Essen (dapd). Der künftige ThyssenKrupp-Chefkontrolleur Ulrich Lehner wird drei Aufsichtsratsmandate bei anderen Unternehmen niederlegen, um genug Zeit für seine Aufgabe bei dem angeschlagenen Stahlriesen zu haben. Schon zum Monatsende werde der 66-jährige Manager aus dem Aufsichtsrat der Henkel Management AG ausscheiden, teilte ThyssenKrupp am Freitag mit. Im Rahmen eines geregelten Nachfolgeprozesses werde Lehner außerdem seinen Sitz im Beirat der Dr. August Oetker KG sowie das Aufsichtsratsmandat bei der Porsche Automobil Holding SE niederlegen. Lehner löst zum Monatsende Gerhard Cromme als Chefkontrolleur des größten deutschen Stahlproduzenten ab. Cromme hatte angesichts milliardenschwerer Verluste und zahlreicher Kartellskandale vor zwei Wochen seinen Rückzug von allen Ämtern im Konzern und in der Krupp-Stiftung angekündigt. Auf Lehner warten große Herausforderungen. Denn das Essener Traditionsunternehmen steckt in einer tiefen Krise. Milliardenverluste durch Fehlinvestitionen in Amerika haben die Finanzkraft des Stahlkonzerns untergraben. Außerdem hat eine Flut von Kartellskandalen den Ruf des Unternehmens schwer geschädigt. Schadenersatzforderungen der geschädigten Unternehmen könnten weitere Lücken in die Bilanz reißen. Wegen seiner zahlreichen Aufsichtsratsmandate gilt Lehner als einer der einflussreichsten Manager Deutschlands. Er ist auch Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Telekom und gehört den Kontrollgremien von E.on und Novartis an. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Ulrich Lehner soll den Aufsichtsrat von ThyssenKrupp führen
Essen (dapd). Ex-Henkel-Chef Ulrich Lehner soll neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats von ThyssenKrupp werden. Der Manager soll auf einer Sondersitzung des Aufsichtsrats am 19. März gewählt werden, wie der Stahlkonzern am Mittwochabend mitteilte. Lehner gehört dem Kontrollgremium seit 2008 an. Der 66-Jährige war in den vergangenen Tagen als einer der Favoriten für die Nachfolge von Gerhard Cromme gehandelt worden. Der 70-jährige Cromme war Ende vergangener Woche nach fast zwölf Jahren zurückgetreten und hatte auch sein Amt als stellvertretender Vorsitzender der Krupp-Stiftung niedergelegt. ThyssenKrupp geriet unter Crommes Aufsicht in eine gravierende Misere: Zu den Milliardenverlusten durch zwei neue Stahlwerke in Übersee kamen zuletzt noch die Verwicklung in Kartellabsprachen sowie eine Affäre um Luxusreisen. Laut ThyssenKrupp kündigte Lehner bereits an, den Aufsichtsrat parallel zur Neuausrichtung des Konzerns neu aufzustellen und das Thema gute Unternehmensführung zu einem Schwerpunkt der künftigen Arbeit des Kontrollgremiums machen zu wollen. Lehner steht auch dem Aufsichtsrat der Deutschen Telekom vor, hatte aber angekündigt, im Falle seiner Wahl auf andere Mandate zu verzichten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)