Frankfurt/Main (dapd). Wegen des bundesweiten Streiks der Flugbegleiter streicht die Lufthansa schon am (heutigen) Donnerstag mehr als 40 Verbindungen. Neben einzelnen Inlandsflügen fallen vor allem Interkontinentalverbindungen aus, wie auf der Internetseite der Lufthansa ersichtlich ist. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO hatte angekündigt, am Freitag alle Standorte der Lufthansa ganztägig zu bestreiken. Die Chancen, dass der neuerliche Ausstand noch abgewendet wird, sind äußert gering. Er habe „keinen Anhaltspunkt, dass sich etwas tut“, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Es bleibe aber eine „Resthoffnung“. Insgesamt streicht die Lufthansa zum Wochenende 1.200 Flüge. Das seien etwa zwei Drittel der vorgesehenen Verbindungen, sagte ein Unternehmenssprecher. Rund 600 Flüge sollten stattfinden. In großen Zeitungsanzeigen entschuldigte sich die Fluggesellschaft bei ihren Kunden für die Unannehmlichkeiten wegen des Ausstands. „Wir halten diesen Streik für unverhältnismäßig“, schreibt der Vorstand. „Er fügt dem Unternehmen hohen finanziellen Schaden zu und beschädigt das Ansehen der Marke Lufthansa.“ Deutschlands größte Fluggesellschaft habe die Zahl der Verbindungen „beherzt“ und frühzeitig zusammengestrichen und hoffe, die verbliebenen Flüge umsetzen zu können, sagte der Sprecher. Die Kunden sollten sich beizeiten ein Bild machen können. Die Flugbegleiter fordern fünf Prozent mehr Gehalt und den Verzicht der Lufthansa auf die Gründung von Billiglohngesellschaften. Die Fluggesellschaft bietet Entgelterhöhungen von 3,5 Prozent an, den Verzicht auf Leiharbeit, auf betriebsbedingte Kündigungen und auf befristete Verträge. Am Dienstag waren fast 350 Flüge ausgefallen, als die Gewerkschaft Berlin, Frankfurt am Main und München bestreikte. 43.000 Lufthansa-Kunden waren betroffen, rund 1.500 saßen an den bestreikten Standorten Frankfurt und München die Nacht über fest, wie ein Lufthansa-Sprecher sagte. (Liste der gestrichenen Lufthansa-Flüge: http://url.dapd.de/xbCill ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Lufthansa streicht weitere Flüge
Berlin (dapd). Fluggäste der Lufthansa bekommen die Folgen des Streiks des Kabinenpersonals am Dienstag auch einen Tag danach noch zu spüren. Wie die Lufthansa am Mittwochmorgen auf ihrer Internetseite mitteilte, sind für diesen Tag an mehreren deutschen Flughäfen 20 Flugverbindungen der größten deutschen Airline gestrichen worden.
43.000 Passagiere vom neuen Streik betroffen
Frankfurt/Main (dapd). Von dem neuerlichen Flugbegleiterstreik an den Flughäfen Frankfurt, Berlin und München sind mindestens 43.000 Fluggäste der Lufthansa betroffen gewesen. Insgesamt fielen knapp 350 Flüge aus. Diese Zahl nannte ein Sprecher des Unternehmens am Dienstagnachmittag in einer ersten Bilanz. Am Freitag, dem ersten Streiktag, waren es 26.000 Passagiere. Im Einzelnen fielen am Dienstag in Berlin 15 von 39 Flügen der Lufthansa aus. In Frankfurt waren es 217, darunter 16 Langstreckenflüge, von 370 Verbindungen. Am Freitag, als nur in Frankfurt gestreikt wurde, hatte die Lufthansa 190 Flüge gestrichen, darunter sechs Interkontinentalflüge. In München habe man drei Viertel der 450 planmäßigen Flüge in die Luft bekommen. Auch am Mittwoch würden noch einzelne Flüge ausfallen, bevor sich der Flugverkehr wieder ganz normalisiert habe, fügte der Sprecher hinzu. Wie viele und welche das sein werden, konnte er noch nicht sagen. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO hat sich noch nicht offiziell dazu geäußert, ob sie am Mittwoch weitere Streiks plant. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Ich habe Angst um meine Firma
Frankfurt/Main (dapd). Vor 13 Stunden in Südafrika gestartet, steht Lufthansa-Stewardess Doris D. am Dienstagmorgen vorm Streiklokal ihrer Kolleginnen am Frankfurter Rhein-Main-Airport. „Ich kann heim“, sagt die Flugbegleiterin aus Dreieich im Kreis Offenbach. „Aber ich zeige Kampfbereitschaft. Ich habe Angst um meine Firma.“ Rund 180 weibliche und 20 männliche Flugbegleiter stehen mit Doris D., die ihren kompletten Namen nicht nennen möchte, am Westrand des Terminals. Ihre Gewerkschaft UFO hat wie schon am Freitag zu einem achtstündigen Ausstand bis 14.00 Uhr aufgerufen. Lufthansa zeigte sich vorbereiteter als am ersten Streiktag. Schon kurz nach fünf Uhr eröffnete Lufthansa die ersten Umbuchungsschalter in der Abflughalle, am Freitag mussten Fluggäste länger auf diesen Service warten. Um 9.00 Uhr waren dann bereits 30 der speziellen Counter eingerichtet, vor denen sich weniger Reisende drängelten als vergangene Woche. Weil Lufthansa am Freitag mit rund 200 gestrichenen Flügen dreimal so viele Ausfälle hinnehmen musste als angekündigt, hatten sich offensichtlich viel mehr Ticketinhaber entschlossen, in der Nacht im Internet den Status ihrer Verbindung abzufragen. Servicemitarbeiter von Lufthansa arrangierten die Wartenden zu nur einer Schlange, die am Vormittag nicht länger als 400 Meter wurde. Noch am Freitag hatten sich im Terminal die endlosen Ketten der gestrandeten Fluggäste immer wieder überkreuzt und vollständige Verwirrung gestiftet. „Wir wollen heute zwei Drittel der Langstrecke und 50 Prozent Kurz- und Mittelstrecke rausgehen lassen“, sagte Lufthansa-Sprecher Klaus Walther am Dienstagmorgen. „Die Taktik von UFO mit zeitversetzten Streiks in Berlin, Frankfurt und München ist unerträglich“, erklärte Walther. „Auch für die Passagiere.“ Der Konzernsprecher forderte die Gewerkschaft auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. „Unsere Türen sind geöffnet“, sagte Walther. Ein neues Angebot offeriere Lufthansa jedoch nicht. UFO hatte die Tarifgespräche vergangene Woche abgebrochen, die Gewerkschaft fordert neben Entgeltverbesserungen Schutz vor Leiharbeitereinsatz und Jobauslagerungen. „Unser Arbeitgeber will auch die periodischen Höhereinstufungen des Kabinenpersonals zeitlich strecken“, kritisiert Stewardess Doris D. „Das trifft meinen Sohn, er ist 27 und hat gerade als Flugbegleiter angefangen.“ Doris D. selbst flog das erste Mal 1969 für die Lufthansa. „Das war an Weihnachten und nur ein kleiner Sprung von Frankfurt nach Düsseldorf“, erinnert sie sich. „Für mich ein unvergesslicher Anfang. Lufthansa-Stewardess zu werden war mein Traum.“ Das Gemeinschaftsgefühl aller Mitarbeiter habe die Fluggesellschaft ausgezeichnet und die Passagiere immer wieder von der Leistung der Linie mit dem Kranichemblem überzeugt, erläutert die erfahrene Stewardess. „Mit der Sparpolitik in der Kabine, der verlangten Mehrarbeit und den Billigtöchtern zerstört Lufthansa dieses Gemeinschaftsgefühl“, sagt Doris D. „Und meinen Kindheitstraum.“ Ihr Streiklager haben die UFO-Mitglieder in Frankfurt unter freiem Himmel aufgeschlagen, an einer Bushaltestelle auf dem westlichen Flughafengelände und vor ihrer Einsatzzentrale, zu der sie während des Streiks keinen Zugang haben. Hier steht auch Stefan Schwerthelm, Mitglied der Tarifverhandlungskommission von UFO. „Dass ein DAX-Konzern wie Lufthansa sich so wenig um die Motivation seiner Mitarbeiter schert, ist unglaublich“, sagt Schwerthelm. „Und für all die Fehlinvestitionen bei misslungen Aufkäufen von Fluggesellschaften übernimmt im Konzern keiner Verantwortung.“ Doris D. will noch immer nicht nach Hause gehen. „Ich möchte hier mit den Jüngeren und für meinen Sohn kämpfen“, sagt die Stewardess. „Sie sollen die gleiche Hoffnung in Lufthansa setzen können wie ich einst.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Flugbegleiter beginnen Warnstreik am Flughafen Berlin-Tegel
Berlin (dapd). Flugbegleiter der Lufthansa haben am Dienstagmorgen ihre Warnstreiks auf den Flughafen Berlin-Tegel ausgeweitet. Nach Angaben der Flugbegleitergewerkschaft UFO haben die Stewardessen und Stewards um 5.00 Uhr eine achtstündige Arbeitsniederlegung begonnen. Die Lufthansa hat bislang zehn Flüge vorwiegend nach Frankfurt/Main gestrichen. Betroffen von der Arbeitsniederlegung sind auch drei Flüge nach Düsseldorf, Bologna und Stockholm. Die Lufthansa hat ihren Kunden kostenfreie Umbuchungen angeboten. Um 6.00 will die UFO auch den Flughafen Frankfurt zum zweiten Mal bestreiken. Dort hat die größte deutsche Fluggesellschaft für diesen Tag bislang rund 190 Flüge gestrichen. UFO-Chef Nicoley Baublies rechnet damit, dass die Lufthansa an insgesamt rund 400 Flugverbindungen streichen muss, wie er der Nachrichtenagentur dapd sagte. Das wären doppelt so viel wie beim ersten Streiktag am vergangenen Freitag in Frankfurt, als 190 Flüge wegen des Streiks ausfielen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Unser Streik ist grandios
Frankfurt/Main (dapd-hes). Wenn ein Flug ausfällt, ist Umbuchen angesagt. Das passiert verhältnismäßig selten; aber am Freitagmorgen in Frankfurt am Main war es die Regel. Zu Streikbeginn konnten betroffene Lufthansa-Passagiere noch zügig umbuchen. Danach kostete es Stunden, einen Ersatzflug zu ergattern. Draußen standen immer mehr Maschinen, aber keiner kam hinein. Des einen Leid, des anderen Freud: „280 Flieger sind am Boden geblieben“, frohlockte am Mittag Nicoley Baublies, Vorsitzender der Flugbegleitergewerkschaft UFO. Lufthansa wollte dem kaum etwas entgegensetzen. „Es sind wohl mehr Starts ausgefallen, als wir ursprünglich hofften“, sagte ein Konzernsprecher knapp. „Zahlen nennen wir keine.“ Ein Sprecher des Betreibers Fraport bestätigte aber auch, dass es mehr als 200 waren. Noch am Morgen hatte Lufthansa die bis zum Ende des Streiks um 13.00 Uhr erwarteten Ausfälle auf 90 beziffert, ein Viertel der planmäßigen Verbindungen. Auch wollte die größte deutsche Airline die meisten ihrer Passagiere zwar mit Verspätung, aber letztlich erfolgreich ans Ziel bringen. Lufthansa buchte um, auf konzerneigene Regionalfluggesellschaften oder die Tochter Germanwings. In den ersten drei Stunden des Streiks klappte das problemlos. Das Wormser Ehepaar Wolff erfuhr am Lufthansa-Umbuchungsschalter noch vor 6.00 Uhr früh, dass es einen Flieger nach Wien nicht wie geplant um 8.45 Uhr, sondern um 7.45 Uhr besteigen könne. „In der Nacht kam von Lufthansa die E-Mail, unser gebuchter Flug sei annulliert“, berichtet Joachim Wolff. „Mit Hinweis auf eine Hotline.“ Das Ehepaar wählte die halbe Nacht die Servicenummer, aber es hob niemand ab. Immerhin erreichten die Wolffs ihren Medizinerkongress noch pünktlich. „Aber das war kein Spaß heute Nacht am Telefon“, sagt Wolff. Mit vorrückender Zeit ging in den Abflughallen dann immer weniger. Um 5.00 Uhr hatte die Lufthansa nur einen Umbuchungsschalter besetzt, um 8.00 Uhr waren es 30. Tausende standen in unübersehbaren Schlangen kreuz und quer. „Wir stehen das dritte Mal an“, berichtete ein junges Paar mit Ziel Sardinien über München. „Nun schon wieder eine Stunde. Am Schalter immer eine andere Auskunft.“ Beim Warten empfängt das Paar eine SMS von der Lufthansa. Die beiden können Plätze nach Italien bekommen, Mailand oder Florenz. An den Check-in-Automaten bemühte sich Servicepersonal in den Unternehmensfarben Blau-Gelb unermüdlich, den oft verzweifelten Kunden zu einem Platz in einem brauchbaren Flieger zu verhelfen. Es kam zu kleinen Handgreiflichkeiten, als sich eine Fluggastbetreuerin dann doch gegen das ständige ungeduldige Zupfen an ihrer Uniform wehrte. Im Lauf des Vormittags fielen schließlich auch zahlreiche Nordatlantikflüge der Lufthansa aus. Das Unternehmen hatte zuvor angekündigt, Interkontinentalverbindungen möglichst ohne Ausfälle zu bedienen. Aber auch Ankünfte musste Lufthansa streichen. In Hannover kann nicht wieder zum Rückflug starten, was zuvor nicht aus Frankfurt kommend gelandet ist. Botschaften wie diese verkündete Baublies auf der Kundgebung am Mittag rund 700 Mitstreitern unter tosendem Beifall. UFO hatte am Dienstag die Tarifgespräche mit Lufthansa wegen Kontroversen über Leiharbeit und Jobauslagerung für gescheitert erklärt, erwartet aber auch ein verbessertes Gehaltsangebot. „Unser Streik ist grandios“, erklärte Baublies vor der Lufthansa-Zentrale am Flughafen. „Und er hat gerade erst begonnen!“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
UFO hat noch keinen weiteren Streikbeschluss gefasst
Frankfurt/Main (dapd). Die Flugbegleitergewerkschaft UFO hat noch keine Entscheidung über weitere Arbeitskampfmaßnahmen im Tarifstreit mit der Lufthansa getroffen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dapd am Freitag aus UFO-Kreisen. Erst sollten, voraussichtlich am Abend, die Ergebnisse des ersten Streiks ausgewertet werden, hieß es. Damit ist es unwahrscheinlich, dass am Freitag ein weiterer Streik stattfindet. Der UFO-Vorsitzende Nicoley Bublies hatte zugesagt, die Lufthansa und die Reisenden würden mit einem Vorlauf von sechs Stunden von bevorstehenden Arbeitskampfmaßnahmen unterrichtet. Der achtstündige Ausstand am Frankfurter Flughafen am Freitagvormittag hatte die Annullierung von mehr als 200 Lufthansa-Flügen zur Folge. (Lufthansa-Informationen zu den Streikauswirkungen: http://url.dapd.de/YtSmqO ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Kurs der Lufthansa-Aktie unbeeindruckt vom Streik
Frankfurt/Main (dapd). Der Streik der Lufthansa-Flugbegleiter hat an der Börse zunächst kaum Wirkung gezeigt. Die Aktie der größten deutschen Fluggesellschaft fiel zwar im frühen Handel an der Frankfurter Börse zunächst leicht, notierte dann aber schnell rund 0,3 Prozent fester bei 9,78 Euro. Stewardessen und Stewards der Lufthansa waren am Morgen um 5.00 Uhr in einen achtstündigen Ausstand getreten und hatten für zahlreiche Flugausfälle gesorgt. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO schließt eine Ausweitung der Streiks auf weitere deutsche Flughäfen und Arbeitsniederlegungen am Wochenende nicht aus. Hintergrund sind die gescheiterten Tarifverhandlungen zwischen UFO und der Lufthansa. Die Gewerkschaft will mehr Geld, widersetzt sich aber vor allem dem harten Sparkurs der Lufthansa mit Maßnahmen wie dem Einsatz von Leiharbeitern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Das war kein Spaß heute Nacht am Telefon
Frankfurt/Main (dapd). Bis Freitag um 1.00 Uhr war das Ehepaar Wolff aus Worms im Internet noch eingecheckt für die Lufthansa-Maschine von Frankfurt am Main nach Wien. „Dann kam von Lufthansa die E-Mail, unser 8.45-Uhr-Flug sei annulliert“, berichtet Joachim Wolff am Morgen auf Deutschlands größtem Airport. „Mit Hinweis auf eine Hotline.“ Das Verleger-Ehepaar wählte nach eigenen Angaben die halbe Nacht lang die angegebene Servicenummer. Aber es habe niemand abgehoben. Am Morgen stehen die Wolffs in der Schlange vor dem Umbuchungsschalter der Lufthansa in Frankfurt. Ihre Nachbarn berichten, sie hätten die gleiche Erfahrung gemacht. Der erste Streiktag der Flugbegleitergewerkschaft UFO zeigt offenbar Wirkung. Die Lufthansa-Hotline lief in der Nacht offensichtlich heiß. Für 14 Cent pro Minute hörte auch der 44-jährige Unternehmensberater Volker Weis die stets gleiche Ansage, dass er schnellstmöglich mit dem nächsten freien Mitarbeiter verbunden werde. Weis hatte sich am Vortag im Internet für den Flug um 6.45 Uhr nach Dresden eingecheckt, die Verbindung wurde ebenfalls gestrichen. Zusammen mit dem Ehepaar Wolff steht der Unternehmensberater vor dem zunächst einzigen Umbuchungsschalter, den die Lufthansa am frühen Morgen in Abflughalle B eröffnet hat. Gratissnack soll trösten Als gegen 6.00 Uhr mehr als 100 vorläufig gestrandete Passagiere vor dem Counter warten, richtet die Lufthansa sechs weitere Schalter ein. Betreuer in blau-gelber Uniform der Kranich-Airline kümmern sich um die Kunden. Oft dauert es bis zu einer Auskunft. So kann eine Servicekraft telefonisch bei ihren Kollegen minutenlang nicht in Erfahrung bringen, ob ein bestimmter Flug annulliert ist oder nicht. Dann wird der Passagier auf eine spätere Maschine umgebucht. Die Wartezeit darf er in einer Snackbar verbringen, die Lufthansa zahlt. Die Flugbegleitergewerkschaft hatte am Dienstag die Tarifgespräche mit der Lufthansa unter anderem wegen Kontroversen über Leiharbeiter und Jobauslagerungen für gescheitert erklärt, erwartet von der Airline aber auch ein verbessertes Gehaltsangebot. Der Streik der Flugbegleiter sorgt am Freitag für zahlreiche Flugausfälle am wichtigsten deutschen Standort der Lufthansa. Nach Angaben einer Sprecherin wurde zunächst ein Viertel der geplanten Flüge gestrichen. Die Fluggesellschaft ging aber davon aus, drei Viertel der für den Streik-Zeitraum vorgesehen 360 Starts und Landungen abfertigen zu können. Insgesamt hatte die Lufthansa am gesamten Freitag 840 Flüge geplant. Passagiere umgebucht Die Passagiere werden umgebucht – auf andere Lufthansa-Flüge, auf konzerneigene Regionalfluggesellschaften oder die Tochter Germanwings. Unternehmensberater Weis fliegt um 9.15 Uhr nach Dresden, das Ehepaar Wolff startet um 7.45 Uhr zum Medizinerkongress nach Wien. „Für den Streik habe ich kein Verständnis“, sagt Weis und ist gleichwohl froh, Lufthansa-Kunde zu sein. „Die werden mit so etwas noch am besten fertig.“ Joachim Wolff ist weniger nachsichtig. „Das war kein Spaß heute Nacht am Telefon“, sagt der 59-Jährige. Weis hätte womöglich weniger geduldig reagiert, wenn er nicht schon um 6.00 Uhr im Terminal des Frankfurter Flughafens eingetroffen wäre. Zwei Stunden später hat Lufthansa rund 30 Umbuchungsschalter eröffnet, Tausende genervte Fluggäste stehen Schlange und hoffen, einen Sitz in einer Maschine in ihre Wunschdestination zu bekommen. Bis 10.00 Uhr weist die Anzeigetafel bereits 40 annullierte innereuropäische Starts aus. Und ab diesem Zeitpunkt stehen bei Lufthansa die Interkontinentalverbindungen auf dem Flugplan: Die erste Annullierung wird auch hier schon angezeigt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Streiks der Flugbegleiter auch am Wochenende möglich
Frankfurt/Main (dapd). Die Flugbegleiter der Lufthansa haben mit der Ausweitung ihrer Streiks gedroht. Mit einem Vorlauf von sechs Stunden könnte der am Morgen in Frankfurt am Main begonnene Ausstand noch am Freitag auf andere deutsche Flughäfen ausgeweitet werden, sagte der Vorstandsvorsitzende der Gewerkschaft UFO, Nicoley Baublies, der Nachrichtenagentur dapd. Ob auch am Wochenende gestreikt werde, sei noch offen. „Darüber muss die Streikleitung entscheiden“, erklärte er. Weitere Aktionen hingen vom Verhalten der Lufthansa ab. Die Gewerkschaft hatte rund 1.000 Stewardessen und Stewards der Lufthansa für Freitag zu einem achtstündigen Streik von 5.00 Uhr an aufgerufen. Die Beteiligung liege bei 100 Prozent, sagte Baublies. Die Lufthansa strich in Frankfurt wegen des Streiks zunächst gut ein Viertel ihrer geplanten Flüge auf Kurz- und Mittelstrecken. Laut einer Liste auf der Lufthansa-Website waren drei Stunden nach Streikbeginn bereits 68 Flüge annulliert. Fluggäste mussten sich auf erhebliche Behinderungen einstellen. Für innerdeutsche Flüge gab es Ersatzverbindungen mit der Bahn. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)