CDU-Politikerin Klöckner bleibt Rheinland-Pfalz treu

CDU-Politikerin Klöckner bleibt Rheinland-Pfalz treu Mainz (dapd). Trotz Karriere in der Bundespartei will die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner der Landespolitik treu bleiben. „Ich bin hierhergekommen, um zu bleiben“, sagte sie der Nachrichtenagentur dapd in Mainz. Ein Wechsel nach Berlin wäre aus ihrer Sicht zum jetzigen Zeitpunkt „unredlich und fast vaterlandsverräterisch“. Klöckner gab vor der Landtagswahl im vergangenen Jahr ihr Amt als Staatssekretärin im Bundesverbraucherschutzministerium auf und trat gegen Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) an. Seitdem führt sie als Partei- und Fraktionschefin in Mainz die Opposition an. Auf einem CDU-Bundesparteitag am Dienstag und Mittwoch (4. und 5. Dezember) soll sie zur stellvertretenden CDU-Vorsitzenden gewählt werden. In diesem Amt will sich Klöckner mit Themen beschäftigen, „die in die Zukunft wirken“. Als Beispiele nannte sie die Renten- und Pflegefragen oder die Schuldenbremse. „Das sind Aspekte, die viel mit sozialer Fairness zu tun haben“, fügte Klöckner hinzu. Derzeit würden diese Aspekte in der Gegenwart betrachtet und Politiker seien glücklich, wenn „die Leute sich über Wahlgeschenke freuen“, sagte die Unionsfrau. Die Kosten und Konsequenzen aber müsste die kommende Generation tragen. „Ich möchte mir später nicht vorwerfen müssen, das nicht bedacht zu haben“, sagte Klöckner. In Rheinland-Pfalz erwartet Klöckner nach dem Ausscheiden von Ministerpräsident Beck im Januar ein besseres politisches Klima. „Dass Herr Beck bei seiner letzten Wahl zehn Prozent verloren hat, hat ihn offensichtlich tief getroffen. Und wenn er eine Oppositionsführerin als ‚diese Tante‘ im Parlament bezeichnet, ist das ein schlechter Stil“, betonte Klöckner. Dies werde sich mit der künftigen Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) vermutlich ändern. „Ich mag Frau Dreyer. Sie ist nett, wir kennen uns und können auch mal zusammen lachen“, sagte Klöckner. dapd (Politik/Politik)

CDU-Politikerin Klöckner bleibt Rheinland-Pfalz treu

CDU-Politikerin Klöckner bleibt Rheinland-Pfalz treu Mainz (dapd). Trotz Karriere in der Bundespartei will die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner der Landespolitik treu bleiben. „Ich bin hierhergekommen, um zu bleiben“, sagte sie der Nachrichtenagentur dapd in Mainz. Ein Wechsel nach Berlin wäre aus ihrer Sicht zum jetzigen Zeitpunkt „unredlich und fast vaterlandsverräterisch“. Klöckner gab vor der Landtagswahl im vergangenen Jahr ihr Amt als Staatssekretärin im Bundesverbraucherschutzministerium auf und trat gegen Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) an. Seitdem führt sie als Partei- und Fraktionschefin in Mainz die Opposition an. Auf einem CDU-Bundesparteitag am Dienstag und Mittwoch (4. und 5. Dezember) soll sie zur stellvertretenden CDU-Vorsitzenden gewählt werden. In diesem Amt will sich Klöckner mit Themen beschäftigen, „die in die Zukunft wirken“. Als Beispiele nannte sie die Renten- und Pflegefragen oder die Schuldenbremse. „Das sind Aspekte, die viel mit sozialer Fairness zu tun haben“, fügte Klöckner hinzu. Derzeit würden diese Aspekte in der Gegenwart betrachtet und Politiker seien glücklich, wenn „die Leute sich über Wahlgeschenke freuen“, sagte die Unionsfrau. Die Kosten und Konsequenzen aber müsste die kommende Generation tragen. „Ich möchte mir später nicht vorwerfen müssen, das nicht bedacht zu haben“, sagte Klöckner. In Rheinland-Pfalz erwartet Klöckner nach dem Ausscheiden von Ministerpräsident Beck im Januar ein besseres politisches Klima. „Dass Herr Beck bei seiner letzten Wahl zehn Prozent verloren hat, hat ihn offensichtlich tief getroffen. Und wenn er eine Oppositionsführerin als ‚diese Tante‘ im Parlament bezeichnet, ist das ein schlechter Stil“, betonte Klöckner. Dies werde sich mit der künftigen Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) vermutlich ändern. „Ich mag Frau Dreyer. Sie ist nett, wir kennen uns und können auch mal zusammen lachen“, sagte Klöckner. dapd (Politik/Politik)

Klöckner verteidigt Flexiquote

Klöckner verteidigt Flexiquote Mainz (dapd). Die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner verteidigt das CDU-intern lange umstrittene Modell einer flexiblen Frauenquote für Führungskräfte in der Wirtschaft. „Wir brauchen die Quote als Krücke auf dem Weg zur Normalität“, sagte Klöckner der Nachrichtenagentur dapd in Mainz. Allerdings habe sie Zweifel, „ob es sinnvoll ist, dass der Gesetzgeber für alle Branchen einheitlich starr festlegt, wie hoch diese Quote sein soll“. Wenn das dann im einen oder anderen Fall nicht funktioniere, „kann der Schuss für uns Frauen auch nach hinten losgehen“, warnte Klöckner: „Das hilft dann nur denjenigen, die jede Form von Quote ablehnen.“ Deshalb unterstütze sie den Vorschlag von Flexiquoten, bei denen man sich für die einzelnen Branchen anschaue, „was dort realistisch möglich“ sei. Es reiche im Übrigen auch nicht aus, wenn man „nur ein paar Frauen quasi symbolisch an die Spitze“ bekomme, fügte Klöckner hinzu. „Wir müssen die Lehmschicht in der Mitte überwinden“, betonte die CDU-Landesvorsitzende. Notwendig sei vielmehr, den Frauen von unten herkommend Chancen auf dem Weg nach oben zu verschaffen, „damit sich auch wirklich strukturell etwas verändert“. Große Debatten über die Frauenquote auf dem CDU-Bundesparteitag Anfang Dezember in Hannover erwartet Klöckner nicht mehr. Dem Leitantrag, in dem man sich auf das Modell flexibler Quoten verständigt habe, hätten im Präsidium auch die Kritikerinnen wie Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen und die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer zugestimmt, sagte Klöckner, die sich in Hannover als stellvertretende Bundesvorsitzende zur Wahl stellt. dapd (Politik/Politik)

Julia Klöckner leitet Unions-Arbeitsgemeinschaft Medien

Julia Klöckner leitet Unions-Arbeitsgemeinschaft Medien Mainz (dapd). Die Chefin der rheinland-pfälzischen CDU-Fraktion, Julia Klöckner, ist neue Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Medien der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzendenkonferenz. Dem Arbeitskreis gehören alle medienpolitischen Sprecher der Unionsfraktionen an, wie die CDU am Montag in Mainz mitteilte. Dazu kämen außerdem Medienexperten und Fachminister. Klöckner tritt die Nachfolge des früheren Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Landtag von Schleswig-Holstein, Christian von Boetticher, an. Den Angaben zufolge will Klöckner in ihrem neuen Amt die Bundes- und Länderebene stärker vernetzten. Zudem gehe es um die Zukunft des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks und den aktuellen Streit um die GEMA-Gebühren. dapd (Politik/Politik)

Rot-Grün vertraut Kurt Beck trotz Nürburgring-Debakel

Rot-Grün vertraut Kurt Beck trotz Nürburgring-Debakel Mainz (dapd). Rückhalt in den eigenen Reihen, bröckelnde Zustimmung in der Bevölkerung: Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hat am Donnerstag ein von der CDU beantragtes Misstrauensvotum wegen der Nürburgring-Pleite überstanden. SPD und Grüne sprachen dem mit 18 Amtsjahren dienstältesten Regierungschef in Deutschland einhellig ihr Vertrauen aus. Bei der Zufriedenheit in der Bevölkerung liegt einer aktuellen Umfrage zufolge CDU-Chefin Julia Klöckner aber deutlich vor Beck. Nach dem Misstrauensvotum sind die Fronten zwischen Opposition und Regierung auf der persönlichen Ebene völlig verhärtet: Der 63-jährige Beck warf Klöckner nach der Abstimmung „mangelnden menschlichen Anstand“ vor. Diese bezeichnete die rot-grünen Fraktionen als „Anhängsel“ der Staatskanzlei. Der Antrag der CDU war der erste Misstrauensantrag gegen einen Ministerpräsidenten in Rheinland-Pfalz seit 60 Jahren. Alle 59 anwesenden Abgeordneten der rot-grünen Koalition sprachen Beck in namentlicher Abstimmung das Vertrauen aus. Die 41 Parlamentarier der CDU votierten geschlossen gegen Beck. Hätten 51 Abgeordnete für den Antrag gestimmt, hätte Beck zurücktreten müssen. Unmittelbar nach Bekanntgabe des Ergebnisses erhob sich Beck kurz von seinem Platz auf der Regierungsbank und bedankte sich für das Vertrauen. CDU-Fraktionschefin Klöckner dagegen warf den Abgeordneten von SPD und Grünen vor, sie hätten mit ihrem Votum „vor der Staatskanzlei kapituliert“. Insbesondere die Grünen hätten sich enthalten und damit ein deutliches Zeichen setzen können, sagte Klöckner. Stattdessen hätten sie der Regierung „einen Blankoscheck ausgestellt“. Klöckner forderte erneut Becks Rücktritt und warf ihm Wählertäuschung vor. Er habe vor der Landtagswahl im März von der Unwirtschaftlichkeit am Nürburgring gewusst und dennoch einen Millionenschaden für den Steuerzahler verursacht. SPD-Fraktionschef Hendrik Hering verteidigte Beck erneut und warf Klöckner schlechten Stil vor. Der Misstrauensantrag sei überzogen gewesen. „Hier muss deutlich abgerüstet werden“, sagte Hering. Die Grünen forderten die CDU auf, wieder zur Sacharbeit zurückzukehren. Der Vorsitzende der Landtagsfraktion, Daniel Köbler, wies die Anschuldigungen Klöckners zurück. „Es gab keinen Koalitionszwang. Alle Abgeordneten wollen die Koalition fortsetzen“, sagte Köbler. Es habe auch wegen der Nürburgring-Affäre keinen Grund gegeben, an dem Bündnis mit der SPD zu zweifeln, unterstrich Köbler. Beck selbst ging nach der Abstimmung zur Attacke auf Klöckner über, die sich derzeit Chancen auf ein Amt als stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende ausrechnen kann. Es habe ihn beunruhigt, dass die Opposition versuche, ihm die „Ehre abzuschneiden“, sagte Beck. „Ein politischer Fehler ist etwas anderes als eine persönliche Bereicherung“, wies Beck die Kritik der CDU zurück. Die Anschuldigungen gegen seine Person seien unverhältnismäßig. „Wer Wind sät, erntet auch Sturm“, fügte Beck hinzu. In der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage SWR-„Poli-Trend“ sammelte Klöckner unterdessen Punkte bei den Rheinland-Pfälzern. Den Angaben zufolge sind nur noch 40 Prozent mit Landesvater Beck zufrieden. Das ist im Vergleich zu einer Umfrage im Juli ein Verlust von sieben Prozentpunkten. Klöckner kommt in der selben Kategorie auf 45 Prozent, was einem Plus von zwei Prozentpunkten entspricht. Die CDU wäre mit 39 Prozent der Stimmen die stärkste Kraft im Land. Mit 32 Prozent für die SPD und 15 Prozent für die Grünen bliebe es aber bei der jetzigen Koalition. Auch einen Rücktritt von Beck lehnen die Rheinland-Pfläzer noch ab: 51 Prozent wollen, dass er im Amt bleibt. Das sind fünf Prozentpunkte weniger als im Juli. Hintergrund der Affäre um den Nürburgring ist der Bau einer Erlebniswelt neben der Rennstrecke. Der Plan der damaligen SPD-Alleinregierung, das Projekt privat finanzieren zu lassen, scheiterte unmittelbar vor der Eröffnung 2009. Auch die folgenden Neuordnungen brachten keinen Erfolg, sodass die staatliche Nürburgring GmbH im Juli Insolvenz anmelden musste. dapd (Politik/Politik)

Trotz Nürburgring-Affäre übersteht Beck Misstrauensvotum

Trotz Nürburgring-Affäre übersteht Beck Misstrauensvotum Mainz (dapd). Trotz der Nürburgring-Pleite vertrauen SPD und Grüne dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD): Eine rot-grüne Mehrheit schmetterte am Donnerstag im Mainzer Landtag das von der CDU beantragte Misstrauensvotum gegen den 63-jährigen Regierungschef ab. CDU-Chefin Julia Klöckner erhob daraufhin schwere Vorwürfe gegen die Parlamentarier der Regierungsfraktionen und bezeichnete sie als „Anhängsel“ der Staatskanzlei. Beck hingegen warf der Oppositionschefin „mangelnden menschlichen Anstand“ vor. Der Antrag der CDU war der erste Misstrauensantrag gegen einen Ministerpräsidenten in Rheinland-Pfalz seit 60 Jahren. Alle 59 anwesenden Abgeordneten der rot-grünen Koalition sprachen Beck in namentlicher Abstimmung das Vertrauen aus. Die Grünen-Abgeordnete Jutta Blatzheim-Roegler konnte wegen eines persönlichen Schicksalsschlag nicht an der Abstimmung teilnehmen. Die 41 Parlamentarier der CDU votierten geschlossen gegen den mit 18 Amtsjahren dienstältesten Regierungschef in Deutschland. Beck dankt für Vertrauen Unmittelbar nach Bekanntgabe des Ergebnisses erhob sich Beck kurz von seinem Platz auf der Regierungsbank und bedankte sich für das Vertrauen. CDU-Fraktionschefin Julia Klöckner dagegen warf den Abgeordneten von SPD und Grünen vor, sie hätten mit ihrem Votum „vor der Staatskanzlei kapituliert“. Insbesondere die Grünen hätten sich enthalten und damit ein deutliches Zeichen setzen können, sagte Klöckner. Stattdessen hätten sie der Regierung „einen Blankoscheck ausgestellt“. Bei SPD und Grünen gebe es „überhaupt keine Bereitschaft mehr“, das Handeln der Regierung kritisch zu hinterfragen. Klöckner forderte erneut Becks Rücktritt und warf ihm Wählertäuschung vor. Er habe vor der Landtagswahl im März von der Unwirtschaftlichkeit am Nürburgring gewusst und dennoch einen Millionenschaden für den Steuerzahler verursacht. Die CDU-Fraktion hatte den Antrag am Dienstag in einer Sondersitzung des Landtags eingebracht. SPD-Fraktionschef Hendrik Hering verteidigte Beck erneut und warf Klöckner schlechten Stil vor. Der Misstrauensantrag sei überzogen gewesen. „Hier muss deutlich abgerüstet werden“, sagte Hering. Beck selbst ging nach der Abstimmung zur Attacke auf Klöckner über, die sich derzeit Chancen auf ein Amt als stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende ausrechnen kann. Er bescheinigte Klöckner „mangelnden menschlichen Anstand“. Es habe ihn beunruhigt, dass die Opposition versuche, ihm die „Ehre abzuschneiden“, sagte Beck. „Ein politischer Fehler ist etwas anderes als eine persönliche Bereicherung“, wies Beck die Kritik der CDU zurück. Die Anschuldigungen gegen seine Person seien unverhältnismäßig. „Wer Wind sät, erntet auch Sturm“, fügte Beck hinzu. Köbler: Für Grüne gab es keinen Fraktionszwang Die Grünen forderten die CDU auf, wieder zur Sacharbeit zurückzukehren. Der Vorsitzende der Landtagsfraktion, Daniel Köbler, wies die Anschuldigungen Klöckners zurück. „Es gab keinen Koalitionszwang. Alle Abgeordneten wollen die Koalition fortsetzen“, sagte Köbler. Es habe auch wegen der Nürburgring-Affäre keinen Grund gegeben, an dem Bündnis mit der SPD zu zweifeln“, unterstrich Köbler. Hintergrund der Affäre um den Nürburgring ist der Bau einer Erlebniswelt neben der Rennstrecke. Der Plan der damaligen SPD-Alleinregierung, das Projekt privat finanzieren zu lassen, scheiterte unmittelbar vor der Eröffnung 2009. Auch die folgenden Neuordnungen brachten keinen Erfolg, sodass die staatliche Nürburgring GmbH im Juli Insolvenz anmelden musste. dapd (Politik/Politik)

Klöckner greift Beck frontal an

Klöckner greift Beck frontal an Mainz (dapd). Die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Julia Klöckner hat Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) wegen der Insolvenz des Nürburgrings heftig angegriffen. Sie warf ihm am Dienstag in einer Sondersitzung des Landtags eine „unterentwickelte Kultur“ im Umgang mit Fehlern vor. Er habe beim Nürburgring sein Wissen nicht zum Wohle des Landes genutzt und die Wähler getäuscht, begründete Klöckner das von der CDU beantragte Misstrauensvotum gegen Beck. Angesichts der „Nürburgring-Affäre“ sei ein solches Vorgehen der Opposition mehr als gerechtfertigt, betonte Klöckner. Die Oppositionschefin warf Beck mangelnde politische Verantwortung vor. „Sie schaden mit dem Festhalten an der Macht nicht nur sich selbst, sondern der ganzen politischen Klasse“, unterstrich Klöckner. Die persönliche politische Haftung sei „eine Frage des Anstandes“. Beck verspiele stattdessen die politische Glaubwürdigkeit. „Was muss denn noch passieren, damit es in Deutschland für einen Politiker einen Grund für einen Rücktritt gibt?“, sagte Klöckner. Die CDU-Fraktionschefin sprach von einem „System Beck“, das Fehler vertusche: „So führt man keinen Staat.“ Wer „die Vertuschung perfektioniert“, habe keinen Anspruch mehr auf das Vertrauen. Der SPD warf Klöckner vor, nicht mehr als unabhängig denkende Parlamentarier zu agieren, sondern im „lähmenden Gehorsam“ alles „abzunicken“, was von der Regierung komme. Auch den Grünen-Regierungspartner griff Klöckner scharf an: Die stellvertretende Ministerpräsidentin Eveline Lemke habe vor der Wahl Anzeigen gegen die Nürburgring-Verantwortlichen vorgeschlagen, und sogar den Rücktritt gefordert: „Der dicke Kurt muss weg“, zitierte Klöckner aus einem Telefonat Lemkes mit einem Bürger. Dieser habe diesen Satz in einer eidesstattlichen Erklärung beschworen. Darauf, dass Lemke nach der Wahl „aufräumen“ und „für klar Schiff sorgen“ wolle, „darauf warten wir bis heute, fügte sie hinzu. Hintergrund des Misstrauensantrags ist die Insolvenz der weitgehend landeseigenen Nürburgring GmbH. In einer Sondersitzung des Parlaments zu der Pleite am 1. August hatte Klöckner Beck deshalb zum Rücktritt aufgefordert und andernfalls den Misstrauensantrag angekündigt. Am Dienstag wurde der Antrag eingebracht und begründet. Beck – mit 18 Amtsjahren der dienstälteste Regierungschef in Deutschland – ist nach dem früheren CDU-Ministerpräsidenten Peter Altmeier erst der zweite Regierungschef in der Geschichte von Rheinland-Pfalz, der sich einem Misstrauensvotum stellen muss. Die Abstimmung ist für Donnerstag vorgesehen. Das Scheitern des Antrags gilt als sicher. SPD und Grüne verfügen zusammen über 60 der 101 Mandate. Die Landesverfassung schreibt vor, dass die Abstimmung über einen Misstrauensantrag frühestens am zweiten Tag nach der Debatte darüber erfolgen darf. Die damalige SPD-Alleinregierung hatte neben die Rennstrecke eine Erlebniswelt bauen lassen und war mit der Privatfinanzierung wegen geplatzter Schecks 2009 spektakulär gescheitert. Auch die dann gefundenen privaten Betreiber zahlten nicht die komplette Pacht, sodass die Nürburgring GmbH in Turbulenzen geriet. Kritiker fürchten, dass der Steuerzahler nun bis zu einer halben Milliarde Euro schultern muss. Wegen der Nürburgring-Pleite im Juli musste das Land für einen 330-Millionen-Euro-Kredit als Bürge einspringen. dapd (Politik/Politik)

Neue bundespolitische Weihen für Klöckner?

Neue bundespolitische Weihen für Klöckner? Berlin/Mainz (dapd). Eigentlich hatte sie der Berliner Politbühne adé gesagt: Im Februar 2011, gut fünf Wochen vor der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz, legte Julia Klöckner ihr Amt als Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverbraucherschutzministerium nieder. Als CDU-Spitzenkandidatin sendete sie damit genau das Signal ins Land, auf das ein Jahr später die CDU in Nordrhein-Westfalen von ihrem Spitzenkandidaten Norbert Röttgen vergebens wartete: Ich komme, um zu bleiben – egal wie die Wahl ausgeht. Dieses klare Bekenntnis zahlte sich aus: Nach der nur sehr knappen Niederlage gegen die SPD von Ministerpräsident Kurt Beck konnte Klöckner ihre Rolle als neue starke Frau der rheinland-pfälzischen CDU sogar noch festigen. Und zumindest indirekt könnte die CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende nun sogar auf die Bundesebene zurückkehren: Beim CDU-Bundesparteitag im Dezember werden die Stellvertreter von Parteichefin Angela Merkel neu gewählt – der Name Julia Klöckner wird in der Partei in diesem Zusammenhang immer häufiger genannt. Karrierestart in der Bundespolitik Auf der Bundesebene hatte die politische Karriere der heute 39-jährigen Winzertochter ursprünglich auch begonnen. Vor der Bundestagswahl 2002 stieß die CDU auf ihrer Suche nach einem neuen Kandidaten im Wahlkreis Bad Kreuznach auf Klöckner. Als ehemalige Deutsche Weinkönigin (1995/96) verfügte die studierte Theologin und Politikwissenschaftlerin über eine gewisse Prominenz und vereinte auch ansonsten alle Eigenschaften, die sich Parteistrategen wünschen: jung, weiblich, eloquent und auf die Menschen zugehend. Klöckner nahm das Angebot an und zog 2002 erstmals in den Bundestag ein, damals noch über die Landesliste und dank Frauenquote. Schon drei Jahre später, bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2005, konnte Klöckner den traditionell „roten“ Wahlkreis überraschend direkt gewinnen. 2009 verteidigte sie das Direktmandat. Mit Twitter-Affäre zu bundesweiter Bekanntheit In Berlin beackerte Klöckner das Feld des Verbraucherschutzes und erarbeitete sich überdies den Ruf, einen engen Draht zu Kanzlerin Merkel zu haben. Bundesweite Bekanntheit erlangte Klöckner allerdings erst mit einem peinlichen Lapsus, der sogenannten Twitter-Affäre: Bei der Wiederwahl von Horst Köhler zum Bundespräsidenten im Mai 2009 hatte sie das Ergebnis bereits nach draußen gezwitschert, bevor Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) es im Saal offiziell verkünden konnte. Das Twittern hat Klöckner deshalb keineswegs aufgegeben – zumal die eher harmlose Affäre ihren weiteren Aufstieg keineswegs behindert hat. Nach der Bundestagswahl 2009 wurde Klöckner zur Parlamentarischen Staatssekretärin berufen. Die Entscheidung galt dabei schon als Schützenhilfe für die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 2011. Denn auch wenn Klöckner – seit 2006 stellvertretende Landesvorsitzende – ein originär landespolitisches Profil bis dahin noch gänzlich vermissen ließ, konzentrierten sich die Hoffnungen der nach der Landtagswahl 2006 gänzlich am Boden liegenden rheinland-pfälzischen CDU immer mehr auf sie. Der damalige Partei- und Fraktionschef Christian Baldauf hatte sich bei der finanziellen Sanierung der hoch verschuldeten Landespartei zwar unbestrittene Verdienste erworben, in der politischen Auseinandersetzung mit der damaligen SPD-Alleinregierung erwies Baldauf sich allerdings als ebenso glück- wie farblos. Gräben in der Landes-CDU geschlossen Dass der Verzicht Baldaufs auf Spitzenkandidatur, Parteivorsitz und schließlich auch Fraktionsvorsitz glatt und ohne nach außen hin sichtbare Verletzungen über die Bühne ging, ist Teil des bislang größten Verdienstes, dessen sich Klöckner rühmen kann: Sie hat die seit Jahrzehnten von Grabenkämpfen gekennzeichnete Landes-CDU vereint. Hinzu kommt Klöckners volkstümliche Art, die bei vielen Rheinland-Pfälzern ankommt: Beim Händeschütteln ist sie ein bisschen wie Landesvater Beck – nur jünger und weiblich. Bei der Landtagswahl im März 2011 kam die CDU damit bis auf 0,5 Prozentpunkte an die schon damals von der Nürburgring-Affäre gebeutelte SPD heran. Und der Nürburgring dürfte Klöckner auch weiterhin genügend Gelegenheit zur Profilierung als Oppositionsführerin bieten – auch wenn die CDU in Umfragen bislang noch nicht in dem Maße davon profitieren konnte, wie man vielleicht erwarten würde. Doch auch wenn der angeschlagene Ministerpräsident Beck das von Klöckner angekündigte Misstrauensvotum im Parlament sicher überstehen dürfte und weiter im Amt bleibt – zur Wahl 2016 wird Beck in keinem Fall wieder antreten. Bis dahin hat dann in Rheinland-Pfalz erstmals seit Jahren nicht die CDU sondern die SPD ein Problem mit Personaldebatten. dapd (Politik/Politik)