Berlin (dapd-nrd). Mit Optimismus sind Bund und Länder in die entscheidenden Gespräche über einen Neustart der Suche nach einem Atommüll-Endlager gegangen. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) äußerte sich am Dienstag zuversichtlich, dass die Einigung auf ein Standortsuchgesetz möglich sei. Wenn dies gelänge, wäre der Durchbruch geschafft. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte, er sei optimistisch, „dass wir heute ein gutes Stück weiterkommen bei einem Thema, an dem sich die deutsche Politik seit fast 40 Jahren die Zähne ausgebissen hat“. Standorte zu belassen. Dagegen verlangten rund 100 Demonstranten am Verhandlungsort, der Landesvertretung Niedersachsen, der Salzstock dürfe bei der weiteren Suche nach einem Endlager keine Rolle mehr spielen. Welche Gefahren von ungeeigneten Standorten für Atommülllager ausgingen, lasse sich am „absaufenden Salzbergwerk Asse nicht weit von Gorleben sehr genau ablesen“. Altmaier hatte sich im Vorfeld mit der rot-grünen Landesregierung von Niedersachsen darauf geeinigt, Gorleben im Verfahren zu lassen. Im Gegenzug soll es keine Castor-Transporte mehr in das dortige Zwischenlager mehr geben. Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg signalisierten Bereitschaft, die 2015 und 2016 aus der Wiederaufarbeitung erwarteten insgesamt 26 Castor-Behälter in ihre Zwischenlager zu übernehmen. Bei dem neuen Anlauf für die Endlagersuche ist geplant, eine Enquetekommission bis 2015 öffentlich über mögliche Auswahlkriterien beraten zu lassen. Dem 24-köpfigen Beratungsgremium werden Abgeordnete sowie Vertreter von Umweltverbänden, Religionsgemeinschaften, Wissenschaft, Wirtschaft und Gewerkschaften angehören. Die Entscheidung über den Endlager-Standort soll spätestens 2031 im Parlament fallen. Altmaier und Trittin wollen Betreiber zur Kasse bitten Altmaier sagte unmittelbar vor Beginn der Gespräche: „Wenn wir es heute schaffen würden, einen parteiübergreifenden Konsens zu finden, der von den vier großen Bundestagsfraktionen und 16 Bundesländern mitgetragen wird, dann wäre das ein Durchbruch.“ Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin sagte im ARD-„Morgenmagazin“, die Endlagersuche sei „keine Angelegenheit, die irgendeiner Regierung überlassen wird“. Die letzte Entscheidung träfen Bundestag und Bundesrat. Und die Betreiber von Atomkraftwerken müssten auch an den Kosten der neuen Standortsuche beteiligt werden. Altmaier hatte die Kosten auf zwei Milliarden Euro geschätzt, für die auch nach seiner Ansicht die AKW-Betreiber aufkommen müssen. Allerdings wollen die Stromkonzerne nicht hinnehmen, dass sie vergeblich 1,6 Milliarden Euro in die Erkundung des Salzstocks Gorleben gesteckt haben. Streit über das Ziel künftiger Castor-Transporte Die noch ausstehenden Transporte von im Ausland aufbereitetem deutschen Atommüll gehen nach Informationen der „Bild“-Zeitung in Zwischenlager an den Kernkraftwerken Brunsbüttel in Schleswig-Holstein und Philippsburg in Baden-Württemberg. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im baden-württembergischen Landtag, Peter Hauk, sprach sich gegen die Zwischenlagerung neuer Castoren im Südwesten aus. Hauk sagte im Deutschlandradio Kultur: „Wir haben einen ordentlichen Zwischenlagerstandort in Gorleben, der dafür eingerichtet wurde.“ Der Sprecher der Atomkraftgegner von „ausgestrahlt“, Jochen Stay, erklärte, es lohne sich, einmal genauer hinzuschauen, wie derzeit in Schleswig-Holstein, Hessen und Baden-Württemberg über die möglichen Castor-Transporte nach Brunsbüttel, Biblis oder Philippsburg diskutiert werde. „Es geht dabei um Müll, der aus diesen AKW vor Jahren ins Ausland geschafft wurde. Und jetzt versuchen sich alle möglichen örtlichen Politiker damit zu profilieren, dass sie es für völlig abwegig halten, die Castoren bei sich aufzunehmen.“ dapd (Politik/Politik)
Schlagwort: in
Bild : Versorgungs-Netz für rechtsextreme Häftlinge entdeckt
Berlin (dapd). In deutschen Haftanstalten soll es einem Medienbericht zufolge ein weitläufiges Netzwerk rechtsradikaler Gefangener geben. Hessische Justizbehörden haben den Hilfsverein aufgedeckt, wie die „Bild“-Zeitung in ihrer Mittwochausgabe berichtet. Das Netzwerk soll rechtsextremen Straftätern und ihren Angehörigen während und nach der Haft Geld zur Verfügung gestellt haben. Erste konkrete Hinweise hätten sich nach Zellendurchsuchungen in mehreren hessischen Haftanstalten in den vergangenen Wochen ergeben, berichtet das Blatt. Der Einfluss des Hilfsvereins soll sich über Hessen hinaus auch in weitere Bundesländer erstreckt haben. Bereits im Herbst 2011 war ein ähnliches rechtsradikales Netzwerk verboten worden. Damals hatte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) einen Verbotserlass gegen die rechtsextremistische Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige (HNG) verfügt. dapd (Politik/Politik)
Fitnessstudios haben regen Zulauf
Köln (dapd). Fitness steht bei den Bundesbürgern hoch im Kurs: Jeder zehnte ist regelmäßig Gast in einem der bundesweit rund 7.500 Studios. Damit hat sich die Zahl der Mitglieder mit derzeit acht Millionen seit 1999 verdoppelt, wie Branchenvertreter am Dienstag in Köln zum bevorstehenden Start der weltgrößten Fitness-Messe Fibo berichteten. „Mehr aktiv Trainierende verbucht keine andere Sportart – nicht einmal Fußball“, sagte Fibo-Chef Olaf Tomscheit. Entsprechend boomt die Branche: Über vier Milliarden Euro an jährlichen Mitgliedsbeiträgen geben die Hobbysportler in den Studios aus – Tendenz weiter steigend, denn immer mehr ältere Jahrgänge suchen dort die körperliche Ertüchtigung. So liegt das Durchschnittsalter bereits bei 41,2 Jahren, mehr als die Hälfte der Mitglieder ist über 40. Fast ein Drittel der Trainierenden ist älter als 50 Jahre, 13 Prozent haben die 60 überschritten. Den demografischen Wandel hin zu einer wachsenden Zahl älterer Menschen sieht die Fitnessbranche daher nicht mit Sorge, sondern als wirtschaftliche Chance. „Wir erwarten auch in den kommenden Jahren Zuwächse“, sagte Tomscheit. Die älteren Jahrgänge seien ein „Zukunftsmarkt“, den die Fitnessstudios zunehmend für sich entdeckten. Mehr als 75.000 Besucher erwartet Mit ihrer Fitness-Begeisterung liegen die Bundesbürger im europäischen Vergleich in einem „guten Mittelfeld“, sagte der Universitätsmediziner Dieter Felsenberg von der Berliner Charité. Nach seiner Einschätzung müsste das Thema Fitness aber vor allem in Seniorenheimen sowie als Thema der betrieblichen Gesundheitsvorsorge mehr in den Mittelpunkt rücken: „Bewegung ist ein Thema für das ganze Leben. Die Muskulatur verliert ganz schnell ihre Funktion, wenn sie nicht benutzt wird“, machte er deutlich. Auf der Fibo sind von Donnerstag bis Sonntag rund 670 internationale Aussteller vertreten. Davon stellen 150 spezielle Produkte und Dienstleistungen für den Gesundheitsmarkt vor. Erwartet werden rund 75.000 Interessierte, von denen gut die Hälfte Fachbesucher sind. Nach 22 Jahren am Standort Essen ist die Fibo von diesem Jahr an wieder in Köln präsent, wo sie 1985 ursprünglich als „Messe für Fitness & Bodybuilding“ auch erstmals an den Start gegangen war. Das Gelände in Essen sei für die Veranstaltung schlicht zu klein geworden, begründete Tomscheit den Umzug. ( http://www.fibo.de ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutsche Autokonzerne starten stark in ungewisses Jahr
München/Wolfsburg (dapd). Die deutschen Autokonzerne sind mit Rekordabsätzen in das Jahr 2013 gestartet. Die Absatzkrise in Westeuropa bekommen sie allerdings immer mehr zu spüren. BMW, Mercedes-Benz und die Marke Volkswagen vermeldeten für die ersten drei Monate Verkaufsbestwerte, ebenso die VW-Töchter Porsche und Audi. Während China und die USA für fast alle Hersteller hohe Zugewinne brachten, zeichnen sich immer mehr Schwierigkeiten in Westeuropa und auf dem Heimatmarkt Deutschland ab. Händler reagieren mit immer höheren Rabatten. Deutlich ausgebremst wurde die Marke Volkswagen jedoch im März. Kunden kauften 532.400 Fahrzeuge der Wolfsburger, das waren 0,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Im ersten Quartal konnte VW die Verkäufe aber um 5,2 Prozent auf 1,43 Millionen Fahrzeuge steigern. „Wie erwartet werden die Märkte teils deutlich schwieriger“, kommentierte Vertriebsvorstand Christian Klingler die Zahlen. Während in China und Nordamerika die Verkäufe kräftig zulegten, verzeichnete VW nicht nur auf dem ohnehin kriselnden Automarkt in Westeuropa Rückgänge, sondern auch in Südamerika und Indien. Auf dem Heimatmarkt Deutschland brachen die Verkäufe im ersten Quartal um über 15 Prozent ein. Ähnliche Probleme haben die Töchter Porsche und Audi nicht. Sie steigerten die Auslieferungen über alle Regionen hinweg, wobei Porsche den Absatz im ersten Quartal um mehr als ein Fünftel steigerte. In Deutschland legten die Stuttgarter sogar noch mehr zu. Von ähnlichen Steigerungsraten auf dem Heimatmarkt können die anderen deutschen Hersteller nur träumen. Audi schaffte es immerhin, hierzulande im ersten Quartal mit 59.116 Neuwagen zwei Prozent mehr als im Vorjahr zu verkaufen. Auch Premiumhersteller bekommen Krise in Deutschland zu spüren Doch selbst die Premiumhersteller BMW und Mercedes-Benz brachen hierzulande ein. Damit macht sich die Kundenzurückhaltung in Westeuropa auch auf dem Heimatmarkt immer mehr bemerkbar. Insgesamt konnten die Hersteller die Entwicklung aber noch mit Verkäufen auf den anderen Kontinenten ausgleichen. Die derzeitige Nummer eins unter den Premiumherstellern, BMW, musste auf dem Heimatmarkt Deutschland einen Absatzrückgang von Januar bis März um 3,8 Prozent auf 63.675 Fahrzeuge hinnehmen. Noch schlechter erging es Mercedes-Benz. Die Stuttgarter hatten auf dem Heimatmarkt mit einem Rückgang von sechs Prozent zu kämpfen, womit BMW unter den Premiumherstellern auf dem hiesigen Markt die meisten Fahrzeuge verkaufte. Für die Marke mit dem Stern kam erschwerend hinzu, dass sie die Verluste auf dem Heimatmarkt nicht wie die Konkurrenz in China wettmachen konnte. Im ersten Quartal verbuchte Mercedes-Benz ein Minus von 11,5 Prozent. Das erste Quartal auf dem größten Automarkt der Welt sei von der Neuordnung und anstehenden Modellwechseln geprägt worden, hieß es. Im März ging es allerdings mit Zuwächsen von 5,4 Prozent auch in Fernost wieder bergauf. Unter dem Strich reichten die weltweiten Verkäufe für ein Rekordquartal. China und USA halten Verkaufszahlen oben Den anderen Herstellern beschert China weiterhin Verkaufsbestwerte. Auch Nordamerika erweist sich als stabiler Wachstumsmarkt. In den USA und China verzeichnete BMW im ersten Vierteljahr 2013 die besten Verkäufe in einem Quartal überhaupt. Auch Audi meldete für beide Verkaufsregionen Rekordwerte. Insgesamt erhöhte BMW die Auslieferungen von Januar bis März 2013 um 5,3 Prozent auf 448.200 Fahrzeuge. Vertriebsvorstand Ian Robertson erklärte das Wachstum vor allem mit dem Erfolg der 3er-Reihe. Für 2013 strebt BMW ein weiteres Rekordjahr an. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern 1,845 Millionen Autos verkauft. Weiteres Wachstum im Jahresverlauf haben sich auch die anderen deutschen Hersteller auf die Fahnen geschrieben. In Deutschland wissen sich viele aber offenbar nur noch mit hohen Rabatten zu helfen. Der Rabattindex des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen erreichte im März einen neuen Höchststand. „Es herrscht nicht nur Ebbe, sondern Rezession im deutschen Automarkt“, sagte CAR-Leiter Ferdinand Dudenhöffer. „Wie schwierig es für die Autobauer ist, Kunden vom Neuwagenkauf zu überzeugen, zeigt die Rabattsituation“, fügte er hinzu. Insgesamt zählte sein Institut 430 Sonderaktionen beim Neuwagenkauf. Im Durchschnitt konnten sich Käufer Preisnachlässe gegenüber dem Listenpreis von 13 Prozent sichern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Steinbrück verwahrt sich gegen Spekulationen über große Koalition
Berlin (dapd). SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück weist Spekulationen über eine große Koalition nach der Bundestagswahl weit von sich. Es gebe weder in den oberen Reihen der Verantwortlichen bei der SPD noch bei den Grünen jemanden, „der eine andere Option als die einer rot-grünen Regierung wünscht“, sagte Steinbrück am Dienstag in Berlin. Zwar werde es auch im Wahlkampf „sichtbare Unterschiede und Divergenzen“ zwischen Rot und Grün geben, da es keine „Koalition in der Opposition“ geben könne, das ändere aber am gemeinsamen Ziel nichts. Zuletzt hatte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer die Vorzüge einer großen Koalition beschrieben. Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth wird beim außerordentlichen Parteitag der SPD am Wochenende in Augsburg ein Grußwort sprechen. Steinbrück sagte weiter, er werde in seiner Rede am Sonntag die Gemeinwohlorientierung der SPD skizzieren, unter anderem mit den Themen flächendeckender Mindestlohn, einer gestärkten Bildungsinfrastruktur oder der Forderung nach bezahlbarem Wohnen. Die SPD will im Wahlkampf auch mit dem Motto „Das Wir entscheidet“ punkten. Steinbrück stellte klar, dass er weder beim Parteitag noch kurz danach sein Kompetenzteam präsentieren werde. Dafür werde er sich Zeit lassen. dapd (Politik/Politik)
Unmut über Nichtteilnahme von Altmaier an Maritimer Konferenz
Kiel (dapd). Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat bei Teilnehmern der achten Nationalen Maritimen Konferenz in Kiel mit seiner Absage für Verärgerung gesorgt. Der CDU-Politiker hätte am Dienstag zum Abschluss des zweitägigen Treffens ein Statement abgeben sollen. Er ließ sich in Kiel jedoch von der Parlamentarische Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser (CDU) vertreten und nahm stattdessen in Berlin an einem Bund-Länder-Gespräch zum Endlagersuchgesetz für Atommüll teil, wie eine Sprecherin seines Ministeriums bestätigte. Dies sei ein „interessantes Signal“, sagte ein Konferenzteilnehmer, der für ein Offshore-Unternehmen arbeitet. Der Umweltminister hatte zuletzt mit seinen Ökostromplänen für Verunsicherung in der Branche gesorgt. Um den Anstieg der Strompreise zu begrenzen, will Altmaier Ökostrom deutlich weniger fördern, als von den Unternehmen erwartet wird. „Ich hätte mir vom Minister eine Klarstellung erhofft, aber nun hat er ja abgesagt“, sagte ein verärgerter Konferenzteilnehmer. Er warf dem CDU-Politiker Wahlkampf auf Kosten Tausender Arbeitsplätze vor. Zu der Maritimen Konferenz waren am Montag und Dienstag rund 800 Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Forschung und Gewerkschaften nach Kiel gekommen, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Acht Millionen Deutsche regelmäßig im Fitnessstudio
Köln (dapd). Die Bundesbürger sind Fitness-Fans: Derzeit trainieren rund acht Millionen regelmäßig in einem Fitnessstudio. Das sind doppelt so viele wie im Jahr 1999, wie Branchenvertreter am Dienstag in Köln zum bevorstehenden Start der Fitness-Messe Fibo berichteten. Insgesamt geben die Hobbysportler den Angaben zufolge in den bundesweit 7.500 Fitnessstudios pro Jahr mehr als vier Milliarden Euro aus. Das Durchschnittsalter der Besucher liegt bei 41,2 Jahren. Auf der Fibo zeigen von Donnerstag bis Sonntag gut 150 internationale Aussteller Produkte und Dienstleistungen rund um körperliche Ertüchtigung. Erwartet werden mehr als 75.000 Besucher. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutsche Autokonzerne verzeichnen starken Jahresstart
München/Wolfsburg (dapd). Die deutschen Autokonzerne sind mit Rekordabsätzen in das Jahr 2013 gestartet. Die Absatzkrise in Westeuropa bekommen sie allerdings immer mehr zu spüren. BMW, Mercedes-Benz und die Marke Volkswagen vermeldeten für die ersten drei Monate Verkaufsbestwerte, ebenso die VW-Töchter Porsche und Audi. Während China und die USA für fast alle Hersteller hohe Zugewinne brachten, zeichnen sich immer mehr Schwierigkeiten in Westeuropa und auf dem Heimatmarkt Deutschland ab. Deutlich ausgebremst wurde die Marke Volkswagen jedoch im März. Kunden kauften 532.400 Fahrzeuge der Wolfsburger, das waren 0,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Im ersten Quartal konnte VW die Verkäufe aber insgesamt um 5,2 Prozent auf 1,43 Millionen Fahrzeuge steigern. „Wie erwartet werden die Märkte teils deutlich schwieriger“, kommentierte Vertriebsvorstand Christian Klingler die Zahlen. Während in China und Nordamerika die Verkäufe kräftig zulegten, verzeichnete VW nicht nur auf dem ohnehin kriselnden Automarkt in Westeuropa Rückgänge, sondern auch in Südamerika und Indien. Auf dem Heimatmarkt Deutschland brachen die Verkäufe im ersten Quartal um über 15 Prozent ein. Ähnliche Probleme haben die Töchter Porsche und Audi nicht. Sie steigerten die Auslieferungen über alle Regionen hinweg, wobei Porsche den Absatz im ersten Quartal um mehr als ein Fünftel steigerte. In Deutschland legten die Stuttgarter sogar noch mehr zu. Von ähnlichen Steigerungsraten auf dem Heimatmarkt können die anderen deutschen Hersteller nur träumen. Audi schaffte es immerhin, hierzulande im ersten Quartal mit 59.116 Neuwagen zwei Prozent mehr als im Vorjahr zu verkaufen. Auch Premiumhersteller bekommen Krise in Deutschland zu spüren Doch selbst die Premiumhersteller BMW und Mercedes-Benz brachen hierzulande ein. Damit macht sich die Kundenzurückhaltung in Westeuropa auch auf dem Heimatmarkt immer mehr bemerkbar. Insgesamt konnten die Hersteller die Entwicklung aber noch mit Verkäufen auf den anderen Kontinenten ausgleichen. Die derzeitige Nummer eins unter den Premiumherstellern, BMW, musste auf dem Heimatmarkt Deutschland einen Absatzrückgang von Januar bis März um 3,8 Prozent auf 63.675 Fahrzeuge hinnehmen. Noch schlechter erging es Mercedes-Benz. Die Stuttgarter hatten auf dem Heimatmarkt mit einem Rückgang von sechs Prozent zu kämpfen, womit BMW unter den Premiumherstellern auf dem hiesigen Markt die meisten Fahrzeuge verkaufte. Für die Marke mit dem Stern kam erschwerend hinzu, dass sie die Verluste auf dem Heimatmarkt nicht wie die Konkurrenz in China wettmachen konnte. Im ersten Quartal verbuchte Mercedes-Benz ein Minus von 11,5 Prozent. Das erste Quartal auf dem größten Automarkt der Welt sei von der Neuordnung und anstehenden Modellwechseln geprägt worden, hieß es. Im März ging es allerdings mit Zuwächsen von 5,4 Prozent auch in Fernost wieder bergauf. Unter dem Strich reichten die weltweiten Verkäufe für ein Rekordquartal. Den anderen Herstellern beschert China weiterhin Verkaufsbestwerte. Auch Nordamerika erweist sich als stabiler Wachstumsmarkt. In den USA und China verzeichnete BMW im ersten Vierteljahr 2013 die besten Verkäufe in einem Quartal überhaupt. Auch Audi meldete für beide Verkaufsregionen Rekordwerte. Insgesamt erhöhte BMW die Auslieferungen von Januar bis März 2013 um 5,3 Prozent auf 448.200 Fahrzeuge. Vertriebsvorstand Ian Robertson erklärte das Wachstum vor allem mit dem Erfolg der 3er-Reihe. Für 2013 strebt BMW ein weiteres Rekordjahr an. „Bald wird unsere außerordentlich erfolgreiche 3er-Reihe um den BMW 3er Gran Turismo erweitert. Insgesamt streben wir für 2013 ein weiteres Absatzwachstum der BMW Group an“, sagte er. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern 1,845 Millionen Autos verkauft. Weiteres Wachstum im Jahresverlauf haben sich auch die anderen deutschen Hersteller auf die Fahnen geschrieben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Führungswechsel beim Triebwerkshersteller MTU
München (dapd). Der Triebwerkshersteller MTU bekommt 2014 einen neuen Chef. Zum 1. Januar kommenden Jahres soll der bisherige Finanzvorstand Reiner Winkler die Führung des Unternehmens von Egon Behle übernehmen, wie MTU am Dienstag in München mitteilte. Behle gebe das Amt des Vorstandsvorsitzenden aus persönlichen Gründen ab. Nach sechs Jahren an der Spitze von MTU wolle er seinen Vertrag nicht verlängern, „sondern mich im Rahmen meiner persönlichen Lebensplanung ab 2014 anderen Aufgaben widmen“, erklärte Behle laut Firmenmitteilung. Der MTU-Aufsichtsrat bedauerte und respektierte Behles Entscheidung. Mit der Berufung von Winkler auf den Chefposten sei Kontinuität in der Führung gesichert. Die im MDAX notierte MTU hatte 2012 ein Rekordjahr hingelegt und weiteres Wachstum in Aussicht gestellt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Wolfgang Schäuble will mit Jacob Lew vertrauensvoll zusammenarbeiten
Berlin (dapd). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und sein neuer US-Amtskollege Jacob Lew haben in einem ersten Gespräch die Notwendigkeit einer wachstumsfreundlichen Konsolidierungspolitik betont. In Berlin verabredeten die beiden am Dienstag auch, über die Eindämmung von Steueroasen und den legalen Möglichkeiten zur Verschiebung steuerpflichtiger Unternehmenseinkommen in internationalen Gremien weiter zu sprechen. Diese Bewegungen hätten überhandgenommen, sagte Schäuble. „Wir arbeiten in dieselbe Richtung“. Beide Finanzminister versicherten, ihr erstes Gespräch sei freundschaftlich und wertvoll gewesen. Er freue sich auf eine weitere „vertrauensvolle Zusammenarbeit“, sagte Schäuble. Lew, der als Haushaltsexperte gilt, sprach von einem „ganz hervorragenden Gespräch“. Er lobte, die Europäer hätten hart daran gearbeitet, die Herausforderungen der Eurokrise zu meistern. Vor seinem Besuch in Berlin hatte Lew bereits Gespräche mit der EU-Kommission in Brüssel und der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt geführt. Lew begrüßte die geplante Bankenunion in Europa. Lew sagte, er und Schäuble seien dem Wachstum und der Haushaltskonsolidierung verschrieben. Schäuble sagte, sie hätten die gemeinsame Position einer wachstumsfreundlichen Konsolidierung. dapd (Politik/Politik)