Bitterfeld (dapd). Die Gläubiger des insolventen Photovoltaik-Unternehmens Q-Cells haben geschlossen grünes Licht für die Fortführung der Firma gegeben. Außerdem bestätigten sie am Mittwoch auf ihrer ersten Versammlung einstimmig den Insolvenzverwalter Henning Schorisch im Amt, wie das Unternehmen in Bitterfeld mitteilte. Mit der Rückendeckung der Gläubiger werde Schorisch die Sanierung von Q-Cells über eine Investorenlösung oder einen Insolvenzplan vorantreiben. Die Suche nach Investoren für Q-Cells laufe, teilte das Unternehmen weiter mit. Details zu Namen oder Herkunft der potenziellen Erwerber würden nicht bekanntgegeben. Alle Parteien hätten sich zur Verschwiegenheit verpflichtet. Parallel werde weiter eine Sanierung über einen Insolvenzplan geprüft. Q-Cells hatte Anfang April Insolvenz angemeldet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Schlagwort: mit
Neckermann stellt Insolvenzantrag
Frankfurt/Main (dapd). Der angeschlagene Versandhändler Neckermann hat am Mittwoch Insolvenzantrag gestellt. Die Geschäftsführung werde alles daran setzen, das laufende Geschäft auch im vorläufigen Insolvenzverfahren aufrecht zu halten, teilte das Unternehmen mit. Die Verhandlungen mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di waren zuvor gescheitert. Der Eigentümer des Unternehmens halte das Ergebnis der Verhandlungen nicht für tragfähig und werde „keine weiteren Mittel für die Finanzierung zur Verfügung stellen“. Hintergrund der Auseinandersetzung ist ein vom Management beabsichtigter Abbau von 1.380 der rund 2.400 Stellen in Deutschland. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Skepsis vor Abstimmung über Spanien-Hilfe
Berlin (dapd). Vor der Sondersitzung des Bundestages zur Unterstützung für Spaniens Banken werden Bedenken gegen Details des Hilfspakets laut. Die Unions-Mittelstandsvereinigung (MIT) verlangt, mit Madrid strengere Auflagen zu vereinbaren. Auch die bayerische Landesregierung stellt Forderungen. Der SPD-Haushaltsexperte Carsten Schneider ermahnt die Bundesregierung zur umfassenden Information des Parlaments. Am Mittwoch soll Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) den Bundestagsausschüssen Rede und Antwort stehen. Das Parlament will am Donnerstag in einer Sondersitzung über Finanzhilfen von bis zu 100 Milliarden Euro für die spanischen Banken entscheiden.
Thomas Sedran wird neuer Opel-Chef
Rüsselsheim (dapd-lth). Der Aufsichtsrat des angeschlagenen Autoherstellers Opel hat den bisherigen Strategievorstand Thomas Sedran (47) zusätzlich mit den Geschäften des Vorstandsvorsitzenden betraut. Sedran werde mit sofortiger Wirkung zum Stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt, teilte die General-Motors-Tochter nach einer Sitzung des Kontrollgremiums am Dienstag in Rüsselsheim mit. Sedran folgt auf Karl-Friedrich Stracke, der am vergangenen Donnerstag zurückgetreten war. Stracke hatte Sedran erst zum 1. April dieses Jahres in den Vorstand geholt. Zuvor war der ausgewiesene Autoexperte bei der Unternehmensberatung AlixPartners einer der Leiter des Geschäftsbereichs Europäische Automobilindustrie. Seit dem Rücktritt Strackes hatte Aufsichtsratschef Stephen Girsky kommissarisch die Vorstandsgeschäfte geführt. Die wichtigste Aufgabe des neuen Chefs besteht darin, mitten in einer schweren Absatzkrise die Forderungen des Mutterkonzerns General Motors nach einem wettbewerbsfähigen Zukunftskonzept mit denen der Belegschaft nach dauerhafter Sicherung der Arbeitsplätze zusammenzubringen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Investor Berggruen wieder auf dem Boden der Tatsachen
Essen (dapd). Nicolas Berggruen ist vieles: Milliardär, Kunstsammler, Geschäftsmann, Weltbürger und Investor. Noch bis vor kurzem galt der gut aussehende, jungenhafte 50-Jährige auch als Heilsbringer für Karstadt. Seit Montagabend kann die Belegschaft darüber nur bitter lachen. Bis Ende 2014 will das Unternehmen 2.000 von derzeit fast 25.000 Arbeitsplätzen streichen. Verkündet hat den Stellenabbau der von Berggruen eingesetzte Konzernchef Andrew Jennings. „Das ist schmerzhaft“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagausgabe). Doch der Kaufhauskonzern leide nicht nur unter ineffizienten Altersstrukturen, sondern auch unter der Eurokrise. Im Oktober 2010 hatte Berggruen die insolvente Karstadt Warenhaus GmbH übernommen. Die Kaufhauskette litt unter einem veralteten Konzept sowie der Internet-Konkurrenz. Der zuvor als Manager von Woolworth in Südafrika tätige Jennings war dem Vernehmen nach Berggruens Wunschkandidat. Seine Nominierung sorgte in der Branche aber für Überraschung. Denn der Brite gilt zwar als erfolgreicher Sanierer, war aber mit dem deutschen Markt nicht vertraut. Jennings sagte im Frühjahr in einem Interview, wie er mit Karstadt in die schwarzen Zahlen kommen will: „Wir hatten zu lange ein viel zu breites Sortiment“, sagte er. „Wir fokussieren uns auf Mode, Wohnen, Sport und Personality, also Schmuck, Uhren, Kosmetik.“ Von Stellenabbau war da keine Rede. Die Berggruen Holdings mit Niederlassungen in der ganzen Welt investiert mehrere Milliarden vornehmlich in Langzeitbeteiligungen. Berggruen gilt nicht als jemand, der auf schnelles Geld aus ist. Zuletzt sorgte der 50-Jährige im April für Schlagzeilen, als er mit einer Investorengruppe bei der Fast-Food-Kette Burger King einstieg und im Mai auch sein Interesse an der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker bekundete. Doch letztlich zählt auch bei Berggruen der Profit. Bei Schlecker stieg er aus, weil er aufgrund der Negativschlagzeilen rund um das Unternehmen um sein Image fürchtete. Bei Karstadt war er der einzige Bieter, der alle Filialen erhalten wollte. Die Beschäftigung sollte gesichert und sogar ausgebaut werden. Diese Beteuerungen sind mit der Ankündigung von Montag Geschichte. Der Sohn des 2007 verstorbenen Kunsthändlers Heinz Berggruen jettet permanent um die Welt. Er besuchte das Schweizer Edelinternat Le Rosey, machte an der Pariser École Alsacienne das Abitur, ging im Jahr 1979 nach New York, wo er 1981 sein Wirtschaftsstudium mit einem Bachelor abschloss. Schon vor Jahren hat er sich von seinem Apartment in New York getrennt und lebt seither ausschließlich in Hotels. „Dinge zu besitzen hat mich nie interessiert“, sagt der Milliardär. Seinen materiellen Besitz könne er in einer einzigen Tasche mit sich herumtragen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Kommunen entdecken Altkleidersammlungen als Einnahmequelle
Osnabrück (dapd). Karitative und privatwirtschaftliche Organisationen wehren sich gegen den Trend, dass immer mehr Kommunen in das Geschäft mit Altkleidern einsteigen. In der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ warnte der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Rudolf Seiters, vor einer Aufsplitterung des Altkleidermarktes. Er sehe keine Notwendigkeit, dass Städte und Gemeinden auf diesem Gebiet tätig werden sollten. Das Rote Kreuz habe lange Erfahrungen mit Kleidersammlungen. „Die Kleider werden in vielen Gemeinden vor Ort an Bedürftige abgegeben“, betonte Seiters. In anderen Fällen würden Altkleider verkauft, wobei der Erlös sozialen Zwecken zugutekomme. Auch viele andere humanitäre Organisationen nähmen sich dieser Aufgabe an, weshalb ein zusätzliches Engagement von Städten und Gemeinden nicht sinnvoll sei. dapd (Politik/Politik)
Wissmann vorsichtig optimistisch beim Autoabsatz
Berlin (dapd). Der Automarkt könnte nach Ansicht des Präsidenten des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, im zweiten Halbjahr wieder an Fahrt gewinnen. „Es wird keinen Anlass zum Jubeln, aber einen stabilen Verlauf geben“, sagte Wissmann am Montagabend bei einem Empfang seines Verbandes in Berlin. Hersteller, die nicht allein vom europäischen Markt abhingen, könnten hiesige Absatzschwächen mit ihrem Anteil am Boom in den Schwellenländern ausgleichen. Auch Hersteller mit einem hohen Premium-Anteil seien stabiler als andere. „Premium heißt nicht: möglichst groß“, sagte Wissmann. Vielmehr bedeute es einen hohen Grad an Innovation. Deutsche Hersteller hätten bereits 500 Modelle mit einem Durchschnittsverbrauch von weniger als fünf Litern und einem CO2-Ausstoß von weniger als 130 Gramm pro Kilometer im Angebot. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bayerns Innenminister schafft neue Verfassungsschutz-Abteilung
München (dapd). Im bayerischen Innenministerium wird als Konsequenz aus der bundesweiten Neonazi-Mordserie eine eigenständige Abteilung für den Verfassungsschutz geschaffen. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte am Montag in München, dem Rechtsextremismus solle künftig mehr Aufmerksamkeit als bisher gewidmet werden. Außerdem werde die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Verfassungsschutz intensiviert. Herrmann fügte mit Blick auf die Zwickauer Terrorzelle hinzu, die Gefährlichkeit von Neonazis dürfe auch künftig nicht unterschätzt werden: „Das ist meines Erachtens mit diesem Trio nicht abgehakt.“ dapd (Politik/Politik)
Bundesbank stellt weniger Falschgeld fest
Frankfurt/Main (dapd). In Deutschland ist weniger Falschgeld im Umlauf. Im ersten Halbjahr 2012 wurden rund 19.000 gefälschte Euro-Banknoten registriert, wie die Deutsche Bundesbank am Montag in Frankfurt am Main mitteilte. Das entspricht einem Rückgang um fünf Prozent gegenüber der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres. Den durch gefälschte Scheine entstandenen Schaden bezifferte die Bundesbank mit 1,1 Millionen Euro für die erste Jahreshälfte 2012. 2011 war mit 39.000 falschen Banknoten der niedrigste Jahreswert seit der Euro-Einführung 2002 gemessen worden. Die Schadenssumme in dem Jahr lag laut einer Bundesbank-Sprecherin bei 2,1 Millionen Euro, nach 3,4 Millionen Euro im Jahr 2010. Die am häufigsten gefälschte Banknote ist der 20-Euro-Schein. Im ersten Halbjahr 2012 waren 41 Prozent der sichergestellten Noten Zwanziger. Auf Rang Zwei lag der 50-Euro-Schein mit 34 Prozent. Die Zahl der in Deutschland registrierten gefälschten Münzen im Zahlungsverkehr nahm im ersten Halbjahr 2012 von 25.000 auf 22.000 Münzen ab. Mit vier Fünfteln hatten Zwei-Euro-Stücke daran den größten Anteil. Auch europaweit wurde laut Bundesbank weniger Falschgeld registriert. Mit rund 251.000 registrierten falschen Euro-Banknoten im ersten Halbjahr 2012 ist das Falschgeldaufkommen im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2011 um 19 Prozent gesunken. Die Bundesbank rät, Banknoten stets auf Wasserzeichen und Hologramme zu prüfen, da für Falschgeld kein Ersatz gezahlt wird. Lupen, Prüfstifte und UV-Lampen reichten alleine zur Erkennung nicht aus, da sie nicht immer ein eindeutiges Prüfergebnis erzielten. Gefälschte Münzen fielen unter anderem durch eine abweichende Farbtönung und unregelmäßige Randprägungen auf. Zudem seien echte Münzen nur schwach magnetisch, Fälschungen dagegen zumeist entweder gar nicht oder sehr stark. (Mitteilung der Bundesbank: http://url.dapd.de/PZcoHP ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Altmaier: Opposition sollte Klimaschutzgesetze nicht blockieren
Berlin (dapd). Bundesumweltminister Peter Altmaier fordert von der Opposition mehr Unterstützung für die Energiewende. Zurzeit blockierten die Oppositionsparteien wichtige Gesetze im Bundesrat, beklagte der CDU-Politiker am Montag vor Beginn des Petersberger Klimadialogs. So wolle Deutschland bis 2020 zehn Prozent Strom sparen, doch sei davon bisher nichts zu sehen. Darüber hinaus forderte Altmaier China zu einem stärkeren Engagement beim Umweltschutz auf. Umweltpolitiker aus rund 30 Staaten kommen in Berlin zu der zweitägigen Konferenz über den internationalen Klimaschutz zusammen. Auf dem Treffen sollen neue Ideen und Partnerschaften besprochen werden. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht zu den Delegierten. Am Wochenende hatte die Kanzlerin und frühere deutsche Umweltministerin für ein neues internationales Klima-Abkommen mit klaren Vorgaben geworben. Die Vereinbarung müsse bindend und sehr ambitioniert sein, forderte die CDU-Vorsitzende in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. Man dürfe die Jahre zwischen 2012 und 2015 nicht einfach verstreichen lassen. Merkel sagte harte Verhandlungen voraus, insbesondere über die Frage, welche Region der Welt welchen Beitrag leisten muss. Zur Rolle Chinas sagt Altmaier im ARD-„Morgenmagazin“: „Es ist entscheidend, dass ein großes Land wie China endlich Ernst macht mit dem Umweltschutz.“ Dort sei einiges geschehen, „aber die müssen auch verstehen, dass wir internationale Abkommen brauchen, damit auch andere Länder sich dem anschließen.“ Als Beispiel nannte Altmaier Indien. „China wird auf Dauer nicht wachsen können, wenn die Luft immer belasteter wird mit Schadstoffen, mit CO2“, fügte der Umweltminister hinzu. Dies sei ein Umdenkprozess, für den sein chinesischer Amtskollege werben müsse. SPD-Chef Sigmar Gabriel bezeichnete die Energiepolitik der Bundesregierung neben der Euro-Krise als „größte Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland“. Der Zeitung „Die Welt“ (Montagausgabe) sagte er: „Wir tun immer noch so, als könnten wir unterschiedliche Systeme – das der erneuerbaren Energien und die konventionelle Stromerzeugung – parallel neben einander laufen lassen.“ Immer dann, wenn es ein Problem gebe, werde eine neue Subvention erfunden, kritisierte Gabriel. „Mal für Speicher, mal für Gaskraftwerke, mal für Netzintegration. Das werden weder die Bürger noch die Industrie bezahlen können.“ dapd (Politik/Politik)