Frankfurt/Main (dapd). Der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland will das Verbot der Übernahme des Mitbewerbers Tele Columbus nicht klaglos hinnehmen. Gegen den entsprechenden Bescheid des Bundeskartellamtes legte das Unternehmen Einspruch beim Oberverwaltungsgericht Düsseldorf ein, bestätigte eine Unternehmenssprecherin am Freitag. Im vergangenen Mai hatte das im MDAX notierte Unternehmen die Übernahme des kleineren Wettbewerbers Tele Columbus für 618 Millionen Euro angekündigt. Allerdings konkurrieren beide Unternehmen vor allem in Ostdeutschland miteinander. Um Wettbewerbsbedenken auszuräumen, hatte Marktführer Kabel Deutschland die Veräußerung von Tele-Columbus-Netzen in Berlin, Dresden und Cottbus angeboten. Dem Bundeskartellamt war dies jedoch nicht genug. Die Behörde forderte, dass Kabel Deutschland fast 60 Prozent der zu erwerbenden Netze in Ostdeutschland abgibt – doppelt so viel wie von Kabel Deutschland für den Fall der Genehmigung zugesagt. Kabel Deutschland ist mit rund 8,5 Millionen Kunden der größte Kabelnetzbetreiber in Deutschland. Tele Columbus mit seinen rund 1,7 Millionen Kunden hat rund 20.000 Verträge mit der Wohnungswirtschaft geschlossen und ist deshalb als Übernahmeziel besonders interessant. (Quelle: Dow Jones Newswires) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Kabel Deutschland schafft Sprung in die Gewinnzone
München (dapd-bay). Dank gestiegener Nachfrage nach hochauflösendem Fernsehen und schnellem Internet hat Kabel Deutschland im vergangenen Geschäftsjahr schwarze Zahlen geschrieben. Erstmals seit dem Börsengang vor rund zwei Jahren verbuchte das Unternehmen einen Nettogewinn von 159,4 Millionen Euro, wie der Vorstandsvorsitzende Adrian von Hammerstein auf der Bilanz-Pressekonferenz am Donnerstag in München mitteilte. Im Vorjahr hatte Kabel Deutschland noch einen Verlust von 45,3 Millionen Euro ausgewiesen. Der Umsatz stieg um 6,3 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Die Aktie legte bis zum Nachmittag um 1,3 Prozent auf rund 47 Euro zu. Im März 2010 war das Papier mit einem Kurs von 22,50 Euro in den Handel gestartet. Die Zahl der Kunden ging von April 2011 bis März 2012 zwar um 200.000 auf 8,5 Millionen zurück. Da aber gleichzeitig die Zahl der Verträge um 750.000 auf über 13,4 Millionen stieg, konnte Kabel Deutschland die Verluste mehr als wettmachen. So setzte das Unternehmen mit den Fernsehangeboten insgesamt 1,2 Milliarden Euro um. Das ist ein Plus von 6,3 Prozent. „Für unsere TV-Kunden wird hochauflösendes und zeitversetztes Fernsehen immer wichtiger“, sagte Hammerstein. Die Nachfrage nach digitalen HD-Videorecordern übertraf die Prognosen. Kabel Deutschland steigerte die Zahl der Premium-TV-Abonnements um mehr als 30 Prozent auf 1,68 Millionen. Die Zahl der Internet- und Telefon-Abonnements erhöhte sich um ein Fünftel auf 3,067 Millionen. Die Umsätze in diesem Bereich stiegen um 16,2 Prozent auf 541 Millionen Euro. Vor allem die Nachfrage nach hohen Bandbreiten mit 100 Megabit pro Sekunde nahm deutlich zu. Den Umsatz pro Kunde steigerte Kabel Deutschland um 1,27 Euro auf 15,05 Euro. Ein Kunde abonnierte im Durchschnitt 1,57 Produkte des Unternehmens. Ein Jahr zuvor waren es noch 1,45 Produkte. Die Nettoverschuldung konnte der Kabelbetreiber um 57,1 Millionen Euro auf 2,7 Milliarden Euro reduzieren. Aufsichtsrat und Vorstand schlagen für die Hauptversammlung am 11. Oktober eine Dividende in Höhe von 1,50 Euro je Aktie vor. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet Kabel Deutschland mit einem organischen Umsatzwachstum von 7,5 bis 8,5 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen solle sich zwischen 855 Millionen und 870 Millionen Euro bewegen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag dieses bei 796 Millionen Euro. Im Streit um die Einspeisevergütung von ARD und ZDF rechnet Kabel Deutschland nicht mit einer schnellen Einigung. Der Kabelanbieter gehe davon aus, dass die Öffentlich-Rechtlichen ihre Verträge bis zum 30. Juni kündigen werden, sagte Hammerstein. ARD und ZDF zahlen bisher jährlich rund 60 Millionen Euro an Kabel Deutschland, Unity Media und Kabel BW für die Einspeisung ihrer Programme. Das wollen sie ab 2013 nicht mehr tun und verweisen auf die gesetzliche Pflicht der Übertragung. Kabel Deutschland will sich dagegen wehren und bereitet juristische Schritte vor. Sein Unternehmen strebe aber eine Einigung mit den Öffentlich-Rechtlichen bis Ende des Jahres an, bevor der laufende Vertrag endet, sagte Hammerstein. Auch die Übernahme des Kabelnetzbetreibers Tele Columbus wird sich noch hinziehen. Im Juli werde Kabel Deutschland den Kauf beim Bundeskartellamt anmelden, sagte Finanzvorstand Andreas Siemen. Falls die Kartellbehörden Bedingungen stellten, wäre das Unternehmen kompromissbereit. Kabel Deutschland zahlt rund 600 Millionen Euro für den in den östlichen Bundesländern stark vertretenen Kabelbetreiber. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)