, neuen Farben und einer subtileren Umsetzung“, sagte sie. Nordsee setzte 2011 nach eigenen Angaben rund 360 Millionen Euro um und beschäftigte 6.000 Mitarbeiter. Die Kette gehört zum Konzern des Molkerei-Unternehmers Theo Müller. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Aktie des Tages: Commerzbank
Frankfurt/Main (dapd). Die Anleger reagieren mit Skepsis auf den neuen Kurs der Commerzbank: Die Aktie der zweitgrößten deutschen Bank verliert auch am zweiten Tag nach Vorstellung ihrer neuen Strategie deutlich an Wert. Bis zum Freitagmittag gab das Papier gut fünf Prozent ab und war mit Abstand Schlusslicht im DAX. Bereits am Donnerstag hatte die Aktie rund sechs Prozent an Wert verloren, nachdem Commerzbank-Vorstandschef Martin Blessing mäßige Quartalszahlen und die neue Strategie bis 2016 bekanntgegeben hatte. „Als Außenstehender kann ich kaum sehen, welche Risiken es noch gibt“, erklärte Analyst und Branchenexperte Helmut Hipper von Union Investment den Kursverfall. In dem Commerzbank-Segment NAC, in dem etwa die Immobilien- und Schiffsfinanzierung abgewickelt werden, schlummerten noch milliardenschwere Risiken. „Die Sachen, die schwer zu verkaufen sind, befinden sich vermutlich noch im Portfolio“, sagte Hipper. Außerdem lasse sich aus den neuen Gewinnzielen ableiten, dass der Profit bereits 2015 geringer ausfallen werde als von den meisten Analysten bislang erwartet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Demografischer Wandel belastet den Osten
Berlin (dapd). Auch 22 Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es in Ost- und Westdeutschland nach Einschätzung der Bundesregierung noch keine angeglichenen Verhältnisse. Laut dem von Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) am Mittwoch in Berlin vorgestellten Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit ist „noch ein Stück Weg zu gehen, um die wirtschaftlichen Unterschiede in Deutschland entlang der ehemaligen Trennungslinie zu überbrücken“. Vor allem der demografische Wandel belastet die neuen Bundesländer. Fortschritte gab es dagegen auf dem Arbeitsmarkt. In dem vom Bundeskabinett verabschiedeten Bericht heißt es, der Aufbau der Infrastruktur sei in den neuen Ländern „weit vorangeschritten“, die Wirtschaft „deutlich gewachsen“ und die Arbeitslosigkeit auf den „bislang niedrigsten Wert“ gesunken. „Der Bericht belegt, dass der Angleichungsprozess voranschreitet und das Zusammenwachsen von Ost und West in vielen Bereichen positiv verläuft“, sagte Friedrich. Allerdings bremse die alternde Gesellschaft die Entwicklung in den neuen Ländern aus. „Die demografische Entwicklung hat stärker als in den alten Ländern ihre Spuren hinterlassen“, sagte Friedrich. „Wir brauchen daher unter anderen Antworten auf den drohenden Fachkräftemangel“, betonte der Minister. „Wir haben hier in den 1990er Jahren in den neuen Bundesländern eine Halbierung der Geburtenrate erlebt.“ Dies bleibe nicht ohne Einfluss auf die Angleichungsprozesse, räumte er ein. Neben der wirtschaftlichen Angleichung bleibe auch die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts sowie die Aufarbeitung des SED-Unrechts eine „wichtige Aufgabe“, erklärt die Bundesregierung in dem Bericht. dapd (Politik/Politik)
Winterkorn verordnet VW eine Blitzreaktion bei Qualitätsproblemen
Wolfsburg/Berlin (dapd). Europas größter Autohersteller Volkswagen hat sich bei Qualitätsproblemen extrem kurze Reaktionszeiten verordnet, um Desaster wie bei den fehlerhaften Dieselmotoren des Daimler-Konzerns zu vermeiden. „Wenn etwas passiert, müssen wir das schnell feststellen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn bei der Vorstellung des neuen VW Golf. Die Reaktion des Konzerns bei einem Fehler müsse „innerhalb von Tagen“ erfolgen, forderte er. Damit spricht Winterkorn ein Problem der ganzen Autobranche an: Insbesondere bei neuen Modellen werden oft über Wochen und Monate fehlerhafte Teile eingebaut. Wenn dann die Probleme bei den Kunden auftauchen, sind oft schon Tausende Autos gebaut. Zuletzt hatte es den Premiumhersteller Mercedes erwischt. Ein neuer Dieselmotor lief nicht richtig, nach Presseberichten betrug der Schaden mehr als eine halbe Milliarde Euro. Bei dem besonders sparsamen Vier-Zylinder-Dieselmotor, der in nahezu allen Baureihen eingesetzt wurde, waren Injektoren ausgefallen. Das führte zu mindestens 300.000 Werkstattbesuchen. Allerdings ist auch VW nicht frei von Qualitätsärger: Zurzeit klagen viele Käufer des neuen Beetle über Probleme mit dem elektrischen Fensterheber. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Porsche-Chef Müller: Kein neues Einstiegsmodell geplant
Osnabrück (dapd). Der Autohersteller Porsche hat hartnäckige Spekulationen zurückgewiesen, wonach das Unternehmen den Bau eines neuen, preisgünstigen Einstiegsmodells plane. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstagausgabe) sagte der Vorstandsvorsitzende Matthias Müller, „wir müssten dieses Fahrzeug dann unterhalb vom Boxster positionieren. Natürlich auch preislich und damit stellt sich immer die Frage, wie das eine Marke verträgt. Da uns die Gefahr, die Marke negativ zu beeinflussen, zu groß erscheint verfolgen wir dieses Projekt aktuell nicht weiter.“ Müller bestätigte, dass es zuvor entsprechende Gedanken gegeben habe. Nun würden aber andere Alternativen geprüft. Gleichzeitig bekräftigte er Planspiele, mit einem neuen Modell in der Preisklasse zwischen 250.000 und 850.000 Euro Ferrari anzugreifen. „Wenn es so ein Auto gäbe, würden wir das mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zuffenhausen bauen“, sagte Müller auf die Frage, ob dies eine Option für den neuen Fertigungsstandort Osnabrück sei. Stattdessen böte sich Zuffenhausen an, sagte Müller, um die Fertigungskapazitäten des hochpreisigen 918 Spyder zu nutzen. Im Volkswagen-Werk Osnabrück wird am 19. September die Fertigung von Boxster-Modellen offiziell aufgenommen. Später sollen in Osnabrück auch Caymans vom Band laufen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Islamist arbeitete auf Berliner Flughafenbaustelle
Berlin/Schönefeld (dapd). Ein polizeibekannter Berliner Islamist hat auf der Baustelle des neuen Hauptstadtflughafens in Schönefeld gearbeitet. Der Mann sei Anfang August zusammen mit 20 anderen illegal Beschäftigten bei einer Kontrolle des Hauptzollamtes Potsdam aufgegriffen worden, berichtet der „Stern“ in seiner neuen Ausgabe. Es soll sich um einen 21-jährigen Mann handeln, der an der Zugangskontrolle beschäftigt war. Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) bestätigte den Bericht. Die Polizei habe mit ihren Informationen einen „erheblichen Beitrag zur Aufdeckung“ geleistet. Man nehme den Vorgang sehr „ernst“, sagte er am Dienstag der Nachrichtenagentur dapd. Zu weiteren Einzelheiten wollte er sich nicht äußern. Wie das Blatt berichtet, soll der 21-Jährige mit zwei Männern engen Kontakt gehabt haben, die durch die Vorbereitung von Sprengstoffanschlägen aufgefallen waren. dapd (Politik/Politik)
Daimler lässt A-Klasse auch in Finnland bauen
Stuttgart (dapd). Mercedes-Benz kommt mit der Produktion seiner neuen A-Klasse nicht mehr nach und lässt jetzt zusätzlich beim Zulieferer Valmet in Finnland fertigen. „Unsere neuen Kompakten kommen bei den Kunden so gut an, dass unsere beiden Werke Rastatt und Kecskemét komplett ausgelastet sind“, sagte der Produktionsvorstand der Mutter Daimler, Wolfgang Bernhard, am Dienstag in Stuttgart. Valmet soll von 2013 bis 2016 mehr als 100.000 Einheiten der A-Klasse im Daimler-Auftrag fertigen. Bernhard nannte Valmet einen „Produktions-Spezialisten“. Dass Unternehmen die Produktion ganzer Fahrzeuge aus der Hand geben, ist nicht ungewöhnlich. Valmet baute bereits Porsche- und Saab-Modelle. Daimler lässt seine G-Klasse beispielsweise vom Zulieferer Magna Steyr in Graz bauen. Die Produktion der neuen A-Klasse wurde offiziell in der ergangenen Woche in Rastatt aufgenommen. Dort und im ungarischen Kecskemét wird auch die B-Klasse gebaut. Die beiden Kompakten sollen bis 2015 noch um drei zusätzliche Modelle ergänzt werden und für Auftrieb beim Absatz sorgen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Internet soll fast 2.000 neue Famliennamen erhalten
London/Berlin (dapd). Im Internet geht der Wettstreit um die attraktivsten neuen Adressendungen in die heiße Phase. Die Internetverwaltung Icann veröffentlichte am Mittwoch in London die insgesamt 1.930 Anträge auf neue Top Level Domains, die seit Januar eingereicht wurden. Dabei konkurrieren 751 Bewerber um 231 populäre Adressen wie .app oder .web. Die anderen 1.179 Endungen wurden jeweils nur einmal beantragt, so auch die regionalen deutschen Bezeichnungen wie .bayern, .berlin oder .nrw. Geht alles glatt, könnten die ersten neuen „Familiennamen“ im Web Anfang 2013 online gehen, hieß es. Der Großteil der Anträge kommt dabei aus der Wirtschaft, lediglich 66 Bewerbungen stammen nicht von Unternehmen. Bei konkurrierenden Namenswünschen müssen sich die Bewerber nun untereinander einigen. Gelingt ihnen das nicht, versteigert die Icann die betreffende Adressendung unter den Interessenten. Um Missbrauch zu verhindern, hat die Internetverwaltung mehrere Prüfverfahren eingerichtet. So kann jeder Nutzer die Anträge kommentieren und auch Widerspruch einlegen, etwa wenn er sich durch eine Endung in seinen Rechten verletzt sieht. Daneben prüfen unabhängige Experten im Auftrag der Icann ebenfalls Antragsteller und gewünschte Adressendung. Die Top Level Domain ist der letzte Teil einer Web-Adresse und zeigt bisher entweder das Herkunftsland oder die Art des Angebots an: etwa .de für Deutschland oder .com für gewerbliche Seiten. Die neuen Endungen sind dagegen frei wählbar. Unter anderem Firmen, Verbände und geografische Regionen konnten sich bewerben. Die Kosten für eine der neuen Endungen sind allerdings erheblich: Umgerechnet kostet allein die Bewerbung bereits mindestens knapp 150.000 Euro – ohne Garantie auf Erfolg. (Icann-Seite zu neuen Endungen: http://url.dapd.de/zFI0UX Liste aller Anträge: http://url.dapd.de/z2uwSV ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)