Berlin (dapd). Die deutsche Wirtschaft hat sich trotz der europäischen Schuldenkrise in beeindruckender Weise entwickelt. Das attestiert der Internationale Währungsfonds (IWF) der Bundesrepublik in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Konkret lobt der IWF die niedrige Arbeitslosenquote, gestiegene Gehälter und niedrige Kosten für die Geldaufnahme. Angesichts dieser Daten erwarte man, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2012 insgesamt um 1,25 Prozent wachse, sagte der Leiter der Deutschland-Mission beim IWF, Subir Lall. Allerdings gebe es auch Risiken für Deutschland, betonte Lall. Besonders eine Verschärfung der Schuldenkrise in der Eurozone oder ein Rückgang des weltweiten Wirtschaftswachstums könnten auch Deutschland erfassen. Die Bundesrepublik sei eine der offensten der großen Volkswirtschaften und sei deshalb auch bei Entwicklungen in der Eurozone und in anderen Ländern besonders anfällig, heißt es in dem Bericht nach den sogenannten Artikel-IV-Konsultationen des IWF. Diese Gefährdung von außen treffe vor allem auf den deutschen Bankensektor zu, sagte Lall. Einige der Geldhäuser seien zu sehr mit Märkten am Rande der Währungsunion verbunden oder hätten große Derivat-Portfolios, die besonders zum Risiko beitragen würden, heißt es in dem IWF-Bericht. Unter anderem forderte Lall auch mehr Fortschritt bei der Neuausrichtung der Landesbanken. Sie müssten nach dem Verlust ihrer traditionellen Rolle mit einem neuen Geschäftsmodell aufwarten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)