Freiburg (dapd). Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch hat zur Auseinandersetzung mit schwierigen Lebensthemen ermutigt. Der Karfreitag fordere Menschen heraus, sich „den Fragen nach Leid, Not, Unrecht und Tod zu stellen und nach dem Sinn des Ganzen zu fragen“, heißt es in einem am Karfreitag veröffentlichten Internet-Beitrag des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz auf der Seite seiner Erzdiözese. In einer in vielen Bereichen „auf Hochglanz“ polierten Gesellschaft sei es lohnenswert, sich „von diesen Fragen treffen, ja erschüttern zu lassen“, schreibt Zollitsch weiter. Wer sich von der Frage nach Leid, Not und Tod herausfordern lasse, für den werde der Karfreitag zum Tag der Entscheidung. „Der darf hoffen, dass die vielen unschuldig Getöteten der Geschichte, die Opfer menschlicher Unbarmherzigkeit nicht einfach untergehen, nicht im Nichts versinken. Und er darf darauf vertrauen, dass der Tod nicht das letzte Wort hat.“ Zollitsch fügte hinzu: „Auch heute haben Menschen Kreuzwege zu gehen, auch heute lasten Not, Elend und Ungerechtigkeit auf uns und der Tod fordert uns heraus.“ Der Karfreitag ermutige zu einem fundamentalen Gottvertrauen. „Gott ist da, in allem Elend und schließlich im Tod.“ Gott stehe zu seiner Entscheidung, die Freiheit des Menschen zu respektieren. „Er greift eben nicht ständig ein in menschliche Entscheidungen. Aber er trägt uns Menschen in aller Not und Verzweiflung und er steht uns bei“, ergänzte Zollitsch. dapd (Politik/Politik)
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Bischöfin Junkermann lehnt Ende der Karfreitagsruhe ab
Leipzig/Magdeburg (dapd-lsc). Die Magdeburger Bischöfin Ilse Junkermann lehnt Vorstöße zur Abschaffung der Karfreitagsruhe entschieden ab. „Uns droht der Sinn für Grenzen, für besondere Zeiten verloren zu gehen, die seit Jahrhunderten fester Bestandteil unserer Kultur sind“, sagte sie der „Leipziger Volkszeitung“. Die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland sprach von zivilisatorischen Rückschritten. Das gesetzliche Verbot öffentlicher Tanzveranstaltungen am Karfreitag – Einschränkungen gibt es auch an anderen Gedenk- und Feiertagen – ist immer wieder umstritten. Zuletzt kritisierten die Linken und Teile der FDP in Sachsen die Regelung als nicht mehr zeitgemäß. Junkermann sagte, speziell der Karfreitag stehe als Erinnerung an den Kreuzestod Jesu zurecht unter besonderem Schutz. „Das mag nicht für jeden einsichtig sein. Aber auch für jeden anderen gelten Gesetze auch dann, wenn sie ihm nicht einsichtig sind“. Die Bischöfin betonte, dass der Karfreitag auch für Nichtchristen ein wichtiger Tag sei, um sich mit Sterben, Tod und Trauer auseinanderzusetzen. „Wir können am Karfreitag erfahren, es gibt einen öffentlichen Raum für das Traurige und Schwere, für Leiden in unserem Leben“. Leistungsdruck, Geschwindigkeit und Hektik verdrängten diese Erfahrung meist im Alltag. „Ohne einen solchen stillen Tag verlernen wir, wie wir mit Schwerem umgehen können“, sagte Junkermann. dapd (Politik/Politik)