Schönefeld (dapd). Die Flughafengesellschaft FBB und der Architekt Meinhard von Gerkan lassen ihren Rechtsstreit im Zusammenhang mit dem Hauptstadtflughafen in Schönefeld vorerst ruhen. Damit sei der Weg für eine neue Zusammenarbeit frei, berichtete das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ am Sonntag vorab. Bereits vor einer Woche hatte die „Bild am Sonntag“ berichtet, dass der neue Flughafenchef Hartmut Mehdorn den Architekten wieder ins Boot holen wolle, um den Flughafen BER endlich in Betrieb nehmen zu können. Gerkan und Mehdorn sollen sich bereits zweimal zu Gesprächen getroffen haben. Flughafensprecher Ralf Kunkel sagte am Sonntag auf dapd-Anfrage, Mehdorn spreche derzeit mit allen Beteiligten. Er wolle den Flughafen so schnell wie möglich an den Start bringen. Die Inbetriebnahme des Flughafens wurde wegen Pannen bei Planung und Bau schon viermal verschoben. Einen neuen Starttermin gibt es bislang nicht. Mehdorn ist seit Anfang März neuer Chef des Großprojekts. Dem Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner war im Mai 2012 gekündigt worden. Die FBB reichte Klage wegen angeblich massiver Fehlplanung ein. Im Gegenzug warf Gerkan der FBB vor, die verspätete Fertigstellung sowie erhebliche Mehrkosten durch ständige Umbauwünsche selbst verursacht zu haben. Laut „Spiegel“ verschob Gerkan auch die Veröffentlichung seines Buchs „Black Box BER“. In dem Manuskript kritisiere der Architekt, „dass der Bauherr an Wunder und Märchen glaubt“. Das Terminal verkümmere zu einer „Einkaufsmall mit Flughafenanschluss“. Ein Ladentresen sei leichter zu finden als ein Abfertigungsschalter. Der Vorsitzende des FBB-Aufsichtsrats, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), unterstützt laut „Berliner Morgenpost“ (Sonntagausgabe) Mehdorns Bemühungen um Gerkans Architekten. „Ich finde es gut, wenn Herr Mehdorn Sachverstand zusammensammelt“, zitierte das Blatt Platzeck. Die Gesellschafter und der Aufsichtsrat hätten Mehdorn „ganz klar auf den Weg gegeben, alles zu tun, um den Flughafen zügig ans Netz zu bringen“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Flughafen-Chef Mehdorn will Stararchitekten Gerkan zurückholen
Berlin (dapd). Der neue Geschäftsführer der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg, Hartmut Mehdorn, will angeblich den Architekten des Airports. Meinhard von Gerkan, in das Flughafen-Projektteam zurückholen. Das berichtet die „Bild am Sonntag“. Demnach seien zwei Geheimtreffen zwischen Mehdorn und Gerkan „offenbar vielversprechend“ verlaufen. Von Gerkan bestätigte dem Blatt die Gespräche mit Mehdorn, wollte sie aber nicht kommentieren. Die Flughafengesellschaft hatte Gerkans Architekten im Mai 2012 entlassen und wenig später wegen angeblich massiver Fehlplanung verklagt. Im Gegenzug hatte Gerkan der Flughafengesellschaft vorgeworfen, die verspätete Fertigstellung des Airports sowie erhebliche Mehrkosten durch ständige Umbauwünsche selbst verursacht zu haben. dapd (Politik/Politik)
Linke verlangt von Mehdorn schnelle Ergebnisse beim Flughafenbau
Berlin/Schönefeld (dapd). Vor seinem ersten Arbeitstag als Flughafenchef fordert die Brandenburger Linke von Hartmut Mehdorn rasche Fortschritte am neuen Hauptstadtflughafen in Schönefeld. „Ich erwarte, dass sich Hartmut Mehdorn umgehend einen Gesamtüberblick über die BER-Probleme verschafft und zeitnah Lösungsvorschläge auf den Tisch legt“, sagte der Fraktionsvorsitzende Christian Görke am Sonntag. Auf dieser Grundlage müssten die Arbeiten wieder aufgenommen werden, damit der Flughafen zügig ans Netz komme. „Die Schallschutzvorgaben für den Tag und die Ausweitung der Nachtruhe sind dabei umzusetzen – so wie vom Landtag mit deutlicher Mehrheit beschlossen“, forderte er. Ab Montag soll der designierte Flughafenchef Hartmut Mehdorn den krisengeschüttelten Hauptstadtflughafen auf Vordermann bringen. Der Aufsichtsrat hatte den Manager am Freitag als Vorsitzenden der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) bestimmt. Mehdorn wurde für drei Jahre verpflichtet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
EU-Kommissar Oettinger nennt Mehdorn einen der klügsten Manager
Berlin/Schönefeld (dapd-bln). Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger verteidigt die Berufung von Hartmut Mehdorn zum Chef des Hauptstadtflughafens BER gegen Kritik. Oettinger nannte den 70-Jährigen in der „Welt“ (Samstagausgabe) einen „der erfahrensten und klügsten deutschen Manager“. Von Airbus und Heidelberg Druckmaschinen AG über die Bahn AG bis Air Berlin habe Mehdorn führende Aufgaben gemeistert, erklärte der Energiekommissar. Er kenne auch die Abläufe in der Politik sehr gut, sagte Oettinger über den früheren Bahnchef. „Deswegen ist er für die Aufgabe in Berlin hervorragend geeignet“, meinte der CDU-Politiker. Der Vorsitzende des Haushaltskontrollausschusses im EU-Parlament, Michael Theurer, mahnte die Airport-Betreiber, für Kostentransparenz zu sorgen. „Wir werden die Flughafenbetreiber schriftlich auffordern, Rechenschaft über die verbauten EU-Mittel abzugeben. Auch Herr Mehdorn muss uns erklären, wo der zweistellige Millionenbetrag aus dem EU-Topf geblieben ist“, sagte Theurer. Der Ausschuss erwäge auch, die Baustelle zu besuchen. Ab Montag soll Mehdorn den krisengeschüttelten Hauptstadtflughafen auf Vordermann bringen. Der Aufsichtsrat wählte den Manager am Freitag als Vorsitzenden der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB). Mehdorn wurde für drei Jahre verpflichtet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
BER: Mehdorn tritt als Flughafen-Retter an
Schönefeld/Berlin (dapd). Ab Montag soll Ex-Bahnchef Hartmut Mehdorn den krisengeschüttelten Hauptstadtflughafen endlich flottmachen. Der Aufsichtsrat wählte den 70-jährigen Manager am Freitag als Vorsitzenden der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB). Mehdorn sei für drei Jahre verpflichtet worden, sagte der Vorsitzende des Kontrollgremiums, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). Mehdorn bringt dafür sowohl Erfahrungen in einem Staatsunternehmen als auch in der Luftfahrt mit: Zuletzt war der studierte Maschinenbauingenieur bis Anfang Januar Vorstandschef der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin. Zuvor hatte er knapp zehn Jahre lang die Deutsche Bahn geführt und war fast 20 Jahre lang in der Flugzeugindustrie tätig. Als FBB-Vorsitzender will Mehdorn nun dafür sorgen, dass der Hauptstadtflughafen BER so schnell wie möglich fertiggestellt wird. Die Eröffnung des Airports musste bereits viermal wegen Pannen bei Planung und Bau verschoben werden. Ein neuer Termin zur Inbetriebnahme wird voraussichtlich erst im Sommer genannt. Noch bei Air Berlin Schadenersatzklage angeschoben „Das ist eine schwierige Zeit“, räumte Mehdorn mit Blick auf das Flughafen-Desaster ein. Die Aufgabe sei komplex und technisch anspruchsvoll. Doch gehe es nicht nur um bauliche Probleme, sondern auch um neues Selbstbewusstsein für die FBB und ihre Mitarbeiter. Noch als Air-Berlin-Chef hatte Mehdorn die Flughafengesellschaft wegen der Verzögerungen auf Schadenersatz verklagt. Er hatte den Schritt Anfang November 2012 damit begründet, dass es „in vielen intensiven Gesprächen nicht gelungen“ sei, „zu einer für beide Seiten akzeptablen Lösung“ der Schadenersatzfrage zu kommen. Es seien aber bereits bis dahin „geschätzte Mehrkosten und sonstige Schäden in zweistelliger Millionenhöhe entstanden“. Nun sagte Platzeck, dass Mehdorn eine „reiche Berufserfahrung“ mitbringe. Er freue sich auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) ergänzte, Mehdorn habe die volle Unterstützung der Gesellschafter Berlin, Brandenburg und Bund. Sicher habe er Ecken und Kanten, jedoch werde die entstehende Spannung produktiv sein. Für den Bund sagte Verkehrsstaatssekretär Rainer Bomba, Mehdorn bringe hervorragende Qualitäten mit, könne sowohl mit großen Unternehmen als auch mit großen Baustellen umgehen. Auch der Technik-Geschäftsführer des Flughafens, Horst Amann, begrüßte die Personalentscheidung, von der er am Donnerstag erfahren habe. „Er spricht ebenso wie ich eine klare Sprache“, sagte Amann über Mehdorn. Kanzlerin wünscht viel Glück – Internetgemeinde spottet Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht Mehdorn vor einer komplexen Aufgabe. „Ich kann nur jedem, der an dem Projekt mitarbeitet, eine glückliche Hand wünschen“, sagte Merkel am Rande der Internationalen Handwerksmesse in München. Berlin brauche den Flughafen. Bestürzt zeigte sich dagegen Grünen-Bundestagsfraktionschefin Renate Künast. „Wenn man denkt, schlimmer geht es nicht, überzeugt einen der Aufsichtsrat zuverlässig vom Gegenteil“, sagte sie der Online-Ausgabe des „Spiegel“. Damit setze sich die FBB „endgültig dem Gespött aus“. Gebraucht werde ein erfahrener Manager von Großprojekten, sagte Künast. Doch die Wahl falle auf denjenigen, „der zehn Jahre als Bahnchef das Milliardengrab S21 betrieben hat“. Auch FDP-Generalsekretär Patrick Döring zeigte sich skeptisch, ob Mehdorn der Richtige für den Pannenflughafen ist. „Hartmut Mehdorn kann Führung und harte Hand, er kennt sich mit Fluggesellschaften aus, aber ob er das Chaos am BER wirklich richten kann, das muss man erst noch sehen“, sagte der Politiker. Mehdorn allein könne das Projekt jedenfalls nicht retten. Beißenden Spott ernteten die Flughafen-Eigner und Mehdorn im Internet. Kurz nachdem erste Meldungen über die Berufung des Ex-Bahnchefs an die FBB-Spitze die Runde gemacht hatten, liefen im Kurznachrichtendienst Twitter bereits die ersten Kommentare auf. „Mehdorn soll #BER Flughafenchef werden? Na mit Verspätungen kennt er sich ja aus“, twitterte ein Nutzer. „Mehdorn? Benedikt XVI. hätte doch auch Zeit gehabt“, ein anderer. (Mehdorn-Tweets: http://url.dapd.de/nKon6c ; http://url.dapd.de/7VlFDD ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Berufung Mehdorns zum Berliner Flughafenchef trifft auf viel Skepsis
Berlin/Schönefeld (dapd-lbg). Die Berufung von Hartmut Mehdorn zum Chef des geplanten Berliner Hauptstadtflughafens in Schönefeld stößt auf ein geteiltes Echo. Während sich Grünen-Bundestagsfraktionschefin Renate Künast bestürzt äußerte, hat der Manager aus Sicht des CDU-Fraktionschefs im Potsdamer Landtag, Dieter Dombrowski, eine „Chance verdient“. Viele Politiker verweisen jedoch auf umstrittene Entscheidungen Mehdorns, insbesondere in seiner ehemaligen Funktion an der Spitze der Deutschen Bahn. Brandenburgs Ministerpräsident und Flughafen-Aufsichtsratschef Matthias Platzeck (SPD) hatte am Freitag mitgeteilt, dass Mehdorn Geschäftsführer des Hauptstadtflughafens werden soll. Der 70-Jährige, der zuletzt Chef der Fluggesellschaft Air Berlin war, soll sein neues Amt am Montag (11. März) antreten. Sein Vertrag läuft drei Jahre. „Wenn man denkt, schlimmer geht es nicht, überzeugt einen der Aufsichtsrat zuverlässig vom Gegenteil“, sagte Künast der Online-Ausgabe des „Spiegel“. So setze sich die Flughafengesellschaft „endgültig dem Gespött aus“. Gebraucht werde ein erfahrener Manager von Großprojekten, sagte Künast. Doch die Wahl falle auf denjenigen, „der zehn Jahre als Bahnchef das Milliardengrab S21 betrieben hat“. Auch FDP ist skeptisch Der Vorsitzende des Bundestagsverkehrsausschusses, Anton Hofreiter (Grüne), sagte „Handelsblatt Online“, der Flughafen hätte einen „diplomatischen Chef gebraucht, der offen und behutsam auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Aufsichtsräte und Auftragnehmer zugeht“. Mehdorn könne er sich in dieser Rolle nicht vorstellen. Auch der Generalsekretär der Bundes-FDP und Verkehrsexperte der Liberalen, Patrick Döring, äußerte sich skeptisch, ob Mehdorn der richtige Geschäftsführer für den Pannenflughafen ist. „Hartmut Mehdorn kann Führung und harte Hand, er kennt sich mit Fluggesellschaften aus, aber ob er das Chaos am BER wirklich richten kann, das muss man erst noch sehen“, sagte der Politiker. Mehdorn allein könne das Projekt jedenfalls nicht retten. Der Vorsitzende des Flughafen-Untersuchungsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus, Martin Delius (Piraten) verwies darauf, dass Berlins Regierender Bürgermeister und Vize-Aufsichtsratschef Klaus Wowereit (SPD) noch am Donnerstag im Parlament auf Fragen nach der Ämterbesetzung „ahnungslos“ reagiert habe. Und am (heutigen) Freitag präsentiere Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) die Lösung für das Problem, sagte Delius im RBB-Inforadio. Der Minister hatte bereits am frühen Vormittag die Personalie bestätigt und war damit Platzeck zuvorgekommen. Delius sieht darin einen Beleg für die Uneinigkeit der drei Gesellschafter Berlin, Brandenburg und Bund. Mehdorn hat Chance verdient Die Berliner Grünen erwarten nun, „dass der neue BER-Chef dem Abgeordnetenhaus zügig seine Pläne für den weiteren Flughafenausbau vorstellt“, sagte Fraktionschefin Ramona Pop. Obwohl das Verhältnis zwischen Mehdorn und Wowereit bekanntermaßen schwierig sei, müsse jetzt Schluss sein mit den „Streitereien am BER“. Dagegen sagte der CDU-Fraktionschef im Potsdamer Landtag, Dieter Dombrowski, für Mehdorn spreche, dass er gut vernetzt sei. Kritisch sei aber anzumerken, dass dessen Tätigkeiten bei der Deutschen Bahn und Air Berlin „nicht wirklich als Referenzen gelten können“. Der Generalsekretär der Berliner CDU, Kai Wegner, erklärte: „Dass Hartmut Mehdorn Geschäftsführer der Flughafengesellschaft wird, ist eine gute Nachricht. Die unsägliche Hängepartie hat damit endlich ein Ende.“ Damit Mehdorn den BER endlich auf die Erfolgsspur bringen kann, brauche er jetzt die volle Unterstützung aller im Aufsichtsrat vertretenden Gesellschafter. Wegner forderte, Platzeck müsse seinen „politischen Blindflug beenden und seine Forderung nach einem erweiterten Nachtflugverbot zurückziehen“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Mehdorn wird neuer Flughafen-Chef in Berlin
Berlin (dapd-bln). Der Hauptstadtflughafen in Schönefeld bekommt einen neuen Chef: Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn und der Fluggesellschaft Air Berlin, Hartmut Mehdorn, übernimmt den Posten als Vorsitzender der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB). Das bestätigte das Bundesverkehrsministerium am Freitag. Er freue sich, dass die Gesellschafter Mehdorn als neuen Flughafenchef gewonnen haben, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). „Herr Mehdorn hat in verschiedenen Funktionen bei bedeutenden deutschen Unternehmen große Erfolge zu verzeichnen“, sagte er. Mehdorn hatte erst Anfang Januar den Chefposten bei Air Berlin abgegeben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Der Sanierer geht von Bord
Berlin/Frankfurt (dapd). Hartmut Mehdorn polarisiert. „Diplomat wollte ich nie werden“, heißt ein 2007 erschienenes Buch des Managers, der seit Montag nicht mehr Vorstandschef von Air Berlin ist. Als Feuerwehrmann war der mittlerweile 70-jährige ehemalige Bahnchef im September 2011 aus dem Ruhestand zur zweitgrößten deutschen Fluglinie geholt worden. Dort brannte es im übertragenen Sinne an allen Ecken: Die Konkurrenz von Billigfliegern und Premiumairlines schnürte von zwei Seiten die Luft ab, Millionenverluste bedrohten die Existenz. Bereits zuvor galt Mehdorn als erfolgreicher Sanierer, bei Air Berlin machte er seinem Ruf alle Ehre und fackelte nicht lange. Ein knallharter Sparkurs soll die Fluglinie wieder profitabel machen. Air Berlin gehört seit Ende 2011 teilweise zu Etihad, einem finanzstarken Staatsunternehmen aus Abu Dhabi, das angetreten ist, das internationale Fluggeschäft aufzumischen. Der Finanzspritze der Araber ist es zu verdanken, dass es Air Berlin überhaupt noch gibt. Außerdem fädelte Mehdorn den Beitritt zum Luftfahrtbündnis Oneworld ein. Ende vergangenen Jahres verkaufte der Manager einen 70-prozentigen Anteil des Vielfliegerprogramms „Topbonus“ an den Partner Etihad. Das schwächt die Substanz der Fluglinie zwar weiter, spült aber auch 184,4 Millionen Euro in die Kasse. Mehdorn sagte, Air Berlin werde im Gesamtjahr 2012 wieder Gewinn machen, nannte aber keine Details. Das Hauptziel des Sanierers Mehdorn wäre damit erreicht. Zuletzt lief geschäftlich allerdings auch einiges gegen ihn. Der neue Hauptstadtflughafen wird nicht fertig, was Mehdorn einen Strich durch den Plan machte, einen effizienten Flugplan anzubieten. Konkurrent Lufthansa setzte trotzdem seine Expansionspläne in Berlin um und macht Air Berlin das Leben schwer. Diese leidet mit ihrem hohen Inlandsfluganteil, gemessen am Gesamtumsatz, schwer unter der Luftverkehrsabgabe. Berühmt, aber auch berüchtigt wurde Mehdorn zwischen 1999 und 2009, als er dem letzten großen Staatsunternehmen der Bundesrepublik, der Deutschen Bahn, vorstand. Dorthin hatte ihn der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) geholt, mit dessen Zustimmung Mehdorn das Unternehmen als Global Player in die Gewinnzone führte. Treffen der beiden wurden gerne so beschrieben, dass Mehdorn mit einer Flasche Wein unterm Arm im Kanzleramt klingelte und sich bei Vier-Augen-Abendessen die Zustimmung zu Projekten holte. Dass bei dem schließlich gescheiterten Vorhaben des Börsengangs einige Grundsätze der Nachhaltigkeit hinten angestellt wurden, zeigte sich erst später. Der Un-Diplomat packt an und ist stolz auf dieses Image. Auch Charisma kann man ihm nicht absprechen. Sein Hauptmerkmal, das ihn viele Sympathien besonders in der Politik gekostet hat, ist aber die Direktheit, mit der er Ziele benennt und durchzusetzen versucht. Mit der Datenschutz-Affäre, die ihn den Titel – er nannte es seinen neuen Vornamen – „Bahnchef“ kostete, kam der Vorwurf des Herrschens nach Gutsherrenart hinzu. Andererseits gibt es auch Mehdorn-Fans. Ein gutes Händchen bei der Auswahl seiner Vorstandskolleginnen und -kollegen bei der Bahn bewirkte, dass er Zigtausende Mitarbeiter wegrationalisieren konnte, ohne sie auf die Straße setzen zu müssen. Ein konzerninterner Arbeitsmarkt und Insourcing trugen dazu bei. Während seiner Vorstandszeit vertrieb er aber auch mehrere Kollegen aus Vorstand und Aufsichtsrat, darunter den heutigen Lufthansa-Chef Christoph Franz. Der Maschinenbauingenieur Mehdorn, am 31. Juli 1942 in Warschau geboren, aber in Berlin groß geworden, war das Bohren dicker Bretter gewohnt. Seine Stationen als Manager bei den Luftfahrtunternehmen VFW Fokker, MBB, Airbus der Deutschen Aerospace (DASA), der deutschen Vorgängerin der EADS, waren stets von einschneidenden Maßnahmen der Anpassung an die Globalisierung geprägt. Beim Versuch, Chef der DASA zu werden, überwarf er sich mit dem damaligen Daimler-Boss Jürgen Schrempp. Danach war erst einmal Schluss mit der Luftfahrt. Mehdorn wurde Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG (1995-1999). Nach seinem Rücktritt bei der Bahn nahm er zahlreiche Aufsichtsratsposten an, neben Air Berlin auch bei SAP und der russischen Eisenbahn. Mehdorn wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit zwei Ehrendoktortiteln. Frankreichs früherer Präsident Jacques Chirac beförderte den Bundeswehr-Hauptmann der Reserve für seine Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft zum Kommandeur der Ehrenlegion. Mehdorn ist seit 1973 mit einer Französin verheiratet und hat drei Kinder. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Air Berlin und Etihad dementieren Forderung nach Ablösung Mehdorns
Hamburg/Berlin (dapd). Die Fluggesellschaft Air Berlin hat einen Bericht über Forderungen nach Ablösung von Vorstandschef Hartmut Mehdorn seitens des Großaktionärs Etihad dementiert. Das sei „Unsinn und entbehrt jeder Grundlage“, sagte Air-Berlin-Sprecher Uwe Berlinghoff am Donnerstag auf dapd-Anfrage. Auch die arabische Fluggesellschaft widersprach nach zuverlässigen Informationen der Nachrichtenagentur dapd. In dem Bericht des Hamburger „Manager Magazins“ hatte es geheißen, Etihad-Chef James Hogan habe das Vertrauen in Mehdorn verloren und verlange eine rasche Neubesetzung der Führung von Deutschlands zweitgrößter Airline. Der frühere Bahnchef Mehdorn hatte die Leitung von Air Berlin vor einem Jahr übernommen. Er hatte selbst erklärt, dass es nur eine Amtsübernahme für eine Übergangszeit sei und dass 2013 ein Nachfolger gefunden sein sollte. Offen gelassen hatte der 70-Jährige lediglich, zu welchem Zeitpunkt des kommenden Jahres das sein sollte. Trotz eines strikten Sparprogramms kam die Fluggesellschaft bislang auch unter Mehdorns Führung noch nicht aus den roten Zahlen. Aber die operativen Verluste verringerten sich, und Mehdorn sieht das Unternehmen auf einem guten Weg. Für das Jahr 2013 hat er versprochen, die Airline werde profitabel operieren, „und das nachhaltig“. Generell kämpfen Fluggesellschaften derzeit mit zunehmenden Belastungen durch Konjunktur, Steuern und hohe Treibstoffpreise. Etihad aus den Vereinigten Arabischen Emiraten war Ende 2011 mit einem Anteil von mehr als 29 Prozent bei der finanziell klammen Air Berlin eingestiegen und ist deren größter Einzelaktionär. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Air-Berlin-Großaktionär will angeblich Ablösung von Mehdorn
Hamburg (dapd). Air-Berlin-Großaktionär Etihad Airways dringt laut einem Magazinbericht auf die Ablösung von Hartmut Mehdorn an der Spitze der verlustreichen Fluggesellschaft. Etihad-Chef James Hogan habe das Vertrauen in Mehdorn verloren und verlange eine rasche Neubesetzung der Führung von Deutschlands zweitgrößter Airline, wie das Hamburger „Manager Magazin“ am Donnerstag vorab berichtete. Air Berlin gab zunächst keine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Der frühere Bahn-Chef Mehdorn hatte die Leitung von Air Berlin vor einem Jahr übernommen. Trotz eines strikten Sparprogramms ist die Fluggesellschaft aber auch unter seiner Führung noch nicht aus den roten Zahlen gekommen. Dennoch sieht Mehdorn das Unternehmen auf einem guten Weg. Die arabische Etihad war Ende 2011 mit einem Anteil von mehr als 29 Prozent bei der finanziell klammen Air Berlin eingestiegen und ist deren größter Einzelaktionär. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)