Erlangen (dapd). Das insolvente Solarunternehmen Solar Millennium und sein ehemaliger Chef Utz Claassen haben sich im Rechtsstreit um wechselseitige Forderungen in Millionenhöhe auf einen Vergleich geeinigt. Demnach wird Claassen seine Forderungen gegen das Unternehmen zurücknehmen, im Gegenzug will Solar Millennium keine Rückforderungs- oder sonstige Ansprüche gegen den Manager geltend machen, wie Insolvenzverwalter Volker Böhm am Montag in Erlangen mitteilte. Claassen war 2010 nach nur zweieinhalb Monaten auf dem Chefsessel bei Solar Millennium wieder ausgeschieden. Zum Amtsantritt hatte er allerdings eine Prämie von neun Millionen Euro erhalten, die das Unternehmen anschließend in einem Zivilprozess zurückforderte. Das Verfahren ruhte seit März 2012 und ist mit dem Vergleich nun beigelegt genauso wie Abfindungsforderungen Claassens. Dagegen sind die Schadenersatzforderungen des Managers gegen die US-Töchter von Solar Millennium nicht Teil der Einigung. Claassen werde seine Klage über 265 Millionen Dollar (rund 204 Millionen Euro) vor einem kalifornischen Gericht weiter verfolgen, hieß es am Montag. Allerdings habe er sich im Rahmen des Vergleichs verpflichtet, die Solar-Millennium-Gläubiger mit 25 Prozent an etwaigen Erlösen zu beteiligen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Ferrostaal übernimmt Flagsol-Anteile von Solar Millennium
Erlangen (dapd). Der Essener Industriekonzern Ferrostaal übernimmt das Joint Venture mit der insolventen Erlanger Solar Millennium, die Flagsol GmbH, vollständig. Ferrostaal werde das Unternehmen fortführen und die rund 80 Mitarbeiter übernehmen, teilte der Insolvenzverwalter von Solar Millennium, Volker Böhm, am Freitag mit. Sitz des Unternehmens solle Köln bleiben. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Böhm sprach aber von einem „nennenswerten Erlös“ für die Gläubiger. Der Erlanger Solarkraftwerkentwickler hielt den Angaben zufolge 74,9 Prozent an der Flagsol GmbH, die dessen Projekte mitentwickelte und realisierte. Solar Millennium hatte Ende 2011 Insolvenzantrag gestellt. Hauptgeschädigte sind rund 16.000 Anleihegläubiger, die über sogenannte Inhaber-Teilschuldverschreibungen knapp 227 Millionen Euro in das Unternehmen investierten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)