München (dapd). Der abgeschlagene Fernsehgerätehersteller Loewe sieht sich noch lange nicht gerettet. Nach dem dritten Jahr in Folge mit Verlusten suche das oberfränkische Traditionsunternehmen nach Investoren, sagte Finanzvorstand und Sanierer Rolf Rickmeyer am Donnerstag in München. „Allein können wir nicht marschieren.“ Es würden alle Optionen geprüft, um an neues Kapital zu kommen. Am liebsten wäre ihm ein strategischer Partner, der Loewe auch technologisch unterstütze. Als Übernahmekandidat sieht sich das Unternehmen aber nicht. Nur dank neuer Kreditlinien der Banken und massiven Einschnitten bei der Belegschaft kann Loewe weitermachen. Nach 26 Verhandlungstagen einigten sich Arbeitgeber und IG Metall auf einen Sanierungstarifvertrag mit Lohnkürzungen von bis zu zehn Prozent und einen Sozialplan. 180 Arbeitsplätze baut das Unternehmen ab, 130 Stellen allein in der Fertigung im Stammwerk Kronach. 6,6 Millionen Euro wendet Loewe dieses Jahr für den Umbau und damit verbundene Abfindungszahlungen auf. Rickmeyer, der seit Dezember als Sanierer tätig ist, sprach von harten Verhandlungen. Eine Insolvenz sei aber kein Thema gewesen. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2012 brachen die Umsätze von Loewe ein. Insgesamt gingen die Erlöse im Jahresvergleich um 24 Millionen auf 274 Millionen Euro zurück. Der TV-Gerätehersteller ließ sich auf Rabattschlachten ein und verlor Margen. Der Verlust vor Zinsen und Steuern erhöhte sich von 10,5 Millionen im Jahr 2011 auf 29 Millionen Euro. Neben externen Faktoren wie rückläufigem Markt und anhaltendem Preisdruck waren laut Finanzvorstand Rickmeyer auch eigene Fehler an dem schlechten Ergebnis schuld. Die Restrukturierung sei „nicht mit der nötigen Schnelligkeit, Konsequenz und vielleicht auch Härte angegangen“ worden, sagte der Finanzvorstand. Die Kosten seien zu spät an das niedrige Geschäftsvolumen angepasst worden, das Sortiment sei zu komplex gewesen. Nun will sich der Hersteller auf seine vier Fernsehgerätelinien konzentrieren und die Zahl der Modelle beschränken. So soll es in allen Preisklassen nur noch 40, 46 und 55 Zoll große Bildschirme geben. Kleinere Fernseher sollen der preiswertesten Kategorie vorbehalten bleiben, größere der teueren Linie. Um Kosten zu sparen, will Loewe verstärkt im Ausland produzieren. Neben den Audiosystemen sollen die preiswerteren TV-Geräte in China gefertigt werden. Die 160 verbliebenen Mitarbeiter im Kronacher Werk sollen sich auf die teuereren Geräte konzentrieren und künftig in einer „gläsernen Manufaktur“ arbeiten. Der Vorstandsvorsitzende Matthias Harsch, der erst vor wenigen Wochen den glücklosen Oliver Seidl an der Spitze des Unternehmens ablöste, will Loewe hin zu einem Systemanbieter entwickeln, der verschiedene Dienste wie Fernsehen, Internet, Audio und Haushaltsgeräte miteinander vernetzt. Diese bis zu 10.000 Euro teuren Home Entertainment Systeme sollen weiterhin im Stammwerk entwickelt werden. Der Vorstandschef sieht Loewe noch vor einem schwierigen Weg. Der Markt für LCD-Geräte sei in Europa in den ersten zwei Monaten weiter geschrumpft. Um weniger von der Heimat abhängig zu sein, will Loewe verstärkt internationale Märkte wie Russland, Indien und China erschließen. Außerdem strebt das Unternehmen neben der Zusammenarbeit mit dem japanischen Hersteller Sharp weitere internationale Kooperationen an. In diesem Jahr soll der Umsatz leicht wachsen. Das operative Ergebnis soll ohne die Restrukturierungskosten wieder ausgeglichen sein. Unter dem Strich werde es nochmals einen Verlust geben, sagte Rickmeyer. Doch die Hausaufgaben seien gemacht. Wann neue Investoren einsteigen, konnte er nicht sagen. Es gebe aber keine Galgenfrist der Banken. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Loewe kämpft mit neuen Modellen gegen die roten Zahlen
München (dapd). Nach einem Verlust im vergangenen Jahr sieht sich der Fernsehgerätehersteller Loewe nach wie vor in einer schwierigen Situation. Der Markt für LCD-Geräte sei in den ersten zwei Monaten weiter geschrumpft, sagte der neue Vorstandsvorsitzende Matthias Harsch am Donnerstag in München. Um weniger von Europa abhängig zu sein, will Loewe verstärkt internationale Märkte wie Russland, Indien und China erschließen. Außerdem will das Unternehmen neue Fernsehgeräte und Audiosysteme anbieten. Für das Gesamtjahr erwartet Harsch ein leichtes Umsatzwachstum und ein ausgeglichenes operatives Ergebnis. Der geplante Konzernumbau und die Stellenkürzungen belasteten aber das Ergebnis. Im vergangenen Jahr hatte Loewe vor Zinsen und Steuern einen Verlust von 29 Millionen Euro gemacht. Im Jahr 2011 lag das Minus bei 10,5 Millionen Euro. Loewe schrieb damit das dritte Jahr hintereinander Verluste. Der Umsatz sank 2012 im Jahresvergleich um 24 Millionen auf 274 Millionen Euro. Um wieder profitabel zu werden, baut Loewe nach vielen Jahren Kurzarbeit 180 Arbeitsplätze ab. Unternehmensführung, Betriebsrat und IG Metall hatten sich Anfang vergangener Woche auf einen Interessenausgleich, einen Sozialplan und einen Sanierungstarifvertrag geeinigt. 130 Stellen sollen im Fertigungsbereich wegfallen. Um den Personalabbau sozialverträglich zu gestalten, gründete Loewe eine Transfergesellschaft. Diese startet am 1. April und ist auf ein Jahr befristet. Die verbleibenden Mitarbeiter müssen auf bis zu zehn Prozent des Monatsgehalts verzichten. Außerdem wurde die Tariferhöhung auf 2014 verschoben. Urlaubs- und Weihnachtsgeld werden laut Loewe mit einer Pauschale abgegolten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Loewe streicht 180 Stellen und kürzt die Gehälter
Kronach (dapd). Der tief in den roten Zahlen steckende Fernsehgerätehersteller Loewe baut 180 Arbeitsplätze ab. Unternehmensführung, Betriebsrat und IG Metall hätten sich auf einen Interessenausgleich, einen Sozialplan und einen Sanierungstarifvertrag geeinigt, erklärte Loewe am Montag im oberfränkischen Kronach. Mit rund 130 Mitarbeitern ist der Fertigungsbereich am stärksten vom Stellenabbau betroffen. Neben einvernehmlichen Vertragsauflösungen und Teilzeitvereinbarungen gebe es auch betriebsbedingte Kündigungen. Um den Personalabbau sozialverträglich zu gestalten, gründete Loewe nach eigenen Angaben eine Transfergesellschaft. Diese startet am 1. April und ist auf ein Jahr befristet. Sie bietet Angebote zur Weiterqualifikation und zum Bewerbertraining. Ziel sei es, den gekündigten Mitarbeitern möglichst zeitnah eine neue Stelle zu vermitteln. Loewe reserviert für die Transfergesellschaft einen einstelligen Millionenbetrag. Auch sei die Bundesagentur für Arbeit aktiv eingebunden. Die verbleibenden Mitarbeiter müssen auf bis zu zehn Prozent des Monatsgehalts verzichten. Außerdem wurde die Tariferhöhung auf 2014 verschoben. Urlaubs- und Weihnachtsgeld werden laut Loewe mit einer Pauschale abgegolten. Der Sanierungstarifvertrag läuft den Angaben zufolge bis Ende 2014 und beinhaltet auch eine Erfolgsbeteiligung bei verbesserter Geschäftslage. 2012 lag das operative Ergebnis bei minus 29 Millionen Euro und damit rund dreimal höher als im Jahr zuvor. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
TV-Hersteller Loewe bekommt einen neuen Chef
Kronach (dapd-bay). Der angeschlagene Fernsehhersteller Loewe wechselt den Chef. Der erst seit 2010 amtierende Vorstandsvorsitzende Oliver Seidl werde in gegenseitigem Einvernehmen Ende März kommenden Jahres sein Amt abgeben und sich neuen Aufgaben widmen, teilte Loewe am Dienstagabend in Kronach mit. Zu seinem Nachfolger bestimmte der Loewe-Aufsichtsrat Matthias Harsch, bislang Geschäftsführer beim baden-württembergischen Waagenhersteller Bizerba. Der 47-Jährige soll spätestens zum 1. März 2013 die Führung der fränkischen Traditionsfirma Loewe übernehmen. Unter Seidls Führung hatte der Spezialist für hochwertige Fernseher wegen der Marktschwäche bei Unterhaltungselektronik rote Zahlen geschrieben und zuletzt die Jahresziele gekappt. Im dritten Quartal brach der Loewe-Umsatz auf Jahressicht um 30 Prozent auf 47,4 Millionen Euro ein. Vor Zinsen und Steuern machte Loewe einen Quartalsverlust von fast neun Millionen Euro und damit mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)