Hamburg (dapd). Die Einigung auf ein Rettungspaket für Zypern ist nach Überzeugung des Chefvolkswirts der Commerzbank, Jörg Krämer, das Ergebnis der harten Haltung der Euro-Finanzminister. Es sei gut gewesen, „dass die Staatengemeinschaft klare Kante gezeigt hat“, sagte Krämer am Montag dem Radiosender NDR info. Das Ultimatum der Europäischen Zentralbank (EZB) habe sich ausgezahlt, „und damit werden die Reformkräfte in den anderen Peripherieländern gestärkt“. Der ursprüngliche Plan, auch die zyprischen Kleinanleger zur Kasse zu bitten, sei ein „Fehler“ gewesen, sagte Krämer. Diesen habe aber die zyprische Regierung gemacht. Sie sei es gewesen, die sich vor einer Woche explizit dafür ausgesprochen habe, „die Kleinanleger in Zypern zu besteuern, um nicht an das Geld der Oligarchen ran zu müssen“. Wäre diese Fehlentscheidung nicht korrigiert worden, hätte das Versprechen der Europäischen Union, Bankeinlagen bis 100.000 Euro zu gewährleisten, Schaden genommen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Großreeder Krämer rechnet mit eigener Branche ab
Hamburg (dapd). Der Hamburger Großreeder Peter Krämer geht mit der eigenen Branche hart ins Gericht. „Das schlechte Image der Reeder ist selbst verschuldet. Es macht sich einfach nicht gut, eine Reihe von Prachtvillen zu haben – wie es bei einigen der Fall ist – und dann zu jammern“, sagte Krämer dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe). Die aktuelle Krise der Schifffahrt sei selbst verschuldet, sagte er. „Wir Reeder waren blauäugig – dachten, der Boom der 2000er Jahre hört nicht mehr auf, und haben entsprechend Schiffe bestellt, ohne konkreten Bedarf. Das hat zu gewaltigen Überkapazitäten geführt.“ 13 Schiffe gehören Krämer direkt, an 30 weiteren ist er beteiligt. Seine Gruppe transportiert Öl und Flüssiggas. Krämer forderte „eine Bereinigung des Marktes, kleinere Reedereien werden sich zusammenschließen müssen oder pleitegehen“. Seinem eigenen Unternehmen gehe es schlecht, es stehe aber nicht vor dem Untergang: „Das Geschäft ist nicht auskömmlich. Wir schreiben im vierten Jahr hintereinander rote Zahlen. Immerhin: Uns geht es besser als 90 Prozent in der Branche. Mit der vorhandenen Liquidität halten wir noch einige Jahre durch. Dauert die Misere länger, geht auch uns die Luft aus“, sagte Krämer. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)