Hamburg/Kirkel (dapd). Die angeschlagene Baumarktkette Praktiker bringt eine rettende Kapitalerhöhung voraussichtlich noch diese Woche auf den Weg. Vorstand und Aufsichtsrat würden kurzfristig den Bezugspreis der neuen Aktien festsetzen, teilte die Gesellschaft am Dienstag mit. Erster Handelstag der neuen Praktiker-Aktien solle voraussichtlich der 19. Dezember sein. Mit der 60-Millionen-Euro-Kapitalmaßnahme will Praktiker die Firmensanierung bezahlen. Die Wiener Beteiligungsgesellschaft Donau Invest hatte sich bereits zum Kauf von Aktien im Wert von 35 Millionen Euro bereiterklärt. Außerdem will die Berenberg Bank zur Not für bis zu 25 Millionen Euro Aktien übernehmen. Zunächst aber werden die Altaktionäre gefragt, ob sie aufstocken wollen. Praktiker war wegen seiner jahrelangen Billigstrategie („20 Prozent auf alles“) und Missmanagements tief in die roten Zahlen gerutscht. 2011 machte das Unternehmen mehr als 500 Millionen Euro Verlust. Der Vorstand setzt nun auf Personalabbau, unter anderem durch einen Umzug der Firmenleitung nach Hamburg. Außerdem sollen viele Märkte der Marke Praktiker umgestellt werden auf die Schwestermarke Max Bahr, die höhere Gewinnspannen erzielt. Die 15.000 Mitarbeiter hatten bereits auf fünf Prozent ihres Gehalts verzichtet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Schlagwort: millionen
Deutsche Medizintechnikbranche steigert Exporte
Wiesbaden (dapd). Der Export von deutscher Medizintechnik ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. So wurden 2011 rund 205.000 Herzschrittmacher „made in Germany“ ins Ausland verkauft und damit 23 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Der Verkaufswert stieg auf 353 Millionen Euro nach 317 Millionen Euro im Vorjahr. Hauptabsatzmärkte für Herzschrittmacher waren die USA, Brasilien und Polen. Auch der Auslandsabsatz von künstlichen Nieren aus Deutschland legte kräftig zu. 2011 wurden Blutwäschegeräte und Zubehör im Wert von 524 Millionen Euro exportiert, wie die Statistiker weiter mitteilten. Das entsprach im Jahresvergleich einer Wertsteigerung von fast 16 Prozent. Hauptabnehmer waren hier China und die USA. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bahn will Schadensersatz von Schienenkartell notfalls einklagen
Hamburg (dapd). In den Verhandlungen um über Schadensersatz im Schienenkartell-Fall erhöht die Deutsche Bahn den Druck. So wolle der Konzern vier Unternehmen notfalls auf Entschädigung in dreistelliger Millionen höhe verklagen, die über Jahre Preise und Mengen für Gleise und Weichen abgesprochen hatten, darunter ThyssenKrupp und Voestalpine, berichtet der „Spiegel“. „Wenn es nicht bald zu einer Einigung kommt, sehe ich keine Alternative“, sagte der für Recht zuständige Vorstand der Bahn, Gerd Becht, dem Magazin. Insider gehen davon aus, dass dem Konzern 500 Millionen Euro Schaden entstanden ist. Diese Summe könnte die Bahn einfordern. Das Kartell war 2011 aufgeflogen, im vergangenen Juli verhängte das Bundeskartellamt Bußgelder in Höhe von 124,5 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Xing-Vorstand lehnt Burda-Übernahmeangebot als zu niedrig ab
Hamburg (dapd). Der Vorstand des Online-Kontaktnetzwerk Xing hat das Übernahmeangebot des Medienkonzerns Burda als zu niedrig abgelehnt. Großaktionär Burda hatte Ende Oktober 44 Euro für eine Xing-Aktie geboten, das waren fast 20 Prozent mehr als der letzte Börsenkurs. Dieser Betrag sei „nicht angemessen“, erklärte der Xing-Vorstand am Mittwoch in Hamburg in einer Stellungnahme. Der Vorstand verweist unter anderem auf frühere Aktienkurse, die weit über 60 Euro lagen. Burda hält schon fast 39 Prozent der Aktien und will das Netzwerk vollständig schlucken. Xing wurde 2003 gegründet und ist seit 2006 an der Börse notiert. Im vergangenen Jahr erzielte das Hamburger Unternehmen bei einem Umsatz von gut 66 Millionen Euro ein Betriebsergebnis (Ebitda) von 22,2 Millionen Euro. Weltweit hat Xing nach Firmenangaben mehr als zwölf Millionen Nutzer. Damit stehen das Hamburger Unternehmen im Schatten internationaler Konkurrenten wie der US-Firma Linkedin, die es auf 175 Millionen Mitglieder bringt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Zeitung: SPD plant fünf Millionen Hausbesuche im Bundestagswahlkampf
Berlin (dapd). Die SPD will den Bürgern im Bundestagswahlkampf 2013 bis zu fünf Millionen Hausbesuche abstatten. Das berichtet die „Bild“-Zeitung (Mittwochausgabe) unter Berufung auf ein internes Wahlkampfpapier aus dem Willy-Brandt-Haus. In dem Papier, das der Zeitung vorliegt, heißt es: „Am Ende der Kampagne können wir 5 Millionen Türen erreichen.“ Nach BILD-Informationen soll auch SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück bei den Wählern zu Hause klingeln. Vorbild sind dem Papier zufolge die erfolgreichen Wahlkämpfe von US-Präsident Barack Obama und Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande. dapd (Politik/Politik)
Solarfirma Roth und Rau erwartet noch Verluste
Hohenstein-Ernstthal (dapd-lsc). Der Solarzulieferer Roth und Rau rechnet trotz eines umfangreichen Firmenumbaus weiter mit Verlusten. Wegen der anhaltenden Schwäche des Solarmarkts erwartet das sächsische Unternehmen für 2012 vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ein Minus von 15 Millionen Euro, wie Roth und Rau am Mittwoch in Hohenstein-Ernstthal mitteilte. Zuletzt hatte der Anlagenbauer noch ein ausgeglichenes Ebitda für 2012 vorhergesagt, nach einem Verlust von 42,4 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Operativ werde ein Verlust von 33 Millionen Euro anfallen, nachdem es 2011 ein Minus von gut 106 Millionen Euro war, erklärte die Firma. Den Umsatz für 2012 sieht Roth und Rau bei 140 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 208 Millionen Euro. Angesichts der Krise in der Solarbranche, die unter Preisverfall leidet, erwartet Roth und Rau auch für den Jahresbeginn 2013 „keine umsatzseitige Erholung“ des Markts. Daher will das mehrheitlich zur Schweizer Meyer Burger gehörende Unternehmen weiter Kosten senken. Roth und Rau hatte sich bereits von vielen defizitären Tochterfirmen getrennt und die Zahl der Mitarbeiter so um etwa ein Drittel auf 900 reduziert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Brüssel genehmigt Alno-Übernahme durch US-Konzern Whirlpool
Brüssel/Pfullendorf (dapd). Der US-Küchengerätehersteller Whirlpool darf den angeschlagenen deutschen Küchenhersteller Alno übernehmen. Die Europäische Kommission gab dafür am Dienstag nach einer kartellrechtlichen Überprüfung grünes Licht. Gegen die Transaktion gebe es keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken, erklärte die Kommission. Alno mit Sitz im schwäbischen Pfullendorf war in den vergangenen Jahren wirtschaftlich in schweres Fahrwasser geraten, befindet sich aber nach einer Restrukturierung wieder auf Erholungskurs. Das operative Ergebnis stieg in den ersten neun Monaten 2012 auf minus 0,7 Millionen nach minus 23,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die börsennotierte Alno AG zählt nach eigenen Angaben zu den führenden Küchenherstellern Deutschlands. Das Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 1.800 Mitarbeiter. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
FR-Insolvenz: FDP-General Döring vermutet Polit-Skandal der SPD
Düsseldorf (dapd). FDP-Generalsekretär Patrick Döring vermutet hinter der Insolvenz der „Frankfurter Rundschau“ (FR) einen Polit-Skandal. „War der SPD-Anteil im Jahr 2006 wirklich fast 39 Millionen Euro wert? Oder handelt es sich um verdeckte Parteienfinanzierung?“ sagte Döring, wie die „Wirtschaftswoche“ am Samstag vorab berichtet. Döring zufolge hat die SPD-Medienholding ddvg bei der Übernahme der FR 950 Mitarbeiter entlassen, das Betriebsgrundstück zugunsten der FR versilbert und dann einen 50-Prozent-Anteil für 38,9 Millionen Euro an die Kölner Mediengruppe Dumont verkauft. Die SPD habe demnach über 30 Millionen Euro „auf dem Rücken der bereits entlassenen und der nun zitternden FR-Belegschaft“ verdient. „Warum nimmt die SPD nicht ihren damaligen Erlös, um die FR zu retten?“, so Döring weiter. dapd (Vermischtes/Politik)
Goldener Oktober für Volkswagen
Wolfsburg (dapd). Europas größter Autobauer Volkswagen ist auf dem Weg an die Weltspitze im Oktober einen großen Schritt vorangekommen. Der Konzern mit Marken wie VW, Audi, Seat oder Porsche meldete für den vergangenen Monat ein weltweites Auslieferungsplus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 14,6 Prozent auf 789.000 Fahrzeuge, obwohl der Absatz in Westeuropa deutlich sank. Am erfolgreichsten ist weiter die Premiummarke Audi. Von Januar bis Oktober hat VW seine weltweiten Auslieferungen um 10,2 Prozent gesteigert. Zum ersten Mal überschritt der Konzern damit die Schwelle von sieben Millionen Einheiten in den ersten zehn Monaten und lieferte 7,5 Millionen Stück aus. „Die Entwicklung des Volkswagen-Konzerns im Oktober war sehr gut“, sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler in Wolfsburg. „In Nordamerika, China oder auch Russland haben wir wiederholt eine starke Performance gezeigt. Vor allem die Märkte in Westeuropa bleiben aber weiterhin von Unsicherheiten geprägt.“ In Westeuropa ohne Deutschland lieferte Volkswagen aufgrund der Krise mit 1,57 Millionen Fahrzeugen fast sechs Prozent weniger aus. In Deutschland steigerte das Unternehmen dagegen seine Auslieferungen um mehr als drei Prozent auf 994.500 Einheiten. 21 Prozent Wachstum meldet VW in Osteuropa. Auf China als größten Einzelmarkt entfielen 2,26 Millionen Autos, ein Wachstum von fast 20 Prozent in den ersten zehn Monaten. In Nordamerika legte der Konzern 25 Prozent zu, in Südamerika 8 Prozent. Den stärksten Zuwachs verzeichnete die Marke Audi mit fast 13 Prozent. Die Hauptmarke Volkswagen schaffte 11 Prozent, Skoda 7 Prozent. Die spanische Tochter Seat verlor dagegen fast zehn Prozent Absatz. Volkswagen will bis 2018 der größte Autokonzern der Welt werden und mehr als zehn Millionen Autos verkaufen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Parteien nahmen 2010 weniger ein
Berlin (dapd). Die sechs im Bundestag vertretenen Parteien haben im Jahr 2010 Gesamteinnahmen von zusammen knapp 414 Millionen Euro verzeichnet und damit insgesamt gut 65 Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. Dies geht aus einer am Freitag vom Bundestag veröffentlichten Übersicht hervor. Die höchsten Gesamteinnahmen verbuchten die Unionsparteien mit insgesamt 173 Millionen Euro. Die CDU erzielte davon 138,05 Millionen Euro (minus 15,16 Prozent), die CSU rund 35 Millionen Euro (minus 16,61 Prozent). Die SPD nahm 147,19 Millionen Euro und damit 15,08 Prozent weniger als im Vorjahr ein. Noch stärkere Einbußen als die Volksparteien musste die FDP verkraften. Ihre Gesamteinnahmen lagen 2010 mit rund 34,35 Millionen Euro um 20,58 Prozent unter denen von 2009. Steigende Einnahmen gab es hingegen bei Linkspartei und den Grünen. Die Linke konnte danach ihre Gesamteinnahmen um 2,17 Prozent auf rund 27,85 Millionen Euro steigern. Die Grünen verzeichneten 2010 mit Gesamteinnahmen von rund 31,24 Millionen Euro ein Plus von 2,26 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. (Weitere Informationen: http://url.dapd.de/J6K5Xa ) dapd (Politik/Politik)