Berlin/München (dapd). Nach den tödlichen Bränden in asiatischen Textilfabriken führen die Branchengrößen Metro, Lidl und Kik Gespräche über die Unterzeichnung eines Brandschutzabkommens mit der internationalen Organisation Clean Clothes Campaign (Kampagne für Saubere Kleidung). Man prüfe, ob die Unterzeichnung zusätzlich zu den existierenden Richtlinien der Firma sinnvoll sei, sagte eine Metro-Sprecherin der „taz“ (Montagausgabe). Dazu würden Gespräche mit den Initiatoren geführt. Bislang seien dem Brandschutzabkommen die US-Firma PVH (Hilfiger, Calvin Klein) sowie Tchibo beigetreten, berichtete die Zeitung. In Kraft treten solle es, sobald neben PVH drei weitere große Textilfirmen unterschrieben haben. Die Kampagne habe zudem bestätigt, dass sie mit Kik und Lidl im Kontakt stehe, um einen Beitritt zum Abkommen zu diskutieren. Derweil teilte der Textil-Discounter Kik mit, dass die Produktion bei seinen Lieferanten in Entwicklungsländern sicherer gemacht werden solle. „Wir führen derzeit zusätzliche Erhebungen bei unseren insgesamt 120 Lieferanten durch, um festzustellen, welche Sicherheitslücken es in Bezug auf Brandschutz gibt“, sagte KiK-Geschäftsführer Michael Arretz dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Die Prüfung werde bis Januar dauern. Danach würde den betroffenen Lieferanten kein Aufschub bei der Mängelbeseitigung gewährt. Erfüllen sie die Anforderungen nicht, würden sie ausgelistet. Bei Feuerkatastrophen in Textilfabriken in Karachi (Pakistan) und Dhaka (Bangladesh) waren in den vergangenen Monaten mehr als 350 Menschen gestorben. Auch KiK ließ dort Bekleidung fertigen. Der „Welt am Sonntag“ sagte Arretz, höherpreisige Textilien würden nicht zwangsläufig unter besseren Arbeitsbedingungen hergestellt. Die großen und teuren Marken „lassen oft in den gleichen Fabriken in Bangladesch produzieren wie wir“. Eine ungelernte Näherin erhalte in jeder Fabrik dort den gesetzlich festgelegten Mindestlohn. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Fabrikbrände schaden KiK-Image
Düsseldorf (dapd). Der Ruf des Textildiscounters KiK ist durch die Brände in asiatischen Bekleidungsfabriken nach Einschätzung des Mitgründers der Tengelmann-Gruppe nachhaltig beschädigt worden. „Für die Reputation ist der Schaden immens“, sagte der Gesellschafter und Geschäftsführer der Tengelmann-Gruppe, Karl-Erivan Haub, dem Magazin „Wirtschaftswoche“ laut Vorabbericht. „Wenn es um die Eröffnung neuer Läden geht, schauen viele Politiker skeptisch auf KiK.“ Haub versicherte, finanziell habe die Debatte um die Zusammenarbeit mit asiatischen Zulieferfirmen KiK bislang nicht geschadet.“ Es gab einzelne Kunden, die nachgefragt haben, aber eine breite Kritikwelle hat uns nicht erreicht. Auch das Einkaufsverhalten hat sich nicht verändert“, sagte er. Als Abnehmer habe KiK nur wenig Einfluss auf die Einhaltung von Brandschutzrichtlinien bei Zulieferern. Ende November waren bei einem Brand in der Firma Tazreen Fashion in Bangladesh mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. KiK hatte nach eigenen Angaben bis zum Sommer bei dem Unternehmen produzieren lassen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)