München (dapd). Die Grünen werfen der Bundesregierung vor, europäische Reformen der Bankenregulierung zu blockieren. Es sei unverantwortlich, Gesetzesvorhaben zur Bankenabwicklung auf die Zeit nach den Bundestagswahlen zu verschieben, heißt es in einem Positionspapier der Grünen-Bundestagsfraktion, das der „Süddeutschen Zeitung“ vorliegt. Es sei nicht hinnehmbar, dass fünf Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise in Europa noch immer keine Bank ohne Kosten für die Steuerzahler abgewickelt werden könne. In ihren Vorschlägen gehen die Grünen über das hinaus, was derzeit in Brüssel verhandelt wird. Sie wollen, dass ein einziger europäischer Rettungsfonds zur Abwicklung von Banken eingerichtet wird. Nach den derzeitigen Plänen sollen die nationalen Rettungsfonds der einzelnen EU-Länder nur dann für Bankenrettungen außerhalb ihrer Heimat gerade stehen, wenn das Geld des betroffenen nationalen Fonds nicht ausreicht. Die Grünen fordern zudem, dass die Abgeordneten des EU-Parlaments ein umfangreiches Kontrollrecht und die Hoheit über das Budget der neuen europäischen Bankenaufsicht bekommen sollen. Außerdem sollen die Parlamentarier den Chef der Bankenaufsicht bestimmen dürfen. dapd (Politik/Politik)
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Kurzfristiges Gewinnmaximieren kann keinen Platz haben
Hamburg (dapd). Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, hat seine Branche aufgefordert, nicht nach dem maximalen Gewinn zu streben. „Das Streben nach Gewinn darf nicht dazu führen, dass die Interessen anderer verletzt sind“, sagte Fitschen am Donnerstag auf einer Tagung der Wochenzeitung „Die Zeit“ in Hamburg. Die Banken müssten eine „Brücke schlagen zwischen Gewinnerzielung und gesellschaftlicher Akzeptanz“. Fitschen beklagte, es sei zu einer Distanz zwischen Banken und Realwirtschaft gekommen. Der Manager machte klar, dass sein eigenes Haus bereits nach entsprechenden Regeln arbeite. „Kurzfristiges Gewinnmaximieren kann keinen Platz haben“, habe er bei einer Führungskräftetagung als neue Leitlinie ausgegeben, sagte Fitschen. Als Teil dieser neuen Haltung erwartet die Deutsche Bank nach seinen Worten jetzt von den eigenen Managern, „dass sie fünf Jahre auf die Auszahlung“ bestimmter Boni verzichten. Außerdem werde die Deutsche Bank in Zukunft bei umstrittenen Geschäften wie Agrarspekulationen öfter Nein sagen müssen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Hannover Rück will Sandy -Folgen aus normalem Budget abdecken
Hannover (dapd). Der Rückversicherer Hannover will trotz Belastungen durch den verheerenden Wirbelsturm „Sandy“ dieses Jahr den Gewinn steigern. Nach erster Schätzung werde das eigene Jahresbudget für Großschäden von 560 Millionen durch Aufwendungen für Schäden von „Sandy“ nicht ausgeschöpft, sagte Finanzvorstand Robert Vogel am Dienstag in Hannover. Nach ersten veröffentlichten Schätzungen belaufe sich der versicherte Gesamtschaden durch „Sandy“ auf 5 bis 20 Milliarden Euro. Der drittgrößte Rückversicherer der Welt musste nach eigenen Angaben in den ersten drei Quartalen nur 193 Millionen Euro für Großschäden aufwenden. Von Januar bis September vergangenen Jahres hatte seine Belastung durch Katastrophen noch bei 743 Millionen Euro gelegen. Der Konzern erhöhte zudem in den ersten drei Quartalen das Ergebnis aus Kapitalanlagen um gut 250 Millionen Euro auf 1,2 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum verdoppelte sich das operative Ergebnis auf 1,02 Milliarden Euro. Der Nettogewinn stieg um 75 Prozent auf 671 Millionen Euro. Vorstandschef Ulrich Wallin erklärte, er gehe für dieses und das kommende Jahr von einem Ergebnis nach Steuern von mehr als 800 Millionen Euro aus. 2011 lag dieses Ergebnis bei 606 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Julis wollen Betreuungsgeld nach Bundestagswahl wieder abschaffen
Berlin (dapd). Die Jungen Liberalen (Julis) setzen sich dafür ein, das gerade im Koalitionsausschuss beschlossene Betreuungsgeld nach der Bundestagswahl 2013 wieder abzuschaffen. „Auch wenn es mit Kostensenkung und Bildungskomponente besser geworden ist, bleibt die dahinter liegende Idee falsch“, sagte Juli-Chef Lasse Becker der Zeitung „Die Welt“. In einem Forderungskatalog des Juli-Bundesvorstands für den Bundestagswahlkampf 2013 heißt es deshalb: „Ein bis zur Bundestagswahl 2013 eingeführtes Betreuungsgeld muss wieder abgeschafft werden.“ Diese Forderung halte man auch nach der Einigung zwischen CDU, CSU und FDP im Koalitionsausschuss aufrecht, sagte Becker, der auch Vorstandsmitglied der FDP ist. dapd (Politik/Politik)
Stahlbranche rechnet 2013 mit Geschäftsbelebung
Düsseldorf (dapd). Die zuletzt von Absatzeinbrüchen gebeutelte deutsche Stahlindustrie rechnet schon im nächsten Jahr wieder mit einer Belebung der Nachfrage. Die Rohstahlproduktion werde 2013 voraussichtlich wieder wachsen, sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Jürgen Kerkhoff, am Montag in Düsseldorf. Dazu sollen nicht zuletzt die Exporterfolge der deutsche Investitionsgüterhersteller und Autobauer beitragen. Eine genaue Prognose will der Verband allerdings erst zum Jahreswechsel vorlegen. Zurzeit leidet die Branche allerdings noch unter dem schwierigen konjunkturellen Umfeld. Im laufenden Jahr erwartet der Branchenverband einen Rückgang der Rohstahlproduktion um vier Prozent auf 42,5 Milliarden Tonnen. Seit dem zweiten Quartal seien die Auftragseingänge rückläufig. Eine Wiederbelebung habe auch nach der Sommerpause nicht stattgefunden, sagte Kerkhoff. Allerdings hätten sich die Bestellungen zuletzt zumindest auf dem Niveau des Vorjahres stabilisiert. Gefahren für internationale Wettbewerbsfähigkeit der Branche Angesichts der nach wie vor schwierigen Lage warnte der Verband vor weiteren Belastungen der Branche durch die Energie- und Klimapolitik. Forderungen von Verbraucherschützern und mittelständischen Unternehmen, die energieintensiven Industrien stärker an den Kosten des Ausbaus der erneuerbaren Energien zu beteiligen, bedrohten die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Stahlindustrie. Schon heute belasteten die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, Energiesteuer und Emissionshandel die Branche mit 625 Millionen Euro, sagte Kerkhoff. Bei einer Abschaffung der Belastungsgrenzen würden sich diese Kosten nach seinen Worten mehr als verdreifachen – auf 1,9 Milliarden Euro. Das Ausland beneide Deutschland um seine intakten industriellen Wertschöpfungsketten. Diesen Wettbewerbsvorteil gelte es zu erhalten. Am Anfang der Kette stehe aber die Stahlindustrie. Der Branchensprecher appellierte an Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU), Pläne der EU-Kommission zur Verknappung von CO2-Emissionsrechten zu stoppen. Vor dem Hintergrund der Energiewende und eines schwierigen konjunkturellen Umfelds sei es „kontraproduktiv, die Industrie zusätzlich durch steigende Zertifikatskosten zu belasten“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Anklage gegen Ex-Manager der Hamburg-Mannheimer wegen Lustreise
Hamburg (dapd). Zwei Ex-Manager der Ergo-Tochter Hamburg-Mannheimer müssen nach dem Skandal um eine Sexreise des Versicherungsunternehmens vor Gericht. Die Hamburger Staatsanwaltschaft habe gegen die Männer Anklage wegen schwerer Untreue erhoben, da sie gewusst hätten, dass die Reise nicht mit der Unternehmenskultur vereinbar war, sagte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers am Donnerstagabend der Nachrichtenagentur dapd. Dem Konzern sei ein Verlust von 52.000 Euro entstanden. Ein Event-Manager sei zudem wegen Beihilfe zur Untreue angeklagt. Ergo selbst hatte im Juli 2011 Strafanzeige erstattet. Den beiden 53 und 42 Jahre alten Managern droht eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Wann der Prozess beginne, sei noch völlig unklar, sagte Möllers, in diesem Jahr aber definitiv nicht mehr. Die beiden Angeklagten hatten 2007 für mehr als 60 Versicherungsvertreter eine „Belohnungsreise“ nach Budapest in die Gellert-Thermen organisiert und dabei für 52.000 Euro 20 Prostituierte bestellt. Die Party habe unter dem Motto „Party-Total“ gestanden und die Vertreter hätten sich um einen Platz bei der Reise bewerben müssen. 64 Auserwählte hätten dann für drei Tage nach Ungarn reisen dürfen, fügte Möllers hinzu. Zudem seien die beiden Angeklagten wohl mit von der Partie gewesen. Ärger um Lustreisen bei Ergo Die Ergo-Versicherung war im vergangenen Jahr nach der Enthüllung besagter Lustreise in die Schlagzeilen geraten. Vorstandschef Torsten Oletzky bezeichnete die Veranstaltung damals als einen „groben Fehler“ und betonte, dass es sich um einen Einzelfall gehandelt habe. Das Unternehmen hatte nach der Aufdeckung des Skandals unter anderem versucht mit einer ganzseitigen Anzeige in mehreren überregionalen Zeitungen, sich bei ihren Kunden zu entschuldigen. Zudem waren selbstständige Vertreter zu einem „Verhaltenskodex“ verpflichtet worden. In diesem Sommer war es zu weiteren Negativschlagzeilen über Deutschlands drittgrößten Versicherungskonzern gekommen. Medienberichten zufolge hatte Ergo noch bis 2011 mehrfach freie Vertreter auf Unternehmenskosten mit Bordellbesuchen oder dem Aufenthalt in einem Swingerclub in Jamaika belohnt. Ein Sprecher des Unternehmens räumte die Reisen ein, betonte jedoch, dass sie nicht von dem Versicherer organisiert worden seien. Die selbstständigen Vermittler hätten das in Eigenregie getan und dafür einen Zuschuss vom Unternehmen bekommen, den der Konzern bereits zurückgefordert habe. Der Charakter der Reise sei damals nicht überprüft worden. Ein weiteres Ermittlungsverfahren der Hamburger Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Betrug bei Ergo-Riester-Verträgen läuft noch. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Lammert regt Karenzzeit für ausscheidende Abgeordnete an
Düsseldorf (dapd). Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) möchte ausscheidenden Abgeordneten bestimmte berufliche Tätigkeiten erst nach einer Wartezeit erlauben. „Grundsätzlich würde ich eine Karenzzeit begrüßen“, sagte Lammert der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“. Dabei sollten aber Unterschiede zwischen Regierungsämtern und parlamentarischen Mandaten berücksichtigt werden. Eine Verpflichtung zum Verzicht auf berufliche Tätigkeiten nach dem Ausscheiden aus einem öffentlichen Amt müsse dann jedoch auch mit einer Übergangsregelung für die Versorgungsansprüche verbunden werden. dapd (Politik/Politik)
Zwölf USA-Flüge aus Frankfurt wegen Hurrikan Sandy gestrichen
Frankfurt/Main (dapd). Wegen des Hurrikans „Sandy“ sind am Montag zunächst zwölf Flüge aus Frankfurt am Main in die USA gestrichen worden. Wie ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport auf dapd-Anfrage sagte, waren darunter vier nach New York, je drei weitere nach Washington und Newark sowie je einer nach Boston und Philadelphia. Flüge aus den Vereinigten Staaten nach Frankfurt waren hingegen noch nicht betroffen, sie waren alle am Montagmorgen noch vor dem Unwetter gestartet. Am Dienstag rechnet die Fraport hingegen damit, dass auch Verbindungen von der amerikanischen Ostküste nach Frankfurt annulliert werden. Neben dem Unwetter gebe es das logistische Problem, dass die Maschinen, die am Montag in den USA hätten landen sollen, dort am Dienstag nicht für den Rückflug nach Frankfurt zur Verfügung stünden. Wie viele Passagiere betroffen sind und ob es Ausweichrouten gebe, war der Fraport nicht bekannt. Prognosen zufolge soll „Sandy“ am Montagabend an der Ostküste der USA auf Land treffen. dapd (Vermischtes/Wirtschaft)
Emirates kündigt neue Verbindungen in die USA an
Düsseldorf (dapd). Die Fluggesellschaft Emirates will ihr weltweites Flugnetz ausbauen und hat erneut Landerechte am Berliner Hauptstadtflughafen angemahnt. Nach Angaben von Emirates-Chef Tim Clark will die Airline aus Dubai künftig auch von Ostasien in die USA fliegen. Bei diesen Strecken sei Emirates nah an einer Lösung, sagte Clark der „Wirtschaftswoche“ (erscheint Montag). „Wir haben die Rechte, unsere bestehenden Flüge nach Europa und in einige asiatische Länder nach einer Zwischenlandung dort bis in die USA zu verlängern“, sagte er. Bislang bietet Emirates nur Verbindungen von und nach Dubai an. Fernreisende mit anderen Zielen müssen dort umsteigen. Clark forderte erneute Landerechte für den neuen Hauptstadtflughafen in Berlin. „Warum wird hier ein neuer internationaler Flughafen gebaut, der dann Lufthansa-Konkurrenten nicht offensteht?“ bemängelte er. Es schade dem Deutschland-Tourismus, dass Berlin zwar ein tolles Ziel, aber nicht gut erreichbar sei. Einem Beitritt von Emirates zu einer Airline-Allianz erteilte Clark eine Absage. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Vodafone-Mitarbeiter demonstrieren gegen geplante Stellenverlagerung
Eschborn (dapd-hes). Rund 300 Mitarbeiter des Vodafone-Konzerns haben am Freitag in Eschborn (Main-Taunus-Kreis) für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze vor Ort demonstriert. Sie befürchten, dass nach der geplanten Verlegung von 350 Stellen nach Düsseldorf bis April 2013 der Abbau in Eschborn noch nicht beendet ist, wie ein Sprecher der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft auf dapd-Anfrage sagte. Da bereits in den vergangenen zwei Jahren Beschäftigte von Eschborn in die Zentrale nach Nordrhein-Westfalen versetzt worden seien, fragten sich die Beschäftigten, wer der nächste sei. Bis 1. April 2013 sollen nach Unternehmensangaben unter anderem die Bereiche Personal, Finanzen und Recht in die neue Deutschlandzentrale nach Düsseldorf verlegt werden. In Eschborn sollen wesentliche Teile der Technik und andere Teams verbleiben. Unternehmenssprecher Bernd Hoffmann wies im dapd-Gespräch darauf hin, dass auch nach Verlagerung der 350 Stellen noch mehr als 1.100 Mitarbeiter in Eschborn verbleiben sollen, darunter die 600 Beschäftigten der Niederlassung für die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Auch werde jedem der vom Stellenabbau in Eschborn betroffenen Mitarbeiter ein neuer Arbeitsplatz in Düsseldorf angeboten, sagte der Firmensprecher. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)